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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

354 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Sexualverbrechen, BAO Cold Cases ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 11:38
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wie hier schon geschrieben wurde, es dürfte damals bekannt gewesen sein, wem die Handschuhe gehörten. Ein Täter von außerhalb kann sie mMn auch vorgefunden und verwendet haben.
Tatsächlich habe ich überlegt, ob die erste Szene, in der die beiden Kinder im Keller eines anderen Mietes spielen, dazu dienen sollte, das anzudeuten. Also dass es da offen zugänglich Kellerabteile verschiedener Familien und Mietparteien gab, aus denen ein Täter, der offenbar ja im Haus rumgeschlichen ist, etwas (= u.a. die Handschuhe) mitnehmen konnte. Vielleicht auch das Messer, wobei ich es eher so verstanden habe, dass das erst kurz vor der Tat in der Teestube abhanden gekommen ist, als dass das schon Monate oder Jahre vorher passiert ist, so dass seit dem unbeachtet in irgendeinem Keller rumgelegen haben könnte.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Als Besuch wäre ich nie so spät aufgetaucht, noch dazu um Geschäftsgespräche (!) mit jemandem der früh arbeitet (!) zu führen. Und hätte man mir mitgeteilt, mein potentieller Gesprächspartner liege im Bett, wäre ich dankend gegangen.
Ohne hier auf Vorurteilen rumreiten zu wollen, aber meiner Erfahrung nach hatten türkische "Gastarbeiter" damals wirklich einen anderen Tagesrythmus als viele Deutsche, was damals oft zu Konflikten geführt hat (weshalb mich auch daran erinnere). Bei denen ging das soziale Leben mit geselligem Beisammensein erst am späteren Abend los. Davon haben sich deutsche Nachbarn dann oft gestört gefühlt, die zu der Zeit, als die Türken noch Musik hörten, längst im Bett lagen. In der Community dürfte das noch üblicher gewesen sein, weil viele dort wohl noch nicht ganz so lange in Deutschland waren (habe ich zumindest so verstanden) und weil man relativ abgeschottet in einer separaten Wohnlsiedlung lebte, in der wenige Gefahr bestand, dass sich dadurch andere gestört fühlen könnten.
Außerdem war es Freitagabend, der Vater sagte ja, dass er Wochenendschichten arbeitet, weil das mehr Geld bringt.

Trotzdem muss ich noch mal sagen, dass ich die Bedeutung dieser Szene nictht wirklich verstanden habe. Was sollte damit transportiert werden?

Dass die Famile ehrgeizig war, der Vater sehr arbeitssam, und man gerne weiterkommen und sich was aufbauen wollte, in dem man ein eigenes Haus kauft?

Oder dass die Haustür immer offen stand und alle möglichen Leute das Haus betreten konnten? Immerhin standen die beiden ja direkt vor der Wohnungstür, als sie klingelten?

Wie ein Konflikt sah es mir aber eher nicht aus. Die beiden schienen das ja recht locker zu sehen, eher wie eine unverbindliche erste Sondierung, ob man sich für den Hauskauf nicht zusammen tun könnte. Auch über die Abweisung durch die Ehefrau fühlten sie sich nicht offensichtlich provoziert, im Gegenteil, man hatte sich ja dann locker für den nächsten Tag nach der Arbeit verabredet.

Seltsam dann, dass genau diese beiden Personen die Kleidungsstücke und dann mit den Polizisten auch die Leiche gefunden haben und mehr oder weniger den Eltern die Todesnachricht überbracht haben. Wollte man sich da im Drehbuch Figuren/Schauspieler sparen? Oder kann man darin zusammen mit der Türszene irgendeine Bedeutung für den Fall und die Ermittlungen sehen?


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 12:37
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Tatsächlich habe ich überlegt, ob die erste Szene, in der die beiden Kinder im Keller eines anderen Mietes spielen, dazu dienen sollte, das anzudeuten. Also dass es da offen zugänglich Kellerabteile verschiedener Familien und Mietparteien gab, aus denen ein Täter, der offenbar ja im Haus rumgeschlichen ist
Ich habe die Szene (deren musikalische Unterlegung ich ziemlich daneben fand) so verstanden, dass hier ein mögliches Motiv für Zeynep zum Verlassen der Wohnung aufgezeigt werden sollte, nämlich, dass sie die Puppe holen wollte. Was ich mir allerdings bei einer Fünf-jährigen kaum vorstellen kann.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Trotzdem muss ich noch mal sagen, dass ich die Bedeutung dieser Szene nictht wirklich verstanden habe. Was sollte damit transportiert werden? Dass die Famile ehrgeizig war, der Vater sehr arbeitssam, und man gerne weiterkommen und sich was aufbauen wollte, in dem man ein eigenes Haus kauft?
Ich habe das eher gegenteilig interpretiert. Nämlich dahingehend, dass unter den Bewohnern der Siedlung auch Geld von eher zweifelhafter Herkunft im Umlauf war und/oder Geldgeschäfte getätigt wurden, die Anlass zu Konflikten geben konnten.

