blackeagle schrieb:Das ist eine berechtigte Frage, jedoch habe ich darauf keine konkrete Antwort. Subjektiv betrachtet ergibt der gesamte XY-Film für mich keinen Sinn. Das Wichtigste bei der Aufklärung eines Verbrechens ist die Frage nach dem Motiv, und diese wird in dem XY-Film nicht beantwortet. Daher habe ich den Eindruck, dass es sich um eine Art „Köderwurf“ handelt.
Ich finde schon, dass die Tat in dem Film sehr eindeutig als sexuell motiviert dargestellt wurde.
blackeagle schrieb:Wie von mir bereits erwähnt, sorgt der XY-Film für zusätzliche Verwirrung, obwohl er eigentlich dazu dienen sollte, offene Fragen besser zu beantworten. Nach der Ausstrahlung bleibt bei mir ein noch größeres Fragezeichen zurück. Ich hinterfrage auch genau das mit dem Onkel.
Man muss aber immer im Hinterkopf behalten, dass der Film nicht dazu gemacht wurde, die "allgemeine Bevölkerung" über den Fall zu infomieren, sondern dazu dienen soll, potentielle Zeugen anzusprechen; in diesem Fall, so wie ich es verstanden habe, ging es vor allem auch darum, Mitwisser anzusprechen und zu motivieren, sich zu melden. Wenn die Polizei, wie dargestellt davon ausgeht, dass der Täter aus dem engeren geografischen und damit ja auch sozialen Umfeld stammt (konkret: aus der relativ abgeschotteten Winterlit-Siedlung, in der vor allem Menschen aus der gleichen Heimatstadt in der Türkei lebten, von denen zusätzlich noch viele untereinander verwandt sind), dann muss es z.B. sehr sicher mehrere Personen geben, die damals wussten, wem die Handschuhe gehören. Wenn sie das damals wussten und bewusst nicht preis gegeben haben (eben weil es in der Community Vorbehalte gegenüber der deutschen Kriminalpolizei gab), dann wissen sie das auch heute noch.
Genau das hat ja offenbar funktioniert, denn es haben sich mehrere Menschen gemeldet, die den konkreten Namen des Handschuhbesitzers genannt haben. So wie ich es verstanden habe, haben mittlerweile auch mehrer Personen den gleichen Namen genannt.
Der Handschuhbesitzer muss nicht zwangsläufig der Täter sein, aber er könnte wichtige weitere Infos haben, z.B. wann und wo ihm die Handschuhe abhanden gekommen sind.
Insofern denke ich, dass man den Film aus der Sicht potentieller Zeugen und Mitwisser beurteilen muss, nicht aus sicht einen Lieschen Müllers oder Max Mustermanns, der irgendwo in Deutschland sitzt und sich keinen Reim auf den Film und den Fall machen kann.
dergärtner01 schrieb:Ich meine die Chance von den Eltern, den anderen Geschwistern, dem heimkehrenden Onkel oder selbst von der Großmutter im Hausflur erwischt zu werden muss doch riesig gewesen sein.
So wie ich es verstanden habe, wurde von mehreren Anrufern der Name eines Besitzters der Handschuhe benannt, der damals im gleichen Haus wie Zeyneps Familie gewohnt haben soll. Diese Person hatte also einen für alle offensichtlichen Grund bzw. Berechtigung, sich dort im Hausflus aufzuhalten. Wäre er mit dem Kind an der Hand erwischt worden, hätte er z.B. einfach sagen können, er habe ein Geräusch im Hausflur gehört, habe nachgeschaut und sei dabei auf Zeynep gestoßen, die er jetzt gerade zurück zu ihren Eltern bringen wollte. Das gleiche in gewissen Rahmen sogar noch draußen vor dem Haus, wenn er halt gesagt hätte, sie sei dort rumgelaufen, als er z.B. gerade nach Hause kam.