Cold Case Lieselotte Lauer

fischersfritzi schrieb:Die Anbieter dind seit ca 1990 verpflichtet Einzelverbindungsnachweise zu speichern.
Das setzt zwingend voraus, dass das technisch möglich ist.

Nun, dann erkläre mir mal wie das gehen soll, wenn z. B. in der ehemaligen DDR 1990 teilweise noch Vermittlungstechnik aus der Vorkriegszeit im Einsatz war.

Und der quellenlose Schreiber bei Wikipedia scheint es ja auch nicht zu wissen, sonst müsste er ja nicht "ca. 1990" schreiben, sondern könnte ein konkretes Datum nennen.

@fischersfritzi
@brigittsche

Ich möchte einleitend ansprechen, dass dieser Link nicht meine Meinung darstellt, sondern ein öffentlich verfügbarer Inhalt der Wikipedia ist.

Wikipedia: Fangschaltung

Aber der Inhalt hat m.E. eine Schwäche:

Es bleibt unklar, ob die Dokumentation der Kontaktdaten:

-erst anlassbezogen erfolgte

oder

-auch retrospektiv erfolgen konnte.

Da die EB erst ab der Abwesenheit des mutmasslichen Opfers informiert wurden, könnte dies zum aktuellen informellen Status -und Mangel- geführt haben.


Able_Archer.


PS: @brigittsche

Gunzenhausen lag meiner Erinnerung nach nicht in der ehemaligen DDR, korrigiere mich andernfalls bitte.

brigittsche schrieb:Nun, dann erkläre mir mal wie das gehen soll, wenn z. B. in der ehemaligen DDR 1990 teilweise noch Vermittlungstechnik aus der Vorkriegszeit im Einsatz war.

Hä? Warum soll ich dir das denn erklären, ich bin auf dem Gebiet eine technische Null.
Daher hatte ich in die Runde gefragt.
Der Wiki Artikel ist vorläufige Grundlage für meine Annahme.
Wenn es andere Infos gibt, werde ich natürlich meine Annahmen anpassen.

fischersfritzi schrieb:Hä? Warum soll ich dir das denn erklären, ich bin auf dem Gebiet eine technische Null.

So? Ich dachte Du weißt das ganz genau?

Able_Archer schrieb:Gunzenhausen lag meiner Erinnerung nach nicht in der ehemaligen DDR, korrigiere mich andernfalls bitte.

Wenn Du lesen magst, was ich geschrieben habe, da wird Dir auffallen, dass ich das gar nicht behauptet habe.
Sondern es ging darum, dass @fischersfritzi der Meinung war, es müsse damals flächendeckend möglich gewesen sein, weil ja angeblich seit ca. 1990 vorgeschrieben ist, dass die Anbieter die Verbindungsdaten speichern.

Und mein Beispiel hat gezeigt, dass diese Argumentation nicht stimmen kann, weil es ja 1990 noch Gebiete gab, in denen es technisch einfach nicht möglich war.

Sollte es also tatsächlich schon 1990 vorgeschrieben gewesen sein, dann nur mit der Einschränkung „sofern es technisch möglich ist“.

Ich jedenfalls habe erst 1998 im Westen (!!!!) das erste Mal einen Einzelverbindungsnachweis erhalten können für meinen Telefonanschluss.

Nochmal zur Frage, ob die Nachbarin gesehen hat, dass Lissy nachts nochmal weggefahren ist:

Etwa zehn Minuten später hört eine Nachbarin, wie jemand das Haus verlässt und sieht, dass jemand mit Lissys Auto wegfährt.

Hier steht "jemand"!

Quelle mit guter Zusammenfassung:

https://www.nordbayern.de/region/gunzenhausen/aktenzeichen-xy-zu-lieselotte-lauer-polizei-kennt-moglicherweise-versteck-der-leiche-1.11546713

Übrigens: Einen Einzelverbindungsnachweis gab es meines Wissens nach 1992 noch nicht.

