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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

93 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Berlin, Leiche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

04.08.2025 um 13:20
Die Frage ist doch auch, wie viele weitere Leichenteile es überhaupt noch gibt.

Hier wird zwar überwiegend angenommen, dass die Leiche vollständig zerteilt wurde; das muss aber nicht unbedingt so sein. Neben dem gefundenen Ober- muss es noch einen losen Unterschenkel geben. Ob der restliche Körper zerteilt wurde oder ob es der Täter bei dem abgetrennten Bein beließ, kann man aktuell nicht sagen.


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

04.08.2025 um 13:20
@Grillage

Dito. Deswegen stellte ich mir auch die Frage, warum im XY Bericht nicht gesagt wurde, in welchem Kiez sich der Getötete vor seinem Verschwinden aufhielt? Das wäre durchaus interessant zu wissen. Ich meine damit die Zeit mit der Österreicherin und dem anderen Obdachlosen. Das ist ja der Platz, an dem M. das letzte Mal gesehen wurde.

Es wäre i.d.Z. auch eine Karte angebracht gewesen, in welcher nicht nur der Auffindeort des Oberschenkels sondern auch der letzte Aufenthaltsort von M. in Relation gezeigt worden wäre.

So ist das alles nur ein Puzzleteil aus dem großen Fall. Die Polizei weiß bestimmt, von wo aus M. verschwand. Warum wird das nicht kommuniziert?


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

04.08.2025 um 13:41
Wenn die Polizei den letzten Aufenthaltsort von Marcel Falk nicht öffentlich kommuniziert, scheint dass Teilen dieser Information aus Sicht der Ermittler nicht erfolgsversprechend genug zu sein um Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten.

Es kann auch sein, dass die Ermittler den letzten Aufenthaltsort schlichtweg selbst nicht kennen. Im vorliegenden Fall wären sie auf eine detaillierte Aussage des Obdachlosen, dem Falk den Rucksack entrissen hatte, angewiesen. Es ist nicht bekannt mit welchem zeitlichen Abstand zu dem Geschehen der Obdachlose mit der Polizei sprach. Eventuell konnte er einfach keinen konkreten Ort mehr benennen.


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

04.08.2025 um 15:58
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Es kann auch sein, dass die Ermittler den letzten Aufenthaltsort schlichtweg selbst nicht kennen. Im vorliegenden Fall wären sie auf eine detaillierte Aussage des Obdachlosen, dem Falk den Rucksack entrissen hatte, angewiesen.
Letztlich ist ja auch die Frage, ob man mit einer zu konkreten Ortsangabe nicht auch mögliche Zeugen in die Irre führt, die dann glauben, ihre Beobachtung könnte sich nicht auf den Gesuchten beziehen, weil "ach nee, das kann er nicht gewesen sein, der war doch zuletzt in XY unterwegs und nicht bei uns in z".

Dabei kann man ja relativ leicht zwischen einem Viertel und dem anderen hin- und herwechseln. Wo er sich nach der Trennung von seinem Kumpel bewegt hat, ist ja nicht bekannt und nur der Ort, wo er sich von seinem Kumpel getrennt hat, sagt ja nichts darüber aus, wohin er dann gegangen ist.


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

04.08.2025 um 16:45
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Es scheint eine geplante Tat gewesen zu sein. Vielleicht von jemandem, der gern tötet.
Da stellt sich halt jetzt die Frage: war „nur“ die Tat geplant oder auch das Opfer.
Wurde Marcel F. ein Zufallsopfer oder hatte man es direkt auf ihn abgesehen.

In den letzten Jahren kommt es gehäuft zu Übergriffen auf Obdachlose. Viele, wenn sie nicht mit schwersten Verletzungen oder dem Tod einhergehen, werden nicht gemeldet. Sehe das gerade bei einer Bekannten, die freiwillig auf der Straße lebt und in der Nacht von Freitag auf Samstag an ihrem Schlafplatz überfallen wurde.
Sie weigert sich, aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen, zur Polizei zu gehen. Das war auch nicht der erste Angriff…aber kein Beikommen. Sie weigert sich, in eine Unterkunft zu gehen oder eine Anzeige zu machen.
Wenigstens darf ich den Verbandswechsel und Wundversorgung machen. 🙄
Es gibt nicht sehr viele, die sich für Obdachlose interessieren.

