Lacey Fletcher - Tod auf der Couch

@margaretha

margaretha schrieb:Vielleicht weil es absehbar war und die Eltern dennoch übers Wochenende verreisten mglw. in der Hoffnung das sie tot ist und am Besten noch das Haus mit abgebrannt ist.

DAS wäre wohl ein Traum gewesen!
Aber jeder,der ein klein wenig sich mit Forensik auskennt,weiß,dass man
die Leiche des Mädchens sowieso gefunden hätte.
Ich kann nicht so gut englisch,haben die Eltern eigentlich selbst
den Notarzt geholt?

@Picassoratio
Ich schrieb ja „extremer Fall“. Teilweise verlassen sie ihre Zimmer nicht mehr. Lacey verließ die Couch nicht mehr.
Es gibt psychische Erkrankungen, die kulturell geprägt sind, das trifft nicht nur auf Hikikomori zu. In Japan ist das ein bekanntes Phänomen, in den USA aber mag es aber gut möglich sein, dass ein Hikikomori falsch diagnostiziert wird, weil dieses Krankheitsbild eher unbekannt ist.
Und ja, die verwahrlosen schon ein ganzes Stück weit. In der Regel werden sie nachtaktiv, das Zimmer bleibt abgedunkelt, und ihre Zeit verbringen sie vor Bildschirmen, Fernseher oder PC. Fehlendes Sonnenlicht und fehlende Bewegung führen zu gesundheitlichen Problemen.
Was, wenn Lacey sich wirklich unter dem Einfluss einer psychischen Erkrankung entschieden hat, so zu leben, und die Eltern dem völlig hilflos gegenüberstanden?
Es ist schwer, Menschen mit psychischen Erkrankungen zu helfen, wenn diese es nicht wollen.

Was mit Lacey passiert ist, ist unfassbar und grausam. Aber wir wissen nicht, wie die Hintergründe aussehen. Dafür wird ja nun ermittelt.

Picassoratio schrieb:haben die Eltern eigentlich selbst
den Notarzt geholt?

Ja, die Mutter hat den Notruf gewählt.

Lacey's body was discovered after her mother rang 911 around 2am on January 3, when it is believed she said her daughter had stopped breathing. Coroner Dr Ewell Bickham was immediately called to the scene after a horrified sheriff's deputy reported back.

Quelle: https://www.dailymail.co.uk/news/article-10783477/Lacey-Fletcher-seen-public-15-years-death-neighbors-reveal.html

Am 3. Januar gegen 2 Uhr morgens rief die Mutter den Notruf und soll gesagt haben, dass ihre Tochter zu atmen aufgehört hat.

@Ilvareth
Ok,in Asien mag es wohl so sein,dass sich Menschen
extrem zurückziehen.
Ganz ehrlich,ICH hätte manchmal auch große Lust dazu....
vor allem,wenn ich den Wahnsinn in unserer Stadt sehe. (München)
Aber trotzdem seh ich den "Fehler" bei den Eltern.
Das war für mich den Tod der Tochter biligend in Kauf genommen.
Und ein normaler Mensch würde schon am Gestank ersticken.
Gut,dass die sich nicht nochmal fortgepflanzt haben!

@Picassoratio
Ich bin generell nicht so schnell dabei, den Stab über andere zu brechen.
Für die Eltern wird die Situation auch unfassbar belastend gewesen sein.
Ich versuche, mich da hineinzuversetzen: die Tochter beschließt irgendwann, die Couch nicht mehr zu verlassen. „Autismus“ lautet die Erklärung. Vermutlich hoffen die Eltern, dass es nur eine Phase ist. Irgendwann muss sie doch wieder aufstehen. Vielleicht wird sie sogar aggressiv, wenn man sie dazu zwingen will. Über die Jahre wird die Situation immer schlimmer, und als den Eltern klar wird, dass es keine Phase ist, ist der Punkt, an dem sie hätten handeln müssen, längst verpasst. Also tragen sie die Situation weiter mit, ähnlich wie Co-Abhängige, hilflos.

