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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

1.479 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

18.08.2025 um 00:19
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Wahrscheinlich hatte er nur den Teilzeit-Buchhalter fest angestellt
Den musste er ja anstellen, weil vorher die Noch-Ehefrau die Buchhaltung gemacht hatte, wie uns der XY-Film verraten hat, die nun wohl verständlicherweise nicht mehr zur Verfügung stand. Zumindest dürfte diese bis dahin auch einen guten Einblick in Linzmaiers Auftragslage gehabt haben.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

18.08.2025 um 14:21
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Und wie passt ein Deutscher jetzt zu diesen vielen Polen?
Zigarettenhandel, Prostitution, geklaute Geländewagen, Drogen, Hehlerei nach Einbrüchen.?


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

18.08.2025 um 17:48
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Zigarettenhandel, Prostitution, geklaute Geländewagen, Drogen, Hehlerei nach Einbrüchen.?
Darüber, dass das Tatopfer, oder irgendjemand der polnischen Staatsangehörigen, in kriminelle Machenschaften verwickelt war, wurde aber mMn nichts verlautbart.

Polnische Saisonarbeiter, etwa als Erntehelfer, waren ja schon vor dem Fall des Eisernen Vorhangs in Westdeutschland keine Seltenheit. Die meisten kehrten immer wieder in ihre Heimat zurück, und sie brachten der damaligen Volksrepublik wertvolle Devisen ins Land.

Natürlich assoziiert man bestimmte Erscheinungsformen der Kriminalität auch mit Osteuropa, aber nicht jede Verbindung nach Polen fällt in dieses Raster. Im Gegenteil, gibt es ja auch viele verwandtschaftliche Bindungen zwischen Polen und Deutschland, durch Arbeitsmigration seit dem 19. Jh. beispielsweise. Oder durch Spätaussiedler aus den ehemals deutschen Gebieten.

Wenn die Schwägerin Polin war, ist da ja sowieso ein verwandtschaftlicher Draht vorhanden gewesen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

18.08.2025 um 19:16
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Darüber, dass das Tatopfer, oder irgendjemand der polnischen Staatsangehörigen, in kriminelle Machenschaften verwickelt war, wurde aber mMn nichts verlautbart.
Ziemlich objektive Wortwahl.
Keine Verlautbarungen bedeutet ja dass niemand was gesagt hatte.

Wegen Zigaretten komm ich auch nur da Polen erst 2004 in die EU eintrat und bis dahin hatte selbst ich auf die "günstigen" hin und wieder zurückgreifen dürfen.

Auch passen mehrere Stangen Kippen in so einen Tortenbehälter.

Noch weiter steckte bei solch Handel immer gleich jeder mit drin und hat die Klappe gehalten.

Auch ist die B214 nicht unbekannt, was die "Bumsbomber" angeht.

Der xyBeitrag gibt zum ersten Tatort ohne Tat einen Umschlagsplatz vor.
Das könnte mal wieder von xy und EB bewusst so dargestellt worden sein.

Ich finde es sehr merkwürdig, dass äußerst wenig zu dem Menschen Linzmaier in der Sendung rüberkommt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 09:27
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Ich finde es sehr merkwürdig, dass äußerst wenig zu dem Menschen Linzmaier in der Sendung rüberkommt.
Die Ausstrahlung des Filmfalles liegt ja nun schon eine Weile zurück, aber in Erinnerung habe ich, dass schon ein recht sympathisches und umfängliches Bild des Opfers gezeichnet wird - ein fleißiger und freundlicher Handwerker, der den alten Damen Kuchen mitbringt und privat zwischen Scheidung und neuer Beziehung steht - zumindest widerspricht das alles nicht dem auch hier abrufbaren Zeitungsbild, wo ein freundlicher Herr mit Fliege fröhlich feiert.

Nun ist das Baugewerbe wohl kein Ponyhof, aber der Filmfall zeigt uns einen Handwerker, der eine Nische zum Überleben gefunden hat, und der sich auch für kleinere Aufträge nicht zu schade ist bzw. durch sein Modell - wenig fest Angestellte, billige Arbeitskräfte aus dem Ausland - überhaupt kleinere Aufträge gewinnbringend erfüllen kann.