Dazu kommen bei Marcel F. noch die Sucht und seine psychischen Erkrankungen.
Damit kann man sich sehr schnell Feinde machen, ganz egal, ob man obdachlos ist oder nicht.
Weiß und kennt wohl jeder Suchterkrankte oder psychisch Erkrankte…
Und wenn er gerade so einen wahnhaften Schub hatte, ggf. gepaart mit Entzugserscheinungen (vielleicht auch darauf begründet), dann kann das durchaus zu Problemen führen.

Wenn sich jemand provoziert fühlte oder generell der Meinung war, Obdachlose/psychisch Erkrankte/Suchterkrankte gehören „weg“…dann kann da schon jemand durchaus zur Tat geschritten sein.

Davon abgesehen, Marcel F. war eben durch die Erkrankungen und die Obdachlosigkeit ein leichteres Opfer.
Wir wissen ja nicht, ob das Wahnhafte anhielt und wenn nein, wie gutgläubig er letztlich war. Wie er sich verhalten hätte, wenn jemand (auch ein Fremder) ihm Obdach und/oder Alkohol angeboten hätte.


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04.08.2025 um 19:05
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Wenn sich jemand provoziert fühlte oder generell der Meinung war, Obdachlose/psychisch Erkrankte/Suchterkrankte gehören „weg“…dann kann da schon jemand durchaus zur Tat geschritten sein.
Aber das sind dann doch meistens Taten, bei denen das Opfer einfach da liegengelassen wird, wo man es angegriffen hat.

Jemanden zu zerstückeln und dann so zu beseitigen, dass nur ein Körperteil (bislang) gefunden wurde, ist aber doch noch einmal eine andere Nummer. Zumal das ja auch irgendwie einen Raum voraussetzt, wo man das macht.

Und jemand, der einen (politischen) Hass auf "Penner" hat, ich weiß nicht, ob so jemand sich einen "Penner" mit nach Hause nimmt?

Ich persönlich stelle mir da eher jemanden vor, der aus einer sexuellen oder sonstigen Motivation jemanden umbringen will und sich bewusst ein Opfer sucht, bei dem er damit rechnen muss, dass es nicht gesucht wird oder zumindest nicht zeitnah. Und dafür ist jemand, der auf der Straße lebt, dann aus Tätersicht geeignet, weil entweder niemand fragt, oder wenn, dann höchstens andere Leute aus der Szene, die aber Hemmungen haben zur Polizei zu gehen oder dort vielleicht auch nicht so recht ernstgenommen werden.

Da mag dann ein Hass auf "Penner" noch hinzukommen, oder der Gedanke "ach, die sind ja eh' nichts wert für die Gesellschaft", aber primär würde ich eher denken, es ging um ein mögliches Opfer nach dem niemand suchen wird. (Aber vielleicht habe ich auch zu viel Stephen King "Der Musterschüler" gelesen)


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

04.08.2025 um 20:14
Die Person, mit der Marcel Falk mitgegangen ist (falls dieses Szenario hier überhaupt vorliegt), muss ja anfangs gar nicht im Sinn gehabt haben ihn umzubringen. Vielleicht hat sich die Tat erst im weiteren Verlauf des Beisammenseins ergeben (z.B. ein eskalierter Streit). Ich denke da an Konflikte um Geld /Alkohol, eventuell wollte Falk auch die Wohnung nicht mehr verlassen etc.

Dass eine Person gezielt auf Obdachlose zugeht und von der Straße aufgabelt um dann an diesen ihre Mordfantasien auszuleben, finde ich schon ein etwas überdrehtes Szenario (auch wenn es solche Fälle in der Vergangenheit schon gegeben haben sollte).


