Mordfall Reiner-Josef Pommerening

Dancingfool schrieb:Die große Frage: wie kommt er an diesen abgelegenen Sportplatz?

War in der Nähe ein Parkplatz?
Im Film hieß es, der Tatort wäre wahrscheinlich woanders und er dann nur
noch dahinverbracht und sterbend in den Schacht geworfen.

Wenn es deiner Meinung nach eine Homophobe Gruppe war, welche Bedeutung hat dann der Mann, mit dem er tagelang
durch die Kneipen gezogen ist?

kittyka schrieb:Wenn es deiner Meinung nach eine Homophobe Gruppe war, welche Bedeutung hat dann der Mann, mit dem er tagelang
durch die Kneipen gezogen ist?

Der kann, muß aber nicht eine Bedeutung haben. Es könnte sein, daß er mit dem unbekannten Mann in Streit geraten ist und der ihn in Höntrop rausgeschmissen hat. Pommerening, halb betrunken, ist orientierungslos und fragt sich durch, gerät dabei an die falschen Leute.

Dancingfool schrieb:Der kann, muß aber nicht eine Bedeutung haben. Es könnte sein, daß er mit dem unbekannten Mann in Streit geraten ist und der ihn in Höntrop rausgeschmissen hat. Pommerening, halb betrunken, ist orientierungslos und fragt sich durch, gerät dabei an die falschen Leute.

So was in der Art wie Obdachlose manchmal angegriffen werden und Pommerening war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort?

kittyka schrieb:So was in der Art wie Obdachlose manchmal angegriffe

Ja, fremd, orientierungslos, hilflos, da kann schnell was verloren gehen, vielleicht auch das Leben.
Natürlich gibt es auch viele andere Möglichkeiten, z.B. im Zusammenhang mit dem Unbekannten.

Merkwürdig finde ich allerdings, dass das Opfer nackt war. Was ist mit der Kleidung passiert und wieso fand man die Schuhe (wahrscheinlich von ihm?!) am Auffindeort?

kittyka schrieb:wahrscheinlich von ihm?!

Davon scheint man auszugehen:

Die Hände sind mit dem Schnürsenkel gefesselt, der von einem seiner Schuhe stammt. Von der Kleidung werden nur Schuhe und Socken gefunden.

https://www.e110.de/grauenhafter-fund/
Und auch:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/kriminalitaet/aktenzeichen-xy-mai-2025-leiche-sickerschacht-bochum-100.html

Diesem Artikel zufolge trug er nur Socken und die Schuhe:

In einem Sickerschacht liegt die Leiche eines Mannes. Sie ist nackt. Nur Socken und Schuhe trägt der Mann noch. Seine Hände sind mit Schnürsenkeln gefesselt, sein Körper mit Wunden übersät.

https://www.stern.de/panorama/verbrechen/aktenzeichen-xy--polizei-hofft-auf-hinweise-in-cold-case-von-1983-35717728.html

Nur wo ist die Kleidung?
Entsorgt oder behalten als Trophäe?

@Nala-Nyna
Spannender Beitrag! Es muss mmN einen Plan gegeben haben, ein „Opfer“ (nicht unbedingt Todesopfer), aber jemand, der - womöglich in einer oder mehrerer Krisensituationen ist - und leicht beeinflussbar / entsprechend einsetzbar gewesen wäre.

Ich habe mir auch die Frage gestellt. Kommt der Unbekannte aus Dortmund? Wenn ja, war er auf Beutesuche in Köln? Denn wieso sollte man aus Dortmund sein und für mehrere Tage in der Kölner Schwulenszene rumlungern? Wieso nicht nach Essen, Duisburg…? Hatte es was damit zutun, dass jemand weit hergeholt werden sollte?

Ich versuche es mir zu verkneifen, aber gibt es beim Täter Sadismusphantasien? War das Opfer eine Trophäe für den Täter?

taal40 schrieb:Ich versuche es mir zu verkneifen, aber gibt es beim Täter Sadismusphantasien? War das Opfer eine Trophäe für den Täter?

Dazu habe ich schon etwas gesagt.

Der ganze Fall hat aus meiner Sicht viele Ungereimtheiten und Vieles lässt sich nicht sortieren.

Es lässt sich wohl sagen, dass Rs Lebenswandel ihm zum Verhängnis wurde.

AnMA schrieb:Es lässt sich wohl sagen, dass Rs Lebenswandel ihm zum Verhängnis wurde.

Auch Naivität.
Wer bitte zieht gleich mit einem Unbekannten umher, den man gerade kennengelernt hat?
Da niemand weiß wo das Opfer in den Tagen vor seinem Tod gewohnt hat, wird er wohl auch nachts mit dem Unbekannten zusammen gewesen sein.

Hier nochmal eine (gedrehte) Bildmontage der Polizei NRW, die etwas deutlicher als die Zeichnung das Tattoo innen über dem Handgelenk veranschaulicht:


Original: https://www.berliner-kurier.de/panorama/horror-mord-nackte-leiche-steckte-in-schacht-wer-hat-dieses-tattoo-li.2324970

taal40 schrieb:Denn wieso sollte man aus Dortmund sein und für mehrere Tage in der Kölner Schwulenszene rumlungern? Wieso nicht nach Essen, Duisburg…?

