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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

354 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Sexualverbrechen, BAO Cold Cases ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 12:58
Zitat von AgrimonyAgrimony schrieb:Ich frage mich allerdings, warum die EB diese Info gleich so öffentlich machen.
Müsse man da nicht befürchten, dass sich die genannte Person schnellstmöglich ins Ausland absetzt?
Vielleicht ist das auch so von der Polizei beabsichtigt. Eventuell wird die betreffende Person bereits beobachtet, sicher wissen kann man das nicht.
Aus dem näheren Umfeld habe ich mitbekommen, dass die neuen Hinweise nicht mit der Familie besprochen wurde und Informationen weitgehend zurückgehalten werden. Daher halte ich es für möglich, dass die Polizei den Kreis potenziell Beteiligter bereits eingegrenzt hat.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 13:12
Zitat von blackeagleblackeagle schrieb:Dieser Beitrag ist mir offenbar entgangen. Es erscheint mir jedoch merkwürdig, dass nur in diesem Beitrag erwähnt wird, dass mehrere Personen den gleichen Namen erwähnt haben sollen. Können wir auch davon ausgehen, dass es von der Redaktion falsch kommuniziert wurde? Wäre das denkbar?
Also ich denke, dass der WDR schon eine der zuverlässigeren Quellen ist.
Zitat von blackeagleblackeagle schrieb:Vielleicht ist das auch so von der Polizei beabsichtigt. Eventuell wird die betreffende Person bereits beobachtet, sicher wissen kann man das nicht.
Aus dem näheren Umfeld habe ich mitbekommen, dass die neuen Hinweise nicht mit der Familie besprochen wurde und Informationen weitgehend zurückgehalten werden. Daher halte ich es für möglich, dass die Polizei den Kreis potenziell Beteiligter bereits eingegrenzt hat.
Das ist aber doch absolut selbstverständlich, dass man den von Zuschauern genannten Namen gegenüber den Familienangehörigen nicht kommuniziert. Das sind ja erstmal nur von völlig fremden genannte Informationen, die Polizei muss jetzt die benannte Person und natürlich auch die Hinweisgeber überprüfen, um festzustellen, was an den Hinweisen dran ist. Ggfls. auch die benannte Person dazu befragen und damit konfrontieren. Vielleicht gibt es ein harmlose Erklärung dafür, dass diese Person genannt wurde: sie hatte auch solche Handschuhe, die sie aber auch nach der Tat noch hatte oder ihr wurden die Handschuhe gestohlen/entwendet/sie hat sie verloren. Vielleicht haben sich die Hinweisgeber auch geirrt. Oder jemand will einer anderen Person die eigene Tat anhängen.
Es gibt also viele Möglichkeiten, nach denen die von den Anrufern benannte Person, der die Handschuhe zwar gehörten, nicht der Täter war.
So einen bisher groben Verdacht kann man doch den Angehörigen nicht mitteilen! Vielleicht löst sich das alles schnell in Luft auf, aber an der Person bleibt trotzdem ein schäbiger Verdacht hängen.
Und außerdem: selbst wenn man die Eltern zur Vertraulichkeit verpflichten würde, ist das keine Garantie dafür, dass die Info nicht doch nach draußen dringt. Die Eltern wollen das mit ihren überlebenden Kindern teilen, die mit ihren Ehepartnern oder eigenen Kindern, die wiederum mit dem besten Freund/der besten Freundin. Einfach, weil es verdammt schwer ist, so eine wichtige und nach Jahrzehnten vielleicht als erlösend oder aber auch als extrem belastend empfunden Information zu bekommen und sich mit niemanden darüber austauschen zu können, obwohl man weiß, dass auch andere Menschen dringend diese Info haben möchten. Und obwohl jeder zum Stillschweigen verpflichtet wird, gelangt es dann doch igrendwie an den benannten TV, so dass der fliehen kann, sich eine Lüge zurechtlegen kann oder Zeugen beeinflußen kann, die ihm z.B. ein falsche Alibi geben.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 13:31
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Das ist aber doch absolut selbstverständlich, dass man den von Zuschauern genannten Namen gegenüber den Familienangehörigen nicht kommuniziert. Das sind ja erstmal nur von völlig fremden genannte
Meine Aussage war nicht ausschließlich auf die genannte Person bezogen, sondern allgemein gemeint. Es könnte ja sein, dass die Polizei bei manchen neuen Hinweisen auch auf die Familie angewiesen ist.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 13:36
Noch einmal zum möglichen Hauskauf von Zeyneps Familie:

Mir erscheint es nicht unrealistisch, dass Zeyneps Vater überlegte, das Mietshaus zu kaufen. Ich kenne auch selbst eine türkische Familie, die vor Jahren in einer Kleinstadt ein Mehrfamilienhaus gekauft hat.