Forester schrieb:Nochmal zur Frage, ob die Nachbarin gesehen hat, dass Lissy nachts nochmal weggefahren ist:

Etwa zehn Minuten später hört eine Nachbarin, wie jemand das Haus verlässt und sieht, dass jemand mit Lissys Auto wegfährt.

Hier steht "jemand"!

Also, LL kommt um 0:30 Uhr nach Hause und um 0:40 Uhr verlässt sie das Haus schon wieder. Die Nachbarin, die unten im Haus wohnt, hört die Haustüre und Schritte im Treppenhaus. Zumindest wird das im Film so dargestellt. Man würde doch hören, wenn da zwei Leute das Treppenhaus hochlaufen, außerdem müßten die dabei auch total schweigsam gewesen sein. Folglich kann man doch davon ausgehen, dass es nur LL gewesen ist.
Und warum verlässt LL nach nur 10 Minuten ihre Wohnung wieder? Nur um kurz nach der Katze zu schauen? Und wo fährt man dann um diese Uhrzeit noch hin und kommt erst um 9 Uhr morgens wieder nach Hause? Da kommt doch eigentlich nur ein Date in Frage.

fischersfritzi schrieb:Die Anbieter dind seit ca 1990 verpflichtet Einzelverbindungsnachweise zu speichern.
Das setzt zwingend voraus, dass das technisch möglich ist.

Ich lass es aber jetzt mal gut sein...ich denke es ist klar geworden was ich meine.

Eine Möglichkeit bleibt dann aber doch: Einzelverbindungsnachweise beziehen sich auf ausgehende Verbindungen. Das ist aber technisch nicht das selbe, wie das Zurückverfolgen von eingehenden Anrufen.

Insofern könnte ich mir durchaus vorstellen, dass man bei der lokalen Vermittlungsstelle eines Anschlusses zwar "mitgeschrieben" hat, wen der denn da anruft (muss man ja auch trivialer Weise für die Rechnung). aber eben nicht, von wem da wer angerufen wird (weil für die Rechnung ja auch egal).

bibik schrieb:Schade das es keine Reaktion auf meinen Beitrag gibt...auch wenn er vermutlich sehr absurd klingen mag bezüglich Stalker und Tatmotiv ....
Naja evtl dürfen nur Ausgewählte hier schreiben 🥺

A) Hier darf jeder schreiben, der sich an die Regeln hält...würde ich jetzt mal so behaupten
B) Ein Beitrag geht hier im Eifer des Gefechtes schon mal unter...ist sicher nicht böse gemeint.
C) Lissi hat ja nie von einem ungebetenen Kontakt gesprochen, und von den (sehr merkwürdigen) Anrufen erst durch die Erzählungen ihres Ex erfahren. Und direkt danach gab es ja auch keine Anrufe mehr. Somit zeigte sich aus Lissis Sicht keine nebulöse Bedrohungslage, die sie der Polizei hätte melden können.

CorvusCorax schrieb:Und warum verlässt LL nach nur 10 Minuten ihre Wohnung wieder? Nur um kurz nach der Katze zu schauen? Und wo fährt man dann um diese Uhrzeit noch hin und kommt erst um 9 Uhr morgens wieder nach Hause? Da kommt doch eigentlich nur ein Date in Frage.

10 Minuten reichen gerade mal eben um die Katze zu versorgen.

Wobei da eben steht: "jemand"

Ob das Lissy selbst war?

Mir kommt es etwas heftig vor, wie hier die Timeline sein soll.

Wenn man um 0:30 Uhr von der NACHTSCHICHT kommt, zehn Minuten später wieder wegfährt (vielleicht zu einem Date) und morgens dann auch schon wieder unterwegs ist.....?

Am Morgen muss Lissy wieder zurückgekommen sein, denn etwa um 9 Uhr wird sie beobachtet, als sie wieder von der Wohnung wegfährt, so viel weiß die Polizei.

Quelle: Der von mir verlinkte Artikel.

Und was ist mit Schlafen??? Ausruhen???

Eine Nacht ohne Schlaf mit 20 am Wochenende = OK.

Mit 30? Nahezu ohne Schlaf und das direkt nach der Arbeit?

