Aleph Christian von Fellenberg verschwunden, Berlin, Ostern 2025

AmyLola schrieb:ch finde vor allem die Hintergründe zu seinem Beruf und seinem Berlin Aufenthalt dubios.

Überall ist die Rede von "Geschäftsmann". Was soll das sein? Ein Unternehmer? Ein Investor?

Insofern sind die Tage - vom 15. April an - wo A,v.F. in Berlin ankam und was genau er in den fünf Tagen bis zum Verschwinden tat, interessant.
Ich denke auch, er muss ja ab und an Taxi gefahren sein (außer er hatte einen Mietwagen - aber davon war keine Rede) - und ein Taxifahrer müsste sich an ihn erinnern.

Vom Gendarmenmarkt bis zum Tiergarten (je nach bestimmter Stelle) sollten es zu Fuß zwischen 25 und 45 Minuten sein.
Ist er dort hingelaufen?

Hat er sich ein Taxi genommen?

AmyLola schrieb:Es wurde auch Liquidator ins Spiel gebracht. Was bedeutet das und wird man dabei so reich, wie er scheinbar war/ist?

Liquidatoren wickeln einfach gesagt bankrotte Unternehmen ab. Versuchen die Gläubiger aus der Masse zu befriedigen und machen den Geschäftbetrieb praktisch zu.
Wird ungefähr so bezahlt wie ein guter Anwalt.

AmyLola schrieb:Was macht man mit 2000 Euro Bargeld in Berlin? Mir fallen da nur illegale Dinge ein oder Prostituierte entlohnen.

Mir als Berliner fallen da viele Dinge ein.
Neben den von Dir genannten, ist es in Berlin oft nicht gerne in der Gastronomie gesehen.
Hat sich erst in den letzten Jahren durchgesetzt, die Kartenzahlung
Im Zweifelsfall kriegt man nicht mal ne Curry Wurst ohne bares.
Vielleicht wusste er das von seinen vorherigen Besuchen.
Ich halte € 2000,- als Urlaubskasse nicht für so ungewöhnlich.

AmyLola schrieb:Alles in allem klingt es für mich nicht gewöhnlich, sondern ziemlich merkwürdig bis zwielichtig, weswegen ich ein Verbrechen für sehr wahrscheinlich halte.

Nach der Zeit glaube ich auch nicht mehr so richtig an einen glücklichen Ausgang

AmyLola schrieb:Eine goldene Rolex macht vielleicht in Dubai als Statussymbol Sinn, aber nicht in Berlin. Wieso bringt man die mit?

Weil man die Uhr vll gerne trägt, ohne dass es ein Statussymbol sein soll. Zum Sport dann aber vll eher eine Smartwatch.

AmyLola schrieb:Was macht man mit 2000 Euro Bargeld in Berlin? Mir fallen da nur illegale Dinge ein oder Prostituierte entlohnen.

Es gibt viele Leute, die immer einiges an Bargeld dabei haben, erst recht auf Reisen.

Nightrider64 schrieb:halte € 2000,- als Urlaubskasse nicht für so ungewöhnlich.

Ich auch nicht.

Ich habe mir nochmal die Liquidator Geschichte angeschaut. Er ist Liquidator seines eigenen aufgelösten Unternehmens. Das ist nichts besonderes und bedeutet nur, dass der Unternehmensbetrieb eingestellt wurde und er das gemacht hat.

Unternehmenszweck der Scallenberg Ventures Holding UG war laut Handelsregister das Halten und Verwalten an anderen Unternehmen. Sitz ist an einer Adresse auf seinen Namen in der Pestalozzistrasse 7.

Das Grundkapital beträgt 300 Euro. Passt jetzt nicht so zu goldener Rolex.

Nightrider64 schrieb:Mir als Berliner fallen da viele Dinge ein.
Neben den von Dir genannten, ist es in Berlin oft nicht gerne in der Gastronomie gesehen.

Mir als Berlinerin fällt dazu nur ein, dass in gehobener Gastro Kartenzahlung Standard ist...