Etwas Eigenkapital kann Zeyneps Vater durch seine Arbeit in dem Metallbetrieb schon angespart haben. Vielleicht hatte auch die Großmutter Ersparnisse, mit denen sie den Hauskauf hätte unterstützen können. Das Haus war wohl schon älter und bisher vielleicht kaum renoviert worden. Dann wäre der Kaufpreis sicher nicht ganz so hoch gewesen.

Anscheinend besaß das Haus drei Stockwerke (https://www.allmystery.de/bilder/km173202-id3300509) mit jeweils mindestens zwei Wohnungen. Zeyneps Familie lebte im 1. Stock. Erdgeschoss und 2. Stock waren wohl an andere Familien vermietet.

Zeyneps Vater hätte für den Hauskauf einen Kredit aufnehmen und ihn mithilfe der Mieteinnahmen abzahlen können.

Möglicherweise wäre er damit den beiden abendlichen Besuchern in die Quere gekommen, die vermutlich doch selbst gern das Haus gekauft hätten und jetzt wenigstens „mit einsteigen“ wollten. Zeyneps Eltern waren damit aber offenbar nicht einverstanden.

Demnach gab es hier durchaus Konfliktpotenzial. Ich weiß nicht, ob Konkurrenz um einen Hauskauf Motivation genug gewesen wäre, die kleine Tochter des möglichen Käufers zu entführen und umzubringen. Aber irgendjemand sah ja offenbar einen Grund, es zu tun. Als Warnung für andere Bewohner der Siedlung? Und auch die Ermittler müssen einen Grund gehabt haben, die Szene mit den späten Besuchern in den Film einzubauen.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 14:01
Zitat von taranehtaraneh schrieb:Das ist ja für mich auch rätselhaft - die Gemeinschaft war schon so gefestigt und umfangreich, dass eine normale Familie sich ein Mehrparteienhaus zu erwerben angedachte, es wurde nie hinterfragt woher das möglich sein solle - wir denken hier eher europäisch - gegen die Person direkt - dies ist aber nicht überall so - da gibt es Völker die der Meinung sind, wenn ich gegen die Person vorgehe und tue was ihr zusteht, dann schaue ich durch die Finger, daher schaut man wo man der Person unmissverständlich zeigt welche Macht man hat ohne dass sie sich wehren kann - denn dann käme ja auch dass ans Licht warum er eben gezügelt wurde !
Zitat von rattichrattich schrieb:Noch einmal zum möglichen Hauskauf von Zeyneps Familie:

