Vermisstenfall Valerie v.M. aus Lauben

charliesangel schrieb:Auf jeden Fall, und daher ist das Auffinden des Geldbeutels meiner Meinung nach auch eine der wichtigsten Fragen.

Die Ablage des Portemonnaies durch wen und warum ist eine zentrale Frage (wenn man das zufällige Verlieren des Portemonnaies genau zum Zeitpunkt ihres Verschwindens einmal als extrem unwahrscheinlich ausblendet):

a) Verschleierung/Ablenkung:
- durch die Vermisste: Könnte auf ein Nicht-gefunden-werden-wollen deuten: Eine Auszeit vielleicht oder, man mag gar nicht daran denken, Suizid. Der Gedanke: "Sucht hier nach mir, ich bin ganz woanders."
- durch einen möglichen Täter: Falsche Fährte/Richtung, aber andererseits: Möglichkeit des Gesehenwerdens durch Zeugen, außerdem wird dadurch klar: "Da stimmt was nicht". Also möglich, aber nicht besonders clever aus Tätersicht. Denn es ruft Polizei und Angehörige - völlig zu Recht - auf den Plan.

b) Hilferuf (als Opfer einer Entführung oder Schlimmeres):
- durch die Vermisste: Es gelingt ihr, in einem unauffälligen Moment den Geldbeutel abzulegen. Weitergehende "Hilferufe" waren dem Opfer zu diesem Zeitpunkt nicht möglich.

Spätestens der Fund des Portemonnaies wird sicher bei der Polizei einen Schalter umgelegt haben, der deutlich macht, dass hier etwas nicht stimmt.

sören42 schrieb:Die Ablage des Portemonnaies durch wen und warum ist eine zentrale Frage (wenn man das zufällige Verlieren des Portemonnaies genau zum Zeitpunkt ihres Verschwindens einmal als extrem unwahrscheinlich ausblendet):

Die Frage ist doch auch, ob sie am Abend des 05.08.25 nach dem häuslichen Streit den Geldbeutel mitgenommen hat. Wenn man auf eine Pferdekoppel fährt, braucht man eigentlich keinen Geldbeutel.
Sollte der Geldbeutel schon im Auto gelegen haben und das Auto unverschlossen auf dem Freizeitgrundstück stand, dann gäbe es noch die Möglichkeit, dass einer den Geldbeutel aus dem Auto geklaut und der Dieb diesen dann später dort bei Landberg entsorgt hat. Wo genau der Geldbeutel gefunden wurde - lag der direkt auf einem Parkplatz, oder Mülleimer oder sonstwo - ist ja nicht bekannt.

Allerdings - wer klaut in so einem verschlafenen Nest wie Erkheim einen Geldbeutel aus einem unverschlossenen PKW? Und wirft den dann 50 km entfernt gut auffindbar bei einem Baumarkt weg?

CorvusCorax schrieb:Wenn man auf eine Pferdekoppel fährt, braucht man eigentlich keinen Geldbeutel.

Wenn Sie auf ihr Freizeitgrundstück wollte, hat sie dafür wahrscheinlich einen Schlüssel bzw. ihren Schlüsselbund gebraucht. Ihr Handy hatte sie auch dabei. Das wären alles Dinge, die man für gewöhnlich in eine Handtasche wirft, in der dann auch der Geldbeutel Platz finden könnte.

Ob dem so war oder nicht, weiß die Polizei sicherlich.

Ich find das Ablegen eines Geldbeutel am Baumarktparkplatz riskant aus Tätersicht.

Der an der A96 ist garantiert überwacht weil er sonst zum Pendlerparkplatz mutiert und der andere Baumarkt ist tendenziell auch überwacht da dort auch im Außenbereich allerhand steht das nicht weggeräumt werden kann.... Also selbst wenn nur ne Kennzeichenerkennung mit Einfahrtszeit und Ausfahrtszeit besteht ist das riskant. Ganz schnell muss sich da jeder plausibel äußern können der da war

Also ich denke mal nicht, dass der Geldbeutel mehrere Tage im unverschlossenem Auto lag. Bestimmt wurde doch von den Familienangehörigen am nächsten Morgen/Tag geschaut wo Valerie sein könnte. Da kam man bestimmt auch bei der Koppel vorbei. Wenn da ein Geldbeutel gelegen wäre, hätte man den doch nicht einfach im unverschlossenen Auto liegen lassen.

