Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

Ylvi schrieb:Wenn ich einen freundlichen Hund habe, der gehorsam ist, schaue ich, dass ich ihn so oft als möglich frei laufen lassen kann.
Und wenn die Wiese dort sogar ein Freilauf für Hunde ist, tendiere ich dazu, dass Zeus gar nicht an der Leine war.

Tagsüber bestimmt. Aber es war ja in der Nacht, wo man den Hund nicht so im Blick hat.

Streusel schrieb:Er könnte angebunden gewesen sein.

Wer hätte ihn denn warum anbinden sollen? Herr Sch., wenn er wirklich vorgehabt haben sollte, sich umzubringen, das aber so, dass es niemand erfährt? Sein Mörder? In beiden Fällen wäre der Person daran gelegen, dass der Tod Sch.s nicht bemerkt wird. Ein angebundener Hund, zumal, wenn er aus der Gegend stammt, hätte nur die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und die Suche nach seinem Herrchen wäre nur noch intensiver geworden.

jenny863 schrieb:Niemand kann sagen, wann die zwei diese Spur hinterlassen haben, weil W. des öfteren (im Hellen) dort mit Zeus spazieren gegangen ist.

Also müssen die Spuren nicht von dieser Nacht stammen? Wie alt hätten sie sein können? Ich vermute, das ist auch vom Wetter abhängig. Könnten sie vom Vortag sein oder sogar noch älter?
Allerdings: Wenn die Spuren von einem normalen Spaziergang stammen und der nicht-angeleinte Hund nur so durch die Gegend gestromt ist (vielleicht auch gelaufen, um z.B. einen Hasen zu jagen), finde ich die Strecke, die er ohne seinen Herrn gelaufen ist, mit 2 km doch ziemlich weit. Es sieht für mich eher so aus, als hätte Herr Sch. nicht mehr hinterherlaufen oder ihn zumindest zurückrufen können.

Klarmann schrieb:Für mich war das kein Suizid sondern eine Straftat. Herr Sch. wurde getötet und weggebracht. Zeus war verletzt und
verendete irgendwo dort im Umkreis der Werra bzw. der Deponie.

Sehe ich so ähnlich. Wobei ich eher denken würde, dass auch der Hund, möglicherweise von einer weiteren Person verfolgt, getötet und weggebracht wurde.

sören42 schrieb:dass nun ausgerechnet zum Zeitpunkt, wo diese abwesend waren, rein zufällig ein Mord auf ihn geplant war, fällt schwer zu glauben.

Das hätte ja nur für eine geplante Tat gegolten. Vielleicht war es tatsächlich ein eskalierter Streit zwischen Herrn Sch. und irgendjemand anderem. Sie müssen sich vorher nicht einmal gekannt haben. Und selbstverständlich kann so etwas auch passieren, wenn das Opfer zufällig allein zu Hause ist.

sooma schrieb:Klarmann schrieb:
Die Schwester des Vermissten meinte ja, dass in der Beziehung alles in Ordnung war.
Auch hier könnte es sein, dass selbst die Schwester nichts von tiefergehenden Problemen gewusst oder geahnt hat.

Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Und das entspricht dem, was ich denke.

Klarmann schrieb:Aber was sind die stimmigen Indizien? Ich empfinde ehr Verwirrung.

Ich weiß nicht, wie lange du hier schon mitliest, aber eine stimmige Erzählung ist die folgende:

Beitrag von Lovelywitch (Seite 27)

Wenn dir das nicht stimmig erscheint, dann kann ich auch nicht weiterhelfen.
Wenn man möchte, kann man immer alles anzweifeln und in Frage stellen, etwa in der Weise "Ja gut, aber warum soll dieses oder jenes gerade so und nicht anders gewesen sein?".
Das ist ja aber kein konstruktives Denken.
Wenn du ein anderes Szenario hast und diskutieren möchtest, dann schildere und begründe es und stelle es hier gern zur Diskussion.

P.S.: Ich werde dir gleich noch auf deine vier Fragen antworten .

Klarmann schrieb:1. Wieso endet die Spur des Herrn Sch. an der Werra?

Weil ein Fährtenhund es seinem Führer so angezeigt hat. Wie das zu interpretieren ist, steht auf einem anderen Blatt.

Klarmann schrieb:2. Wenn er also nicht dort auf der Großmutterwiese zu Tode kam, wo dann?

Woher soll ich das wissen? Woanders eben. Auf der Wiese hätte man ihn ja sicherlich gefunden.

Klarmann schrieb:3. Und warum lief Zeus ca. 2,5 weiter vom Endpunkt des Herrn Sch.?

Ob das so war, weiß niemand. Ein Fährtenhund hat es seinem Führer so angezeigt (siehe oben). Auch hier gilt: Wie das zu interpretieren ist, steht auf einem anderen Blatt.

Klarmann schrieb:4. Für mich war das kein Suizid sondern eine Straftat. Herr Sch. wurde getötet und weggebracht. Zeus war verletzt und
verendete irgendwo dort im Umkreis der Werra bzw. der Deponie.

