Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

Boho schrieb:das wird er sich schon so ausgesucht haben.

Ja, das wird er.
Die Frage war, warum hat er diese Waffe gewählt.
Meine Vermutung hab ich ja schon dargelegt.

Srensen schrieb:Auf einem Jahrbuchfoto von 2011 sieht man ihn in Armeeuniform Liegestütze ausführen

Ist er das echt?
Ich hätte ihn nicht erkannt.
Er hat so verschiedene Gesichter, finde ich.
Auf dem Bild oben links in deinem Link –das ist das Passfoto, das auch auf der Uni-Seite ist, glaube ich–da sieht er für mich so unheimlich aus. Bisschen gruselig. Auf den Videos von der Verhandlung gestern fand ich sah er ganz anders aus, ganz unauffällig.
Und auf dem alten Jugendfoto totsl anders. Wenn das von 2011 ist müsste er da 16 oder 17 sein. Kann das sein?

fischersfritzi schrieb:Und auf dem alten Jugendfoto totsl anders. Wenn das von 2011 ist müsste er da 16 oder 17 sein. Kann das sein?

Er ist jetzt 28, also passt das!

Vielleicht gibt es gar keinen persönlichen Bezug, vielleicht hat er das Messer gewählt, um das ganze persönlich aussehen zu lassen, damit man den Täter im Umfeld sucht.
Mit persönlichem Bezug oder nicht, mit einem Messer bewaffnet in ein Haus einzudringen, je zwei Personen gleichzeitig zu erstechen, finde ich schon bemerkenswert.
Wenn man bedenkt, das der geringe Verkehrsaufkommen letztendlich Ausschlaggebend war, um ihn bis zum Wohnort zu verfolgen, daran hat er bestimmt nicht gedacht.
Die vergessene Messerhülle mit DNA, hat es nur bestätigt.
Für eine Zielperson, hätte er es bestimmt leichter gehabt und weniger Risikoreich.
Wenn er tatsächlich ohne persönlichen Bezug, vier Personen getötet hat, könnte es ja sein, das er schon übung hatte.

Hier ist eine Karte mit seinen Fahrten am Tattag. Die Karte stammt von der Lewiston Tribune und ist geogeblockt. Da sich aus der Übersicht aber keine neue Informationen ergeben, sondern nur die Infos aus dem PCA übersichtlich dargestellt werden, darf man es hier wohl posten:


Original anzeigen (1,6 MB)

Bevor das Thema hier auch wieder hanebüchene Spekulationen hervorruft, eine kurze Anmerkung zu dem Messer und der Messerscheide, die am Tatort gefunden wurden.

Wie bekannt soll diese das Emblem des U.S. Marine Corps, also der amerikanischen Marineinfanterie getragen haben.

Solche Messer und Scheiden gibt es hier an jeder Strassenecke und bei Amazon zu kaufen. Manche sind halbwegs echte Ausgaben des offiziellen Kampfmessers, viele sind Kopien des im 2. WK verwendeten Kampfmessers, andere sind Schrott... ich denke es wird deutlich, dass die Verwendung eines solchen Messers keineswegs darauf hinweist, dass der Täter Soldat war, ist, oder sonst irgendeinen Bezug zum Militär hat.

Rick_Blaine schrieb:Manche sind halbwegs echte Ausgaben des offiziellen Kampfmessers, viele sind Kopien des im 2. WK verwendeten Kampfmessers, andere sind Schrott..

Laut TMZ hat Wikipedia: KA-BAR bestätigt, dass es sich um einer Messerscheide aus ihrer Produktion handelt. Ka Bar vertreibt direkt und über den Handel. Einen B.K. haben sie nicht in ihrer Kundenkartei. Also wohl kein Schrott, aber eben Massenware, wie Du ja sagst.

https://www.tmz.com/2023/01/06/idaho-murder-case-knife-suspect-bryan-kohberger-ka-bar/

OpLibelle schrieb:Laut TMZ hat Wikipedia: KA-BAR bestätigt, dass es sich um einer Messerscheide aus ihrer Produktion handelt. Ka Bar vertreibt direkt und über den Handel. Einen B.K. haben sie nicht in ihrer Kundenkartei. Also wohl kein Schrott, aber eben Massenware, wie Du ja sagst.

Genau. KA-BAR ist eine reputable Firma, aber ihre Messer sind halt überall zu bekommen. Mir ging es nur darum klarzumachen, dass deswegen keinerlei Zusammenhang zwischen Tatverdächtigem und dem Militär gegeben ist.

Rick_Blaine schrieb:Mir ging es nur darum klarzumachen, dass deswegen keinerlei Zusammenhang zwischen Tatverdächtigem und dem Militär gegeben ist.

