sören42 schrieb:Wenn du meinst, dass die Diskussion in die falsche Richtung läuft, wende dich an die Verwaltung. Derlei Maßregelungen deinerseits sind hier schlichtweg fehl am Platz.
Lieber
@sören42 , es ist sehr begrüßenswert das du dich um die Qualität des Threads kümmern möchtest und so aktiv und hochwertig zu ihm beiträgst. Allerdings handelt es sich in diesem Fall eindeutig nicht um eine "Maßregelung" des anderen Users, sondern vielmehr um einen Vorschlag, dem man ja nicht zwangsläufig Folge leisten muss. Ich möchte dich deshalb freundlich darum bitten, zukünftig von solchen Kommentaren abzusehen. Das wäre sehr nett. Vielen Dank im Voraus!
:)
sören42 schrieb:(...) erfolgt eine Ablage durch den Täter an einer Stelle, wo er einschätzen kann, dass es (möglichst) unwahrscheinlich ist, gesehen zu werden zum Ablagezeitpunkt. Sprich, er kennt die Stelle und befindet sie für geeignet. Was wiederum heißt, er sucht sie sich wohl nicht auf dem Stadtplan aus.
Das sehe ich absolut genauso. Dieser Ablagepunkt war auch mMn kein Zufall! Das war mMn so bewusst gewählt wie auch der Ablagepunkt von Reiners Kleidung und möglicherweise auch die Auswahl des tatsächlichen Tatortes. Das sowas allein auf einem Zufall beruht nehme ich persönlich auf jeden Fall nicht an.
kf1801 schrieb:Nachdem die Polizei bestimmt nicht auf der sprichwörtlichen „Nudelsuppe dahergeschwommen“ ist, kann man getrost davon ausgehen, dass dies überprüft wurde. Gerade deswegen, weil es sich um einen Kollegen gehandelt hat, der den toten Jungen gefunden hat.
Dein Vertrauen in die Polizei ist ehrenhaft und berichtigt, jedoch gibt es überall, so auch bei der Polizei, Schatten, schwarze Schafe, sowie auch Ordnungshüter die es mit Dienstvorschriften, Ermittlungen und auch mit dem Gesetz leider nicht so genau nehmen wie sie sollten. Das heißt: Auch Polizisten haben nicht immer eine "weiße Weste", begehen selbst strafbare Handlungen, schreiben vielleicht nicht ganz korrekte Berichte.
In den 70ern waren die EB lange nicht so professionell wie heute. Sie waren sehr schlecht ausgerüstet, es gab damals auch noch eine Art "Chorgeist" und man regelte Dinge untereinander, aber ermittelte nicht offiziell gegeneinander. Das gab es nachweislich in mehreren bekannten Fällen. Die heutige "Interne Ermittlung" gibt es ja nicht aus Spaß. Die gibt es, weil auch Polizisten gegen Recht und Gesetz verstoßen haben. Genauso wie Feuerwehrleute Brände legten und Pfleger in Kliniken Patienten schädigten. Das ist der Punkt. Ich würde mich deshalb nicht blind darauf verlassen, dass alles korrekt und vollständig überprüft wurde. Ich halte den Polizisten in diesem Fall -Stand jetzt- dennoch nicht für TV. Man sollte das jedoch im Hinterkopf haben.
321meins schrieb:Ablagen wo man nicht gesehen wird hätte es extrem viele gegeben. Aber er entschied sich für die Nähe zum Olympiastadion, vielleicht weil er den Ort gut kennt, Symbolcharakter ist vielleicht zuviel gesagt aber bei Ablagen Leiche und Tüten hat man das Gefühl dass sie gesehen werden sollten, irgendwie als Zeichen.
Das denke ich auch. Es ging, so wurde es im Filmfall auch angesprochen, wahrscheinlich um schnelles Auffinden. Das ist ein auffälliges Merkmal! Ich kenne es eher so, dass bei Kapitalverbrechen eher versucht wird, eine Leiche so abzulegen, dass sie eben nicht entdeckt wird. Gleiches gilt auch für Kleidung/persönliche Gegenstände. Hier ist offensichtlich das Gegenteil der Fall. Warum?
