Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Wenn man jetzt große Parkplätze kontrolliert, könnte der Täter ein größeres Fahrzeug fahren und dort übernachtet haben? Oder es war einfach ein Treffpunkt.

Demoman schrieb:ab 1:30 sieht man wie der Bärbach in der Prien endet.

Ja, in der Prien endet. Aber laut Karte ist der Bärbach, da wo er unter der Kampenwandstraße durchfließt, das ist 50m vom Parkplatz der Seilbahn, gerade mal 100m "alt". Auf der Strecke sammelt sich doch auch bei viel Regen noch nicht dermaßen viel Wasser an, dass es eine Leiche mitnimmt, oder? Ich weiß jetzt allerdings nicht, was es für ein Gefälle dort an dem Stück hat.

Hier haben ja schon einige den Blick und Accessoires auf dem „Fahndungsfoto“ analysiert und versucht was draus abzuleiten. Was ich normalerweise nicht für sinnvoll halte, weil was soll man groß draus lesen können und man neigt dann wahrscheinlich schon sehr zum überinterpretieren. Ich habe es auch nie genauer betrachtet.

Jedoch bin ich vorher auf einem offenen Tab gelandet mit einem Artikel und da wurde das Foto gerade ziemlich nah und groß angezeigt. Und irgendwie finde ich den Gesichtsausdruck schon irgendwie ausdrucksstark und ungewöhnlich. Ich meine es jetzt nicht so analytisch wie im schlechten Krimi von wegen „Woah da hatte sie die Begegnung mit ihrem späteren Mörder“ oder „Die Augen sind soo traurig, deshalb muss sie Suizid begangen haben.“ Aber irgendwie wirkt der Blick schon sehr nachdenklich, klar kann man auch abgelenkt sein weil man gerade kurz ans Packen denkt oder der Jacky Cola leer war, aber sie wirkt gedanklich irgendwie wie aus der Party ausgeklinkt. Und was mir aufgefallen ist, wobei das glaube ich schon Leute früh zumindest nebenbei schon angemerkt haben, wirklich absolut nüchtern. Sieht zwar auch nicht jeder gleich dabei aus, aber wäre ja auch ein Indiz ob Sturz ja oder nein, solange wir es zumindest nicht sicher wissen.

Und ich bin mir gerade nicht sicher, weiß man eigentlich wie das Foto entstanden ist? Vllt Clubfotograf, aber die knipsen ja nicht random Leute frontal, die nicht in die Kamera schauen und das Foto war ja sehr schnell in der Zeitung. Da müsste doch auch erstmal unter hunderten Fotos geschaut werden und die jeweiligen Leute hergeholt werden. Oder von Freunden? Aber wieso schießen die so ein Foto? Das ist jetzt noch weniger deswegen um irgendwas daraus schließen zu wollen, aber die Frage kam mir irgendwie währenddessen in den Sinn.

Demoman schrieb:ab 1:30 sieht man wie der Bärbach in der Prien endet. In dem Video hat es aber doch etwas mehr Wasser als am 03.10

Das Video habe ich anscheinend übersehen, auf den Fotos im Internet wirkte die Prien wie ein kleines Bächlein, das Video erzählt ja etwas ganz anderes. Jetzt kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie kilometerweit gespült wurde, da reinzuspringen wäre lebensgefährlich.

Silberstreif schrieb:Ja, in der Prien endet. Aber laut Karte ist der Bärbach, da wo er unter der Kampenwandstraße durchfließt, das ist 50m vom Parkplatz der Seilbahn, gerade mal 100m "alt". Auf der Strecke sammelt sich doch auch bei viel Regen noch nicht dermaßen viel Wasser an, oder?

Ja, auf dem Video sieht man doch, dass da nicht wirklich viel Wasser aus dem Bärbach kommt

Wenn man mal die Zeit nachverfolgt:
Leichenfund 14:30
Polizei kommt, KDD wird gerufen - Eintreffen: 15:00/15:30?
Kriminalpolizei kommt hinzu,
Spuren werden genommen, Hinweise zur Identität gesucht: 16:00 /16:30
Tote ist identifiziert (Ausweis/Vermisstenmeldung/war bekannt im Ort); Kontakt zu Angehörigen
Letzter bekannter Aufenthaltsort wird 10km südlich bekannt 17:00?
Parallel wird um Fundort herum gesucht, da Tote untypisch bekleidet für Jahreszeit bzw Angehörige Kleidung zum Zeitpunkt des Verlassens des Hauses angeben.

Um 18:45 war etwa Sonnenuntergang.
Die Jacke wurde bereits Mo gefunden.
Ich gehe also davon aus, dass die Jacke aufgrund anbrechender Dunkelheit im näheren Umkreis (paar hundert Meter) gefunden wurde und somit der Tatort näher am Fundort als am Eiskeller liegt.

