brigittsche schrieb:Naja, nach der Logik müssten dann aber auch heute noch überall Nazis sein: Die Nazis haben die neuen Leute ausgebildet und dabei zu Nazis gemacht und die dann wieder die nächste Generation.....
Nein, das natürlich nicht.
Es hat ja jeder noch seinen eigenen Kopf und Verstand.
Kein Beruf, keine Wissenschaft, kein Weltbild ist nur statisch (na ja bei manchen schon) .
Sonst würden wir heute noch an Pest und Cholera munter sterben, wenn wir nicht ganz schöne Sprünge in dem Bereich gemacht hätten.
Oder würden allesamt Erziehungsmethoden von vor 500, 200 und 90 Jahren anwenden.
Aber Fakt ist, dass die erste Generationen nach dem Krieg sehr viel mehr noch von bestimmten Gedankengut mitbekommen hat und ggf auch verinnerlicht.
Dazu gehören auch vermeintlich harmlose Dinge.
Wie kann ich wissen, ob es verletzend ist, als N bezeichnet zu werden, wenn ich selbst keine dunkle Haut habe?
Nur weil ich es nicht böse meine?
Was tut mir der Bauch vom Nachbarn weh?
Wenn es dich interessiert, können wir dazu gerne per PN weiterschreiben.
Dass es sein kann, dass über den Tod von Zeynep anders/ kaum berichtet wurde kann viele Gründe haben.
Wenn jedes Kind und jede Frau, die Opfer häuslicher Gewalt bzw. aus dem nahen Umfeld werden , oder jede Frau die von ihrem Partner getötet wird in den Medien erwähnt werden würde, wären die Zeitungen doppelt so dick und Nachrichten zweimal länger inklusive allen Berichten.
Die Herkunft der Familie kann, muss nichts damit zu tun haben.
Wie oft habe ich schon bei Unglücken, Hungerskatastrophen und Kriegen im Ausland von anderen gehört:
" Egal. Da sind so viele Menschen, die haben/ machen eh ein Kind nach dem anderen, das Leben geht weiter, wir haben schließlich auch Probleme. "
Ja.
Das ist so.
Wie es bei Zeynep war, weiß ich.
Es ist schön, dass auch fast 40 Jahre später einer Staatsanwältin und Polizeibeamten ihr Schicksal nicht gleichgültig ist.
Hoffentlich haben sie Erfolg.