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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

305 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:03
@Slaterator
Letztmalig, auch wenn Du alle 5 x Schreibst.

Einen Stammgast, der ganz offensichtlich nichts mit der Tat zu tun gehabt hat und sich diesbezüglich nicht vernehmen lassen möchte, den schwärzt man nicht bei dfer Polizei an als Wirt einer Berliner Kneipe.
Hätte er sich sonstwie gegenüber Wirtin oder anderen Gästen auffällig diesbezüglich verhalten, wäre das anders.
Und nochmal:
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Hätte jetzt die Wirtin einen Stammgast, der offensichtlich nichts weiter mit dem Fall zu tun hat als ne Chipstüte zu spendieren ,gegen seinen ausdrücklichen Willen bei der Polizei geoutet, so hätten die Kiezgäste ihr auch zugetraut, den "Eierdieb", Schwarzfahrer, Schwarzarbeiter, oder kleinen Steuerhinterzieher zu melden. Da geht dann keiner mehr hin. Aus Prinzip. 50 Meter weiter war eh die nächste Kneipe
Man ist der Spur einfach nicht nachgegangen bis zum Schluß
Ansonsten hätte man ihn auch ausfindig gemacht, oder sein plötzliches Abtauchen wäre aufgefallen.
Dafür gibt es aber keinen Anhaltspunkt.

Vielleicht hat Reiners Vater ja sachdienliches Angaben zu der gemeinsamen Suche ausgesagt, so daß sich diese "Merkwürdigkeit" von selbst erklärte.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:13
Zitat von chipiechipie schrieb:Was mir beim Bilderschauen auffiel: Die vom Täter verwendeten Plastiktüten haben alle oben einen Druck-Verschluss. Er hatte wohl mehrere zur Auswahl und sich für verschließbare entschieden. Oder aber nur solche gesammelt.
Kenne aus einem Haushalt, dass alle brauchbaren erstmal aufgehoben wurden. Die verschließbaren mit dem langen Kunststoffträger, die meist von Kleidungsgeschäften waren, hat man für irgendwelche Transportzwecke verwendet, größeres Geschenk, Kleidung, sowas. Das war schon praktisch, man konnte sie oben zumachen, im Regen blieb der Inhalt eigentlich trocken.
Die normalen waren einfach Ersatzmüllbeutel. Das war mit den Beuteln mit der Trägerleiste nicht möglich, sie lassen sich nicht im Mülleimer so umschlagen.

Vielleicht ist er einfach so einer Art Routine gefolgt wie im angeführten Beispiel. Kleidung gehört in Beutel aus Kleidungsgeschäften. Solche Routinen können einem ja in herausfordernden Situationen Sicherheit geben. Man kann etwas automatisiert machen und die Gehirnwindungen bleiben für wichtigere Dinge frei.

Vielleicht war das jemand, der in einem strengen, autoritären Haushalt aufgewachsen ist. Für solche Dinge gab es klare Regeln. Manchmal verinnerlicht man das. Vom Vater beim Masturbieren erwischt und übelst bestraft worden. Irgendwie sowas.
Natürlich küchenpsychologisch bzw. gerade wohnzimmerpsychologisch gedacht.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:18
@megavolt
Aus der damaligen Zeit heraus denke ich, der Täter hat ausgefallene Plastiktüten gesammelt. Die bei der Tat benutzten ,scheinen ja auch wenig gebraucht worden zu sein. Vielleicht hätte man auch mehr in die Richtung ermitteln sollen. Wer fiel im Kiez auf, weil er immer mit verschiedenen exotischen Plastiktüten herum lief ?
Das der Täter aus dem unmittelbaren Kiez kommt, davon gehe ich aus,

Was ist eigentlich mit dem verdächtigtem Boxtrainer geworden ?
Wurde der heute durch die DNA Analyse des Sohnes ausgeschlossen ?
Hab ich irgendwie vergessen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:22
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Vielleicht ist er einfach so einer Art Routine gefolgt wie im angeführten Beispiel. Kleidung gehört in Beutel aus Kleidungsgeschäften. Solche Routinen können einem ja in herausfordernden Situationen Sicherheit geben. Man kann etwas automatisiert machen und die Gehirnwindungen bleiben für wichtigere Dinge frei.
Ja, das meinte ich mit mathematisch. Man könnte auch buchhalterisch sagen. Sehr stringente und effektive Vorgehensweise. Zwischendrin ein Mord und Genitalverstümmelung. Das passt nicht rein und zeigt, dass der Täter in zwei grundverschiedenen Geisteszuständen lebte. Mich wundert, dass er nie mehr auffällig wurde und auch vor der Tat nicht in Erscheinung getreten ist. Das wäre sehr ungewöhnlich.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:25
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Was ist eigentlich mit dem verdächtigtem Boxtrainer geworden ?
Davon weiß ich nichts. Kam der Boxtrainer in XY vor?


