oneeightseven schrieb:Ich verstehe das mit dem Plan nicht. Bis jetzt ist kein Motiv bekannt, die Familie scheint in keinerlei Zusammenhang zum Täter zu stehen, von Einspruchsspuren wurde auch nicht berichtet was war also sein *Plan* ? Eine ihm unbekannte Familie aus reiner Mordlust töten?
Vielleicht gibt es ein Motiv, vielleicht gibt es doch eine Verbindung zur Familie. Aber von dem was wir bisher wissen, frage ich mich was war der Plan?
Die Frage ist sicherlich berechtigt. Mit dem jetzigen Wissensstand lässt sich schwer beurteilen, ob Alexander M. überhaupt einen Plan hatte und wenn ja, welchen.
Allerdings: Planung setzt bereits dort an, wo der Beschluss gefasst wird, jemanden zu töten. Wer soll das Opfer sein, welche Waffen benutze ich, was mache ich nach der Tat? Das sind nur einige von zahllosen Fragen, die ein potentieller Mörder klären, also planen muss.
Etwas anderes wäre es, wenn die Tat nicht beabsichtigt war und sie sich quasi aus dem Affekt (etwa im Zuge eines Streits) ergeben hätte.
Voraussetzung dafür wäre allerdings wohl in diesem Fall, dass es eine Beziehung zwischen Opfern und Täter gegeben hat, die dann in der Nacht im Haus der Familie eskalierte. Oder Alexander M. müsste zum Beispiel bei einem Einbruch überrascht worden und „ausgerastet“ sein.
Die letzte Variante halte ich jedoch für extrem unwahrscheinlich. Die Opferfamilie verfügte offenkundig über keine Reichtümer (was ja auch die Spendensammlung für ihre Beerdigung andeutet), und das Haus machte ebenfalls nicht gerade den Eindruck, als ob es da viel zu holen gäbe.
Also gezielter Mord oder eine spontane Tat?
Ich tendiere eher zu einer beabsichtigten Tötung. Dafür könnte aus meiner Sicht sprechen, dass Alexander M. offensichtlich Waffen mit sich führte (zumindest eine Schusswaffe, womöglich auch ein Messer, Kabelbinder und eine Handfessel).
Auch die Brutalität des Vorgehens könnte darauf schließen lassen, dass der Täter mit seinen Opfern „abrechnen“ wollte, dass er zumindest die beiden Erwachsenen möglichst qualvoll umzubringen gedachte.
Dafür könnte er einen konkreten Plan entwickelt haben, einschließlich des Verhaltens nach der Tat. Ich halte es aber für denkbar, dass in dieser Nacht manches aus dem Ruder lief und Alexander M. teilweise umdisponieren musste.
Grillage schrieb:Ganz sicher war ja zumindest die Konfrontation und dann die Flucht durch das Haus "hintenrum" nicht geplant.
Das ist der eine Punkt. Der Mörder war offenbar überrascht, als er beim Verlassen des Hauses die Polizei antraf. Das durchkreuzte seine Pläne.
Ebenso wird er nicht damit gerechnet haben, verletzt zu werden und damit Spuren zu hinterlassen, die schnell zur Ermittlung seines Täterschaft führten.
Und dass die Frau vor ihrer Ermordung noch einen Notruf absetzen konnte, dürfte zusätzlich nicht in sein Kalkül gepasst haben.
Unter dem Strich halte ich also eine gezielte Tötung für möglich, die allerdings nicht nicht in allen Punkten so ablief wie geplant