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

04.08.2025 um 21:06
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Wir wissen ja nicht, ob das Wahnhafte anhielt und wenn nein, wie gutgläubig er letztlich war. Wie er sich verhalten hätte, wenn jemand (auch ein Fremder) ihm Obdach und/oder Alkohol angeboten hätte.
Auf mich machte ( er im Film ) schon den Eindruck, dass er sich ohne große Bedenken in irgend einer Form anschloss, der ihm eine Nähe suggerierte. Der Film begann mit der Frau aus Rathenow, die ihre Wohnung aufgegeben hat oder aufgeben musste. Dort hatte er gewohnt. Sie hatte ihm Unterschlupf und Hilfe geboten.

Nachdem diese Person = Wohnung = Hilfe weg war, ging er nach Berlin. Er wurde ausgeraubt und schloss sich im gleichen Moment einer Frau an, die eine Art Leidensgenossin darstellte. Als er sich mit ihr verkrachte, kümmerte es ihn nicht lang. Er hatte einen neuen Freund gefunden. Den Obdachlosen aus dem Film. Dort bekam er, was ihm fehlte. Alkohol, Gespräche und ein wenig Schutz.

Das verlor er durch seinen "Schub". Danach verschwand Marcel. Ich denke durchaus, dass er Opfer seiner Labilität wurde. Gutgläubigkeit - da weiß ich nicht mal, ob das das richtige Wort ist. Er brauchte Halt in irgendeiner Form. Und der Täter bot sie ihm vermutlich. Ich denke schon, dass diese Person sagte: Komm mit mir. Ich habe eine Wohnung. Da kannst Du schlafen, duschen und essen. Und Alkohol habe ich auch für Dich. Was wollte M. mehr?


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

gestern um 17:10
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Jemanden zu zerstückeln und dann so zu beseitigen, dass nur ein Körperteil (bislang) gefunden wurde, ist aber doch noch einmal eine andere Nummer
Klar ist das eine “große” Sache und würde nicht dem Tätertypus des Fremden entsprechen, der sein Opfer liegen lassen kann, weil eh keine Spuren zu ihm führen.

Was aber, wenn es Spuren gäbe? Dann müsste das Opfer auch “verschwinden”, da man sonst als Täter gefunden würde.

Zudem weiß ja auch keiner, da man nur ein Körperteil gefunden hat (bisher), wie die anderen Körperteile aussehen.
Ging es beim Zerstückeln wirklich nur Verbringung oder ging dem bspw. Folter voraus?

Wenn ich sehe, wie massiv die Gewalt gegen Obdachlose gerade anzieht und welche Gewalt so ausgeübt wird, dann hat das nicht mehr viel mit dem zu tun, was in den letzten Jahren so passiert ist. Das waren zumeist “schnelle” Taten, wie zusammenschlagen, erstechen, anzünden…für sich genommen schon grausam, unmenschlich und man fragt sich auch: warum?

Aber so in den letzten Monaten, was ich eben durch die Szene so mitbekomme, gibt es einige Gruppierungen, die Spaß am „langsamen Leid“ haben. Zwar gab es hier in München bisher noch keine Todesfälle dieser Art bei Obdachlosen, aber Opfer solcher Gruppen. Und die „Überlebenden“ gehen zumeist nicht zur Polizei.

Obdachlose sind halt leider, gerade wenn Suchterkrankungen dazukommen und ggf. noch psychische Erkrankungen, leichte „Beute“.
Es ist traurig und macht mich wütend.
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Auf mich machte ( er im Film ) schon den Eindruck, dass er sich ohne große Bedenken in irgend einer Form anschloss, der ihm eine Nähe suggerierte.
Den Eindruck hatte ich eben auch. Gerade die beiden Szenen, wie er die Österreicherin kennengelernt hat und später seinen „Kumpel“. Zwei Sätze und man war best friends.
Allerdings gibt es in der Szene auch eigene Dynamiken. Oftmals eher Zweckgemeinschaft, als echte Sympathie.
Mit meinem Misstrauen allem und jedem gegenüber käme ich dort nicht weit.


Letztlich bleibt oft auch nichts anderes über, als sich zusammenzuschließen. Wie es bei XY gezeigt wurde: einer weiß bspw. wo es Kleidung gibt, der andere tut eine Quelle für Lebensmittel auf, wieder ein anderer kriegt irgendwoher Alkohol usw.