Hier liegt ja eine Situation vor, die sich über Jahre aufgebaut hat und der die Eltern in der gesamten Zeit keine andere Richtung gegeben haben, aus welchem Grund auch immer. Versorgt haben sie Lacey ja offensichtlich mit Flüssigkeit und Nahrung, und vielleicht auch sonst, so gut sie halt konnten, oder so gut sie es wussten. Sonst hätte Lacey nicht so lange überlebt, ohne die Couch zu verlassen.

@Ilvareth

Ilvareth schrieb:Ich bin generell nicht so schnell dabei, den Stab über andere zu brechen.

Aber ich doch auch nicht!
Sie haben eine Eigendiagnose gestellt.
Manchmal ziemlich blöd.

Ilvareth schrieb:Sonst hätte Lacey nicht so lange überlebt, ohne die Couch zu verlassen

Ja,schön und nicht gut!
Mutter war in der Politik,Vater weiß ich nicht.
Da gilt die Sache der "nach Aussen"Wahrnehmung.
Für manche Menschen das Wichtigste überhaupt!
Und wieder mal kann man nicht mal ANSATZWEISE
auch nur AHNEN,was hinter verschlossenen Türen vor sich geht.
Das ist soo widerlich.
Die haben ihr Kind garantiert nicht geliebt.

Gott,wie schrecklich ist das denn?Man will sie gesäubert und gefüttert haben und bemerkt den Madenbefall nicht und all die anderen grausigen Sachen nicht?Was muss diese arme Frau in ihren letzten Jahren nicht alles durchgemacht haben???Unmenschlich was die Eltern da angerichtet haben warum gibt man sein gebeuteltes Kind nicht in pflegerischer Obhut?Grausam!!!

also habe ich es richtig verstanden dass Sie im gleichen Haus gelebt haben?

E muss doch unwahrscheinlich gestunken haben , wie können es Gäste nicht wahrgenommen haben?

Furchtbar schreckliche Geschichte

Hier ist noch ein interessanter Artikel der NY Post zum Umfeld:

https://nypost.com/2022/04/29/colleague-of-lacey-fletchers-dad-reeling-over-neglect-that-left-her-melted-into-couch/

Clay resigned from the Baton Rouge Civil War Roundtable in the wake of the disturbing news while Sheila, a former town alderman, is reportedly on leave from a job as an assistant to the Zachary city prosecutor.

Clay der Vater trat von seinem Posten beim Baton Rouge Civil War Roundtable zurück (Civil War Roundtables sind sind unabhängige Organisationen, die das gemeinsame Ziel haben, das Interesse am Studium der militärischen, politischen und soziologischen Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs zu fördern und zu erweitern Quelle

Sheila, die Mutter war einst Stadträtin und soll nun ihre Stelle als Assistentin des Staatsanwalts der Stadt Zachary verlassen haben.

“Shocked, because it doesn’t match any of my experience of him,” Roundtable member John Potts told BRPROUD of Clay. “He’s completely different than what you would expect someone like that to be.”

John P. vom Roundtable ist geschockt /fassungslos, denn er kennt ihn völlig anders, er hätte ihm das nie zugetraut

The TV station reported that many friends didn’t know the Fletchers even had a daughter. Potts told the station that he only heard Clay mention Lacey when she died.

Viele Freunde wussten nicht dass die Fletchers eine Tochter hatten, der oben bereits erwähnte Potts sagte, dass Clay Fletcher nur einmal von Lacey sprach, und zwar da als sie starb.

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Artikel 2 https://www.wbrz.com/news/coroner-found-woman-melted-into-couch-after-she-disappeared-for-a-decade-grand-jury-weighing-charges-for-her-parents/

Dr. Ewell Bickham, coroner of East Feliciana Parish, was very limited in what he could say due to the pending grand jury hearing, but told the WBRZ Investigative Unit in his 30 years as a practicing physician he's never seen anything like it.
"I couldn't eat for a week, and I cried for a week," Dr. Bickham said.

Also der Gerichtsmediziner durfte aufgrund der Ermittlungen bzw. der Anhörung nicht soviel sagen, hat aber in seinen 30 Jahren als praktizierender Arzt so etwas noch nie gesehen und konnte für eine Woche nicht essen, dafür aber weinen!

Fletcher's parents, Sheila and Clay Fletcher, are longtime residents of Slaughter. Sheila was a town alderman who recently resigned her post in February.