Köln hatte zu der Zeit schon längst eine weit über die Stadtgrenzen bekannte, lebendige Homosexuellen-Szene.

taal40 schrieb:Hatte es was damit zutun, dass jemand weit hergeholt werden sollte?

Naja, so weit ist es von Köln nach Dortmund oder Bochum nun wieder auch nicht.

kittyka schrieb:Im Film hieß es, der Tatort wäre wahrscheinlich woanders und er dann nur
noch dahinverbracht und sterbend in den Schacht geworfen.

Außerdem gab es keine Schleifspuren, wurde festgestellt, weshalb gemutmaßt wurde von der Kripo gleich am Tatort im Filmfall, dass der Täter nicht allein den Sterbenden zum Sickerschacht geschleppt haben konnte.

sooma schrieb:Diesem Artikel zufolge trug er nur Socken und die Schuhe:
In einem Sickerschacht liegt die Leiche eines Mannes. Sie ist nackt. Nur Socken und Schuhe trägt der Mann noch. Seine Hände sind mit Schnürsenkeln gefesselt, sein Körper mit Wunden übersät.

Dann können seine Schuhe aber nicht neben dem Schacht gestanden haben.

Manatee schrieb:Dann können seine Schuhe aber nicht neben dem Schacht gestanden haben.

Das war ja nur im Filmfall so dargestellt.

sooma schrieb:Hier nochmal eine (gedrehte) Bildmontage der Polizei NRW, die etwas deutlicher als die Zeichnung das Tattoo innen über dem Handgelenk veranschaulicht:

Das ist ein Riesenunterschied! Das Tattoo ist nah am Handgelenk.

Beim Trinken am Tresen fällt es dann ganz schnell auf, wenn der Hemdknopf offen ist.

Außerdem liegt nun das Herz „am Boden“, den ich als Linie unweigerlich hinzudenke, parallel zur Unterkante des Arms, und die Schwerter erscheinen in Aktion. Ein liegendes Herz ist wirklich sehr ungewöhnlich.

Das war so gewollt vom Begleiter. Er soll ja sehr gepflegt ausgesehen haben. Deshalb gehörte dieses Tattoo zur Pflege dazu und war gut durchdacht wie auch sein Haarschnitt, der das Haar vorne etwas wegrasiert hatte, so dass die Frisur etwas weiter hinten ansetzt. Das gibt dem Gesicht etwas Offenes.

Es steckt für mich Kreativität in dieser Platzierung des Tattoos, wobei auch die Proportionen wieder stimmig sind. Die Ausführung bleibt aber schlicht und einfach. Der Haarschnitt sieht auch pfiffig aus.

@Füchschen

Füchschen schrieb:Außerdem liegt nun das Herz „am Boden“, den ich als Linie unweigerlich hinzudenke, parallel zur Unterkante des Arms, und die Schwerter erscheinen in Aktion. Ein liegendes Herz ist wirklich sehr ungewöhnlich.

Und wenn der Arm hängt, steht es wieder aufrecht ...

(Gedreht habe ich die Montage in diese Position, weil das eine Haltung ist, die man häufiger annimmt: beim Handschlag, Bier halten, Zigarette rauchen, Bezahlvorgang usw.)

Füchschen schrieb:Das war so gewollt vom Begleiter. Er soll ja sehr gepflegt ausgesehen haben. Deshalb gehörte dieses Tattoo zur Pflege dazu und war gut durchdacht wie auch sein Haarschnitt, der das Haar vorne etwas wegrasiert hatte, so dass die Frisur etwas weiter hinten ansetzt. Das gibt dem Gesicht etwas Offenes.

Oder seine Stirn wurde langsam höher ...

Ich denke, Du hast eine etwas überbordernde Phanatasie und interpretierst auch in diesem Fall ein bißchen zu viel in sowas hinein. Nichts für ungut.

Dancingfool schrieb:Nein, für mich sieht das aus, als ob eine homophobe Gruppe (Jugendliche, Fußballer) ihn zu Tode gequält hat.

Das ist mittlerweile auch mein Gedanke.

kittyka schrieb:Auch Naivität.
Wer bitte zieht gleich mit einem Unbekannten umher, den man gerade kennengelernt hat?
Da niemand weiß wo das Opfer in den Tagen vor seinem Tod gewohnt hat, wird er wohl auch nachts mit dem Unbekannten zusammen gewesen sein.

Aber es ist doch, wenn ich mich richtig an den XY FF erinnere, so, dass R. sich Männern angeboten hat. Natürlich lässt man sich da auf Fremde ein und vertraut Ihnen auch. Für mich tut sich hier - eher generell und nicht nur auf diesen Fall bezogen - die Frage auf, wie gefährlich ist es grundsätzlich in dieser unseren Welt, sich auf Fremde einzulassen?

kittyka schrieb:Auch Naivität.

Du nennst dies Naivität, ich jetzt mal Gutgläubigkeit.

kittyka schrieb:wo das Opfer in den Tagen vor seinem Tod gewohnt hat,

Geht es nach dem XY FF nicht nur um eine Nacht und einen Tag, wo es viele Fragezeichen zu Verbleib Rs gibt?

Füchschen schrieb:Der Haarschnitt sieht auch pfiffig aus.

Es scheint ein sehr hübscher Mann gewesen zu sein.

Zaunkönigin schrieb:Das ist mittlerweile auch mein Gedanke.

Ja, daran kann man denken.