Ich glaube, die von @calligraphie eingebrachte Frage nach einer Militärverbindung des Tatverdächtigen ergab sich vielmehr aus der Art der Tötung, als aus dem Tatwerkzeug selbst.

calligraphie schrieb:Man könnte meinen, er hätte eine Ausbildung im Speed Töten durchlaufen und kein Studium der Kriminologie. Ein Rambo wie er im Buche steht. Was anderes fällt mir dazu nicht ein. Weiß man eigentlich ob er in der Army war? Da Irgendeine Spezialausbildung durchlaufen hat?

Hoffentlich nimmt der Messerhersteller keinen zu großen Schaden, wobei ich mir leider auch das Gegenteil vorstellen kann.

Srensen schrieb:Ich glaube, die von @calligraphie eingebrachte Frage nach einer Militärverbindung des Tatverdächtigen ergab sich vielmehr aus der Art der Tötung, als aus dem Tatwerkzeug selbst.

Ja klar. @calligraphie hat das garantiert richtig verstanden. Ich wollte meinen Kommentar eher präventiv abgeben, denn man weiss ja, wie schnell sich hanebüchene Spekulation verfestigt.

Habe das Affidavit nun komplett gelesen. Etwas unschlüssig bin ich noch…

Was, wenn ein anderer seinen Wagen, sein Handy nutzte? Wenn seine DNA auf der Messerhülle platziert wurde?

Wo wäre Kohbergers Motiv? Wollte er vielleicht unbedingt die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, Menschen mit einem Messer zu töten? Somit als Kriminalist auch von dieser Seite aus Erfahrung sammeln?

Vielleicht läuft dieser Fall dann so: Geständnis, und im Gegenzug Lebenslang anstelle Death Penalty.

Kohberger lebt offenbar vegan, daher traue ich ihm die Brutalität eigentlich nicht zu. Andererseits hatte er auf dem gestern von mir verlinkten Foto diesen bitterbösen Blick.

1986born schrieb:Kohberger lebt offenbar vegan, daher traue ich ihm die Brutalität eigentlich nicht zu.

Er muss nicht aus reiner Tierliebe heraus vegan gelebt haben.
Wie ich schon schrieb, würde das im Ansatz ein funktionierendes Empathiezentrum im Gehirn bedeuten, welches bei einem Massenmörder nunmal sehr wahrscheinlich weniger vorhanden ist.

1986born schrieb:Kohberger lebt offenbar vegan, daher traue ich ihm die Brutalität eigentlich nicht zu.

Tatsächlich war das auch mein allererstes Gedanke, als ich las, dass er Veganer sein soll. Immerhin sind nicht viele vegan lebende Mörder bekannt. Mittlerweile sieht es mehr danach aus, als sei diese zwanghafte Ernährungsweise eher eine Ersatzreligion für den Tatverdächtigen, anstatt Ausdruck tiefster Tierliebe. Ich kann mir auch vorstellen, dass er sich von dieser Ernährungsweise gesundheitliche oder mentale Vorteile erhoffte. Oder dass sie schlichtweg seine (empfundene) Überlegenheit ausdrückt. Es gibt viele Gründe für ein veganes Leben. Tierliebe ist nur einer davon.

Idaho jail says it will try to accommodate murder suspect Bryan Kohberger's vegan diet... 'but we are not going to buy new pots and pans'

Das Gefängnis von Idaho will versuchen, Bryan K.s vegane Ernährung zu berücksichtigen. Neue Pfannen und Töpfe sollen jedoch nicht gekauft werden.

Entschuldigung, aber das ist sehr lustig, sollte es wahr sein.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-11605605/amp/Idaho-jail-says-try-accomodate-murder-suspect-Bryan-Kohbergers-vegan-diet.html

1986born schrieb:Was, wenn ein anderer seinen Wagen, sein Handy nutzte

Während er schlief, ja?
Und am nächsten vormittag dann heimlich wieder hingestellt damit er damit zum einkaufen fahren kann?
Hmm
Und das Handy lag zufällig im Auto.
So in etwa?

1986born schrieb:Wenn seine DNA auf der Messerhülle platziert wurde?

Wie macht man das?
Ganz praktisch und konkret?

1986born schrieb:Wo wäre Kohbergers Motiv

1986born schrieb:Kohberger lebt offenbar vegan, daher traue ich ihm die Brutalität eigentlich nicht zu.

Zusammenhang?

Stumpf schrieb:Er muss nicht aus reiner Tierliebe heraus vegan gelebt haben.
Wie ich schon schrieb, würde das im Ansatz ein funktionierendes Empathiezentrum im Gehirn bedeuten, welches bei einem Massenmörder nunmal sehr wahrscheinlich weniger vorhanden ist

Er wäre nicht der erste Mörder, der eine selektive Empathie hat, bspw für bestimmte Personen (Familie, etc.) oder eben für Tiere.
Vermutlich haben ihn Tiere eben nie verhöhnt und ausgegrenzt, im Gegensatz zu seiner peer group und vor allem Frauen.