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:27
Zitat von chipiechipie schrieb:Mich wundert, dass er nie mehr auffällig wurde und auch vor der Tat nicht in Erscheinung getreten ist. Das wäre sehr ungewöhnlich.
Ich glaube, wenn man ihn noch ermitteln könnte, würde man feststellen, dass das nicht die einzige Auffälligkeit in seinem Leben war. Wer so etwas tut, der hat ein psychisches Problem. Meine da insbesondere die Verstümmelung. Das ist ja nochmal ne Schippe drauf von Sexualmord.
Vielleicht ist er eines natürlichen Todes gestorben. Anfang der 80er Jahre an AIDS. Vielleicht in der Stricherszene oder sonstwo geholt. Oder an Krebs oder sonstwas. An einem Unfall. Vielleicht hat er sich suizidiert. Andere psychische Erkrankungen sind bei solchen Leuten sicher häufiger. Vielleicht ist er einfach älter geworden, unter weniger Testosteron hatte er nachfolgend besser die Kontrolle. Vielleicht kam er in ein Umfeld, das ihn stabilisierte, eine Partnerschaft o.ä. Vielleicht war er in Therapie, hat Medikamente genommen.
Alles Dinge, die m.E. unwahrscheinlich machen, dass man ihn noch ermitteln wird. Schön wärs natürlich.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:30
Zitat von chipiechipie schrieb:Mich wundert, dass er nie mehr auffällig wurde und auch vor der Tat nicht in Erscheinung getreten ist. Das wäre sehr ungewöhnlich.
Das stimmt, aber seinerzeit wurde noch nicht so nach Parallelen gesucht. Heutige Fallanalytiker gehen ja meist davon aus, das so eine Tat nicht die erste Sexualstraftat des Täters sein kann.
Aber seinerzeit hat man dem noch nicht so eine Bedeutung beigemessen.
Dann die Zeit vor der EDV . Im Fall Georgine Krüger wurden alle auffällig gewordenen Männer im Kiez ermittelt. Es waren erschreckend viele.
1973 hätten sich da wohl mehrere Polizisten tagelang manuell durch Aktenvergleich mit Hilfe des Melderegisters durchkämpfen müssen. Praktisch nicht möglich bei der Bevölkerungsdichte und Fluktuation in dem Gebiet.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:38
Man hat es wohl seinerzeit nicht für notwendig befunden, alle Besucher, die in der Kneipe an dem Tage verkehrten, als Zeugen zu vernehmen.
Es ist ja nicht auszuschließen, das Reiner, der seinen Täter wohl kennen musste, diesen in derb Kneipe seines Vaters kennen gelernt haben.
Dann wäre man wohl auch auf die Identität des Eckard gekommen.
Heute würde man das als Erstes so machen, weil man kriminalistisch weiter ist.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:39
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Was ist eigentlich mit dem verdächtigtem Boxtrainer geworden ?
Wurde der heute durch die DNA Analyse des Sohnes ausgeschlossen ?
Ja ist ausgeschlossen worden.

Quelle: https://www.bz-berlin.de/polizei/cold-case-rainer-koch-ermittlungen

Allerdings bedeutet es für mich persönlich eher nix, wenn man einem Vater aufgrund von Geburtsurkunden die gleiche DNA des Sohnes "unterstellt".
Kuckuckskinder sind keine Seltenheit.
Grundsätzlich davon ausgehen, dass der in der Geburtsurkunde genannte Vater auch der Erzeuger ist, halt ich für einen Fehler.

Von daher sehe ich den Boxer noch nicht aus den Kreis der möglichen Täter ausgeschlossen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:41
@Slaterator schöner Faden. Ich habe mich jetzt erst ein wenig eingelesen und mit dem FF beschäftigt, bin also etwas spät zu Deiner Party.