Hier steht, dass die Mutter ihr Stadtrats Mandat im Februar niederlegte!

"They go to church every weekend... and do anything for anybody," Blades said.

Die Eltern waren offenbar fleißige Kirchgänger und als hilfsbereit bekannt

@margaretha
Danke für deine Zusammenfassung.

Hier ist ein Video mit ausführlichen Informationen. Dort wird berichtet, dass Lacey's so hungrig war, dass sie anfing die Couch zu essen. Das konnte man an ihrem Mageninhalt feststellen. So viel zum Thema sie wurde mit Essen versorgt und wollte nicht mehr so viel essen.

Quelle

Woman ‘melted’ to couch; autopsy showed she was eating it, parents out on bond

Externer Inhalt
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Ihr Todeszeitpunkt wurde zwar auf den 03.01. datiert, aber man geht davon aus, dass sie bereits 24-48 Stunden vorher starb.

He ruled her death a homicide with the cause as medical neglect – believing she passed 24 to 48 hours before his official time of death of 3.07am, January 3.

Quelle
https://www.dailymail.co.uk/news/article-10775815/Louisiana-woman-36-died-fused-sofa-allowed-just-rot-away.html

Hier wird nochmal auf ihre Erkrankung eingegangen

https://lawandcrime.com/crime/authorities-push-for-grand-jury-in-sickening-alleged-neglect-case-where-woman-sat-on-couch-for-years-and-died-covered-in-feces-and-maggots/

Lacey Ellen Fletcher, 36, suffered from nearly complete paralysis–a condition known as locked-in syndrome.

Also fast fast vollständige Lähmung, locked-in syndrom

According to New Orleans metro area outlet NOLA.com, the East Feliciana Parish woman possibly had not been moved from the position in years, 20th Judicial District Attorney Sam D’Aquilla suggested. He said it was completely unknown when she had last been moved.

….möglicherweise seit Jahren nicht mehr umgesetzt worden….es sei völlig unbekannt, wann sie zuletzt bewegt worden sei

“The caretakers just let her sit on the couch, D’Aquilla said. “She just urinated and used the bathroom on the couch. It was so horrific.”

Die Pfleger (also Eltern) ließen sie einfach auf der Couch sitzen. Sie urinierte und benutzte die Couch wie eine Toilette.“

Parish Coroner Dr. Ewell Dewitt Bickham III reportedly said the woman had last seen a doctor some two decades ago.

Der zuständige Gerichtsmediziner sagte, die Frau habe vor etwa zwei Jahrzehnten zulezt einen Arzt gesehen.


Und hier jetzt wirklich schrecklich denn wie der zuständige Bezirksstastsanwalt Sam D'Aquilla in dem Artikel zitiert wird, lässt keine Fragen offen:

“On a murder, you have to have intent,” D’Aquilla said. “Did they want to kill her? I want to say yeah, they wanted to kill her.”
Additionally, the woman had fecal matter shoved into her face, chest and abdomen, authorities said. Her hygiene had been allowed to deteriorate so much that hair was matted, knotted and filled with maggots.

Für Mord braucht es Vorsatz!
Wollten sie sie töten? I würde das Bejahen, sie wollten sie töten.

Außerdem wurden der Frau Fäkalien ins Gesicht, auf die Brust und in den Unterleib gestopft, so die Behörden. Ihre Hygiene hatte sich so sehr verschlechtert, dass ihr Haar verfilzt, verknotet und voller Maden war.

Also, das Locked-In-Syndrome "bekommt" man nicht einfach so. Es ist ein schwerer neurologischer Schaden, der meistens durch irgendein schweres Trauma mit einhergehender Hirnschädigung ausgelöst wird, und zwar Schädigung des Stammhirns oder Zwischenhirns. Beim klassischen "Wachkoma" ist das anders, da ist das Großhirn geschädigt. Solche Hirnschädigungen können das Resultat von stumpfer Gewalt sein (Autounfall, schwerer Sturz, Schlag auf den Kopf), aber auch von Vergiftungen (besonders die Bisse einer bestimmten Schlangenart), bedingt durch eine Gehirnblutung, Stammhirninfarkt, durch Medikamentenüberdosis, durch bestimmte andere nervenschädigende Krankheiten (Myelinolyse) oder durch Krankheiten den Blutkreislauf betreffend (allerdings nicht alleine hierdurch). Aber mit Abstand die meisten aller Locked-In-Fälle passieren durch irgendwelche traumatischen Gehirnverletzungen.