Mögliche Konfliktfelder sind mit der Darstellung im FF natürlich auch schon umrissen - genau hier bleibt die Darstellung etwas vage, vermutlich, weil die Polizei sich dahingehend Hinweise erhoffte.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 16:08
Wahrscheinlich hast du recht @sallomaeander . Eigentlich sollte es einigermaßen stimmig sein wie die Persönlichkeit von Herrn Linzmaier in AZxy dargestellt wird.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 20:44
Zitat von Silberstreif.Silberstreif. schrieb:Eigentlich sollte es einigermaßen stimmig sein wie die Persönlichkeit von Herrn Linzmaier in AZxy dargestellt wird.
In der Filmrekonstruktion von Aktenzeichen XY wird dargestellt, dass Linzmaier sich mit seiner Freundin nur mithilfe eines Wörterbuchs und der Unterstützung einer Bekannten verständigen konnte. Interessanterweise sprach er auf der Baustelle mit seinen Arbeitern Deutsch, obwohl dort anscheinend hauptsächlich polnische Arbeiter beschäftigt waren.

Wenn die Darstellung in der Aktenzeichen XY-Filmrekonstruktion zutreffend ist, dürfte Linzmaier kaum Polnisch gesprochen oder verstanden haben. Ebenso ist davon auszugehen, dass die polnischen Arbeiter zumindest ausreichend Deutsch verstanden, um sich mit ihm auf der Baustelle verständigen zu können.

Natürlich stellt diese Sprachbarriere kein Hindernis für die Liebe dar Gefühle finden oft ihren eigenen Weg, auch wenn die Verständigung schwierig ist.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 22:23
Ich habe mir die XY-Sendung gestern mal angeschaut, nachdem mich Querverweise im U. Herrmann-Thread doch etwas angefixt haben... ;-)

Herr Linzmaier wird als freundlicher Mensch beschrieben. Aber es mutet auch etwas merkwürdig an, mir scheint, als würden Grenzen überschritten, wenn auch in freundlicher, etwas plumper, vielleicht etwas distanzgeminderter und vielleicht auch naiver Art und Weise.
Kundinnen Kuchen mitzubringen ist zwar einerseits nett, aber m.E. unpassend für einen geschäftlichen Kontakt. Bezweckt er etwas damit, will er nur nett sein, könnte jemand anderes dahinter mehr sehen? Es wird zwar nicht geschildert, ob beim ersten Kontakt oder beim 10. Reparaturauftrag, aber die Art und Weise, wie XY das betont, soll vermutlich ein Hinweis sein. XY hat ja eine Tradition, manche Dinge nur verschlüsselt anzusprechen, wie z.B. die berühmten "homophilen Neigungen" und die Art und Weist, wie dies in den Filmen dargestellt wurde.
Er ist auf der Suche nach einer neuen Partnerin, obwohl seine Ehe noch nicht endgültig geschieden ist. In Polen sind viele, erst recht noch in den 90ern, wesentlich konservativer als in Deutschland gewesen.
Er hat keinen Überblick über seine Buchhaltung und ist völlig arglos bei den Anrufen, während der Buchhalter sofort Auffälligkeiten wittert. Der Buchhalter findet die Stimme merkwürdig und das Setting merkwürdig, Herr Linzmaier fällt das überhaupt nicht auf, der Gedanke an einen möglichen Geschäftsabschluss überdeckt jeden Argwohn. War es in seinem Metier üblich, dass mögliche Auftraggeber geheimnisvoll bei der Vorbesprechung eines Auftrags tun? Das kann man sich eigentlich nicht vorstellen. Warum sagt Fr. Lohmeier nicht gleich, ob sie eine neue Terrasse braucht, ein Schwimmbad oder nur Putz abgeklopft? Herr Linzmaier wundert sich darüber gar nicht. Fast so, als wären merkwürdige Aufträge nicht ungewohnt für ihn.