Woher soll ein verheirateter Vater von vier Kindern, der zum Malochen nach Deutschland kommt, denn das Eigenkapital für den Kauf eines Mehrfamilienhauses haben? Zusammengespart von den Wochenendzuschlägen auf seine Schichtarbeit? Und die Hypotheken zahlt er dann vom Kindergeld? Ich denke, hier sollte ganz anderes angedeutet werden.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 12:58
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Tatsächlich habe ich überlegt, ob die erste Szene, in der die beiden Kinder im Keller eines anderen Mietes spielen, dazu dienen sollte, das anzudeuten. Also dass es da offen zugänglich Kellerabteile verschiedener Familien und Mietparteien gab, aus denen ein Täter, der offenbar ja im Haus rumgeschlichen ist
Ich habe die Szene (deren musikalische Unterlegung ich ziemlich daneben fand) so verstanden, dass hier ein mögliches Motiv für Zeynep zum Verlassen der Wohnung aufgezeigt werden sollte, nämlich, dass sie die Puppe holen wollte. Was ich mir allerdings bei einer Fünf-jährigen kaum vorstellen kann.
Also ich hab die Kellerszene in die Richtung, Kinder sind in den Alter halt neugierig und erkunden das Haus, d.h verlassen also evtl. auch mal heimlich (z.B. wenn die Eltern schon schlafen) die elterliche Wohnung, verstanden. Und das kann ich mir bei Kindern in diesem Alter schon sehr gut vorstellen. Ein 5-jähriges Mädchen, dass die elterliche Wohnung verlässt und im Keller, desselben Hauses mit einer dort gesehenen Puppe spielen will. In dem Alter sind Kinder doch durchaus schon auf "Entdeckungstour" in ihrer näheren Umgebung. Die einen im Haus (hier ja evtl. der Fall), die anderen mit dem Fahrrad/Tretroller in der Nachbarschaft/Wohngebiet (z.B. ich in diesem Alter) ...


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27.11.2025 um 13:44
Mir will nicht aus'm Kopf dass zu der Zeit ja Kleidungsstücke nicht so standardisiert waren und sie man mehr geschätzt hat als heute. Also man hat sich nicht pro Jahr drei paar Handschuhe gekauft...
Wenn der täter aus'm Umfeld kommt was ja laut Polizei so sein soll, ist doch auch klar wem die Handschuhe gehören...da muss einer von Anfang an hinter vorgehaltener Hand schon ewig verdächtigt werden...


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 13:48
@MaLe8
@OpLibelle


ja, die Szene kann man sicher in die Richtung deuten, dass ins Haus Personen ein und ausgingen, bzw. das man sich dort relativ frei bewegte.


Leider sehe ich aber insgesamt noch nicht wie man einen etwaigen Tatnachweis führen kann, selbst wenn Namen genannt werden würden.
Eine Person, die solche Handschuhe besessen hat und dort wohnte, dürfte deshalb noch nicht verurteilt werden, das ist noch recht dünn.

Ich würde sagen Tatnachweise in diesem Fall könnten sein:

- DNA (noch nicht gefunden)
- Geständnis mit Täterwissen
- Nachweis, dass er ein solches Messer besessen hat
- direkte Tatzeugen


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 13:57
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Sprachbarrieren
Gutes Stichwort. Bin ich gestern auch in der Studiobesprechung drüber gestolpert. Nur: dieses Argument von Seiten einer Ermittlungsbehörde vorzubringen ist ein Armutszeugnis. Immerhin ging es hier um einen Mordfall. Vor dem Gesetz ist jeder gleich. Insofern muss auch in diesem fremdsprachigen Milieu genauso gründlich ermittelt werden - bis man eben auf Grenzen stösst, die man selbst nicht mehr beeinflussen kann. Aber wenn man schon wegen Sprachbarrieren nur einen Bruchteil der möglichen Informationen einsammeln kann, dann hat man nicht gründlich gearbeitet. Alle im Umkreis kamen aus der gleichen Gegend in der Türkei, selbst für einen spezifischen türkischen Dialekt hätte es hier nur 1-2 Personen gebraucht (männlich und weiblich am Besten).