Dazu kommt, dass es brutal schwer ist, Locked In von einem "richtigen" Wachkoma (persistent vegetative state/apallisches Syndrom) zu unterscheiden; da braucht es Spezialisten, Gehirnscans, mehrfache Untersuchungen usw. Und wie jemand schon bemerkte, betrifft Locked In auch die Atem- und Schluckmuskulatur, d.h. so jemand hätte auch künstlich beatmet und ernährt werden müssen. Ich bezweifel also sehr stark, dass Lacey das hatte. Das "locked in" in den englischsprachigen Artikeln ist eher als "zurückgezogen", "verschlossen" zu interpretieren. Die Lähmungen kommen dann schon von alleine, wenn jemand jahrzehntelang unbeweglich wo sitzt, es bilden sich nämlich die Muskeln zurück und irgendwann kann man sich gar nicht mehr bewegen, selbst wenn man möchte. Ist aber von einer klassischen "Lähmung" aka Hirnschaden auch weit weg.

Auch Autismus bekommt man nicht einfach aus heiterem Himmel, da hätte sich bereits im Kindesalter was gezeigt. Ich tippe da eher auf eine schwerwiegende psycho-soziale Störung deren Ursache wohl irgendwo im Teenie-Alter zu suchen ist. Ich bin überdies auch bei so extrem religiösen Eltern immer etwas skeptisch, aber ich mag niemand vorverurteilen und es wird sich zeigen, was da noch ans Licht kommt.

Es gab vor einigen Jahren mal (in Bayern?) auch einen ähnlichen Fall, wo ein Mann aus dem Wirtshaus heimkam, sich auf seinen Stuhl im Eßzimmer setzte und 10 Jahre lang nicht mehr aufstand. Am Ende wurde es der Ehefrau zuviel und sie rief Arzt/Feuerwehr/Polizei/weißichnichtmehr. Die Einsatzkräfte dachten zuerst, der Mann hätte eine grobe Fellhose an, aber es waren....nun ja....getrocknete und festgeklebte Fäkalien. :O

Ich habe so eine Story schonmal gelesen. Es gab in der lokalen Zeitung eine Serie, wo ein Notarzt seine heftigsten Erlebnisse erzählte. Und weil sie so heftig war, habe ich sie mir gemerkt.
Es ging auch um eine junge Frau, die noch bei den Eltern lebte und das Bett nicht mehr verlies.
Der Notarzt wurde gerufen (ich weiß nicht mehr, ob sie tot war), es stank und der Arm war ihr abgefault und lag neben dem Körper unter der Decke. Das schon eine ganze Weile.
Die Eltern erzählten auch, sie sei immer ganz zugedeckt gewesen und sie hätten nichts bemerkt. Sie hätten sie auch immer versorgt.
Der Arzt konnte auch nicht verstehen, wie die junge Frau die Schmerzen aushalten konnte.
Diese Einsamkeit, das muss ja furchtbar sein.
Ich kann mir nicht vorstellen so entfremdet und kontaktlos mit meinem Kind zu sein.
Vielleicht stoßen da zwei starke Persönlichkeitsstörungen aufeinander.

Mrs.Rollins schrieb:Was muss sie sich gequält haben… die Eltern schauen zu, wie ihr Kind langsam und elendig stirbt. Da sieht man wieder, es gibt nichts, was nicht passiert. Sei es noch so unfassbar, brutal oder unvorstellbar grausam

Das dachte ich auch, als ich von diesem Fall las. Es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt, wozu Menschen nicht fähig sind, egal wie entsetzlich. Und das ist sehr erschreckend.

Hailey25 schrieb:In dem Artikel steht, die Eltern waren auf einem Wochenendausflug, als sie gestorben ist.