Find ich schon SEHR sportlich, um nicht zu sagen unmöglich.

Die "Nachtschicht" hat ja rund um 15:00 Uhr angefangen und bei einem Date nachts schläft man ja vermutlich nicht (viel).

Morgens dann auch auf Achse? Sie wäre somit auf 24 Stunden locker ohne Schlaf gekommen. Etwas crazy, oder?

Bitte bei all der Diskussion über die Telefonanrufe und deren Nachweisbarkeit nicht vergessen, dass die Telekom nicht das gesamte Netz, bzw. alle Vermittlungsstellen auf einen Schlag mit neuer Technik ausrüsten können. Das ist ein laufender Prozess und wenn die letzte Vermittlungsstelle auf die Technik "2.0" umgestellt ist, dann wird bei der ersten Vermittlungsstelle ggf. schon wieder mit der Aufrüstung auf "3.0" angefangen...beispielhaft.

Und so wäre es zu erklären, dass trotz Nachweisgebot technisch ein Nachweis nicht erbracht werden kann, weil ggf. die Vermittlungsstelle des unbekannten Anrufers nicht die nötigen Daten liefert.

@OpLibelle
:D du bist gründlich.
Und du hast natürlich Recht.
Womit wir wieder am Anfang wären.

Ich sehe mehrere Möglichkeiten

-die Anrufe sind eine reine Erfindung
a.
der Ex erfand sie um seiner Neuen eine Erklärung zu liefern, warum er mitten in dee Nacht zu LL fährt
b.
der Ex erfand sie, um die Polizei auf die Fährte "Stalker" zu führen


- die Anrufe fanden statt
a.
Anruferin war LL

entweder weil man weiterhin Verabredungen pflegte. Die Aussage es seien anonyme Anrufe, wurden nur ggü der neuen Freundin getätigt, weil sie mitunter ans Telefon ging.

oder weil sie sich nicht lösen konnte
um zu kontrollieren etc

b.
Anrufer war eine unbekannte männliche Person
die vielleicht eifersüchtig auf den noch bestehenden Kontakt zum Ex war

c.
Anrufer:in war wer auch immer, aber es wurde etwas völlig anderes gesagt, als im Filmclip behauptet


Die Sache mit dem Geld war mir übrigens such aufgefallen.
Finde es für die damalige Zeit auch recht viel.
Selbst wenn man Maklergebühr, Mietsicherheit, erste Miete, Mobiliar bedenkt, ist das eine Menge. Sie machte auch nicht den Eindruck, als hätte sie die Wohnung total hochwertig und durchgestyled eingerichtet.
Wofür also das viele Geld?

Ich habe mich in dem Zusammenhang auch gefragt, was mit ihren Eltern ist.
Üblicherweise helfen die ja bei riner 30 jährigen durchaus noch beim Umzug, entweder in dem sie mit anpacken oder ein bisschen Geld zusteuern oder zumindest mit einem Kuchen zum Einstand vorbeikommen.
Hier wurden die gar nicht erwähnt.
Ist aber vielleicht auch gar nicht wichtig.

fischersfritzi schrieb:- die Anrufe fanden statt
a.
Anruferin war LL

entweder weil man weiterhin Verabredungen pflegte. Die Aussage es seien anonyme Anrufe, wurden nur ggü der neuen Freundin getätigt, weil sie mitunter ans Telefon ging.

oder weil sie sich nicht lösen konnte
um zu kontrollieren etc

b.
Anrufer war eine unbekannte männliche Person
die vielleicht eifersüchtig auf den noch bestehenden Kontakt zum Ex war

c.
Anrufer:in war wer auch immer, aber es wurde etwas völlig anderes gesagt, als im Filmclip behauptet

d) Anrufer war jemand von der neuen Freundin Beauftragtes, der den Mann dazu bringen sollte, Zitat "die Finger von" der Ex zu lassen?

Wäre das eine Möglichkeit?

Weil, wieviel Sinn macht es denn andersherum? Für mich ist die einzig logische Annahme, die Neue wollte ihrem Kerl beibiegen, dass die Ex of limits ist ("hat eh schon wieder einen neuen Freund", "lass die Finger von ihr"). Alles andere ist irgendwie nicht rund.

fischersfritzi schrieb:du bist gründlich.