1986born schrieb:Was, wenn ein anderer seinen Wagen, sein Handy nutzte? Wenn seine DNA auf der Messerhülle platziert wurde?

12mal in gut 3 Monaten? Auto und Handy sind ja durch durch die Kamera Aufzeichnungen eigentlich bestätigt. Ja die DNA kann durch Übertragung/Verschmutzung auch an die Messerscheide gekommen sein aber...glaub ich nicht.
Das einzige wo ich noch ein Fragezeichen habe ist ob es wirklich Mitwisser/Mittäter gibt

1986born schrieb:Wo wäre Kohbergers Motiv? Wollte er vielleicht unbedingt die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, Menschen mit einem Messer zu töten? Somit als Kriminalist auch von dieser Seite aus Erfahrung sammeln?

Ich sehe da im Moment nur den Studenten der erlernetes Theroie Wissen in die Praxis umgesetzt hat...halt um zusehen was, wie passiert.

1986born schrieb:Kohberger lebt offenbar vegan, daher traue ich ihm die Brutalität eigentlich nicht zu.

Hitler war auch ein Tierlieber Vegetarier mit Hobbys Malen und Architektur...vom Massenmord hat ihn das aber auch nicht abgehalten.

Srensen schrieb:Immerhin sind nicht viele vegan lebende Mörder bekannt.

Woher weisst du das?

Srensen schrieb:Mittlerweile sieht es mehr danach aus, als sei diese zwanghafte Ernährungsweise eher eine Ersatzreligion für den Tatverdächtigen

Wenn das allzu zwanghaft umgesetzt wird, kann das auch ein Mechanismus sein, der eine psychische Entlastungsfunktion hat. Spannungsabbau, Kontrolle, sowas in die Richtung
Mal so ganz allgemein. Das muss bei Kohberger nicht so sein. Niemand weiss, ob er tatsächlich ein übertriebenes Verhalten darin zeigt oder einfach vegan lebt, wie Millionen andere junger Menschen auch.
Kann auch einfach ein Modetrend sein, den er mitmacht.
Jedenfalls ist mir keine negative Korrelation von Veganismus und Gewaltausübung bekannt.

Soup schrieb:Er wäre nicht der erste Mörder, der eine selektive Empathie hat, bspw für bestimmte Personen (Familie, etc.) oder eben für Tiere.

Ist mir neu, zumindest im Bereich der Psychopathie (und anderen Bereichen der dunklen Triade), aber man lernt ja nie aus.

fischersfritzi schrieb:Wenn das allzu zwanghaft umgesetzt wird, kann das auch ein Mechanismus sein, der eine psychische Entlastungsfunktion hat. Spannungsabbau, Kontrolle

Ja, genau, sein Essverhalten soll ja sehr zwanghaft gewesen sein (neue Töpfe, Teller, Pfannen) Zwangserkrankungen = Kontrolle, sich selbst Halt verschaffen.

Aber ganz abgesehen davon ist es völlig absurd jemandem Morde abzusprechen, nur weil er vegan lebt.

Das Thema könnte dann auch wieder vom "Tisch" mM nach.

fischersfritzi schrieb:Srensen schrieb:
Immerhin sind nicht viele vegan lebende Mörder bekannt.
Woher weisst du das?

Dazu habe ich gegoogelt und kaum Ergebnisse gefunden.

orenoa schrieb:Hitler war auch ein Tierlieber Vegetarier mit Hobbys Malen und Architektur...vom Massenmord hat ihn das aber auch nicht abgehalten.

Dass Hitler Vegetarier war, ist lediglich ein sehr hartnäckiges Gerücht. Seine Lieblingsspeisen umfassten Würste, gefüllte Tauben und Schildkrötensuppe. Goebbels soll das Gerücht eines vegetarischen Hitlers in Umlauf gebracht haben.

But if Hitler was indeed a vegetarian, he wasn’t a very good one. In 1964, his former personal chef, Dione Lucas, published The Gourmet Cooking School Cookbook, in which she listed turtle soup, stuffed pigeon, and sausages as among his favourite foods. A few decades later, highly acclaimed biographer Robert Payne argued that Hitler’s vegetarianism was a myth created by his propaganda minister, Joseph Goebbels.

Quelle: https://www.sbs.com.au/food/article/2017/12/13/why-hitler-wasnt-vegetarian-and-aryan-vegan-diet-isnt-what-it-seems

Vielleicht erfahren wir den Grund für Bryan K.s Veganertum noch. Spannend wäre es allemal. Falls tatsächlich seine Liebe zu Tieren ausschlaggebend sein sollte, bin ich gespannt, wie der Mord an vier jungen Menschen gerechtfertigt wird, der ja nun konträr zum von Tierfreunden propagierten Respekt vor dem Leben steht. Dazu müsste der Tatverdächtige aber erstmal zugeben, dass er die Tat begangen hat.