Womit dann auch eine weitere Lüge der Eltern aufgeflogen wäre, denn erst hieß es:

Photographer73 schrieb:In der Nacht vor ihrem Tod sagte ihre Mutter, sie habe ein halbes Sandwich und ein paar Cheetos gegessen. Sheila Fletcher – die drei Wochen nach dem Tod ihrer Tochter als Zachary Alderman zurücktrat – schlief gegen 22 Uhr auf einem Stuhl im Wohnzimmer ein, als Lacey noch lebte, aber sie war gestorben, als sie am nächsten Morgen aufwachte.

Mich würde das sowieso sehr wundern, wenn sich die Mutter in den Raum gesetzt hätte und dort seelenruhig eingeschlafen wäre, bei dem Gestank, bei zig Insekten und Maden, die über die Tochter krabbelten, sich dementsprechend auch in dem Zimmer verteilten, bei dem Anblick überhaupt.

Dr._Schneider schrieb:Was mich doch etwas wundert, dass sie den Tod von Lacey überhaupt gemeldet haben, wo doch eh keiner mehr defitiv wusste, ob, wo, wie Lacey lebte die letzten Jahre.

Picassoratio schrieb:Wieso haben sie nicht das Möbel samt ihrer mit dem Möbel verwachsenen Tochter verschwinden lassen??

War auch mein Gedanke. Die Tochter wurde seit zig Jahren nicht mehr gesehen, viele wußten gar nichts von ihr. Und dennoch riefen sie den Notruf, warum ? In dem Moment muß ihnen ja klargewesen sein, daß das Wellen schlagen wird, wenn Lacey in diesem Zustand auf der Couch gefunden wird.

Ilvareth schrieb:Was, wenn Lacey sich wirklich unter dem Einfluss einer psychischen Erkrankung entschieden hat, so zu leben, und die Eltern dem völlig hilflos gegenüberstanden?
Es ist schwer, Menschen mit psychischen Erkrankungen zu helfen, wenn diese es nicht wollen.

Das mag alles sein, aber ist für mich dennoch nicht nachvollziehbar. Selbst wenn der Entschluss, die Couch nicht mehr zu verlassen, irgendwann von Lacey geäußert wurde, es ihr Wunsch war - spätestens als sie begann die Couch als Toilette zu benutzen, hätten die Eltern eingreifen müssen. Wunsch des Kindes hin oder her. Und sie wäre aus dem Haus geholt worden, wenn sich die Eltern an die entsprechenden Stellen gewandt hätten, auch gegen ihren Willen. In Deutschland wäre sie wohl eingewiesen worden, einem Betreuer unterstellt oä. Da lag ja maximale Eigengefährdung vor.

Ilvareth schrieb:Versorgt haben sie Lacey ja offensichtlich mit Flüssigkeit und Nahrung, und vielleicht auch sonst, so gut sie halt konnten, oder so gut sie es wussten. Sonst hätte Lacey nicht so lange überlebt, ohne die Couch zu verlassen.

Daß sie so lange überlebte, halte ich in dem Fall auch fast schon für ein kleines med. Wunder. Dennoch, sie haben sie sicherlich nicht so gut gepflegt, wie sie es gekonnt hätten. Lacey hatte Kot in den Haaren, im Gesicht, in den Ohren, das hat nichts mit "Pflege" zu tun. Stattdessen ließen sie es zu, daß sie von Maden befallen wurde, Insekten sie bissen und gestochen haben. Sie muß unglaubliche Schmerzen gehabt haben. Es wird bei der Autopsie sicherlich ein Tox Screen gemacht worden sein, es würde mich sehr interessieren, ob die Eltern sie mit Schmerzmitteln oä vollgepumpt haben.

Hailey25 schrieb:Dort wird berichtet, dass Lacey's so hungrig war, dass sie anfing die Couch zu essen. Das konnte man an ihrem Mageninhalt feststellen.

Eigentlich dachte ich, daß es nicht mehr schlimmer werden könnte, aber das ist... ohne Worte. Aber wenn dem so war, muß sie zumindest noch in der Lage gewesen sein, sich irgendwie zu bewegen, vielleicht auch nur die Arme und Hände.

margaretha schrieb:War derTod durch die Vernachlässigung vielleicht sogar eingeplant oder gewollt?