Mir erscheint es nicht unrealistisch, dass Zeyneps Vater überlegte, das Mietshaus zu kaufen. Ich kenne auch selbst eine türkische Familie, die vor Jahren in einer Kleinstadt ein Mehrfamilienhaus gekauft hat.
Ich verstehe auch nicht, warum sich hier einige so über das Vorhaben des Hauskaufs wundern. Das war in den 1980er für viele türkische Einwanderer-Familien ein absolut nahe liegendes Vorhaben.
Das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik und der Türkei wurde bereits 1961 auf Initiative der Türkei geschlossen. Der Aufenthalt war auf 10 Jahre befristet, einen Familiennachzug gab es in der Vereinbarung nicht. Die Befristung wurde aber schon 1964 aufgehoben.
Im November 1973 habe es den Anwerbestopp, d.h. es konnten keine weiteren türkische Arbeitskräfte mehr nach Deutschland einreisen. Das führte dazu, dass viele Türken, die die Arbeit in Deutschland eigentlich befristet geplant hatten, sich entschieden, dauerhaft in Deutschland zu leben, denn es bedeutete, dass sie, wenn sie einmal zurück in die Türkei umzogen, keine Möglichkeit mehr hatten, wieder nach Deutschland zurückzukehren. In der Türkei waren die die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre problematisch, es gab dort Bürgerkrieg, Militärputsch und Hyperinflation und vor allem auf dem Land eine sehr hohe Arbeitslosigkeit, so dass viele sich eher schlechte Chancen für ein sicheres und wirtschaftlich gutes Leben in der Heimat ausrechneten.
Das führte dazu, dass viele der in Deutschland lebenden Türken ihre Familien nachholten, so dass die Anzahl der Türken trotz des Anwerbestopps weiter anstieg.
Vor diesem Hintergrund finde ich es sehr naheliegend, dass Zeyneps Vater über einen Hauskauf nachdachte. Er dürfte 1986 Mitte 30 gewesen sein, ist vielleicht schon in Deutschland geboren worden oder kam als junger Sohn eines Gastarbeiters nach dem Aufnahmestopp im Rahmen des Familiennachzugs nach Deutschland. Mind. seine Mutter und sein Bruder lebenten ebenfalls in Deutschland. Er hat Schichtarbeit geleistet, dürfte auch schon einige Jahre gearbeitet haben und die Familie hat in den Häuser, die in eher schlechtem Bauzustand waren, sicher eher günstig gelebt. Insofern war doch ein Kauf des Hauses, in dem auch noch sein Mutter und die Familie des Bruders, der ja ebenfalls nach Neuenrade ziehen wollte, hätten wohnen können, eine absolut sinnvolle Überlegung.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 14:14
Zitat von rattichrattich schrieb:Demnach gab es hier durchaus Konfliktpotenzial. Ich weiß nicht, ob Konkurrenz um einen Hauskauf Motivation genug gewesen wäre, die kleine Tochter des möglichen Käufers zu entführen und umzubringen. Aber irgendjemand sah ja offenbar einen Grund, es zu tun. Als Warnung für andere Bewohner der Siedlung? Und auch die Ermittler müssen einen Grund gehabt haben, die Szene mit den späten Besuchern in den Film einzubauen
Nicht jede Szene in Aktenzeichen muss gleich einen bestimmten Grund haben. Ich vermute das der Hauskauf und die beiden Männer in keinem Zusammenhang mit dem Tod von Zeynap stehen. Wenn es da Unstimmigkeiten gab würde man sicher nicht an einem kleinen unschuldigen Mädchen Rache üben, sondern an Erwachsenen. Ich sehe es wie @Grillage das es hier eine sexuell motivierte Tat ging, und die Auffindesituation deutet doch darauf hin.


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30.11.2025 um 14:24
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich verstehe auch nicht, warum sich hier einige so über das Vorhaben des Hauskaufs wundern.
Ich kenne die Gemeinschaft und kann mir das daher nur schwer vorstellen. Gerade zur damaligen Zeit war es eher üblich, Geld in die Türkei zu schicken.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 14:50
Zitat von blackeagleblackeagle schrieb:Ich kenne die Gemeinschaft und kann mir das daher nur schwer vorstellen. Gerade zur damaligen Zeit war es eher üblich, Geld in die Türkei zu schicken.
Ja, das war ja der Grund, warum die Türkei sich um das Abwerbeabkommen bemüht hatte und tatsächlich sind darüber viele Millionen Devision in die Türkei geflossen. Zunächst kamen ja nur Männer, deren Frauen, Kinder, Eltern und oft auch Geschwister in der Türkei zurückblieben. Es gab dort ganze Dörfer, in denen kein Mann im arbeitsfähigen Alter mehr lebte. Und die Gastarbeiter sahen ihren Aufenthalt hier in Deutschland auch nur als vorübergehend an, als Chance, in schweren, aber sicheren und für türkische Verhältnisse auch gut bezahlten Jobs Geld zu verdienen, mit dem sie sich und ihrer Familie in der Türkei etwas aufbauen konnten.
Aber mit dem Abwerbestopp 1973 schlug das um, denn die Rückkehr in das Heimatland wurde für viele dadurch unattraktiv und viele holten dann eben ihre Familien nach, um dauerhaft in Deutschland zu leben. Und wenn die Familie hier war, gab es ja auch keinen Grund mehr, Geld in die Türlei zu schicken.
Der Fall ereignete sich 1986, also 13 Jahre nach dem Abwerbestopp. Das waren also alles Familien, die denen zumindest die Männer schon länger hier in Deutschland lebten und arbeiteten.
Ich kenne einige türkische Familien, die in der Zeit und in den 1990er-Jahren in Immobilien investiert haben, gerade in Mehrfamilienhäuser, weil eben oft auch die eigenen Eltern hier lebten, die Familien von Brüdern und weil man sich ausrechnete, dass später auch die Kinder mit ihren Familien dort wohnen konnten. Wirtschaftlich war das absolut sinnvoll im Vergleich wenn 4 oder 6 Familien Miete in Mietwohnungen zahlen müssen.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 15:23
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und wenn die Familie hier war, gab es ja auch keinen Grund mehr, Geld in die Türlei zu schicken.
Ja, in Zeyneps Fall war es so, dass ihre erweiterte Kernfamilie zu diesem Zeitpunkt schon in Deutschland bzw. in Neuenrade lebte: die Eltern, vier Kinder, die Großmutter (der Großvater war vielleicht schon verstorben?) und künftig auch der Bruder mit seiner Familie.