Sorry, aber das ist ja nun nichts weiter als eine Behauptung im luftleeren Raum, über die es sich nicht lohnt zu diskutieren. Es sei denn, du füllst das mit Inhalt und arbeitest ein durch bekannte Indizien gestützten Szenario aus, das deine Vermutung unterfüttert.

sooma schrieb:Wer könnte denn ein Interesse am Tod und auch am Verschwinden von Herrn Sch. haben? Da fehlt mir viel eher der Ansatz.

Vllt. ging es um Geld, seine Tochter meinte ja: Ich wette, Papa zockt die ganze Nacht am Tablett.
Wenn man um Geld spielen will, findet man ja im Netz genügend Zocker-Seiten.
Mglw. hat er sich von jemanden Geld geliehen und diese Person wollte es zurückhaben.
Trotzdem glaube ich eher an Suizid.

Hr.Sch. wird sich mit einem möglichen Käufer für die fehlende Pistole verabredet haben, an der die Spürhunde der Polizei die Spur verlieren. Er wird mit seinem Hund zu jemandem in ein Auto gestiegen sein. Später wird es wegen des Kaufpreises zu einem Streit und daraufhin zu Problemen mit dem Hund gekommen sein und beide Hr.Sch. und sein Hund werden irgendwo anders, sicher in einem anderen Bundesland (Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern oder Sachsen) entsorgt worden sein. Wie im Video beschrieben hat Hr.Sch. abweichend von seinen üblichen Gassigängen einen Weg an der Werra entlang genommen und hat sich in einer Art "Zick-Zack" dem vereinbarten Treffpunkt genähert. Dieser "Zick-Zack"-Parcours ist auffällig. Er wird am Ende des Videos gezeigt, wo der Weg der Spürhunde beschrieben wird.

AlteTante schrieb:Das hätte ja nur für eine geplante Tat gegolten. Vielleicht war es tatsächlich ein eskalierter Streit zwischen Herrn Sch. und irgendjemand anderem. Sie müssen sich vorher nicht einmal gekannt haben. Und selbstverständlich kann so etwas auch passieren, wenn das Opfer zufällig allein zu Hause ist.

Ja, aber das ist schon ziemlich unwahrscheinlich. Der "Hotspot" mit Skaterbahn und Gastronomie/Kneipe besteht da seit Jahren und just in dem Moment, wo die Familie aus dem Haus ist, in diesen 3 Tagen, eskaliert zufällig ein Streit mit Walter Sch.? "Zufälligerweise" fehlt auch noch seine Waffe (wobei die zugegeben schon länger fehlen könnte)?

Also wenn man schon von einem Gewaltverbrechen ausgeht, dann war die Tat geplant meiner Ansicht nach. Eine spontane Tat hätte meines Erachtens auch nicht dazu geführt, dass man die Leiche nicht findet. Das bedarf dann schon einiger Vorbereitungen, eine Leiche von der Statur eines Walter Sch. so zu verstecken, dass sie bis heute nicht gefunden wurde.

Allerdings gibt es auch ein paar Punkte, die für einen Suizid sprechen könnten, die hier bereits genannt wurden.

MissWexford schrieb:Vllt. ging es um Geld, seine Tochter meinte ja: Ich wette, Papa zockt die ganze Nacht am Tablett.
Wenn man um Geld spielen will, findet man ja im Netz genügend Zocker-Seiten.

Nee, Zocken um Geld war nicht gemeint. Es ging um Gaming. Wenn WS Glücksspiele um Geld gemacht hätte, wäre das deutlich gesagt worden, weil das natürlich eine ganz wichtige Information gewesen wäre.

AlteTante schrieb:Sehe ich so ähnlich. Wobei ich eher denken würde, dass auch der Hund, möglicherweise von einer weiteren Person verfolgt, getötet und weggebracht wurde.

Entweder das oder der Hund lief weg, weil er sich erschrocken hatte und verendete ein paar Tage später.

Ehrlich gesagt, kann ich mir das fast noch ehr vorstellen, weil Zeus ja noch 2,5km weggelaufen ist. Die Täter hätten das Tier suchen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die in der Situation dazu noch in der Lage waren. Erstmal musste die Leiche des Herrn Sch. weggebracht und entsorgt werden.

sören42 schrieb:Mein Zitat, auf das du dich beziehst, betrifft aber nicht den Filmfall, sondern das sagte die reale Schwester (keine Schauspielerin) des Vermissten über die Ehe.

Das weiß ich, erfolgte aber in dem Zusammenhang mit der Umarmung.
Ich habe den Fernsehbeitrag auch genau angeschaut und interpretiere die ganze Situation etwas anders.
Ein Selbstmord ergibt für mich mit der zusätzlichen Hundespur und den Details, die ich aus der Sendung erfahren habe, für mich keinen Sinn. Aber dafür sind wir ja hier, daß wir unterschiedliche Theorien diskutieren.

