IlluminatiNWO schrieb:Das es sich um einen grausam aussehenden Tatort gehandelt haben muss, kann man stark vermuten, aber ob der Täter mit besonderer Grausamkeit vorgegangen ist, dazu habe ich bisher nichts lesen können.
Es ist natürlich unbestreitbar, dass die Situation der Opfer und deren letzen Lebensminuten unfassbar grausam waren. Aber das bedeutet eben nicht, dass das das Ziel war, das der Täter verfolgt hat.
Vielleicht war die Tat geplant und er hat sich das alles viel leichter und v.a. viel kontrollierter vorgestellt. Vielleicht ist er davon ausgegangen, dass nicht 3 Personen in dem Haus anwesend sind und war überrascht und überfordert, als z.B. plötzlich auch der Sohn auftauchte (rein fiktive beispielhafte Überlegung von mir).
Ich habe dazu mal ein Interview mit einem Fallanalytiker gehört. Der sagte, dass es seine Aufgaben ist, bei einem Tatgeschehen zu unterscheiden, was aus Sicht des Täter notwendig war und was er darüber hinaus getan hat, sozusagen als zusätzlichen Aufwand. Dabei muss man aber immer bedenken, dass sie Situation aus Sicht des Täters nie 100% vorhersehbar und nie 100% unter seiner Lontrolle ist. Opfer verhalten sich anders als er geplant und angenommen hat, z.B. in dem sie Gegenwehr leisten oder andere Gegenwehr als er vorhergesehen hat versuchen. Zeugen kommen vorbei, die ihn bei der Tatausführung "stören", ein Gegenstand ist defekt und funktioniert nicht wie geplant (z.B. ein Messer ist stumpf, die Schusswaffe klemmt, der Kabelbinder ist zu kurz oder reißt etc).
Hier schrieb mal irgenwer sogar die Vermutung, der Täter habe absichtlich zugelassen, dass die Frau den Notruf wählen kann, um die zu quälen (ihr sozusagen kurz die Hoffnung auf Rettung zu geben) oder um sich zu inszenieren. Das halte ich für völligen Quatsch. Dieses Absetzen des Notrufs war für ihn ein unvorhersehbarer Zwischenfall, mit dem er nicht gerechnet hat. Genauso wenig wie er damit gerechnet hat, dass die Polizei schon vor dem Haus steht, als er es verlassen wollte.
Die Vermutung liegt nahe (von dem her, was wir wissen), dass er sich bei der Tat irgendwie selbst verletzt hat, auch das wird nicht geplant gewesen sein. Voll mit Adrenalin bis oben hin und mit nur einer kleinen Schnittwunde wird ihn das nicht sonderlich gestört haben, aber vielleicht war die Verletzung auch schwerwiegernder und hat ihn bei der weiteren Tatausführung behindert.
Das sind für mich alles Hinweise darauf, dass er die Situation eben mindestens an verschiedenen Zeitpukten nicht unter Kontrolle hatte. Und dass die Tat zumindest in Teilen anders lief, als er sie geplant hatte.
Wir wissen wenig über den Täter. Der mag sich als coolen Einzelkämpfer, der angeblich im Wald wochenlang überleben kann, gegeben haben, aber ob das stimmt, steht auf einem anderen Blatt. Und wenn er Drogen genommen oder Medikamente abgesetzt hat, wie es teilweise in der Presse berichtet wurde, dann muss das nicht bedeuten, dass er im Schizowahn völlig schmerzbefreit darein ist und ein Gemetzel angerichtet hat, weil irgendeine Stimme ihm befohlen hat, diese Menschen zu foltern. Sondern es kann eben auch bedeuten, dass er zu dem Zeitpunkt körperlich eher unkoordiniert war, sein Reaktionsvermögen eher eingeschränkt war und/oder er nicht klar denken konnte.