Falls es noch weitere Familienmitglieder in der Türkei gab, hätte Zeyneps Vater als Hausbesitzer / Vermieter vielleicht auch sie noch besser unterstützen können. Oder sie wären auch nach Neuenrade gekommen und mit in das Haus eingezogen? Der Hauskauf hätte einer großen Familie sicher eine ganze Reihe an Vorteilen gebracht. Und Zeyneps Mutter bestätigt im XY-Film den Besuchern ja auch, ihr Mann „überlege“, das Haus zu kaufen.

Ich nehme allerdings nicht an, dass die Ermittler die Hauskauf-Szene deshalb in den XY-Film aufgenommen haben, um die Zuschauer zu solchen Gedankengängen anzuregen. Wenn man wertvolle Sendezeit für diese Szene verwendet hat, wird es dafür andere Gründe geben. Sie haben vermutlich mit Zeyneps späterer Ermordung zu tun, deren Aufklärung das Ziel der Sendung ist. Wahrscheinlich können die damaligen Bewohner der Siedlung, auf deren Hilfe die Ermittler zur Lösung des Falls setzen, auch mehr mit der Szene anfangen als unbeteiligte Zuschauer.


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30.11.2025 um 15:27
Zitat von rattichrattich schrieb: Mir erscheint es nicht unrealistisch, dass Zeyneps Vater überlegte, das Mietshaus zu kaufen. Ich kenne auch selbst eine türkische Familie, die vor Jahren in einer Kleinstadt ein Mehrfamilienhaus gekauft hat.
Das Problem waren damals weniger die Grundstücks- und Hauspreise, als die Finanzierung: Da wurden schon 12% Zinsen aufgerufen (das war die reale Finanzierungsrate meiner Eltern). Dafür bekam man damals in manchen Gegenden (unsere gehörte dazu) Häuser und Wohnungen für ein Apfel und ein Ei. Wäre in dem Haus nun allerdings jemand ermordet worden, hätte (1) das Interesse der Eltern am Haus abgenommen, (2) wäre es in dem Markt sicher schwer zu vermieten gewesen.
Zitat von rattichrattich schrieb: Etwas Eigenkapital kann Zeyneps Vater durch seine Arbeit in dem Metallbetrieb schon angespart haben. Vielleicht hatte auch die Großmutter Ersparnisse, mit denen sie den Hauskauf hätte unterstützen können. Das Haus war wohl schon älter und bisher vielleicht kaum renoviert worden. Dann wäre der Kaufpreis sicher nicht ganz so hoch gewesen.
Bei uns in der Gegend war das damals ein gängiges "Geschäftsmodell" - man kaufte mit mehreren verwandten Erwachsenen ein renovierungsbedürftiges Haus und - wenn handwerklich geschickt - baute es nach und nach um und renovierte es, immer so, dass man möglichst wenig finanzieren musste.
Zitat von rattichrattich schrieb: Möglicherweise wäre er damit den beiden abendlichen Besuchern in die Quere gekommen, die vermutlich doch selbst gern das Haus gekauft hätten und jetzt wenigstens „mit einsteigen“ wollten. Zeyneps Eltern waren damit aber offenbar nicht einverstanden.
So kann man das interpretieren. Es gäbe auch noch eine harmlosere Variante: Sie hatten nicht auf dem Schirm, dass der Vater am nächsten Tag arbeitet, wollten aber schon mal Interesse bekunden und das Kind ist durch die unbekannten Stimmen etc. aufgewacht.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich verstehe auch nicht, warum sich hier einige so über das Vorhaben des Hauskaufs wundern. Das war in den 1980er für viele türkische Einwanderer-Familien ein absolut nahe liegendes Vorhaben.
Ja, aber die Kreditzinsen waren sehr hoch.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 16:02
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Man muss aber immer im Hinterkopf behalten, dass der Film nicht dazu gemacht wurde, die "allgemeine Bevölkerung" über den Fall zu infomieren, sondern dazu dienen soll, potentielle Zeugen anzusprechen; in diesem Fall, so wie ich es verstanden habe, ging es vor allem auch darum, Mitwisser anzusprechen und zu motivieren, sich zu melden.
Genau, weswegen man schon eher davon ausgehen kann das die Szene welche sich im Keller mit der Puppe abgespielt hat und den zwei Herren an der Tür von Ermittlerseite größerer Bedeutung zugeordnet wird.