@AmyLola
Aber auch die haben manchmal Probleme mit dem System..habe es oft erlaubt, das Kartenzahlung für den einen Tag nicht möglich war.
Ebenso auch Taxifahrer wollen in Berlin fast ausschließlich nur Bargeld haben.
Man hat meistens neben den Karten immer Bargeld für solche Fälle dabei.

AmyLola schrieb:Mir als Berlinerin fällt dazu nur ein, dass in gehobener Gastro Kartenzahlung Standard ist...

Er wollte vermutlich nicht nur gediegen essen, sondern auch ein bisschen feiern.
Berghain zum Beispiel hat nur Barzahlung.
Ich finde 2000 Euro Bargeld sind nun auch keine Summe, bei der man sofort hellhörig werden und an illegale Aktivitäten denken müsste.

Zaunkönigin schrieb:Ich finde 2000 Euro Bargeld sind nun auch keine Summe, bei der man sofort hellhörig werden und an illegale Aktivitäten denken müsste.

Ja finde ich auch, wenn er aus Chile also nicht Euro-Zone eingereist ist hat er vielleicht einmal einen größeren Betrag abgehoben mit ein bisschen Puffer für seinen Aufenthalt. Wenn er wirklich wohlhabend ist dann sind 2000 für ihn vielleicht die gleiche Größenordnung wie für andere 200 €.

Ich finde auch alles merkwürdig aber das liegt eher an der Auswahl an Infos die früh an die Öffentlichkeit gelangten als an den detaillierten Infos an sich.

Ist in etwa so als ob bei jedem Vermissten direkt konkrete Infos geliefert werden wie "Er war Marketingmanager für ein Unternehmen mit Umsatzminus, hatte drei Tage vor seinem Verschwinden bei Amazon bestellt und noch 100 € Bargeld zuhause im Flurschrank und war auf Tinder angemeldet".

Ich glaube dass all die Infos nichts mit seinem Verschwinden zu tun haben. Glaub eher dass seine Mutter aus Verzweiflung zu schnell sehr intime Dinge veröffentlicht hat da sie dachte dass sie irgendwie weiterbringen.

Wichtig ist meiner Meinung nach nur die gefundene Smartwatch.

Die Sichtungen halte ich für falsch wenn auch sicher gut gemeint. Hoff aber ich irre mich in dem Punkt und er irrt nur verwirrt umher.

Gegend Savignyplatz: mir fällt dazu nur ein, dass es dort ein chilenisches Restaurant gibt. War dort sogar selbst schonmal essen. (Knesebeckstr.) Aber nur weil es sich um dasselbe Land (Chile) handelt, muss das natürlich überhaupt nichts bedeuten.

Hier stehen wieder ganz andere Zeiten:

Der "B.Z." berichtete die 54-Jährige nun, dass die Polizei den Tag seines Verschwindens rekonstruiert habe. Die Angaben decken sich mit Medienberichten, wonach der Deutsch-Chilene am Ostersonntag das Soho House in der Torstraße besucht habe, um sich dort mit einem Freund zu treffen. Um 18.30 Uhr habe der 33-Jährige den Privatclub nahe dem Alexanderplatz wieder verlassen.

Nach dem Treffen soll der Geschäftsmann zurück ins Hotel Hilton am Gendarmenmarkt gekehrt sein, um im Gym zu trainieren. Gegen 22 Uhr sei er dann wieder aufgebrochen. Wohin? Unklar!

Quelle:

https://www.tag24.de/justiz/vermisste-personen/raetsel-um-vermissten-geschaeftsmann-in-berlin-neue-details-kommen-ans-licht-3382448

(Ah, sehe nun doch, dass es schon geschrieben wurde.)

Lady.Sherlock schrieb:Vielleicht will jemand falsche Spuren legen.

Das ist gut vorstellbar.

Hier hieß es aber:

Sein Smartphone war zuletzt an der Siegessäule im Berliner Tiergarten eingeloggt. Kurz darauf soll er noch eine WhatsApp geschrieben haben – dann brach der Kontakt ab. Seine beiden Telefone, die Rolex, 2000 Euro Bargeld sowie deutsche und chilenische Pässe blieben im Hotelzimmer zurück.