Meine persönliche Ansicht - ja. Ich gehe wirklich davon aus, daß sie sie töten wollten. Wahrscheinlich nicht in den ersten Jahren, sonst hätten sie sie gar nicht versorgt, noch nicht mal minimal. Aber letztendlich schon. Dazu paßt auch die Corona Erkrankung. Wie gesagt, sie müssen sie ja angesteckt haben. Erst habe ich überlegt, ob die Eltern (oder auch nur einer) von seiner eigenen Infektion nichts wußte und es deshalb ungewollt passierte. Möglich wäre das immer noch, aber ich glaube nicht mehr wirklich dran. Gerade in den USA hat Corona auch sehr stark gewütet, den Eltern muß klargewesen sein, daß ein solches Virus ihrer Tochter "den Rest" geben könnte. Dennoch wurden anscheinend keine Masken getragen, wenn es Umgang mit Lacey gab.

IreneAdler schrieb:Die Lähmungen kommen dann schon von alleine, wenn jemand jahrzehntelang unbeweglich wo sitzt, es bilden sich nämlich die Muskeln zurück und irgendwann kann man sich gar nicht mehr bewegen, selbst wenn man möchte. Ist aber von einer klassischen "Lähmung" aka Hirnschaden auch weit weg.

Das sehe ich auch so. Das LIS macht für mich auch immer noch gar keinen Sinn. (Wer sollte es diagnostiziert haben ?) Zwar würde es erklären, warum sie anscheinend fast bewegungslos auf der Couch saß, über Jahre in der gleichen Position, aber wie du es auch schriebst, dafür bedarf es schon eines gravierenden Auslösers. Zwar wäre es möglich, daß sie irgendwann einen Schlaganfall erlitt, und daraus das LIS resultierte, aber sie wurde weder beatmet noch künstlich ernährt. (Noch gab es überhaupt einen Arztbesuch in den letzten Jahren). Wenn sie zudem, zeitnah zu ihrem Tod, noch Teile der Couchfüllung gegessen hat, muß sie auch noch einige Gliedmaßen einigermaßen unter Kontrolle gehabt haben.

Aber irgendetwas muß ja vorgelegen haben, vielleicht irgendwann eine Art Katatonie, ausgelöst durch eine schwere Depression oä. Hinzu kam dann der Muskelschwund. Das einzige, was man anscheinend mit Sicherheit sagen kann - LF muß unter schweren psychischen Problemen gelitten haben. Aber selbst eine Angststörung erklärt mir eigentlich nicht das Verhalten, was sie an den Tag gelegt hat. Irgendwann wird sie nicht mehr in der Lage gewesen sein, etwas zu ändern, aber gerade am Anfang ? Sie schien ja auch ein normales Kind gewesen zu sein. Und plötzlich sieht sie nur noch die Couch als sicheren Ort an und lebt in ihren eigenen Fäkalien ? Selbst wenn die Diagnose Autismus/Asperger stimmen sollte, ist das schwer verständlich für mich. Der Prozess wird aber ja zeigen, ob die Diagnosen nur von den Eltern stammen, oder es evt. auch Aufzeichnungen aus der Schulzeit oä gibt. Bisher habe ich das Gefühl, daß vieles von dem, was die Eltern vorbringen, reine Schutzbehauptungen sind.

Auch ist mir nicht klar, wieso BEIDE Elternteile nicht eingegriffen haben. Wenn einer bereit war Laceys Wunsch zu respektieren, selbst als der Verfall immer stärker wurde, wäre das schon schwer zu verstehen, aber beide ? Und was wurde der restlichen Familie erzählt ? Gabs keine Großeltern, Tanten, Onkel usw ? Irgendjemand aus der Verwandtschaft wird doch sicherlich mal nachgefragt haben. Den Nachbarn konnte man vieles erzählen, aber der Verwandtschaft ?

Photographer73 schrieb:Bisher habe ich das Gefühl, daß vieles von dem, was die Eltern vorbringen, reine Schutzbehauptungen sind.

So empfinde ich das auch.

Mein spontaner Gedanke ging dahin, dass es um die Bewahrung von Familiengeheimnis ging.

Hätte man irgendwann Ärzte hinzugezogen, wären vielleicht Dinge angesprochen worden, über die nicht gesprochen werden sollte.