Ich frage mich welcher Zeugenkreis durch den XY Fall speziell angesprochen werden soll. Zeugen oder mögliche Mitwisser dürfte es doch nur innerhalb der Community geben oder gegeben haben. Weswegen ich mich frage, wie auch schon vor mir angesprochen wurde es keine türkischen Untertitel zu dem Fall gegeben hat.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 16:21
Zitat von dergärtner01dergärtner01 schrieb:Weswegen ich mich frage, wie auch schon vor mir angesprochen wurde es keine türkischen Untertitel zu dem Fall gegeben hat.
Echt Schade, aber ein Fahndungsplakat gab es zumindest auf türkisch!


1000004600

Quelle:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65850/6134683


Hat Jemand Kenntnis, vielleicht wurde der Fall auch parallel im Türkischen Fernsehen ausgestrahlt?


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 18:17
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich kenne einige türkische Familien, die in der Zeit und in den 1990er-Jahren in Immobilien investiert haben, gerade in Mehrfamilienhäuser, weil eben oft auch die eigenen Eltern hier lebten, die Familien von Brüdern und weil man sich ausrechnete, dass später auch die Kinder mit ihren Familien dort wohnen konnten. Wirtschaftlich war das absolut sinnvoll im Vergleich wenn 4 oder 6 Familien Miete in Mietwohnungen zahlen müssen.
So kenne ich das auch, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass es oftmals unsanierte Altbauten waren an denen damals noch kein so großes Interesse bestand wie heute, wo man in vielen Städten selbst für eine halb zerfallene Ruine Millionen aufruft und wo es chic ist, in einer (Luxus-) sanierten Altbauwohnung zu wohnen.

Da bekam man dann, vor allem in den nicht so guten Vierteln nahe der Industriebetriebe (was dann aber wieder für viele "Gastarbeiter" gerade interessant war, weil sie dort arbeiteten) solche Mehrfamilienhäuser für einen Preis, der nicht mit den heutigen Immobilienpreisen vergleichbar ist. Und wenn man sich mit der einfachen Ausstattung abfinden konnte, war man auch nicht gezwungen irgendwas teuer nachzurüsten.

Natürlich wird die Familie das auch nicht aus der Portokasse bezahlt haben, aber so unrealistisch war das nicht, wie es vielleicht heute erscheint.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 18:46
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wäre in dem Haus nun allerdings jemand ermordet worden, hätte (1) das Interesse der Eltern am Haus abgenommen, (2) wäre es in dem Markt sicher schwer zu vermieten gewesen.
Meinst Du damit, dass in Zeyneps Fall die beiden anderen Hausinteressenten ein Kind umgebracht haben könnten, um der Familie das Haus zu verleiden (mir fällt kein anderer Ausdruck ein) und es dann selbst billig kaufen zu können? Das ist wirklich schwer vorstellbar, aber irgendein Motiv muss dahinterstehen.

Vielleicht war es auch eine Mischung aus sexuellem Interesse und Frust / Wut auf den Vater, der den beiden Männern das Haus „wegschnappen“ wollte? Die Staatsanwältin sagt bei Rudi Cerne, dass Zeynep sehr wahrscheinlich nicht entführt wurde, sondern eigenständig die Wohnung verlassen hat. Kurz zuvor waren die beiden Männer da. Sie könnten also durchaus noch in der Nähe gewesen sein, als Zeynep die Wohnung verließ. Wollte sie vielleicht in den Keller, um noch einmal in Ruhe die Puppe anzuschauen, die ihr so gut gefallen hatte, und ist auf dem Weg dorthin den beiden Männern (oder einem von ihnen) in die Arme gelaufen?