Ich kann das nicht nachvollziehen.

Bei einem größeren Teil der Cold Cases drängt sich mir der Eindruck auf, dass man damals und in der gesamten Zwischenzeit einfach nur salopp vorgegangen ist. Dann kann man Leuten, die sich jetzt motiviert dahinterklemmen, nur viel Erfolg wünschen, trotz der Fehler der Vorgänger einen Fall noch zu einem Abschluss zu bringen.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 13:59
Zitat von schwarzwaldischwarzwaldi schrieb:Mir will nicht aus'm Kopf dass zu der Zeit ja Kleidungsstücke nicht so standardisiert waren und sie man mehr geschätzt hat als heute. Also man hat sich nicht pro Jahr drei paar Handschuhe gekauft...
Daran musste ich auch denken.
Zudem kommt, dass es 1986 weder St. Amazonien, noch sonstige Onlinehandel, oder Primark gab.
Man hatte den Baur-,,Quelle- und vielleicht den Baderkatalog.
Ansonsten musste man in die Geschäfte direkt gehen.

Die Kinder der Gastarbeiter wurden auch nicht selten ausgelacht von anderen.
Weil sie in deren Augen " komisch" waren.
Sowohl von ihrer Kultur, als auch von dem was sie trugen.

Klar, das waren oft kinderreiche Familien.
Kleidung wurde weitergegeben oder günstiger erworben.
Und Woolworth und Kaufhalle sah damals halt auch billig aus.
Nix mit chic und teuer.
Mit 15, 16 waren selbstgestrickte Pullis dann auch out.
Ich schweife ab ...

Was ich aber sagen will ist, dass es bei den älteren vermutlich ähnlich war.
Die Familien waren sehr sparsam.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass niemand die Handschuhe erkannt haben will.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 14:02
Den abendlichen Besuch der beiden Herren nahm ich nicht als verdächtig wahr. Vielleicht musste man befürchten, dass ein Teil der Wohnungen verkauft wird und je nach Käufer die Community auseinanderfällt. Möglicherweise war die Motivation, die Gemeinschaft so zusammenzuhalten. Ich kann da nichts per se Verdächtiges oder Anrüchiges erkennen. Es scheint ja einr gewisser Wohlstand, verglichen mit der Heimat, bestanden zu haben. Die Leute hatten Jobs in einer strukturschwachen Region. Einige fuhren Autos.


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27.11.2025 um 14:07
Zitat von SuppengespenstSuppengespenst schrieb:Daran musste ich auch denken.
Zudem kommt, dass es 1986 weder St. Amazonien, noch sonstige Onlinehandel, oder Primark gab.
Man hatte den Baur-,,Quelle- und vielleicht den Baderkatalog.
Ansonsten musste man in die Geschäfte direkt gehen.

Die Kinder der Gastarbeiter wurden auch nicht selten ausgelacht von anderen.
Weil sie in deren Augen " komisch" waren.
Sowohl von ihrer Kultur, als auch von dem was sie trugen.

Klar, das waren oft kinderreiche Familien.
Kleidung wurde weitergegeben oder günstiger erworben.
Und Woolworth und Kaufhalle sah damals halt auch billig aus.
Nix mit chic und teuer.
Mit 15, 16 waren selbstgestrickte Pullis dann auch out.
Ich schweife ab ...

Was ich aber sagen will ist, dass es bei den älteren vermutlich ähnlich war.
Die Familien waren sehr sparsam.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass niemand die Handschuhe erkannt haben will.
In den 90ern als meine Kindheit war, hätte mich jeder aus unserer straße an jedem meiner kleidungsstücke identifizieren können :D


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 14:35
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Vor dem Gesetz ist jeder gleich. Insofern muss auch in diesem fremdsprachigen Milieu genauso gründlich ermittelt werden - bis man eben auf Grenzen stösst, die man selbst nicht mehr beeinflussen kann.
Wir reden über 1986 - da war es noch salonfähig, zu sagen, dass Türken "stinken" - Vorurteile und Rassismus gab es damals auch schon - und viele Gastarbeiter wurden nicht wie Deutsche behandelt.