Die Erkenntnisse der OFA finde ich nicht sonderlich beeindruckend. Dass der Täter mit einiger Wahrscheinlichkeit aus der Nachbarschaft kommt, darauf hätte man auch 1973 kommen können - ist man vielleicht ja auch:

Von der Stelle, an der sich Reiner von seinen Freunden getrennt hat, bis zu seiner Wohnung, sind es so rund 500m. Davon verlaufen gerade einmal 175m durch den Thomaspark. Und der Weg ist schnurgerade, also von beiden Seiten gut einsehbar. Der Rest des Weges führt die Thomasstraße entlang. Und die ist auf der einen Straßenseite mit Mietskasernen zugebaut. Also kein guter Ort für einen Täter aus irgendeinem anderen Stadtteil, ausgerechnet sich dort zu platzieren um ein Kind einfach so abzugreifen und ins Auto zu zerren.

Und dann das Wetter: Bis in den Nachmittag hinein hatte es den ganzen Tag lang geschneit. Danach war es neblig bei so um die 0°C. Es war zwar fast Vollmond und der Mond stand auch 30° hoch am Himmel, aber aufgrund der Wolkendecke, dürfte der nicht sonderlich erhellend gewesen sein. Selbst dem triebhaftesten Triebtäter dürfte die Kälte in die Kleider gekrochen sein. Da lauert niemand lange im Gebüsch.

Wenn's aber niemand war, der auf Opfersuche durch die Gegend geschlichen ist, war es also jemand, der dort in den Straßenzügen wohnt, also aus der Nachbarschaft stammt. Und auch der wird das Kind nicht einfach so gepackt und hinter sich her gezogen haben, sondern es überredet haben ihm zu folgen. Und das wiederum dürfte jemanden, den Reiner kannte, einfacher gefallen sein, als einem Fremden.

Und das ist dann auch schon die ganze OFA - jedenfalls der Teil, den sie preisgegeben haben. Ich denke, da ist noch etwas mehr. Was z.B. sagt die Genitalverstümmelung über den Täter aus? Was folgt aus der Tötungsart (Erwürgen), zumindest statistisch? Kein Wort darüber im FF.

Hier die Wetterdaten vom 16. Januar 1973, bezogen auf das Tempelhofer Feld, das ist ja nur ein paar hundert Meter weg:
https://de.weatherspark.com/h/d/148297/1973/1/16/Historisches-Wetter-am-Dienstag-16.-Januar-1973-am-Tempelhofer-Freiheit-Berlin-Deutschland#Figures-Temperature
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Es ging, so wurde es im Filmfall auch angesprochen, wahrscheinlich um schnelles Auffinden. Das ist ein auffälliges Merkmal! Ich kenne es eher so, dass bei Kapitalverbrechen eher versucht wird, eine Leiche so abzulegen, dass sie eben nicht entdeckt wird. Gleiches gilt auch für Kleidung/persönliche Gegenstände. Hier ist offensichtlich das Gegenteil der Fall. Warum?
Weil er wollte, dass die Leiche schnell gefunden wird?! Warum könnte das ein Täter wollen? Na, damit aufgehört wird, danach zu suchen. Was für mich zu der logischen Antwort auf die Frage
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Wo war Reiner zwischen dem Zeitpunkt des Verschwindens und dem Zeitpunkt wo er gefunden wurde?
führt:

Er war in einem Keller oder auf einen Dachboden, von dem der Täter befürchtete, die Polizei würde genau dort am nächsten Tag suchen.

Reiner wurde am Abend des 16. als vermisst gemeldet. Am 17. wird die Polizei bei den nächsten Nachbarn und vielleicht einigen engeren Bezugspersonen an der Tür geklingelt haben und in ein paar Hinterhöfe und Kohlenkeller in Reiners Wohnhaus und den Nachbarhäusern geschaut haben. Am 18. wären die nächsten paar Häuserblöcke drangewesen mit an der Tür klingeln und in Keller gucken.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:44
nur am Rande und zum Todeszeitpunkt. Auf den originalen Fotos sieht es aus, als ob ein Bein stark und das andere leicht angewinkelt sind. Könnte Leichenstarre sein. Die löst sich nach zwei bis drei Tagen wieder und tritt ein paar Stunden nach dem Tod ein.

Allerdings war es wohl am 18. Januar 1973 nachts mindestens minus zwei Grad kalt und übrigens bewölkt. Demnach gab es keinen erkennbaren Vollmond?