Quelle: https://www.berliner-kurier.de/berlin/aleph-christian-von-fellenberg-geschaeftsmann-in-berlin-verschwunden-uhr-li.2321626

Es ist wohl die Smartwatch gemeint, eine auf der man auch WahtsApp verwenden kann. Wenn das ein Text war, aus dem man schließen kann, dass wirklich er ihn geschrieben hat, dann war er wohl wirklich im Tiergarten. Der Ort scheint ja für ein nächtliches Verbrechen nicht so ungeeignet.
Bei so viel Bargeld wie er auf diesem Besuch dabei hatte (wieviel er in der Brieftasche auch noch hatte, weiß man ja nicht), denkt man tatsächlich an solche Kontakte wie bei nächtlichen Frühjahrs- Besuchen im Berliner Tiergarten in den Sinn kommen. Und bei einem Chilenen, der angeblich reich geworden ist bei Personalvermittlungs- Tätigkeit (die Sache mit dem Liquidator klingt ja nicht überzeugend), denkt man auch an Drogen, - nachts im Berliner Tiergarten.
Hoffentlich hilft die letzte WhatsApp an einen Freund den Ermittlern weiter, und verwirrt nicht.
Die Uhr wurde ja außerdem von einem Spürhund gefunden.

Ich Frage mich, ob die SmartWatch beim Versuch jemanden am Arm zu zerren und beim gleizeitigen Versuch sich loszureißen, verloren gegangen sein kann.

Dann die Armverletzung von ACvF, welche von einer Verkäuferin wahrgenommen wurde, finde ich auch bemerkenswert. Wie will man sehen, ob jemand am Arm verletzt ist? das geht doch nur, wenn äußerlich sichtbare blaue oder rote Flecken zu sehen sind.

Und warum fragt ACvF nach einer Zigarette? Gibt es dort keine Automaten, bei welchen man sich welche kaufen kann? Oder konnte er sich keine kaufen, da sein Ausweis, für eine Altersverifikation am Automaten, sein Ausweis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vorhanden war?

fällt so eine herumliegende SmartWatch nicht auf?
Ich meine, laufen und stehen dort nicht täglich hunderte oder tausende Menschen an und um die Siegessäule ohne dass jemand eine Uhr dort sieht?

ayahuaska schrieb:Und warum fragt ACvF nach einer Zigarette? Gibt es dort keine Automaten, bei welchen man sich welche kaufen kann? Oder konnte er sich keine kaufen, da sein Ausweis, für eine Altersverifikation am Automaten, sein Ausweis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vorhanden war?

Es gibt in Berlin überall Spätis, in denen man quasi zu jeder Tages- und Nachtzeit Zigaretten kaufen kann.
Automaten gibt es hier so gut wie keine mehr - und alle, die rauchen, kaufen ihre Zigaretten im Supermarkt oder Späti.

Dass der Mann, der nach einer Zigarette fragte, wirklich Aleph v. F. war, ist auch nicht belegt.
Einfach nach einer Zigarette zu fragen, ist in Berlin auch kein NoGo...
Vielleicht möchte man einfach mal zum Kaffee eine rauchen. (Muss nicht heißen, dass man sich keine Zigaretten leisten kann. Kann einfach bedeuten, jemand ist Gelegenheitsraucher.)

Ich denke, wenn der Mann wirklich Aleph v.F. gewesen wäre, wäre er
im Laufe der Zeit wieder aufgetaucht.

Er hätte wohl auch erfahren, dass nach ihm gesucht wird.

An eine komplette Amnesie glaube ich nicht.
Jemand mit einem solchen Verhalten würde in einer Großstadt auffallen.

Es wäre zweckmäßig, den kompletten Tiergarten abzusuchen (inklusive der Gewässer) denke ich.

Wenn ein Spürhund die Uhr gefunden hat klingt es für mich danach, als sei sie nicht offensichtlich zu sehen gewesen. Hat evtl. in einem Busch gelegen o.ä.?