Klarmann schrieb:Das sind professionelle Firmen, die für das ZDF diese Aufträge annehmen. Und tatsächlich sind das auch nicht alles Laiendarsteller. Es spielen etliche professionelle Schauspieler mit, die man schon hin und wieder in Filmen oder Serien sieht. Allerdings keine "berühmten". Das stimmt.

Danke für die Aufklärung. Für mich machen die Beiträge wirklich den Anschein,als ob da nur Laiendarsteller mitwirken. Schaue aber sonst nicht viel Fern und kenne dann die professionellen Schauspieler nicht 😉

MissWexford schrieb:"Ich wette, Papa zockt die ganze Nacht am Tablett."

Unter "zocken" würde ich eher Spiele daddeln verstehen... Kann natürlich sein, dass es Casinospiele waren, würde das dann aber nicht Erwähnung gefunden haben?

Was er genau - nachts - am Tablet gemacht hat, wird aber auch die Tochter am Ende nicht genau wissen. Ist das Tablet denn genau überprüft worden? Davon hab ich weiter nichts gelesen (oder überlesen).

Rinnert schrieb:Später wird es wegen des Kaufpreises zu einem Streit und daraufhin zu Problemen mit dem Hund gekommen sein und beide Hr.Sch. und sein Hund werden irgendwo anders, sicher in einem anderen Bundesland (Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern oder Sachsen) entsorgt worden sein.

Gratuliere, alle bekannten Fakten eingearbeitet und eine schlüssige Erzählung daraus gemacht. Wie groß schätzt du die Wahrscheinlichkeit, dass dein Szenario zutrifft?

Kielius schrieb:Gratuliere, alle bekannten Fakten eingearbeitet und eine schlüssige Erzählung daraus gemacht. Wie groß schätzt du die Wahrscheinlichkeit, dass dein Szenario zutrifft?

So schlüssig nun auch nicht, es hätte ja gereicht, dass sich der potenzielle Käufer die Waffe zeigen lässt und vielleicht auch mal einen Probeschuss macht. Dann hätte er die Waffe "für lau" an sich bringen können (ohne Kaufpreisdiskussionen) und Walter Sch. nicht mal ermorden müssen. Allein die Drohung hätte gereicht.

sooma schrieb:Was er genau - nachts - am Tablet gemacht hat, wird aber auch die Tochter am Ende nicht genau wissen. Ist das Tablet denn genau überprüft worden? Davon hab ich weiter nichts gelesen (oder überlesen).

Davon kannst du aber mal ausgehen, dass Handy, Tablet und alle digitalen Fußabdrücke, die der Vermisste hinterlassen hat, so gut wie es irgend möglich war überprüft worden sind. Auch wenn das nicht ausdrücklich erwähnt worden sein sollte.

@Kielius

Kielius schrieb:Davon kannst du aber mal ausgehen

Ok... aber dazu wurden keine Details genannt?

sören42 schrieb:So schlüssig nun auch nicht, es hätte ja gereicht, dass sich der potenzielle Käufer die Waffe zeigen lässt und vielleicht auch mal einen Probeschuss macht. Dann hätte er die Waffe "für lau" an sich bringen können (ohne Kaufpreis) und Walter Sch. nicht mal ermorden müssen. Allein die Drohung hätte gereicht.

Warum nicht? Vielleicht war das ja der Probeschuss: Funktionsfähigkeit der Waffe gecheckt und zugleich das Raubopfer als einzigen Zeugen der Tat beseitigt.

sooma schrieb:Ok... aber dazu wurden keine Details genannt?

Dass es nicht ausdrücklich genannt wurde, heißt doch nicht, dass es nicht passiert ist. In so einem Fall wird jeder Stein umgedreht, was meinst du denn?

@Klarmann
Aber meinst du nicht, dass ein Mord mit einer Waffe Pistole Spuren hinterlassen hätte?
Da gäbe es doch einiges an Blut und Gewebespuren.
Ausserdem hätte den Schuss doch jemand gehört. Die Umgebung ist doch bewohnt.

@Kielius

Kielius schrieb:Dass es nicht ausdrücklich genannt wurde, heißt doch nicht, dass es nicht passiert ist. In so einem Fall wird jeder Stein umgedreht, was meinst du denn?

Hä? Also nein, keine Details, nichts? Frag doch nur, falls ich was überlesen hab...

Kielius schrieb:Warum nicht? Vielleicht war das ja der Probeschuss: Funktionsfähigkeit der Waffe gecheckt und zugleich das Raubopfer als einzigen Zeugen der Tat beseitigt.

Ja, ich verstehe schon, was du meinst. Aber das hätte der potenzielle Käufer der Waffe dann einfacher haben können, indem das komplizierte Verbringen eines Toten wegfällt. Ganz einfach, weil man in dem Szenario niemanden ermorden muss, um an die Waffe zu kommen. Wenn darum geht, an die Waffe zu kommen, wägt ein Täter Risiko und Nutzen ab. Wenn er den gleichen Nutzen für weniger Risiko haben kann, wird er diesen Weg wählen. Deshalb, und auch aus anderen Gründen glaube ich nicht an einen Waffenverkauf zu nächtlicher Stunde bei Mondschein an abgelegenen Orten.