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:50
@OpLibelle
Hat Hand und Fuß Deine Aussage.
Auf die Idee, das der Mörder den Körper los werden musste, weil er damit rechnen musste, das er die nächsten Tage bei ihm in seiner Umgebung gesucht worden wäre,bin ich noch gar nicht gekommen.
Dann hätte man wohl in diesen Umfeldern weiter nach verdächtigen Männer suchen sollen.
Aber diese Analysen gab es seinerzeit noch nicht.
Profiler war noch für Jahrzehnte später ein Fremdwort


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 23:54
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Weil er wollte, dass die Leiche schnell gefunden wird?! Warum könnte das ein Täter wollen? Na, damit aufgehört wird, danach zu suchen. Was für mich zu der logischen Antwort auf die Frage
Sehr schöne Überlegung. Das könnte tatsächlich auch ein Grund für den einsichtigen Ablageort sein.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 00:05
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Allerdings bedeutet es für mich persönlich eher nix, wenn man einem Vater aufgrund von Geburtsurkunden die gleiche DNA des Sohnes "unterstellt".
Kuckuckskinder sind keine Seltenheit.
Ja gut, aber er, der Boxer war ja schon seinerzeit nicht mehr unter Tatverdacht. Ein entlastendes Moment mehr.
Du kannst ja nicht einfach prinzipiell "Kukuckskinder" annehmen.
Den Boxer wird man wohl nicht mehr exhumieren.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 07:58
@OpLibelle
Das klingt sehr schlüssig, was Du schreibst. Diese offensichtliche Ablage, um eine Suche in z.B. der Nachbarschaft zu vermeiden, macht wirklich Sinn. Hast Du eine Idee zum Ort der Kleidungsablage? Warum meinst Du, hat er es nicht praktischerweise direkt mit der Leiche aus dem Auto geworfen?
Evtl. hat der Kleidung ja auch nicht angezogen bekommen, weil die Leichenstarre mittlerweile eingesetzt hatte...


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 09:34
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Vielleicht ist er einfach so einer Art Routine gefolgt wie im angeführten Beispiel. Kleidung gehört in Beutel aus Kleidungsgeschäften. Solche Routinen können einem ja in herausfordernden Situationen Sicherheit geben. Man kann etwas automatisiert machen und die Gehirnwindungen bleiben für wichtigere Dinge frei.
Das ist finde ich eine sehr gute Überlegung. Es gibt sogar einen Namen für so etwas
Der Thrill-Killer ist in der Regel nicht psychotisch, überdurchschnittlich intelligent und häufig Drogenkonsument. Nach Freud ist der Thrill-Killer eine anale Persönlichkeit, welcher Kontrolle und Ordnung wichtig ist.
Quelle: https://krimpedia.de/Mehrfachm%C3%B6rder#:
Neben großer Beharrlichkeit wiesen Analcharaktere eine Neigung auf, „jede Leistung bis zum letzten Augenblick hinauszuschieben“.[8] Sie hielten „an einer selbsterdachten Ordnung“ fest, unterlägen einem Ordnungszwang und seien von Herrschsucht getrieben.
Quelle: Wikipedia: Analcharakter#Eigenschaften des Analcharakters:~:
Dass Leiche und Kleidung zu unterschiedlichen Zeitpunkten abgelegt wurden könnte daran liegen dass an dem Ort wo die Leiche war keine Tüten vorhanden waren, ihm das aber wichtig war dass die Kleidung"ordentlich" verpackt wird.Jemand mit solchen auffälligen Verhaltensweisen würde wohl in der Umgebung auffallen, aber man müsste danach fragen. Und dafür müsste man wissen ob das überhaupt so ist.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 09:50
Das Szenario bzw. die Gedanken des Täters, so von sich abzulenken, wie @OpLibelle es beschreibt, kann ich mir auch sehr gut vorstellen.

Das Ablegen der Tüten an einem anderen Ort kann auch einen ganz banalen Hintergrund haben.
Bspw. wollte der Täter nicht allzu lange mit laufendem Motor an einer Stelle verharren. Es war 1973. Zu dieser Zeit fuhren längst nicht so viele PKW auf den Straßen wie heute, sodass ein laufender Motor eher Aufmerksamkeit erregte.
Der VW Käfer z.B. hatte ein sehr lautes Motorengeräusch, fast schon ein "Kreischen".