Ich hatte einige italienische und türkische Kumpels in der Zeit, da habe ich das oft mitbekommen. Als "Türkenfreund" warst Du bei manchen auch untendurch...


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 14:40
Zitat von HeavythoughtsHeavythoughts schrieb:Wir reden über 1986 - da war es noch salonfähig, zu sagen, dass Türken "stinken" - Vorurteile und Rassismus gab es damals auch schon - und viele Gastarbeiter wurden nicht wie Deutsche behandelt.
Also kann man schon sagen, dass damals nicht nur aufgrund sprachlicher Unterschiede, Emotionen etc. nicht so gut ermittelt werden konnte, sondern weil es schlicht und ergreifend " nur" um ein "Türkenkind" gehandelt hat?
Diesen Eindruck hatte ich gestern nämlich und er treibt einem die Tränen in die Augen.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 14:41
Ich würde das nicht ausschließen - auch wenn das absolut übel klingt.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 14:54
Zitat von HeavythoughtsHeavythoughts schrieb:Ich würde das nicht ausschließen - auch wenn das absolut übel klingt.
Das wird jetzt wieder ein OT, aber vielleicht kann man es ja doch so stehen lassen:
Meine Mutter hat Mitte der 60er ihre Ausbildung zur Krankenschwester begonnen.
Gerade noch in diesen Jahren aber auch später immer wieder mal, ist sie einigem "braunen" Personal begegnet.
Und das war natürlich nicht nur in der Pflege so, sondern auch in anderen Sparten.
Im pädagogischen Bereich
(Kinderheime, Kinder- und Jugendpsychiatrien, allgemein Psychiatrien...)., Politik und eben wahrscheinlich auch bei der Polizei.
Die Nazis waren ja nicht einfach weg und ihr Gedankengut noch viel weniger.

Ich will damit nicht sagen, dass jene Polizisten damals auch so angefärbt waren.
Das steht mir weder zu, noch weiß ich es.
Aber die Einstellung war bei vielen halt doch noch eine andere und sei es bloß, dass man es nicht mal böse gemeint hat, sondern es einfach nicht besser wusste.
Wie der Gebrauch diverser Begriffe die man heute auch nicht mehr sagt.
Aber damals hieß ein Schokokuss eben noch anders.
Mir tut es auf jeden Fall für Zeyneps Familie ganz arg leid und ich hoffe dass der Täter auch nach der langen Zeit noch ermittelt werden kann.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 15:35
Zitat von SuppengespenstSuppengespenst schrieb:Gerade noch in diesen Jahren aber auch später immer wieder mal, ist sie einigem "braunen" Personal begegnet.
Und das war natürlich nicht nur in der Pflege so, sondern auch in anderen Sparten.
Im pädagogischen Bereich
(Kinderheime, Kinder- und Jugendpsychiatrien, allgemein Psychiatrien...)., Politik und eben wahrscheinlich auch bei der Polizei.
Die Nazis waren ja nicht einfach weg und ihr Gedankengut noch viel weniger.
Das ist sicher richtig, aber wir reden hier von 1986. Das ist noch mal einige Zeit später und mehr als 40 Jahre nach Kriegsende. Wer bei Kriegsende 30 war, ist damals schon in Rente gewesen.
Zitat von SuppengespenstSuppengespenst schrieb:Also kann man schon sagen, dass damals nicht nur aufgrund sprachlicher Unterschiede, Emotionen etc. nicht so gut ermittelt werden konnte, sondern weil es schlicht und ergreifend " nur" um ein "Türkenkind" gehandelt hat?
Da wäre ich ehrlich gesagt sehr, sehr vorsichtig, solange nicht wirklich irgendwelche Indizien dafür auftauchen. Denn umgekehrt wäre das eine heftige Unterstellung.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 15:42
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das ist sicher richtig, aber wir reden hier von 1986. Das ist noch mal einige Zeit später und mehr als 40 Jahre nach Kriegsende. Wer bei Kriegsende 30 war, ist damals schon in Rente gewesen.
Das ist richtig, aber diese Leute haben ja neues Personal mit ausgebildet.
Dabei sind schon manche Ansichten weitergegeben worden.
Und wie gesagt, man war eben auch nicht so sensibilisiert wie heute.
Ob es nun das N. Wort, Süßigkeiten oder anderes betrifft.
Dennoch ist es mir wichtig, dass ich nie behaupten würde, dass jene Ermittler damals so waren.
Und es ist gut, dass offenbar wie man sieht , vielen Beamten von damals die ungelösten Fälle auch nicht aus dem Kopf gehen.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 15:46
Nachdem ich hier seit Jahren still mitlese, möchte ich mich in diesem Fall nun doch endlich mal zu Wort melden.
Erstens, weil mich das Schicksal des Mädchens und der Familie sehr berührt und zweitens,
weil mir hier sofort etwas aufgefallen ist, was bislang noch nicht thematisiert wurde und was mir keine Ruhe lässt.