CorvusCorax schrieb:Die Frage ist doch auch, ob sie am Abend des 05.08.25 nach dem häuslichen Streit den Geldbeutel mitgenommen hat.

Wir wissen nur, wann der Geldbeutel gefunden wurde, aber nicht, wann er dort am Baumarkt abgelegt (oder ggf. verloren) wurde. Natürlich wäre die Frage interessant, ob er zu dem Zeitpunkt noch da war.

CorvusCorax schrieb:Wenn man auf eine Pferdekoppel fährt, braucht man eigentlich keinen Geldbeutel.

Manch einer hat immer etwas "Vorsichtskasse" dabei. Für "noch mal tanken", eine Panne oder eben einfach für alle Fälle.

CorvusCorax schrieb:Allerdings - wer klaut in so einem verschlafenen Nest wie Erkheim einen Geldbeutel aus einem unverschlossenen PKW? Und wirft den dann 50 km entfernt gut auffindbar bei einem Baumarkt weg?

Ein unverschlossenes Fahrzeug begünstigt grundsätzlich den Diebstahl eines im Fahrzeug liegenden Portemonnaies. Wobei eben nicht klar ist, ob es im PKW lag.

Nein, dass ein Diebstahl eskalierte, würde ich ausschließen. Entweder die Geldbörse wäre weg oder Diebstahlversuch wird abgebrochen. Und dass der Dieb sein Opfer verletzt oder gar getötet haben könnte, da gehe ich vielleicht noch mit. Aber dass ein verletztes oder gar getötetes Opfer dann auch noch mitgenommen wird vom Täter (wegen des Diebstahls eines Portemonnaies, wohlgemerkt!), da steige ich aus. Solche Geschichten hört man nur in True-Crime-Foren. Mit der Wirklichkeit hat das nichts mehr zu tun.

Und das Portmonnaie würde in so einem Fall, wo es gestohlen worden wäre, doch eher nicht am Baumarkt, sondern vielmehr an einem Ort mit weniger Publikumsfrequenz entsorgt.

charliesangel schrieb:Wenn sie am 7.8. und nicht schon am 6.8. als vermisst gemeldet wurde, dann gab es am 6.8. keinen Grund das zu tun, vielleicht weil die Familie davon ausging, dass sie sicher am 6.8. wieder da/in München sein würde.

Unter anderen Umständen würde ich Dir zustimmen. Allerdings hat Valerie 2 kleine Kinder, die versorgt werden müssen. Darüber hinaus leitet sie mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen Betrieb und arbeitet auch noch als Tierphysiotherapeutin.

Jenniver schrieb am 21.08.2025:Der von mir gepostete Link ist die typische "Über Mich" Seite und da gibt sie entsprechend Auskunft über sich selbst.

Konkret diese Passage:
Gemeinsam mit meinem Mann leite ich aktuell unsere eigene familiäre Landwirtschaft, wo sich meine Expertise weiter vertieft und die enge Verbindung zwischen Landwirtschaft und tiergestützter Arbeit täglich erleben lässt.

(...)

Zudem arbeitet sie ja auch noch als Tierphysiotherapeutin

http://www.tiergesundheitszentrum-karlsfeld.com

Ich stelle mir diesen Alltag knallhart vor, auch wenn man ihn zu zweit bewältigen muss. Ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Tierhaltung bedeutet immer eine 7-Tage-Woche. Das bedeutet sehr viel Selbstverzicht, aber auch Absprache mit dem mitarbeitenden Partner. Die Alarmglocken hätten spätestens am 6.8. um spätestens 6 Uhr heftig läuten müssen, weil Kinder und Tiere versorgt, der landwirtschaftliche Betrieb geführt und Termine in dem Tiergesundheitszentrum wahrgenommen werden mussten. Natürlich macht die Polizei in einer so kurzen Zeit noch nichts, da jeder Erwachsene das Recht auf Aufenthaltsbestimmung wahrnehmen darf. Aber dem widerspricht ja keine Vermisstenmeldung am 6.8. in der Frühe.