Es sei denn, ein Passant hat die Jacke am Mo woanders in der Nähe des Eiskellers gefunden, bevor er wusste welche Rolle sie spielt.
Aber es ist ja nicht bekannt, wer die Jacke gefunden hat, oder?

fassbinder1925 schrieb:weiß man eigentlich wie das Foto entstanden ist? Vllt Clubfotograf, aber die knipsen ja nicht random Leute frontal, die nicht in die Kamera schauen

Ich glaube, dass in irgendeiner der, mittlerweile zahlreichen, Quellen, erwähnt wurde, dass das veröffentlichte Foto vom Clubfotografen stammte.
Sie war im Club Stammgast, kannte viele der Servicemitarbeiter:innen. Möglicherweise kannte der Fotograf sie. Das Foto ist insgesamt sehr gelungen und ich kenne das von Clubs durchaus so, dass nicht nur Menschen frontal abgelichtet werden.

Musikengel schrieb:Die Ermittler unternehmen wirklich sehr viel.

Das nehme ich auch so wahr.
Ich finde es auch wirklich toll, dass die Ermittelnden mit einem 'Infomobil' direkt vor Ort sind.
Ich habe große Hoffnung, dass der Täter gefunden wird.

fischersfritzi schrieb:Ich glaube, dass in irgendeiner der, mittlerweile zahlreichen, Quellen, erwähnt wurde, dass das veröffentlichte Foto vom Clubfotografen stammte

Danke.

fischersfritzi schrieb:Sie war im Club Stammgast, kannte viele der Servicemitarbeiter:innen. Möglicherweise kannte der Fotograf sie. Das Foto ist insgesamt sehr gelungen und ich kenne das von Clubs durchaus so, dass nicht nur Menschen frontal abgelichtet werden.

Nicht unbedingt nur Frontal, aber dann doch eher beim Tanzen oder sonst irgendwie in Aktion. Aber gut, das ist ja nicht so wichtig.

NicNic schrieb:Ich gehe also davon aus, dass die Jacke aufgrund anbrechender Dunkelheit im näheren Umkreis (paar hundert Meter) gefunden wurde und somit der Tatort näher am Fundort als am Eiskeller liegt.

@NicNic Deine Überlegungen hatte ich auch schon. Allerdings brauchte es Tage bis die Jacke eindeutig identifiziert war. Wenn sie in der Nähe der Leiche im Wasser war, hätte man sie dann nicht wahrscheinlich schneller zugeordnet? Man suchte wahrscheinlich auch gleich Montags in der Partygegend am Aschauer Prien-Ufer, wo es heißt dass so manche Kleidungsstücke und anderes im Wasser landen. Aber das wird wohl regelmäßig davonschwimmen, selbst wenn der Wasserstand niedrig ist. Oder kann es dort gleich im überschwemmten Gebüsch und Wurzelwerk hängen bleiben?
Dass man von dem Fundort auf den Tatort schließen kann, bezweifle ich. Es scheint wahrscheinlicher, dass es nicht direkt am Fluss passierte, und sie daher zum Wasser transportiert wurde. Dann kann es aber überall passiert sein. Da es dort in Kaltenbach aber so einfach ist mit einem Auto an den Fluss zu kommen, könnte ich mir auch vorstellen, dass die Leiche erst in den Morgenstunden dort abgelegt wurde, als der Wasserstand wieder gesunken war (sechs Uhr morgens war der Wasserstand nur noch halb so hoch als die Spitze kurz nach Mitternacht).

Silberstreif schrieb:als der Wasserstand wieder gesunken war (sechs Uhr morgens war der Wasserstand nur noch halb so hoch als die Spitze kurz nach Mitternacht).

Um 6.00 Uhr hatte es immer noch 83cm, halb so hoch erst gegen 19 Uhr und auch der Abfluss war noch extrem.

Sorry, ich meinte der Abfluss war morgens die Hälfte der Spitze von einigen Stunden davor, nicht der Wasserstand (nach der Graphik, die @Demoman verlinkt hatte).

fassbinder1925 schrieb:Nicht unbedingt nur Frontal, aber dann doch eher beim Tanzen oder sonst irgendwie in Aktion. Aber gut, das ist ja nicht so wichtig.

Ein Clubfotograf wird an einem Abend hunderte bis tausende Bilder knipsen. Nur werden eben nur die in der Regel veröffentlicht, die spaßig aussehen. Soll ja auch Werbung für den Club sein.
Wäre Hannah nicht verschwunden, wäre das Bild eben einfach nirgendwo erschienen.

fassbinder1925 schrieb:Jedoch bin ich vorher auf einem offenen Tab gelandet mit einem Artikel und da wurde das Foto gerade ziemlich nah und groß angezeigt. Und irgendwie finde ich den Gesichtsausdr

Ich bin auch unbedingt der Meinung, dass dieses „traurige“ Foto ungewöhnlich ist im Rahmen einer Party und irgendwas vorgefallen sein muss.

Die Polizei und die hinzugezogenen Fallanalytiker werden mittlerweise viele Spuren gefunden haben. Liest man die neueste Pressemitteilung genauer durch, so kann man zu dem Schluss kommen, dass ein möglicher Tatablauf bereits erstellt worden ist. Heute sollen ja der Parkplatz der Kampenwandbahn und die daran angrenzenden Bereiche durchsucht werden.