Er trifft sich um 22 Uhr vor einem Lokal, um ein Geschäft zu besprechen, obwohl ihm klar sein dürfte, dass man dort um diese Zeit nichts mehr essen wird, selbst wenn es an dem Tag geöffnet gewesen wäre. Er stutzt nicht, als er aufgefordert wird, seine Frau mitzubringen. Er fand nichts verdächtig, dass beim ersten Treffen Fr. Lohmeier nicht kam, aber ein merkwürdiger Typ in Kapuzenpulli. Die Reaktion der Dame, sehr ängstlich zu reagieren, wirkt angemessen, Herr Linzmaier redet das klein, lässt sich weder Angst anmerken noch scheint er hier irgendwie Misstrauen gegen den Treffpunkt der Frau Lohmeier entwickelt zu haben. Gegenüber der neuen Bekanntschaft keine Angst zeigen zu wollen, ist nachvollziehbar, aber das Rendezvous mit dem Kapuzenmann scheint auch nachfolgend keinen Argwohn auszulösen.
Es soll kein victim bashing sein, aber das wirkt nicht übermässig intelligent, sondern ein bißchen tollpatschig und unbeholfen. Möglicherweise ist er jemanden, ohne es überhaupt zu ahnen, sehr auf die Füße getreten. Jemand hat ihn als Feind auserkoren und ich vermute, Herr Linzmaier hatte keinen blassen Schimmer davon. Es scheint vorher keine Bedrohung gegeben zu haben oder Herrn Linzmaier ist das völlig entgangen.

Ich habe nicht das Gefühl, dass es sich um einen Auftragskiller handelt. Der Anruf auf dem AB mit der Störung ist unprofessionell vorbereitet, der Treffpunkt ist unprofessionell, es sind ja Anwohner sofort zur Stelle und sie hätten ihm direkt die Tour vermasseln können. Der Täter hat ausgekundschaftet, dass das Lokal an dem Tag zu war, sonst nichts. Er schießt viermal und trifft nur einmal und dann nicht einmal sofort tödlich. Assoziationen mit dem Vierfachmord bei Annecy kommen auf, aber der Täter geht hier viel nachlässiger vor. Er hätte Zeit gehabt, noch ein oder zwei Schüsse aus nächster Nähe abzugeben. Das Entdeckungsrisiko wäre damit auch nicht höher gewesen. Er hätte ihn direkt mit ein oder zwei Schüssen aus nächster Nähe töten können. An das Auto herantreten, klopfen, Herr Linzmaier macht die Scheibe runter, "Sind Sie Herr Linzmaier? Ich soll Ihnen von Frau Lohmeier ausrichten...", Waffe heben und Herr Linzmaier hätte keine Chance gehabt. Der Ablauf wirkt, als hätte dem Täter im letzten Moment doch etwas die Courage gefehlt, stattdessen viermal in den Wagen schießen und dann so schnell wie möglich weg, ohne sicher zu gehen - wenn Auftragskiller, dann nur ein sehr unerfahrener und preisgünstiger. Mit mehr Glück hätte Herr Lohmeier die Tat auch überleben können, der Täter hatte sich keine Sicherheitsmarge eingerichtet. Das alles soll den entsetzlichen Mord - ich vermute, aus einem völlig banalen Motiv heraus - nicht kleinreden.

Bei den beiden AB-Nachrichten finde ich sehr auffällig, dass im ersten Anruf flüssig, aber anscheinend wohl verstellt, gesprochen wird, dann kommt diese merkwürdige Störung, ich kann nicht raushören, was gesagt wird. Aber der Anrufer scheint hier sehr unprofessionell vorgegangen zu sein. Fast hätte jemand sagen können: "Erwin, bist du soweit?". Beim zweiten Anruf hat der Sprecher dann Blockaden bei einigen Wortanfängen. M.E. könnte es sich um jemanden handeln, der früher gestottert hat und dies in stressigen Situationen immer noch tut. Er scheint möglicherweise eine Stottertherapie hinter sich zu haben und nach der Störung vom ersten Telefonat ist er beim zweiten nervöser und wendet er hier das Erlernte von Anfang an an, um nicht merklich zu stottern. Ich nehme an, dass die Aufnahme LinguistInnen oder LogopädInnen vorgespielt worden ist, mich würde interessieren, ob das andere auch sehen? Ob Mann oder Frau, ich bin mir nicht sicher. Für meine Begriffe könnte der Täter auch eine Frau gewesen sein.
Diese Anrufbeantworterlaufwerke waren alles andere als präzise Hifi-Laufwerke. Ich kenne von der Arbeit noch Mikrokassettendiktiersyteme, wenn da die Aufnahme- und Abspielgeschwindigkeiten nicht übereinstimmen, kann das eine Stimme merklich verändern. Es wird beim Abspielen auf eine anderen Gerät und möglicherweise fehlender Referenz auf der Aufnahme (Signalton o.ä.) evtl. schwierig gewesen sein, die exakt richtige Laufgeschwindigkeit zu treffen, so dass die Stimmfrequenz vermutlich eine gewisse Spannbreite haben kann.

