Polizei erschießt 21-jährigen in Oldenburg

Tussinelda schrieb:Das Problem ist ja, es gab doch schon ausreichend Fälle, aus denen hätte gelernt werden können. Und ja auch gelernt wurde, so wurde es zumindest schon dargestellt.

Was mir unerklärlich ist, warum keine eine Bodycam eingeschaltet war. Dient doch auch dem Selbstschutz und sollte für meine Begriffe inzwischen Usus sein. Wäre auch dafür: Dashcam im Fahrzeug und Bodycam an, wenn einer aussteigt.

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Das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe: Die Auseinandersetzung vor dem Club und die tödliche Schußabgabe. Täter und Opfer zugleich, das widerspricht sich nicht. Und man kann auch sachlich feststellen, dass sein Verhalten nicht zur Deeskalation beigetragen hat.

Was passiert hier eigentlich gerade?

Hier in diesem Strang ist doch eigentlich nur wichtig, ob die betreffenden Polizisten sich in einer Situation befanden, die Schusswaffeneinsatz rechtfertigt und wenn ja, wie und warum es dazu kam, dass alle Schüsse von hinten trafen.

sooma schrieb:Wäre auch dafür: Dashcam im Fahrzeug und Bodycam an, wenn einer aussteigt.

Verstehe ich auch nicht, warum das nicht so gehandhabt werden kann.

sooma schrieb:Das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe: Die Auseinandersetzung vor dem Club und die tödliche Schußabgabe

Das ist richtig. Nur lese ich hier dennoch nicht heraus, dass der Tote als Opfer gesehen wird. "Hochaggressiv", "gewaltbereit" etc - ja. Opfer? Nope.

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Dann sprichst den opfern vonnihm den opferstatus ab.

sooma schrieb:Was mir unerklärlich ist, warum keine eine Bodycam eingeschaltet war. Dient doch auch dem Selbstschutz und sollte für meine Begriffe inzwischen Usus sein. Wäre auch dafür: Dashcam im Fahrzeug und Bodycam an, wenn einer aussteigt.

Das Problem is dabei das diese erst manuell eingeschaltet werden muss. Kann mir gut vorstellen das dies im stress vergessen wird.

Photographer73 schrieb:Das ist richtig. Nur lese ich hier dennoch nicht heraus, dass der Tote als Opfer gesehen wird. "Hochaggressiv", "gewaltbereit" etc - ja. Opfer? Nope.

Was bei der schussabgabe passiert ist is meines wissens noch unbekannt. Momentan is nur das bekannt was vorher passiert ist.

1. Er versuchte waffen in einen club zu schmuggeln.
2. Als er nicht hineinkam setzte er die nicht tödliche ein und für die Flucht drohte er mit der tödlichen.
3. Er flüchtete und attackierte die polizei.

Was genau zur schussabgabe führte bzw die aussagen dazu is meines wissens noch nicht entgültig geklärt.

interrodings schrieb:Kann mir gut vorstellen das dies im stress vergessen wird.

Darf es halt nicht. Das muss sitzen. Wie gesagt, es dient ja auch dem Selbstschutz. Dient einer lückenlose Aufklärung solcher Vorfälle und ich denke, der Betrieb wirkt an sich deeskalierend, weil alle Beteiligten wissen, die Situation wird aufgezeichnet.

interrodings schrieb:Momentan is nur das bekannt was vorher passiert ist.

Kann auch sein, dass seine Jogginghose nicht der eigentliche Grund war, warum er abgewiesen wurde, wenn da kein Dresscode herrscht(e). Genau das ist ja die Aufgabe eines Türstehers: Die Gäste passend mixen und ein Gespür dafür zu haben, wer Ärger machen könnte. Dann macht man es an Schuhen oder Ähnlichem fest, weil man eben nicht provozieren will. Dass das Abweisen auch immer Leute triggert und der Türsteher zum Feindbild wird, weil da Macht ausgeübt wird, ist auch ganz "normal". Das ist kein Ding der Neuzeit.

Hab mal Gänsefüßchen ergänzt, weil das natürlich nicht "normal" ist. Normal wäre: Akzeptieren und gehen.

@Photographer73
Ich brauch mich nicht aus dem Fenster lehnen um zu wissen, dass Reizgas zu Hilflosigkeit und Handlungsunfähigkeit führt.

Ich möchte gerne noch einen Bericht von n-tv hier posten, der das geschehene versucht einzuordnen.

https://www.n-tv.de/panorama/Tod-von-Lorenz-A-Kollegen-ermitteln-gegen-Kollegen-article25732543.html

Die Oldenburger Innenstadt war am Wochenende ein Ort der Trauer, aber auch ein Ort der Wut. Mehr als 8000 Menschen versammelten sich, um Lorenz A. zu gedenken, der am Ostersonntag durch Polizeischüsse getötet worden war. Sie legten Blumensträuße, Kerzen und persönliche Erinnerungsstücke nieder. Und sie hielten Schilder und Transparente hoch, mit der Forderung nach Gerechtigkeit und Aufklärung.

Ich finde die Forderung nach lückenloser Aufklärung sehr berechtigt und wichtig.