Als ich Ende der 70er, Anfang der 80er ein Kind war, sind auch viele türkische Familien in unsere Stadt gezogen.
In der Straße, in der meine Großeltern wohnten, gab es einige Familien, die auch Kinder in meinem Alter hatten und wir freundeten uns alsbald an.

Bald war ich in einer der Familien so sehr "angesehen", dass sogar die Schwester meines türkischen Kumpels mit uns mitspielen durfte.
Nur eines war hier absolut tabu: So heiß der Sommer auch war, sie durfte niemals ihre Schuhe und Strümpfe ausziehen.
Ich, als Andersgläubiger, durfte niemals ihre nackten Füße sehen.

Daran musste ich gestern sofort denken, als ich gehört habe, dass der Täter die Kleine teilweise entkleidet hat und sogar eines ihrer Söckchen mitgenommen hat.
Könnte das Verbrechen also doch eine Sache unter evtl. rivalisierenden Familien gewesen sein?
Es kamen ja viele aus der gleichen Gegend und hatten sicherlich auch teilweise Vorgeschichten. Könnte das vielleicht gemeint gewesen sein,
als die Polizei damals von einem "Ehrenmord" sprach?


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 16:18
Zitat von Der_SchwabeDer_Schwabe schrieb:Nachdem ich hier seit Jahren still mitlese, möchte ich mich in diesem Fall nun doch endlich mal zu Wort melden.
Erstens, weil mich das Schicksal des Mädchens und der Familie sehr berührt und zweitens,
weil mir hier sofort etwas aufgefallen ist, was bislang noch nicht thematisiert wurde und was mir keine Ruhe lässt.

Als ich Ende der 70er, Anfang der 80er ein Kind war, sind auch viele türkische Familien in unsere Stadt gezogen.
In der Straße, in der meine Großeltern wohnten, gab es einige Familien, die auch Kinder in meinem Alter hatten und wir freundeten uns alsbald an.

Bald war ich in einer der Familien so sehr "angesehen", dass sogar die Schwester meines türkischen Kumpels mit uns mitspielen durfte.
Nur eines war hier absolut tabu: So heiß der Sommer auch war, sie durfte niemals ihre Schuhe und Strümpfe ausziehen.
Ich, als Andersgläubiger, durfte niemals ihre nackten Füße sehen.

Daran musste ich gestern sofort denken, als ich gehört habe, dass der Täter die Kleine teilweise entkleidet hat und sogar eines ihrer Söckchen mitgenommen hat.
Könnte das Verbrechen also doch eine Sache unter evtl. rivalisierenden Familien gewesen sein?
Es kamen ja viele aus der gleichen Gegend und hatten sicherlich auch teilweise Vorgeschichten. Könnte das vielleicht gemeint gewesen sein,
als die Polizei damals von einem "Ehrenmord" sprach?
Diese Kulturelle Info hatte ich nicht, da wirkt das mit dem Socken natürlich nochmal bedeutungsvoller...der Verdacht dass es jemand aus dem türkischen Umfeld war, wurde glaube ich gestern in der Sendung geäußert.