Der eine der beiden findet im XY-Film später ja auch Zeyneps Kleidung.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 19:36
In den von @blackeagle dankenswerterweise verlinkten Artikeln in türkischer Sprache ist die Rede von einem möglichen Verbrechen zur Verdeckung eines anderen ( ich habe mir die Seiten automatisch übersetzen lassen, da ich nur wenige Worte Türkisch verstehe).

Wie könnte das gemeint sein? Ist damit die Ablagesituation gemeint, die auf ein Sexualdelikt hindeutet (um das es sich mglw. nicht handelt)?

Oder welche Tat sollte mit welcher verdeckt werden? Ich hatte das schon zuvor gelesen, aber ich verstehe das mit der "Verdeckung" nicht ganz.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 19:51
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Oder welche Tat sollte mit welcher verdeckt werden? Ich hatte das schon zuvor gelesen, aber ich verstehe das mit der "Verdeckung" nicht ganz.
Der klassische Verdeckungsmord in solchen Fällen ist ein Mord zur Verdeckung einer vorausgegangenen Sexualstraftat.


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30.11.2025 um 20:21
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:In den von @blackeagle dankenswerterweise verlinkten Artikeln in türkischer Sprache ist die Rede von einem möglichen Verbrechen zur Verdeckung eines anderen ( ich habe mir die Seiten automatisch übersetzen lassen, da ich nur wenige Worte Türkisch verstehe).

Wie könnte das gemeint sein? Ist damit die Ablagesituation gemeint, die auf ein Sexualdelikt hindeutet (um das es sich mglw. nicht handelt)?

Oder welche Tat sollte mit welcher verdeckt werden? Ich hatte das schon zuvor gelesen, aber ich verstehe das mit der "Verdeckung" nicht ganz.
Ich habe die betreffende Passage gelesen und bin darüber verwundert. Wurde das in der Pressekonferenz tatsächlich so kommuniziert?
Soruşturmayı yürüten Cinayet Masası Başkan Yardımcısı Nina Laura, olayda cinsel saik ihtimalini dışlamadıklarını, ancak küçük kızın cinsel saldırıya uğramadığını belirtti. “Cinayetin ayrıca başka bir suçu örtmek amacıyla işlenmiş olması da mümkün.” dedi.
Übersetzt auf deutsch:
Die stellvertretende Leiterin der Mordkommission, Nina Laura, erklärte, dass sie ein mögliches sexuelles Motiv in dem Fall nicht ausschließen, das kleine Mädchen jedoch keiner sexuellen Gewalttat ausgesetzt gewesen sei. „Es ist außerdem möglich, dass der Mord begangen wurde, um ein anderes Verbrechen zu vertuschen“, sagte sie.

https://www.sonhaber.eu/almanyada-39-yil-once-katledilen-zeynepin-dosyasi-yeniden-acildi/amp


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 21:14
Aus meiner Sicht wurde der mögliche Tatablauf nach Verlassen des Hauses noch nicht diskutiert. Hier ergeben sich für mich einige Fragen:

Teile der Kleidung wurden ja nicht am Leichenfundort gefunden. Warum hat der Täter vorher Zeynep entkleidet und ist dann mit Zeynep weiter?
Im Filmfall war auch die Rede davon, dass diese Kleidung mit Blut behaftet war. Hat also der Täter Zeynep erst erstochen und dann entkleidet?

Zeynep wurde nicht vergewaltigt. Hatte der Täter dies geplant? Wenn ja: warum hat er es nicht in die Tat umgesetzt? Wurde er gestört?


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

30.11.2025 um 21:33
Wenn man doch weiß wo die Tatwaffe damals verschwunden ist und man auch den möglichen Personenkreis kennt der Zugriff auf das Messer gehabt hatte, im Zusammenhang mit den auffälligen Motorradhandschuhen kann man sich doch fragen ob nicht innerhalb der Community von Anfang vermutet werden konnte wer der Täter ist aber aus Angst oder anderen Gründen nicht mit der Polizei kooperiert wurde.


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