Dazu kam sicherlich auch noch der Adrenalinstoß, ein totes Kind am Straßenrand abzulegen, bzw. aus dem Auto zu schubsen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 10:20
Zitat von ZiegenpetraZiegenpetra schrieb:Das Ablegen der Tüten an einem anderen Ort kann auch einen ganz banalen Hintergrund haben.
Ich denke zumindest bei vielen anderen Ablegeverhalten, dass man erstmal den (großen und sofort belastenden) Körper des Opfers aus dem Wagen gebracht haben wollte.

Und erst, wenn die Täter wieder im Auto saßen, dann die eher unauffällig erscheinenden Gegenstände und Kleidungsstücke entsorgen.

Bei vielen Auffindungen scheint mir einfach der Leichenablageort zu weit vom Auto entfernt, um die Sachen auch nochmal zum selben Ort zu bringen.
Auch würde das Risiko der Entdeckung steigen.
Von daher, lieber weg und die Sachen woanders abgelegt.
Wird man bei der zweiten Ablage, der Ablage der Gegenstände erwischt oder gesehen, kann man immer noch sagen man hätte die Sachen selbst gerade gefunden und eine Absuche der Umgebung würde keine verfängliche Leiche zu Tage fördern.

Manchmal scheint mir aber auch, dass Täter die Klamotten und Gegenstände einfach vergessen, weil Leichnam und Gegenstände räumlich getrennt voneinander gelagert waren.
Leiche im Kofferraum, Klamotten auf der Rücksitzbank.
Oder, bei Taten in Wohnungen und Häusern eben den Leichnam vor der Verbringung schon in Keller oder Garage/Schuppen gelagert und von dort Abtransportiert und die Klamotten in der Wohnung vergessen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 12:56
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Hast Du eine Idee zum Ort der Kleidungsablage? Warum meinst Du, hat er es nicht praktischerweise direkt mit der Leiche aus dem Auto geworfen?
Eine wirklich überzeugende Idee habe ich dazu nicht. Aber zwei Vorschläge:

Vorschlag 1:
Zitat von ZiegenpetraZiegenpetra schrieb:Das Ablegen der Tüten an einem anderen Ort kann auch einen ganz banalen Hintergrund haben.
Bspw. wollte der Täter nicht allzu lange mit laufendem Motor an einer Stelle verharren. ... Dazu kam sicherlich auch noch der Adrenalinstoß, ein totes Kind am Straßenrand abzulegen, bzw. aus dem Auto zu schubsen.
Ja, so in die Richtung denke ich auch. Für den Täter war es ja eine Ausnahmesituation. Vielleicht fühlte er sich bei der Ablage gestört oder beobachtet, weil irgendwo ein Auto um die Ecke bog oder er von Weitem einen Gassi-Geher gesehen hat. Also ist er panisch wieder ins Auto gesprungen und nichts wie weg und traute sich dann vielleicht nicht, die Tüten noch in der gleichen Nacht abzulegen, auch wenn das objektiv das Entdeckungsrisiko nun auch nicht erhöht hätte (sondern wohl eher gesenkt hätte), im Vergleich zu einer zweiten Fahrt in der nächsten Nacht. Ausschließlich rationales oder logisches Handeln würde ich bei der Begehung einer solchen Tat nicht vom Täter erwarten.

Ich denke, es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ein Täter akribisch die Ermordung seines reichen Erbonkels plant oder ob ein Täter triebgetrieben eine Spontantat begeht. Und eine Spontantat war es sicherlich. Sich ein Mordopfer in oder bei einem doch recht großen Wohngebiet am frühen Abend, zu einer Zeit, zu der die Menschen von der Arbeit oder vom Einkaufen kommen (oder eben in ihre Eckkneipe gehen), ist doch vom Entdeckungsrisiko her der helle Wahn. Nochzu, wenn das Opfer - was die OFA & wir hier ja annehmen - das Opfer in das eigene (Mehrfamilien-)Wohnhaus gebracht bzw. gelockt wird. Das plant keiner. Der Scheißkerl hatte einfach ein Riesenglück.