Es würde mich wundern, wenn in dem Fall noch jemals ein Täter ermittelt wird. :-(


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

gestern um 23:50
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Es wird beim Abspielen auf eine anderen Gerät und möglicherweise fehlender Referenz auf der Aufnahme (Signalton o.ä.) evtl. schwierig gewesen sein, die exakt richtige Laufgeschwindigkeit zu treffen, so dass die Stimmfrequenz vermutlich eine gewisse Spannbreite haben kann.
Ich hatte vor vor drei Jahren die Stimmaufnahme aus der Sendung um 20% verlangsamt:

https://www.allmystery.de/dateien/wkx657edyh1a_minus20prozentpitch_kurz.mp3

Ich fand damals, dass sich die Stimme so natürlicher anhört. Vielleicht stimmte die Wiedergabegeschwindigkeit tatsächlich nicht mit der Aufnahmegeschwindigkeit überein.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 00:06
@sallomaeander

Ja, sie hört sich natürlicher an, hatte Deine Rekonstruktion die Tage mal gehört - aber tw. noch schlechter verständlicher. Was vielleicht dafür spricht, dass die Geschwindigkeit auch nicht ganz stimmt? Oder Kompressionsartefakte evtl.?


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 00:15
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:habe nicht das Gefühl, dass es sich um einen Auftragskiller handelt.
Kommt natürlich auch immer drauf an, was man unter "Auftragskiller" versteht. Ein Profikiller aus dem Ausland, der für viel Geld engagiert wurde, wird es sicherlich nicht gewesen sein. Vielleicht hatte der Schütze selbst aber keine direkte Verbindung zu Linzmaier sondern stammt nur aus dem Umfeld einer Person, die zu Linzmaier Kontakt hatte und wurde für die Tatausführung angeheuert, weil sie Zugriff auf eine Waffe hatte und geübt im Schießen war. Dass mehrere Personen in die Tat involviert waren, wäre ja schon denkbar: ein Fahrer, um schnell vom Tatort fliehen zu können, dann natürlich der Schütze und vielleicht noch der Anrufer / die Anruferin.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:würde mich wundern, wenn in dem Fall noch jemals ein Täter ermittelt wird. :-(
Davon ist leider auszugehen. Aktenzeichen XY war 2022 sicherlich mit die letzte Chance den Fall nochmal aufzuklären; ich weiß nicht mehr, wie genau das Hinweisaufkommen damals war, wahrscheinlich eher gering, gehört hat man zu dem Fall seit der Ausstrahlung der Sendung jedenfalls nichts mehr.

Was mich auch ein bisschen wundert. Der Fall ist ja schon sehr speziell, weil der Täter mit seinem Opfer vor der Tat interagiert und es an den späteren Tatort navigiert. Aufgegriffen wurde der Fall aber außer in Aktenzeichen XY nirgends mehr, auch nicht in den unzähligen True Crime-Podcasts, zumindest habe ich davon nichts mitbekommen. Hier im Forum wird er aber immer mal wieder hervorgeholt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 00:36
Für mich liegt die Lösung sehr viel näher als die Bekannte oder Polen. Es gibt doch keine konkreten Hinweise darauf, dass er sich geschäftlich auf dünnem Eis befand und jemandem Konkurrenz war, im Gegenteil. Wäre dem so gewesen hätte er es nicht so nötig gehabt ohne zu Zögern auf diesen Deal einzugehen.