Wenn ich so sehe, wer da mit meiner Bekannten so rumhängt…urks.

Und Marcel F. war in gewisser Weise durchaus auf andere auch angewiesen…schon aufgrund der Alkoholsucht. Entweder auf „Kumpels“, die ihm bei der Beschaffung helfen oder auf diejenigen, die ihm ein paar Cents in den Becher werfen.
Da kann ich es mir gut vorstellen, dass er mit einer Person mitgegangen wäre, die ihm bspw. ein Bett, eine Dusche, etwas zu essen und Alkohol geboten hat.


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

gestern um 17:34
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Da kann ich es mir gut vorstellen, dass er mit einer Person mitgegangen wäre, die ihm bspw. ein Bett, eine Dusche, etwas zu essen und Alkohol geboten hat.
Ich denke auch, dass das so gewesen sein muss. Nur leider gibt die Polizei die Info nicht raus, aus welchem Kiez raus in Berlin Marcel verschwand.

Aber es könnte natürlich auch sein, dass man diesbezüglich bereits die Lage "checkt". Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Marcel nur unweit von seinem letzten Platz, an dem er mit dem Kumpel abhing, von dem späteren Mörder angequatscht worden ist.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich M. in seinem Zustand weit fortbewegen konnte. Damit meine ich, in eine S-Bahn einsteigen oder ähnliches. Schreiend hätte man sicherlich die Polizei oder die DB-Aufsicht alarmiert. Es gibt viele kaputte Typen in Berlin aber wenn jemand offensichtlich durchdreht, dann kommt in der Regel auch jemand, um ihm zu helfen.

Komisch ist allerdings, dass einige Obdachlose Grüße an den Kumpel ausgerichtet haben. Was kann man eigentlich mit dieser Info anfangen?


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

gestern um 17:36
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Vielleicht hat sich die Tat erst im weiteren Verlauf des Beisammenseins ergeben (z.B. ein eskalierter Streit). Ich denke da an Konflikte um Geld /Alkohol, eventuell wollte Falk auch die Wohnung nicht mehr verlassen etc.
Im Film wurde Marcel F. ja als recht sprunghaft beschrieben. Die beiden Aktionen, seine bisherigen Kumpel zu verlassen, kamen für diese völlig aus dem Nichts. Beim "Schmitty" wurde es mit einem psychotischen Schub erklärt, aber auch die Österreicherin hat er von jetzt auf gleich verlassen (zumindest wurde das so dargestellt). Und dem Schmitty hat er auch noch den Rucksack geklaut.
Kann also sein, dass erstmal alles Friede, Freude, Eierkuchen war und ihm ganz plötzlich irgendwas nicht mehr gepasst hat, er vielleicht auch hier versucht hat, was mitgehen zu lassen.