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 16:52
Für 5 jährige Kinder ist Dunkelheit normalerweise etwas Bedrohliches. Welches 5-jährige Kind geht mit einem Fremden oder auch nur einem Bekannten mitten in der Nacht weg, egal ob es ihn im Hausflur, im Keller oder vor der Tür getroffen hat. Nur eine sehr nahestehende Vertrauensperson könnte das m.E. bewerkstelligen, ohne dass ein Kind um diese Zeit verängstigt nach seinen Eltern ruft. Welches Kind geht nachts alleine überhaupt in einen Keller, selbst wenn es der eigene ist und selbst wenn das Kind tagsüber sich dort auch mal zum Spielen aufhält, wie in der Szene zuvor dargestellt. Das ist doch alles merkwürdig. Ich habe keine Zweifel, dass ein Pädophiler es schaffen könnte, das gleiche Kind über Tag vom Spielplatz oder dem Garten zu entführen, aber bei Dunkelheit am späten Abend/nachts?
Entweder jemand hat dieses Kind aus seinem Bett geraubt (Hand auf den Mund, mitgenommen), Stichwort Ney. Dann spricht einiges dagegen, dass es ein Fremder war. Volles Haus, deren Bewohner und Abläufe man nicht kennt.
Jemand extrem Nahestehendes hat dieses Kind in der Wohnung angetroffen und überredet mitzukommen, ohne dass es jemand merkt. Kaum vorstellbar.
Oder der Täter hat das Kind vor dem Haus angetroffen und vielleicht in einer Art Dämmerzustand mitgenommen.

Kann man sich irgendeinen Grund vorstellen, dass ein Täter um diese Zeit in der Nähe des Hauses und mit diesen Handschuhen hätte unterwegs sein können, für einen vernünftigen Grund? Vielleicht ohne primär diesen Plan gehabt zu haben, ein Kind mitzunehmen und zu missbrauchen?


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 17:08
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Für 5 jährige Kinder ist Dunkelheit normalerweise etwas Bedrohliches. Welches 5-jährige Kind geht mit einem Fremden oder auch nur einem Bekannten mitten in der Nacht weg, egal ob es ihn im Hausflur, im Keller oder vor der Tür getroffen hat. Nur eine sehr nahestehende Vertrauensperson könnte das m.E. bewerkstelligen, ohne dass ein Kind um diese Zeit verängstigt nach seinen Eltern ruft. Welches Kind geht nachts alleine überhaupt in einen Keller, selbst wenn es der eigene ist und selbst wenn das Kind tagsüber sich dort auch mal zum Spielen aufhält, wie in der Szene zuvor dargestellt. Das ist doch alles merkwürdig. Ich habe keine Zweifel, dass ein Pädophiler es schaffen könnte, das gleiche Kind über Tag vom Spielplatz oder dem Garten zu entführen, aber bei Dunkelheit am späten Abend/nachts?
Entweder jemand hat dieses Kind aus seinem Bett geraubt (Hand auf den Mund, mitgenommen), Stichwort Ney. Dann spricht einiges dagegen, dass es ein Fremder war. Volles Haus, deren Bewohner und Abläufe man nicht kennt.
Jemand extrem Nahestehendes hat dieses Kind in der Wohnung angetroffen und überredet mitzukommen, ohne dass es jemand merkt. Kaum vorstellbar.
Oder der Täter hat das Kind vor dem Haus angetroffen und vielleicht in einer Art Dämmerzustand mitgenommen.

Kann man sich irgendeinen Grund vorstellen, dass ein Täter um diese Zeit in der Nähe des Hauses und mit diesen Handschuhen hätte unterwegs sein können, für einen vernünftigen Grund? Vielleicht ohne primär diesen Plan gehabt zu haben, ein Kind mitzunehmen und zu missbrauchen?
Versteh gerade nicht wie du Ney in deinen Standpunkt einordnest, weil ich ihn eigentlich beim Lesen deines Posts anfangs als Gegenargument bringen wollte bis du ihn erwähnt hast. Er hat doch bewiesen dass Kinder auch ohne Gegenwehr und geräusche bei Freunden nachts mitkommen...


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Mord an der fünfjährigen Zeynep I. in Neuenrade (NRW), 1986

27.11.2025 um 17:32
Die Kleine lag doch laut XY-Film gegen 21 Uhr bereits im Bett. Da sah der Vater nach ihr. Zwischen 21 und 23 muss sie verschwunden sein. Gegen ca. 23 Uhr schaute der Onkel, der zu dem Zeitpunkt mit seiner kleinen Tochter in die Wohnung zurückkam, ins Zimmer, da war sie bereits weg.

Bezüglich der Strümpfe hatte ich mich auch gewundert, dass sie überhaupt welche anhatte. Sie war doch bereits schlafen gegangen. Mit den Strümpfen, die sie tagsüber trug? Auch das rote Oberteil und die rote Strumpfhose vom Tag (darüber trug sie ein Kleidchen) trug sie abends zum Schlafengehen anscheinend noch (?)


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