Siegessäule und Tiergarten sind zwei Paar Schuhe, auch wenn diese Orte nah beieinander liegen. Vielleicht ist das für Auswärtige wichtig zu wissen. Dass sich die Smartwatch in die Funkzelle bei der Siegessäule eingewählt hat, heißt nicht, dass der Gesuchte da wie ein Tourist davor gestanden und gewartet hat. Oder oben drauf war. Oder drumherum gefahren ist mit dem Auto/Bus, denn direkt um die Siegessäule herum ist eine mehrspurige Straße, kennt ihr vielleicht aus Filmen. Bei dem Funkzellen-Thema muss man bedenken, dass diese bis zu 600m auseinander sein können, kommt auf die Dichte der Funkzellen an. Heißt, auch wenn die Uhr sich an der Siegessäule eingeloggt hat, kann sich der Gesuchte in diesem Moment auch bereits im Tiergarten daneben befunden haben oder ist im Anschluss dorthin spaziert. Die Uhr lag folglich nicht direkt auf der Straße oder am Fuße der Siegessäule (weil hier die Frage aufkam, wie man sowas übersehen kann), sondern vielleicht irgendwo im Gebüsch, Gras, am Wegesrand, auf einer Bank… Seine Apple Watch ist laut dem Foto weiter oben schwarz oder vielleicht auch dunkelblau, das kann man schnell übersehen.

Und mögliche Verletzungen am Arm würden ggf. beim Zahlen auffallen. Ob der Gesuchte nun tatsächlich im Winskiez gewesen ist oder nicht. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass VerläuferInnen alte Stammkunden verwechseln, erst recht nicht absichtlich, sollten sie auch die Mutter noch von früher kennen, aber so genau wissen wir das ja auch nicht.

Silberstreif. schrieb:denkt man tatsächlich an solche Kontakte wie bei nächtlichen Frühjahrs- Besuchen im Berliner Tiergarten in den Sinn kommen. Und bei einem Chilenen, der angeblich reich geworden ist bei Personalvermittlungs- Tätigkei

Interessant in dem Zusammenhang ist, das v. Fellenberg ohne Handy ,ohne Pass und ohne Rolex in den Tiergarten gegangen ist.
Begab er sich bewusst in Gefahr und ließ seine Wertsachen besser gleich im Hotel zurück ?

Dieser Umstand spricht auch gegen ein geplantes Abtauchen. Da lässt man keine Wertgegenstände zurück.

Wissen wir ja nicht. Aber die von uns angedachte Cruising-Area ist nicht direkt auf Höhe der Siegessäule, sondern etwas weiter westlich in der Nähe vom Neuen See. Vielleicht hatte das Café dort auch noch geöffnet und er hatte da ein schnödes Tinder-Date und interessiert sich gar nicht für Männer - wer weiß das schon.

@CurlySue_
Aber würde man ohne Handy auf ein Tinderdate gehen? Falls man sich nicht gleich findet, sich jemand verspätet, wäre das ja schon praktisch.

Würde man heutzutage überhaupt ohne Handy irgendwo hingehen?
Eigentlich doch nur, wenn man entweder nur ein paar Minuten vielleicht etwas holen/einkaufen möchte, oder wenn man bewusst nicht geortet werden will.

Nightrider64 schrieb:Interessant in dem Zusammenhang ist, das v. Fellenberg ohne Handy ,ohne Pass und ohne Rolex in den Tiergarten gegangen ist.
Begab er sich bewusst in Gefahr und ließ seine Wertsachen besser gleich im Hotel zurück ?

Dieser Umstand spricht auch gegen ein geplantes Abtauchen. Da lässt man keine Wertgegenstände zurück.

Das sehe ich genauso!
Dass jemand, der abtauchen will, die Pässe zurück lässt, wäre noch vorstellbar. Wenn man komplett abtauchen will.

Aber sein Bargeld und die Rolex, die je nach Karat bis zu 44.000 Euro plus wert sein kann, würde man wohl kaum zurück lassen.


Seltsam finde ich, dass man zwar die optische Beschreibung Aleph von F.'s lesen kann - Größe, Statur, Haarfarbe usw. - nicht aber,
wie er möglicherweise bekleidet gewesen sein könnte.
Ich nehme an, dass das Hilton über Kameras verfügt.