Die Tat war offensichtlich lange geplant, nach einem ersten Scheitern wurde ein weiterer Versuch unternommen, nicht einmal, sondern wiederholt auf das Opfer geschossen und das alles trotz großer Risiken, die der Täter von der Konstruierung der Falle bis zur Ausführung der Tat auf sich genommen hat. Das alles lässt für mich nur den Schluss zu: Die Beziehung zwischen Täter und Opfer muss einmal recht eng gewesen sein. Und der Täter kannte sein Opfer sehr gut.

Für letzteres spricht mMn nicht nur das Lockmittel, sondern v.a. der Satz "Und bringen Sie Ihre reizende Freundin mit". Der genaue Wortlaut ist mir entfallen, aber das ist mir hier auch nicht wichtig. Interessant ist, dass AL aufgefordert wird, die Freundin mitzubringen und genau dies eben nicht tut. Das ist ja das, was der Täter wollte. Aber woher hätte der Täter wissen sollen, dass AL der Aufforderung nicht nachkommt?

Ist es nicht ein unnötiges Risiko die Freundin zu erwähnen, wenn man doch gerade verhindern will, das diese mitkommt? Und ist es nicht verräterrisch, weil man sich früher oder später fragen muss, woher der Anrufer wusste, dass die Freundin beim letzten Mal dabei war, wenn man doch (angeblich) nicht da war? Viele Risiken die nur Sinn machen, wenn der Anrufer wusste, was er mit dieser Aufforderung bewirkt. Und wenn er damit rechnen konnte, dass die Neugier auf den Deal größer sein würde als die innere Stimme die das alles vielleicht doch etwas komisch findet. Kein Geschäftspartner oder erzürnter Ex von der Polin kann ihn so gut gekannt haben, dass er seinen Plan auf die vorausgeahnten Entscheidungen von AL abstimmt.

Das sind meine Gedanken dazu, wahrscheinlich wurde ähnliches schon irgendwo angemerkt, dann tut es mir leid, habe dazu gerade aber nichts gefunden.

Ich wünschte man könnte es noch aufklären. Wer möchte mit einem Mord ein Leben lang zurechtkommen müssen. Trotz der Planung scheint mir das kein eiskalter Auftragskiller gewesen zu sein.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 00:55
@Nuvola_
Zitat von Nuvola_Nuvola_ schrieb:Die Beziehung zwischen Täter und Opfer muss einmal recht eng gewesen sein. Und der Täter kannte sein Opfer sehr gut.
Ja, v.a. Deine Betonung "muss einmal" kommt mir entgegen. Ich sehe das Motiv auch im privaten Bereich.

Durch den Fall zieht sich irgendwie die Verquickung von privaten und geschäftlichen Dingen. Dass man überhaupt die neue Freundin aus Polen zu einem möglichen, irgendwie obskuren "Geschäftstermin" auf irgendeinem Parkplatz mitbringt, ist schon merkwürdig. Die beiden kannten sich ja noch nicht lange. Wollte er eine Zeugin haben? Wollte er, dass sie in Alltagssituationen etwas Deutsch mitbekommt? Wollte er den großen Geschäftsmann geben?
Der Täter war von der Anwesenheit der zweiten Person anscheinend überrascht und hat beim ersten Treffen auf die Tatausführung verzichtet. Vermutlich hat er nicht von vorneherein gewusst, um wen es sich handelt. Möglicherweise hat er die Abfahrt der beiden noch beobachtet.
Vorm zweiten Mal sagt er dann: "Und bringen Sie Ihre nette Frau mit", zumindest laut XY-Sendung. Wusste er wirklich, dass Herr Linzmaier sie beim zweiten Mal nicht mitbringt? Woher? Das wundert mich. Er hat es ja auch beim ersten Mal anscheinend nicht gewusst oder geahnt. Wenn Linzmaier gesagt hätte "klar, die ist wieder dabei", wäre der Täter dann nicht gekommen? Hätte er gesagt, das könne er sich sparen, sie soll zuhause bleiben? Oder hätte er beide erschossen? In der Nacherzählung wundert er sich auch gar nicht, warum er die Frau mitbringen soll. Auch das wäre doch eigenartig. Also wie gesagt, hier vermischen sich ständig Grenzen, die man sonst so sehen würde.