MelSch schrieb:Ich find das Ablegen eines Geldbeutel am Baumarktparkplatz riskant aus Tätersicht.

Finde ich gar nicht. Man legt ihn einfach aufs Autodach und dreht ein paar Runden. Mit Bremsen und Beschleunigen übernimmt die Schwerkraft das Ablegen.

sören42 schrieb:Und das Portmonnaie würde in so einem Fall, wo es gestohlen worden wäre, doch eher nicht am Baumarkt, sondern vielmehr an einem Ort mit weniger Publikumsfrequenz entsorgt.

Sehe ich auch so. Das Portemonnaie sollte gefunden werden. Ein Räuber hätte es einfach irgendwo in eine Mülltonne gestopft.

Die Frage ist ja auch, wie weit von einer öffentlichen Straße der PKW von V.v.M stand. War das Auto von einer größeren Straße aus erkennbar...Also, dass irgendwelche Unbeteiligte nachts in einem fremden PKW nach etwas "Verwertbarem" suchen, ist ja eher unwahrscheinlich. War das eine Art Feldweg, eine geteerte größere Straße? Man weiß es nicht.

JamesRockford schrieb:Zudem arbeitet sie ja auch noch als Tierphysiotherapeutin

http://www.tiergesundheitszentrum-karlsfeld.com

Ich glaub, dort arbeitet sie zumindest aktuell nicht mehr. Karlsfeld ist zwischen Dachau und München, das wäre von ihrem jetzigen Wohnort viel zu weit weg. Die Homepage ist von 2019 und die Links zu Valerie sind nicht mehr aktiv.

Natürlich kann sie aber mittlerweile auch in Lauben und Umgebung als Tierphysio arbeiten, in den aktuellen Zeitungsberichten wird sie aber als tiermedizinische Fachangestellte bezeichnet.

Deine Schlussfolgerung mit dem harten Alltag bleibt davon natürlich unberührt.

Mifrafe schrieb:War das Auto von einer größeren Straße aus erkennbar...Also, dass irgendwelche Unbeteiligte nachts in einem fremden PKW nach etwas "Verwertbarem" suchen, ist ja eher unwahrscheinlich.

Wenn ich höre, dass es in der Gegend normal war, den Zündschüssel steckenzulassen, wird vermutlich niemals etwas gestohlen. Ich kenne das nicht. Bei uns wird alles im Nullkommanix gestohlen, was irgendwie verwertbar ist. 😢

Schneewi77chen schrieb:Die Homepage ist von 2019 und die Links zu Valerie sind nicht mehr aktiv.

Dass
die Links nicht mehr aktiv sind, habe ich auch gesehen. Ich sah das im Zusammenhang mit ihrem Verschwinden, denn das Gesundheitszentrum hätte die Web Site aktualisieren müssen, wenn Valerie nicht mehr dort arbeitet. Aber selbst wenn man diesen Teilbereich rausnimmt, bleibt immer noch genug Arbeit - und in jedem Fall zu viel Arbeit für eine Person alleine.

Schneewi77chen schrieb:Wenn Sie auf ihr Freizeitgrundstück wollte, hat sie dafür wahrscheinlich einen Schlüssel bzw. ihren Schlüsselbund gebraucht. Ihr Handy hatte sie auch dabei. Das wären alles Dinge, die man für gewöhnlich in eine Handtasche wirft, in der dann auch der Geldbeutel Platz finden könnte.

Also, wenn ich auf die Pferdekoppel gehe, dann habe ich weder eine Handtasche noch einen Geldbeutel dabei.

Und wie genau sieht denn dieses Freizeitgrundstück aus? Das ist dann doch kein hochoffizieller Reitstall mit Stallungen, sonstigen Gebäuden und Personal, für das man einen Schlüssel braucht. Weil die Betreiber den Stall managen.
Ein Freizeitgrundstück, wie es in allen Artikeln zu Valeries Fall genannt wird, ist für mich eine Wiesenfläche, auf der Pferde auf einer Koppel stehen, vielleicht noch ein Offenstall dazu und fertig.

JamesRockford schrieb:Das Portemonnaie sollte gefunden werden. Ein Räuber hätte es einfach irgendwo in eine Mülltonne gestopft.