321meins schrieb:Wenn der Täter Bezug zu Tasmania 1900 gehabt hat kannte er Trainingszeiten/Ort der Jugendmannschaft und hätte so Möglichkeiten einen der Jungs abzupassen
Vollkommen richtig. Es ist daher für mich auch deshalb der Verdacht im Raum, dass der Täter aus dem Umfeld des Vereins stammte. Wenn dem so wäre, würde das erklären, warum Reiner ihm vertraute und sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gewehrt hat, sondern ihm zum Tatort freiwillig begleitete.
Nightrider64 schrieb:Ich rede die ganze Zeit davon ihn nicht zu outen. Vielleicht meinte ich nicht gleich anzeigen.
Beides kommt aufs Gleiche raus.
Kommt es nicht. Ihn zu "outen" hatte sie doch dem Ermittler gegenüber zugesagt. Eine Anzeige ist nicht das gleiche Kaliber. Es ist mir -nach wie vor- vollkommen unverständlich, warum eine Wirtin so oberflächliche Informationen wie Namen, Berufsstand, Arbeitgeber, Wohnort nicht an die Polizei weiterleiten sollte, wenn der Stammgast erneut in der Kneipe auftaucht. Das sind ja keine "intimen Geheimnisse" von denen wir hier sprechen. Diese Informationen hätten mutmaßlich nur zu einer Vorladung oder Befragung vor Ort geführt. Nichts wildes. Wenn er (Gerhard) denn nichts zu verbergen hätte -wovon ich ausgehe- stand dem doch nichts im Wege!?
Nightrider64 schrieb:Also Du hast keine Ahnung von "Berliner Eckneipen" kann ich als Fazit festhalten.
Münsterland ist nun wirklich kompett andere Nummer. Vielleicht noch auf nem Dorf ?
Da spricht scheinbar der große "Kneipen-Sachverständige" aus der Hauptstadt. Ich meine es nicht persönlich, aber ich wüsste nicht, dass die Kneipenkultur des Ruhrgebietes in Städten wie Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Duisburg, Herne usw. der Kneipenkultur in Berlin auch nur in irgendetwas nachsteht. Im Gegenteil. Die sog. Trinkhallen, Büdchen, Eckkneipen waren dort massenhaft in jedem Viertel und an jeder Ecke und gehörten zu jener Zeit extrem zum Leben dazu. Sogar in Münster gibt es jede Menge Kneipenkultur. Ich bin in diesem großen Bereich aufgewachsen und in großen Städten >200000 Einwohner, nicht in der Provinz auf dem "platten Land". Dein sog. "Fazit" ist also grundfalsch. Das tut mir Leid.
Nightrider64 schrieb:In einem dienstlichen Bericht gehörte auch damals schon, wo man her kam, wann und warum man dort lang fuhr . Auch seinerzeit wurde als allererstes ein Anfangsverdacht gegen den "Auffinder" ausgeräumt.
Ansonsten sind irgendwelche Dienstzeiten zweitrangig. Der kann ja auch noch nach Feierabend ein Bier getrunken haben. o-Ä. Natürlich wurde die Aussage auch auf Plausibilität überprüft
Ist das so? Ich hoffe, dass es so ist. Aber leider gibt es Fälle, wo auch mal Schlamperei, falsch verstandene Kollegialität (Chorgeist) und punktuelle Blindheit zu Schlamperei, Falschaussage und so weiter geführt haben. Wie gesagt, ich halte den Polizisten derzeit nicht für TV. Aber man sollte das trotzdem nicht kategorisch ausschließen.
TonyPetrocelli schrieb:Die OFA nimmt an, das es ziemlich früh am Abend des Verschwindens (Dienstag) zum Mord kam. Um 18.20Uhr wurde Reiner das letzte Mal lebend gesehen. Die Leiche wurde in der Nacht zum Donnerstag gegen 3 Uhr morgens aufgefunden. Wo war Reiner dann in dieser Zeit? Hat der mutmaßliche Täter Reiner irgendwo vorab versteckt? Keller? Dachboden? Wohnte der mutmaßliche Täter alleine? Blieb Reiner die Zeit bis zum Auffinden in der Täterwohnung? In einem Fahrzeug?
