CorvusCorax schrieb:Dieser Tätertypus ist so unergründlich wie die TV im Fall Fabian. Die zwei Leute nacheinander in einer Nachttour zur Leiche des Jungen geführt hat und einen Tag später noch eine dritte Person.
Nur sitzt die TV im Fall von Fabian in U-Haft. Dass ihr Verhalten nicht nachvollziehbar ist klar, denn könnten wir das, wären wir ja ähnlich gestrickt.
Im Fall von Émile präsentiert einer den Schädel auf einem Waldweg, übergibt den Ermittlern freiwillig Spuren, die Hypothesen einschließen und andere ausschließen. Wenn er ein Ende setzen wollte, hätte er sich auch einfach stellen können. Den Eltern den Schädel zurückzugeben, damit sie "abschließen" können, wie einige im Thread vermutet haben, wäre an Brutalität kaum zu überbieten.
Im Fall von Émile gab es eine vorläufige Festnahme von 4 Familienmitgliedern, die mit Sicherheit von oben nach unten und von rechts nach links durch die Heißmangel gedreht wurden. Nach zwei Tagen mussten sie freigelassen werden. Die Verdachtsmomente konnten nicht erhärtet werden. Indizien gibt es eigentlich auch keine.
CorvusCorax schrieb:Die Frage war auch rein rhetorisch. Weil - wenn irgendein Dorfbewohner absolut keinen Grund gehabt hätte, den Jungen zu schlagen und seinen Tod zu verursachen, wer bliebe dann noch übrig?
Das steht etwas im Widerspruch zu deiner Aussage zu dem unergründlichen Tätertypus. Wir wissen nicht, wer dort alles lebt. Ich glaube, die Hälfte der wenigen Einwohner haben dort einen Zweitwohnsitz. Der Rest wird in der Landwirtschaft tätig sein oder übrig geblieben sein, weil der Rest der Familie aus wirtschaftlichen Gründen in die Stadt gezogen ist. Äußerlich mag das alles idyllisch wirken. Wenn man hinter die Kulissen schaut, ist es das oft nicht.
Gerade die Diskrepanz zwischen den Zweitwohnungsbesitzern, die ihr Gemüsegärtchen haben und die Stille im Liegestuhl genießen und den Menschen, für die die Landwirtschaft im Sommer Arbeit von früh bis spät, und der Winter Schneeschippen und Holz reinschleppen bedeutet, dürfte groß sein.
CorvusCorax schrieb am 20.04.2024:Parallelen sind tatsächlich nicht von der Hand zu weisen. Ich hatte über den Fall Yannis Moré nur mal im Zusammenhang mit vermissten Kindern in Frankreich gelesen. Ich muß mich da mal genauer einlesen. Yannis Moré ist auch in einem kleinen Dorf in derselben Region beim Spielen und Hüttenbau mit seinen Brüdern gewesen und von einem Augenblick auf den anderen spurlos verschwunden. 16 Monate später wurden in einer Entfernung von 600 m von seinem zuhause Kleidungsstücke gefunden. Der Fall ist bis heute ungeklärt.
Ich gehe nicht von ein und demselben Täter aus. Es ist zu lange her. Aber der Fall wird, wie in Frankreich üblich, regelmäßig in den Medien thematisiert. Und es gibt Nachahmer.
https://www.bfmtv.com/bfm-dici/tout-me-renvoie-a-yannis-la-mere-du-petit-garcon-disparu-en-1989-evoque-les-similitudes-avec-la-disparition-d-emile_AN-202502200359.htmlAber dieses Rumpelstilzchenverhalten mit dem Ablegen verstört.
Im Fall von Yannis Moré gibt es zwei verschiedene männliche DNA Spuren, die auf England verweisen. Das war mir bislang nicht bewusst. Vielleicht mache ich in dem Fall mal einen Thread auf.