Ich glaube fast, er oder sie war beim zweiten Mal bereit, die "nette Frau" auch zu erschiessen. Sehe das Motiv auch in einer persönlichen Vorgeschichte.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 01:08
Es wäre interessant zu wissen, ob seine Ehefrau, welche die Buchhaltung machte, vermutlich auch öfters bei solchen Geschäftstreffen dabei war, sodass Herr Linzmaier das so selbstverständlich fand. Er wird wohl angenommen haben, dass Frau Lomeier durch jemandes Empfehlung auf ihn kam, und jene Person seine Frau kannte.




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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 01:40
Ja diese geschäftlich-private Verbindung sehe ich auch, du hast es sehr gut formuliert finde ich. Und genau diese Fragen stelle ich mir eben auch. Die sind für mich der entscheidende Punkt. Wieso bringt der Täter ohne Not einen Zeugen mit ins Spiel, der ihn noch dazu beim ersten Termin davon abgehalten hat, die Tat auszuführen?

Doch nur aus einem Grund, er will nicht noch einmal überrascht werden und erwartet, dass seine Vermutung stimmt und AL die Freundin nicht mitnimmt. Davon kann er nur ausgehen und entsprechend planen, wenn er das Verhalten von AL sehr gut einschätzen kann und dazu musst du einen Menschen gut kennen.

Ob der Täter auch geschossen hätte wenn die Freundin dabei gewesen wäre? Schwer zu sagen, aber ich bezweifle es. Er hatte ja schon Schwierigkeiten sich auf AL zu konzentrieren und dieser hat den unmittelbaren Angriff erst einmal überlebt. Der Täter scheint entweder ungeübt oder nicht eiskalt bei der Tat gewesen zu sein und somit kein Profi. Klar kann man auch den Anschein erwecken wollen, hier wäre kein Profi am Werk. Aber dabei wäre ja dann riskiert worden, dass das Opfer entkommt. Der Täter konnte nicht wissen, was AL noch mitteilen konnte bevor er verstarb. Wieder ein großes Risiko, dass mMn kein Profi auf sich nimmt.

Eine weitere Sache die mir neben dieser Frage nach der Freundin im Kopf rumspukt ist der zweite Treffpunkt. Auch wenn es kein Internet gab hätte es gut sein können, dass AL oder sein Umfeld den Treffpunkt nicht nur kannten, sondern auch wussten, dass an diesem Tag oder zu dieser Uhrzeit geschlossen war. Ich vermute, der Täter war sich sicher, dass AL den Treffpunkt nicht (gut) kennt oder über die Öffnungszeiten nicht Bescheid weiß.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 01:43
Zitat von Nuvola_Nuvola_ schrieb:Für letzteres spricht mMn nicht nur das Lockmittel, sondern v.a. der Satz "Und bringen Sie Ihre reizende Freundin mit". Der genaue Wortlaut ist mir entfallen, aber das ist mir hier auch nicht wichtig. Interessant ist, dass AL aufgefordert wird, die Freundin mitzubringen und genau dies eben nicht tut. Das ist ja das, was der Täter wollte. Aber woher hätte der Täter wissen sollen, dass AL der Aufforderung nicht nachkommt
Nochmal: H. Linzmaier wird NICHT aufgefordert seine Freundin mitzubringen, sondern es war eine FRAGE ob er seine Begleitung wieder mitbringt. Der Täter wollte es nicht, und deswegen ist er doch bei dem erstenTreffen wieder abgehauen, eben weil die Freundin dabei war.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

um 01:46
@Hofmeister Du musst nicht gleich unhöflich werden. Wie ich schon schrieb ist das unerheblich. Die Freundin wurde erwähnt und es stand im Raum ob sie mitkommt oder nicht. Das ist das Resultat, die Formulierung ist dabei zweitrangig.


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