Na dann, wg. der Gründlichkeit: Laut BKA war Frau Lauer eine geborene Schröder. Also dann wohl geschieden. Aber vermutlich spielt der Ex-Ehemann so wenig eine Rolle, wie die Eltern. Nach acht Jahren Beziehung zu "Herrn Schmidt" wird dieser Herr Schröder wohl auch nicht zum nächtlichen Anrufer geworden sein.

IreneAdler schrieb:ür mich ist die einzig logische Annahme, die Neue wollte ihrem Kerl beibiegen, dass die Ex of limits ist ("hat eh schon wieder einen neuen Freund", "lass die Finger von ihr"). Alles andere ist irgendwie nicht rund.

Wirklich rund ist das aber auch nicht. Dann braucht der "Beauftragte" also zehn Anläufe (Zitat aus dem Film: "das war bestimmt schon der zehnte Anruf"), um endlich seinen Spruch aufzusagen?!

OpLibelle schrieb:Na dann, wg. der Gründlichkeit: Laut BKA war Frau Lauer eine geborene Schröder.

Mit 22 schon geschieden? Aber gut, es sind ja auch keine Familienangehörige bei XY erwähnt, vielleicht lag da was grundsätzlich im Argen.

Ich bin 1990 zu Hause ausgezogen und habe ein Sparbuch mit 10.000 DM aufgelöst. Es ging alles drauf. Es gab damals nur die Wahl zwischen hochwertigen Möbeln und absolutem Billigzeug. Deswegen hatte ich einiges gebraucht gekauft. Dazu Mietkaution und Renovierung der Wohnung (auch Böden).

Was Anrufe betrifft. Ich wohne im Südwesten und hatte 1996 ein massives Anrufproblem.
Dazu war eine Fangschaltung nötig, die mich ca. 80 DM am Tag gekostet. Ich habe lange gezögert, weil es schnell sehr teuer werden konnte.

fischersfritzi schrieb:Ich sehe mehrere Möglichkeiten

-die Anrufe sind eine reine Erfindung
a.
der Ex erfand sie um seiner Neuen eine Erklärung zu liefern, warum er mitten in dee Nacht zu LL fährt
b.
der Ex erfand sie, um die Polizei auf die Fährte "Stalker" zu führen


- die Anrufe fanden statt
a.
Anruferin war LL

entweder weil man weiterhin Verabredungen pflegte. Die Aussage es seien anonyme Anrufe, wurden nur ggü der neuen Freundin getätigt, weil sie mitunter ans Telefon ging.

oder weil sie sich nicht lösen konnte
um zu kontrollieren etc

b.
Anrufer war eine unbekannte männliche Person

Es muss kein Entweder-Oder sein. Möglich wäre natürlich, dass es tatsächlich um diesen Zeitraum mindestens einmal einen anonymen "Stöhn "-Anruf gab.
Die neue Freundin wird bei anderen Anrufen, bei denen vielleicht nichts zu hören war, denken, dass es sich dabei um den gleichen Anrufer handelt. Dies muss aber nicht so sein.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass LL anrief, um mit ihrem Ex zu sprechen. Wenn die neue Partnerin ran ging, schwieg sie dann vielleicht, legte auf.
Den Anrufer, der angeblich zum Ex sagte, er solle sich fern halten, halte ich für eine Erfindung des Ex. Die - aus Sicht seiner neuen Partnerin- "komischen" Anrufe boten sich dann an mit einem anonymen erfundenen Stalker zu verknüpfen als Ausrede die Ex nachts zur Sicherheit aufzusuchen.

OpLibelle schrieb:Frau Lauer eine geborene Schröder

Koernchen schrieb:Mit 22 schon geschieden?

Muss das so sein? Wie ist das bei Adoption z.B. oder vielleicht haben ihre Elter einfach erst geheiratet als sie bereits geboren war und sie hatte bei Geburt den Namen der Mutter bekommen?