Vorschlag 2:

Rein praktisch gedacht. Reiner war fast 13 Jahre alt, dürfte also so gut 150cm groß gewesen sein und um die 50kg gewogen haben, jedenfalls so grob? Und die Verbringung erfolgte gut 24 Stunden, vielleicht 30 Stunden nach der Tat, und also - schrieben ja schon einige - zu einem Zeitpunkt, zu dem die Totenstarre vermutlich noch nicht abgeklungen war.

Wie bringt man eine halbstarre, gar nicht ganz kleine, gar nicht ganz leichte Kinderleiche aus der Wohnung (oder dem Keller, dem Dachboden, der früheren Waschküche oder dergl.) zu (s-)einem Auto, auch wenn es damals sicher keine große Parkplatznot gab und dies vielleicht recht nah vor der Tür steht? Und dazu drei Plastiktüten, von denen zumindest die CoOp-Tüte recht groß war, wenn die Darstellung im FF richtig ist?

Bitte entschuldigt, wenn ich ganz unschönes Kopfkino bei Euch erzeuge, dennoch: Also, die Leiche in einen Teppich, eine Decke oder ein Betttuch gewickelt und über die Schulter damit und die Wohnungstür auf und die drei Tüten in die andere Hand und raus ins Treppenhaus. Und wie bekommt man die Wohnungstür dann hinter sich zu? Einfach ranknallen? Macht Lärm. Die Tüten wieder abstellen und mit dem Körper auf der Schulter umdrehen, um die Tür leise ranzuziehen oder gar abzuschließen? Und das Ganze bei der Hauseingangstür, die nachts vielleicht sogar verschlossen ist, nochmal? Und beim Auto? Und das alles sehr leise und sehr schnell? Geht vermutlich nicht.

Also bleiben die Tüten erstmal wo sie sind und er bringt nur die Leiche zum Auto.

Und dann wieder zurück ins Haus? Nochmal die Haustür auf und zu und die Treppen hoch und Wohnungstür auf und zu und die Treppen wieder runter und und und ... Keine gute Idee, vermutlich objektiv nicht, zumindest aber aus Sicht des Täters nicht. Also bleiben die Tüten eine Nacht länger wo sie sind.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

um 13:57
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Und dazu drei Plastiktüten, von denen zumindest die CoOp-Tüte recht groß war, wenn die Darstellung im FF richtig ist?
Bitte um Richtigstellung, falls ich mit den Plastiktüten falsch liege.

Der Täter verwendete zwei Plastiktüten für die Kleidungsstücke und die Schuhe. Eine große mit dem Aufdruck Kindermoden/Sylt und eine kleinere, die auf beiden Seiten unterschiedliche Werbung (UHU und Feh-Taschentücher) zeigt. Die Tasche von Rainer Koch sieht nach einer Stofftasche aus. Sie hat einen Aufdruck der Lebensmittelmarktkette COOP. Beide Tüten des Täters haben eine Verschließmöglichkeit mit starren Tragehenkeln und Druckschließen. Die kleinere scheint an einer Seite oben eingerissen und könnte schon öfter gebraucht worden sein.

Beide Tüten weisen - zu sehen auch auf den originalen Fotos - deutliche Knickspuren auf. Sie sind nicht gleich gefaltet, aber im Ergebnis erhält man exakt die gleiche Größe.

Für mich ergeben sich daher drei Möglichkeiten:
- der Täter sammelte Plastiktüten und beschwerte den Stapel
- der Stapel war hoch und lastete schwer
- der Täter hat Plastiktüten immer so gefaltet und zwar mit Druck, damit sie irgendwo reinpassten (beispielsweise in eine Schublade) und sich dadurch immer deutliche Faltspuren ergaben.

Vielleicht gehörten die Tüten auch zu einem Haushalt mit mindestens einem Kind. Der Täter hat sie nach Ablage des Leichnams aus dem Haushalt mitgenommen, um die Kleidungsstücke zu verpacken. Er wusste wie viele er in welcher Größe benötigte.

Jedenfalls scheint der Junge an einen Ort gebracht worden zu sein, von dem nicht allzu große Geräusche nach draußen dringen konnten.
Der Täter sah sich unter anderem aufgrund des nach zwei bis drei Tagen einsetzenden Leichengeruchs gezwungen, einen anderen Ablageort zu finden.

Der Täter könnte die Plastiktüte aus Sylt von einem Urlaub (er wäre dann Familienvater gewesen) oder aufgrund seiner geschäftlichen Tätigkeit erlangt haben.


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