Genau, denn ein Portemonnaie ist doch ein so kleiner Gegenstand, den kann man, wenn man es denn will, leicht so verschwinden lassen, dass man ihn nie wieder findet.

Obwohl man natürlich auch immer wieder einmal hört, dass geklaute Geldbeutel gefunden werden, ohne Geld versteht sich. Aber das stelle ich mir dann eher so vor, dass ein Taschendieb einer alten Dame bei Kaufhof den Geldbeutel aus der Tasche nimmt und ihn dann in der nächsten Straßenecke schnell wieder weg wirft, nachdem er das Geld herausgenommen hat. Aber der würde doch eher nicht irgendwo auf einen Baumarktparkplatz fahren und dort den Geldbeutel wegwerfen...

Hier noch die Info: der Geldbeutel wurde am 9. August gefunden. Das war mir bisher nicht bekannt.

Ihr Geldbeutel wird am 9. August auf einem Baumarktparkplatz gefunden –

Quelle: https://www.rtl.de/news/valerie-v-m-36-aus-lauben-vermisst-zweifach-mutter-verschwindet-nach-streit-polizei-ermittelt-id6615405.html

Ich glaube auch, dass man es schafft einen Geldbeutel verschwinden zu lassen... Notfalls hilft da ein Feuerchen (klar schmort das da vor sich hin, aber mit genug trockenem Holz kriegt man das garantiert vernichtet) oder Entsorgung über eine zugängliche Mülltonne irgendwo. Wenn man weiß wann geleert wird, irgendwo mittig rein stopfen und weg ist das gute Stück.

Dann wären wir wieder eher bei der Idee, dass die Vermisste selbst den Geldbeutel dort zurück gelassen hat um auf sich Aufmerksam zu machen

MelSch schrieb:Dann wären wir wieder eher bei der Idee, dass die Vermisste selbst den Geldbeutel dort zurück gelassen hat um auf sich Aufmerksam zu machen

Vielleicht ist es eine Brotkrumenspur - eventuell wollte sie auf sich aufmerksam machen.

JamesRockford schrieb:Sehe ich auch so. Das Portemonnaie sollte gefunden werden. Ein Räuber hätte es einfach irgendwo in eine Mülltonne gestopft.

Das ist doch aber gar nicht so kalkulierbar. Woher will der Täter wissen, dass es brav abgegeben wird? Viel eher muss er damit rechnen, dass das Portemonnaie jemand auf Nimmerwiedersehen einsteckt.

Aber sie war ja schon vermisst. Wenn Perso oder so drin war gibt man das glaube ich schon ab. Notfalls halt ohne das Geld drin. Wer das entnommen hat, weiß ja keiner.

Für den Dieb macht das Entsorgen des Geldbeutels eigentlich auch nur Sinn, wenn die Vermisste nicht mehr mit an Board ist. Im Endeffekt müsste sie demnach ja schon zwischen Erkheim und Landsberg das Auto verlassen haben...

Tritonus schrieb:Das ist doch aber gar nicht so kalkulierbar. Woher will der Täter wissen, dass es brav abgegeben wird? Viel eher muss er damit rechnen, dass das Portemonnaie jemand auf Nimmerwiedersehen einsteckt.

Kann natürlich passieren, aber wenn man als Täter eine falsche Spur legen will, hat man ja nicht so viele Möglichkeiten. So wäre es natürlich möglich, das Portemonnaie an der Information des Baumarkts abzugeben oder beim Fundbüro und zu sagen: "Das habe ich auf dem Parkplatz gefunden!" - dann würde es mit Sicherheit weitergeleitet. Aber dann wäre man selbst ja in Erscheinung getreten, und das ist gefährlich.

Sicherer wäre es natürlich, das Ding irgendwo in einen Briefkasten (der Post) zu stecken. Dann würde es auch weitergeleitet werden. Aber womöglich kam der Täter nicht auf die Idee oder das Ding ging nicht durch den Schlitz...

Mir kam die Idee, dass sie sich im Baumarkt vielleicht was zu essen holen wollte/geholt hat und ihr dann der Geldbeutel rausgefallen ist? Bei uns beim Baumarkt gibt's einen günstigen Imbiss, da gehen manche nur zum Essen hin auch wenn sie nix vom Baumarkt brauchen