Ja, ich könnte mir neben einem geplanten Mord, bei dem Marcel F. gezielt als Opfer ausgesucht worden ist, durchaus auch einen eskalierten Streit vorstellen. Durchaus auch einen Streit, der zunächst von Marcel F. oder zumindest seinem durch den psychotischen Schub gesteuerten Verhalten ausgegangen ist.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Was aber, wenn es Spuren gäbe? Dann müsste das Opfer auch “verschwinden”, da man sonst als Täter gefunden würde.
Das Porblem besteht doch immer, wenn die Tat nicht im öffentlichen Raum stattfindet, sondern in einer privaten Wohnung. Da kann man eine Leiche eben nicht einfach liegen lassen. Zum einen fängt sie an zu stinken, und zum anderen bekommen die Bewohner der Wohnung sehr unangenehme Fragen gestellt, wenn sie dort gefunden wird.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Letztlich bleibt oft auch nichts anderes über, als sich zusammenzuschließen. Wie es bei XY gezeigt wurde: einer weiß bspw. wo es Kleidung gibt, der andere tut eine Quelle für Lebensmittel auf, wieder ein anderer kriegt irgendwoher Alkohol usw.
Zumal das ja auch fast die einzige Möglichkeit ist, etwas Schutz zu finden. Zusammen ist man stärker als eine Einzelperson.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Und Marcel F. war in gewisser Weise durchaus auf andere auch angewiesen…schon aufgrund der Alkoholsucht. Entweder auf „Kumpels“, die ihm bei der Beschaffung helfen oder auf diejenigen, die ihm ein paar Cents in den Becher werfen.
Da kann ich es mir gut vorstellen, dass er mit einer Person mitgegangen wäre, die ihm bspw. ein Bett, eine Dusche, etwas zu essen und Alkohol geboten hat.
Ich denke, er war noch viel mehr auf andere angewiesen, als der "Durchschnittsobdachlose" (den es natürlich nicht gibt, denn es sind immer schlimme Einzelschicksale und -geschichten, die hinter einem Leben als Obdachloser stehen.) Er war ja ziemlich neu in Berlin, kannte sich dort also eher schlecht aus, hatte noch kein richtiges soziales Netz in der Szene, kannte die besten Anlaufstellen für verschiedene Bedürfnisse nicht etc.
Und hinzu kam noch, dass er 14 Jahre lang in der Psychiatrie verbracht hatte, also ein von außen extrem strukturiertes und betreutes Leben geführt hat. Wenn jemand dann plötzlich auf der Straße landet und völlig auf sich allein gestellt ist, ist das noch mal eine ganz andere Herausforderung als für jemanden, der es gewohnt ist und war, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen.


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

gestern um 17:40
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb: Klar ist das eine “große” Sache und würde nicht dem Tätertypus des Fremden entsprechen, der sein Opfer liegen lassen kann, weil eh keine Spuren zu ihm führen.
Ich glaube, beim heutigen technischen Stand ist es gar nicht mehr möglich, einen Mord mit Leiche zu begehen, ohne, dass man Spuren hinterlässt - digital, DNA, Dashcam, ... irgendwas.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Zudem weiß ja auch keiner, da man nur ein Körperteil gefunden hat (bisher), wie die anderen Körperteile aussehen. Ging es beim Zerstückeln wirklich nur Verbringung oder ging dem bspw. Folter voraus?
Jemand hat schon die berechtigte Frage gestellt: Wurde die Leiche zerstückelt, weil man sie dann einfacher transportieren kann? Oder gibt es weitaus dunklere Motive dafür, die Leiche zu zerstückeln? War das Teil einer Phantasie? War das einfach ein Teil, was der Täter für seine Tatausübung hinterher nicht mehr "brauchte".
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Wenn ich sehe, wie massiv die Gewalt gegen Obdachlose gerade anzieht und welche Gewalt so ausgeübt wird, dann hat das nicht mehr viel mit dem zu tun, was in den letzten Jahren so passiert ist. Das waren zumeist “schnelle” Taten, wie zusammenschlagen, erstechen, anzünden…für sich genommen schon grausam, unmenschlich und man fragt sich auch: warum?
Es gibt glaube ich zunehmend Leute daran, die "einfach" Spaß an Zerstörung haben. Ich arbeite an einer Schule mit Brennpunktklientel und was da mutwillig kaputt geht (ja auch eine "Gewalt gegen Dinge") ist unglaublich. Da werden mutwillig Toiletten verstopft, etc. Gewaltdelikte nehmen da auch zu.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Den Eindruck hatte ich eben auch. Gerade die beiden Szenen, wie er die Österreicherin kennengelernt hat und später seinen „Kumpel“. Zwei Sätze und man war best friends.
Es waren ja auch Zweckgemeinschaften. Eine Bekannte von mir arbeitet in der Obdachlosenhilfe: Es sind viel häufiger Männer als Frauen, die auf der Straße leben. Frauen gehen auch oft "Zweckgemeinschaften" ein - sexuelle Beziehung gegen Schlafplatz oder so.
Er hatte keine tragende Bindungen. Ich denke, dass die erste Frau ein "Helfersyndom" hatte, das sie von den eigenen Problemen ablenkte.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb: Allerdings gibt es in der Szene auch eigene Dynamiken. Oftmals eher Zweckgemeinschaft, als echte Sympathie. Mit meinem Misstrauen allem und jedem gegenüber käme ich dort nicht weit.
Die Leute dort sind nicht mehr autark - sie sind auf der untersten Lebensstufe angekommen und oft in ihrer eigenen Welt gefangen. Sie müssen spontan Hilfe annehmen. Sie dürfen da auch nicht wählerisch sein.
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Ich denke auch, dass das so gewesen sein muss. Nur leider gibt die Polizei die Info nicht raus, aus welchem Kiez raus in Berlin Marcel verschwand.
Weiß die Polizei das denn 100% sicher? Also gibt es Handyspuren etc.?


