brigittsche schrieb:Jemanden zu zerstückeln und dann so zu beseitigen, dass nur ein Körperteil (bislang) gefunden wurde, ist aber doch noch einmal eine andere Nummer
Klar ist das eine “große” Sache und würde nicht dem Tätertypus des Fremden entsprechen, der sein Opfer liegen lassen kann, weil eh keine Spuren zu ihm führen.
Was aber, wenn es Spuren gäbe? Dann müsste das Opfer auch “verschwinden”, da man sonst als Täter gefunden würde.
Zudem weiß ja auch keiner, da man nur ein Körperteil gefunden hat (bisher), wie die anderen Körperteile aussehen.
Ging es beim Zerstückeln wirklich nur Verbringung oder ging dem bspw. Folter voraus?
Wenn ich sehe, wie massiv die Gewalt gegen Obdachlose gerade anzieht und welche Gewalt so ausgeübt wird, dann hat das nicht mehr viel mit dem zu tun, was in den letzten Jahren so passiert ist. Das waren zumeist “schnelle” Taten, wie zusammenschlagen, erstechen, anzünden…für sich genommen schon grausam, unmenschlich und man fragt sich auch: warum?
Aber so in den letzten Monaten, was ich eben durch die Szene so mitbekomme, gibt es einige Gruppierungen, die Spaß am „langsamen Leid“ haben. Zwar gab es hier in München bisher noch keine Todesfälle dieser Art bei Obdachlosen, aber Opfer solcher Gruppen. Und die „Überlebenden“ gehen zumeist nicht zur Polizei.
Obdachlose sind halt leider, gerade wenn Suchterkrankungen dazukommen und ggf. noch psychische Erkrankungen, leichte „Beute“.
Es ist traurig und macht mich wütend.
Klarmann schrieb:Auf mich machte ( er im Film ) schon den Eindruck, dass er sich ohne große Bedenken in irgend einer Form anschloss, der ihm eine Nähe suggerierte.
Den Eindruck hatte ich eben auch. Gerade die beiden Szenen, wie er die Österreicherin kennengelernt hat und später seinen „Kumpel“. Zwei Sätze und man war best friends.
Allerdings gibt es in der Szene auch eigene Dynamiken. Oftmals eher Zweckgemeinschaft, als echte Sympathie.
Mit meinem Misstrauen allem und jedem gegenüber käme ich dort nicht weit.
Letztlich bleibt oft auch nichts anderes über, als sich zusammenzuschließen. Wie es bei XY gezeigt wurde: einer weiß bspw. wo es Kleidung gibt, der andere tut eine Quelle für Lebensmittel auf, wieder ein anderer kriegt irgendwoher Alkohol usw.
Wenn ich so sehe, wer da mit meiner Bekannten so rumhängt…urks.
Und Marcel F. war in gewisser Weise durchaus auf andere auch angewiesen…schon aufgrund der Alkoholsucht. Entweder auf „Kumpels“, die ihm bei der Beschaffung helfen oder auf diejenigen, die ihm ein paar Cents in den Becher werfen.
Da kann ich es mir gut vorstellen, dass er mit einer Person mitgegangen wäre, die ihm bspw. ein Bett, eine Dusche, etwas zu essen und Alkohol geboten hat.