Dabei sollte und muss die Rechtsstaatlichkeit und Neutralität gewahrt werden.

Meiner Meinung nach ist es nicht zielführend hier persönliche Befindlichkeiten oder Meinungen zu äußern.

Die Fakten müssen neutral auf den Tisch und schonungslos aufgeklärt werden.

Forester schrieb:Meiner Meinung nach ist es nicht zielführend hier persönliche Befindlichkeiten oder Meinungen zu äußern.

Die Fakten müssen neutral auf den Tisch und schonungslos aufgeklärt werden

Ja, sehe ich auch so.

Diese Tat bzw der Tathergang lässt aber Emotionen hochkochen. Vielleicht auch etwas zu stark gepusht aufgrund der Annahme, dass es ein rassistisches Motiv haben könnte und wegen Social Media.

Schüsse von hinten lassen auch glauben, dass es eher einer Hinrichtung gleicht. Fakten werden hier mit Emotionen vermischt - ich bin dafür, dass das Thema erstmal geschlossen wird, bis es neue Informationen gibt.

FräuleinSnuti schrieb:Diese Tat bzw der Tathergang lässt aber Emotionen hochkochen. Vielleicht auch etwas zu stark gepusht aufgrund der Annahme, dass es ein rassistisches Motiv haben könnte und wegen Social Media.

Da stimme ich dir zu. Zumal es hier ja ein Clübchen aus einer Handvoll Leuten gibt, die vehement die Thesen des immer unschuldigen Schwarzen gibt. Hatte man ja schon in einem anderen Fall zu dem es hier ein Thread gibt. Kaum war das Urteil gesprochen, schon hörte man nichts mehr von diesen Polizeibashern.

FräuleinSnuti schrieb:Schüsse von hinten lassen auch glauben, dass es eher einer Hinrichtung gleicht.

Schüsse von hinten können auch dazu dienen und sind auch dann gerechtfertigt, wenn drohendes Unheil gegen andere zu erwarten ist. Notwehr bezieht sich nicht nur auf die eigene Person.

Alray81 schrieb:Zumal es hier ja ein Clübchen aus einer Handvoll Leuten gibt, die vehement die Thesen des immer unschuldigen Schwarzen gibt.

Diese Sätze hinterlassen allerdings bei mir auch ein "Geschmäckle", finde ich unangebracht.

Obwohl ich sagen muss, dass ich mich frage, warum man hier eigentlich von einem "schwarzen" Menschen spricht. Würde man "weißer" sagen, wenn Lorenz eine hellere Hautfarbe gehabt hätte?

Alray81 schrieb:Schüsse von hinten können auch dazu dienen und sind auch dann gerechtfertigt, wenn drohendes Unheil gegen andere zu erwarten ist. Notwehr bezieht sich nicht nur auf die eigene Person.

Genau das. Wir wissen es nicht, das gilt es ja zu prüfen. Ich könnte mir sowas auch vorstellen (Chaos, Info, dass er ein Messer hat, er rennt weiter, vielleicht auf andere zu...)

Und dennoch, es gilt, Fakten zu prüfen und alles lückenlos aufzuklären. Aber hier merkt man wieder richtig, dass es nur zwei Richtungen gibt. Es gibt immer Ermessungsspielraum und Emotionen.

Warum er ein Messer und Pfefferspray (?) dabei hatte, wird wahrscheinlich niemals richtig aufgeklärt werden. Zu analysieren gilt aber alles in Summe.

FräuleinSnuti schrieb:Warum er ein Messer und Pfefferspray (?) dabei hatte, wird wahrscheinlich niemals richtig aufgeklärt werden.

Ein Messer (solange es Paragraph 42a konform ist) und Pfefferspray mit sich zu führen ist ja nicht verboten. Es ist ja auch nicht verboten einen Regenschirm mit sich zu führen.
Wenn ich aber den Regenschirm jemanden auf den Kopf haue, dann sieht die Sache anders aus. Und zumindest das Pfefferspray wurde ja in diesem Fall mehrmals als Angriffswffe benutzt und nicht zur Verteidigung.

Alray81 schrieb:Ein Messer (solange es Paragraph 42a konform ist) und Pfefferspray mit sich zu führen ist ja nicht verboten. Es ist ja auch nicht verboten einen Regenschirm mit sich zu führen.
Wenn ich aber den Regenschirm jemanden auf den Kopf haue, dann sieht die Sache anders aus. Und zumindest das Pfefferspray wurde ja in diesem Fall mehrmals als Angriffswffe benutzt und nicht zur Verteidigung

Ein Messer mit sich zu führen ist aber etwas anderes als ein Regenschirm. Der Vergleich hinkt. Du kannst jemanden auch mit einer Handtasche schwer verletzen. Ein Messer mitzuführen ist dennoch etwas anderes - und ob es mit Paragraph 42a konform war, wissen wir nicht, oder?

Zu meiner Sicherheit habe ich eine Pfeife/Sirene mit Blinklicht dabei oder nutze Deeskalationsmethoden, aber habe kein Messer dabei.

Dass das Pfefferspray als Angriffswaffe und nicht als Verteidigung benutzt wurde weiß man doch gar nicht, oder? Ansonsten gerne Quelle nennen.