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Berlin: Abgetrennter Oberschenkel des 42 jährigen Marcel F. aufgefunden

gestern um 18:05
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Es gibt glaube ich zunehmend Leute daran, die "einfach" Spaß an Zerstörung haben. Ich arbeite an einer Schule mit Brennpunktklientel und was da mutwillig kaputt geht (ja auch eine "Gewalt gegen Dinge") ist unglaublich. Da werden mutwillig Toiletten verstopft, etc. Gewaltdelikte nehmen da auch zu
Hm…Ich war selbst vor *rechne* (ach herrjeh bin ich alt) 27 Jahren für ein Jahr auf einer Brennpunktschule und mindestens einmal pro Woche hat entweder ein Mülleimer oder ein Papierhandtuchspender gebrannt; verstopfte Toiletten gab’s täglich, genau wie aggressives Mobbing mit nahezu jeder Form von Gewalt.

Von meiner Stiefmutter (Lehrerin / Brennpunktschule) höre ich ähnliches.

Aber ja, es ist krasser geworden und ich finde, gerade in den letzten fünf Jahren ist die Gewalt, diese, wie du es richtig geschrieben hast, “Lust auf Zerstörung” angestiegen.

Gerade auch eben im Bezug auf Obdachlose. Ein ehemaliger Kollege auf der Krankenpflegeschule hat damals (2011-2014) schon massiv gegen Obdachlose (aber auch gegen alle anderen, die nicht seiner Auffassung von korrektem Leben entsprachen, also auch gegen mich) extrem gewettert, eben auch à la “Die müssen weg!” oder “Da braucht’s mal eine Purge!”; da habe ich das noch belächelt und mit gedacht “Viel heiße Luft beim zukünftigen Herrn Doktor Schmierlappen.”; heute bin ich mir nicht mehr so sicher, ob er nicht doch aktiv geworden ist.

Zudem es oft heute auch keine Einzeltäter mehr sind, sondern sie sich in Gruppen untereinander aufschaukeln und so eine Gruppendynamik kann hier fatal ausgehen.
Wenn dann Enthemmung, gruppeninterne Anstachelung, ggf. noch Drogenkonsum und generell Hass dazukommen…dann ist ein Menschenleben nicht mehr viel Wert.
Und gerade Obdachlose sind in unserer Gesellschaft eben an den äußersten Rand gedrängt. In vielen Städten werden die Schlafplätze geräumt und damit das letzte Hab und Gut der Obdachlosen zerstört und entsorgt.

Die Gewalt ist ja oft unter Obdachlosen leider schon hoch. Aber die hauen sich meist ein blaues Auge und gut.
Die Gewalt, die jetzt von außen kommt, die zerstört.

Und daher kann ich mir bei Marcel F. auch sehr gut eine Gruppe an Tätern vorstellen, genau wie einen Einzeltäter.
Aber ich denke auch durchaus, dass man ihn gelockt hat. Vielleicht auch mit „Wenn du dies und jenes mitmachst, kriegst du dann…einen Schlafplatz, Essen, Alkohol etc.“.

Aber es „irritiert“ mich doch, dass (bisher) nur ein einziges Körperteil bisher aufgetaucht ist…und nicht mehr.
Das hat für mich schon so einen Hauch von „gewollt“. An ein Versehen oder eine Fehleinschätzung des Volksparks bzw. dessen Besuchern glaube ich nicht.


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