Die Frage kam ja schon öfter auf und sie ist berechtigt. Wo war Reiner zwischen dem Zeitpunkt des Verschwindens und dem Zeitpunkt wo er gefunden wurde? Man müsste den genauen Todeszeitpunkt wissen um zumindest mal zu klären, ob Reiner festgehalten wurde oder sein Leichnam gelagert. Das der Täter alleine wohnte ist derweil -ich schrieb es schonmal- nicht sicher. Der oder die Mitbewohner könnten zur fraglichen Zeit ja auch verreist oder in der Kur oder im Krankenhaus oder auf Verwandtenbesuch gewesen sein.
TonyPetrocelli schrieb:Was haltet ihr von diesen ermittlungsunterstützenden Erkenntnissen der OFA? Geht ihr da mit oder denkt ihr anders über den Tatablauf/Tatort?
Ich persönlich denke, es sind nicht mehr als berechtigte und nicht unwahrscheinliche Vermutungen. Ich nehme das aber ausdrücklich nicht als 100% sicher wahr. Man schätzt es so ein, es könnte aber auch komplett anders gewesen sein.
megavolt schrieb:Was auffällt, ist dass der Täter die Nachtathandlungen auf das absolut Notwendige beschränkt hat, einfach nur ablegen, Kleidung woanders. Er hat sich nichtmal die Mühe gemacht, den Jungen wieder anzuziehen.
Ja das ist sehr auffällig. Ich hatte ja bereits (s.o.) erwähnt, dass er es scheinbar darauf anlegte, dass sein Opfer und dessen Kleidung schnell gefunden wurde. Das unterscheidet diesen Täter von den meisten Anderen die ähnliche Straftaten begangen, so mein subjektiver Eindruck.
megavolt schrieb:Es war ihm egal, dass jeder Finder sofort sieht, was er ihm angetan hat. Das ist schon sehr auffällig. M.E. war Hass im Spiel, nicht unbedingt auf den Jungen, vielleicht auf die Familie, vielleicht auf männliche Genitalien, möglicherweise war es jemand, der selbst missbraucht worden ist.
Ein sehr guter Gedanke! Er (der Täter) könnte selbst missbraucht worden sein, hat möglicherweise einen Vaterkomplex oder generell Hass auf Männer, die er in dieser Art und Weise ausgelebt hat.
chipie schrieb:Die Verstümmelung der Genitalien (Plural?) und die Ablage des nackten Leichnams am Straßenrand, könnten auf einen Täter hindeuten, dem daran gelegen war, das Opfer mit größtmöglicher Intensität zu entwürdigen und diese Entwürdigungen auch öffentlich zu zeigen.
Zunächst einmal ein herzliches Willkommen in dieser Diskussionsrunde! Ich finde deinen Gedanken sehr interessant und auch sehr treffend. Wenn man sich die Bilder vom Fundort anschaut und die Tat (Verstümmelung an Reiner) mit einbezieht ist dieser Gedanke sehr naheliegend.
chipie schrieb:So wie es aussieht, war der Täter alleinstehend. Oder er hatte eine zweite "Wirkungsstätte".
Das er alleinstehend war sehe ich als nicht zwingende Voraussetzung, was ich weiter oben ja auch erläutert habe. Aber das er eine zweite "Wirkungsstätte" hatte ist ein sehr guter Gedanke. Hast du da konkrete Ideen dazu?
LadyWhiteRose schrieb:Gab es damals in näheren Radius ähnliche Fälle?
Weiß es jemand?
Ein herzliches Willkommen in dieser Diskussionsrunde, schön das du dabei bist! Ich habe bezüglich dieser Frage bislang noch nichts ähnliches finden können. Aber was nicht ist, kann noch werden. Ich finde es aber wichtig zu schauen, ob wir es hier mit einem Serientäter zu tun haben.
LadyWhiteRose schrieb:Danke für das Erstellen des Threads.
Ich habe noch nie zuvor was von diesen Fall gehört. Und auch wenn es so viele Jahre zurück liegt, darf das Kind nicht in Vergessenheit geraten und es ist sehr Begrüßenswert, dass die Cold Case Einheit sich mit den Fall befasst sowie die Ausstrahlung bei XY.
Es ist furchtbar was den armen Jungen angetan wurde.
Sehr gerne!
:) Ich bin da bei diesem Kommentar komplett bei dir!