Meine Idee dazu: Dieser Bereich scheint für die Fallanalytiker ein möglicher Tatort zu sein.

Ebenso wird die fallanalytische Bewertung der vorliegenden Spuren und Erkenntnisse fortgesetzt. Hierzu steht die Soko in ständigem Austausch mit den Profilern der Operativen Fallanalyse (OFA) Bayern.
Aufgrund dieser Einschätzungen lässt die Soko „Club“ nun weitere Bereiche intensiv absuchen. Unterstützungskräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei werden deshalb am Mittwoch (12.10.2022) den Parkplatz der Kampenwandbahn und dessen umliegende Bereiche durchkämmen.

Quelle: https://www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/036554/index.html

Es wird also Hinweise geben, die zu diesem Bereich führen. Das können Funkdaten des Handys sein, oder sich aus Zeugenaussagen ergeben haben.

Bei dem gestrigen längeren Artikel im Stern, der auch oben schon mal verlinkt wurde, fällt mir zudem auf, dass Soko-Chef Butz mit der Frage zitiert wurde:

Wer hat die junge Frau beim oder nach dem Verlassen des Musikclubs oder im Laufe des Montags gesehen?

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/chiemseer-disco-mord--bewegende-traueranzeige-und--profiler--einsatz-32803440.html

Vielleicht hat sich der Journalist beim Schreiben etwas lax ausgedrückt, denn hier wird der mögliche Beobachtungszeitraum ausgedehnt auf "Laufe des Montags".

Mir stellt sich die Frage, ob evtl. die Tötung von Hanna auch bedeutend später als 2:30 Uhr geschehen sein könnte. Konnte die Gerichtsmedizin unter Umständen einen später vermuteten Zeitpunkt verorten?

chipie schrieb:Mir stellt sich die Frage, ob evtl. die Tötung von Hanna auch bedeutend später als 2:30 Uhr geschehen sein könnte. Konnte die Gerichtsmedizin unter Umständen einen später vermuteten Zeitpunkt verorten?

Also ich denke es gibt folgende Möglichkeiten:
- Es wurde im Artikel falsch wiedergegeben

- Zeugen könnten ausgesagt haben, dass sie Hanna am Montag früh noch lebend gesehen haben und das möchte man durch weitere Aussagen bestätigt haben

- irgendwas mit dem Handy. Zum Beispiel, dass es erst morgens vom Netz ging. Irgendwer vielleicht meinte "am Montag um 7 Uhr war sie aber noch online in WhatsApp" o.ä.

- Bei der Obduktion konnte nur eine ungefähre Dauer angegeben werden, wie lange sie im Wasser war, zB " Irgendwas zwischen 6 und 12 Stunden". Da weiß ich nicht, wie genau man das zeitlich eingrenzen kann.

lightbride schrieb:Ich bin auch unbedingt der Meinung, dass dieses „traurige“ Foto ungewöhnlich ist im Rahmen einer Party und irgendwas vorgefallen sein muss.

@lightbride
Wir reden hier von einem Schnappschuss und keiner Portraitaufnahme. Hätte sie auf dem Bild gerade den Mund offen gehabt hätte man doch auch nicht gesagt "Das ist doch nicht normal das jemand auf einer Party mit offenem Mund herumläuft. Da muss doch was vorgefallen sein das das Mädchen den Mund so weit auf hat."

Die Interpretation des Fotos finde ich, höflich ausgedrückt, befremdlich. Manche User sehen sich in ihrer hellseherischen Fähigkeit bestärkt hier Aussagen zu treffen, viel Erfolg.

lightbride schrieb:Ich bin auch unbedingt der Meinung, dass dieses „traurige“ Foto ungewöhnlich ist im Rahmen einer Party und irgendwas vorgefallen sein muss.

So ein Partyfotograf macht unzählige Bilder, schießt erstmal drauf los. Das ist einfach ein zufälliger Schnappschuss. Sie geht oder tanzt und schaut in dem Moment nach unten, das ist alles.

https://m.bild.de/regional/muenchen/muenchen-aktuell/grosse-suchaktion-traf-hanna-23-ihren-moerder-auf-dem-parkplatz-81594792.bildMobile.html

Ob der Satz „wo werfe ich eine blutige Jacke hin, wenn ich nicht will dass sie gefunden wird“ nur einfach so gesagt wurde oder ob es hier tatsächlichen um eine Tatsache geht?
Wenn letzteres, dürfte man dann ja wohl das Thema „Unfall“ endgültig vom Tisch haben.

NicNic schrieb:Ob der Satz „wo werfe ich eine blutige Jacke hin, wenn ich nicht will dass sie gefunden wird“ nur einfach so gesagt wurde oder ob es hier tatsächlichen um eine Tatsache geht?
Wenn letzteres, dürfte man dann ja wohl das Thema „Unfall“ endgültig vom Tisch haben.

Da es sich um ein Zitat aus der Lagebesprechung der Polizei handeln soll,würde ich schon vermuten, dass das der Tatsache entspricht. Vielleicht war der Reporter in Hörweite, als die Polizei sich vor der Suche besprach.