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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

814 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 08:54
Zitat von sören42sören42 schrieb:Aber sicherlich, und da wird die Sache interessant, erfolgt eine Ablage durch den Täter an einer Stelle, wo er einschätzen kann, dass es (möglichst) unwahrscheinlich ist, gesehen zu werden zum Ablagezeitpunkt.
Ja, ich denke auch, dass der Täter sich:

- sehr gut in Berlin auskannte
- sehr mobil war
- über ein ausreichend großes Fahrzeug verfügte (evtl. Liefer-, Lastwagen)
- oft nachts unterwegs war (evtl. beruflich bedingt)

Ich schätze den Täter deshalb auf 30 bis 50 Jahre und wundere mich, dass er nie polizeilich erfasst worden ist.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 09:24
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:- der Leichenfundort/ Fundort der Bekleidung sollen laut OFA entgegengesetzt vom Tatort/Wohnung des Täters ausgesucht worden sein um von diesen abzulenken, weil er möglicherweise im Umfeld des Täters wohnte.
Er hätte sie noch viel weiter entfernt ablegen können oder alternativ im Wald, im Wasser oder wo auch immer so verstecken können dass sie nie oder erst viel später gefunden werden können. Was es sonst noch für Möglichkeiten gäbe zeigt sich hier
Missionsorientierter Typ (missionary type)
Der missionsorientierte Typ hält sich für einen Befreier. Seine Mission ist es, die Gesellschaft von bestimmten Individuen zu befreien. Er opfert sich auf, um bestimmte Gruppen, welche in seinen Augen schlecht für die Menschheit sind, zu töten. Der missionsorientierte Typ leidet unter einer antisozialer Persönlichkeitsstörung / Psychopathie.

Sexuelles Lustempfinden ist beim missionsorientierten Typ nicht der treibende Faktor. Ziel der Tat ist das "Auslöschen" bestimmter Gruppen. Missionsorientierte Typen nehmen in der Regel keine Leichenteile ihres Opfers an sich.

Bei den Opfern handelt es sich um ganz bestimmte IVTs. Der missionsorientierte Typ sucht sich eine bestimmte Gruppe von Menschen aus (Prostituierte, schwarzhaarige junge Männer, Kriminologiestudenten etc.), welche in den Augen des missionsorientierten Typs minderwertig sind. In der Regel sind die Opfer Fremde und haben keine Beziehung zum Täter.

Die Tathandlung ist schnell und aktfokussiert. Der Tatablauf lässt sich in folgende Tatphasen skizzieren: Angriff - Tötung - Tatort. Der Tatort ist wichtig für die Tat des missionsorientierten Täters, da gesehen werden soll, wie er (der Täter) seine Mission erfüllt hat.

In der Regel ist die Tat vom Täter zuvor geplant und durchdacht worden. Der missionsorientierte Typ hat ein großes Sicherheitsbestreben, da eine Festnahme zur Beendigung "seiner Mission" führen würde.
Quelle: https://krimpedia.de/Mehrfachm%C3%B6rder#:
oder hier
Der Thrill-Killer geht geplant und organisiert vor. Die Tat ist prozeßorientiert. Der Tatort und der Fundort der Leiche sind in der Regel unterschiedlich (großer Tatradius). Außerdem ist der Thrill-Killer mobil und reist oft umher um Opfer zu finden. Als Fundort der Leiche treten teilweise öffentlich zugängliche Orte zu, da der Täter so die Angst geniest, die die Bevölkerung hat, dass der Täter gemordet hat.
Quelle: https://krimpedia.de/Mehrfachm%C3%B6rder#:


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 10:09
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:weiterhin geht die OFA von folgender These aus:

- das Problem für den Täter war: "Wie entsorge ich die Leiche?"
- er hat sie, wie auch die Kleidung so abgelegt, das man sie schnell findet
Vielen Dank für die ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse der OFA.

Die Verstümmelung der Genitalien (Plural?) und die Ablage des nackten Leichnams am Straßenrand, könnten auf einen Täter hindeuten, dem daran gelegen war, das Opfer mit größtmöglicher Intensität zu entwürdigen und diese Entwürdigungen auch öffentlich zu zeigen.

Die Tat ist wahrscheinlich nicht in seinem Fahrzeug erfolgt, denn dann hätte er sich die Mühe nicht machen müssen, die Kleidungsstücke in Plastiktüten zu verpacken und sie in einer der nächsten Nächte wegzubringen.
Ich denke, dass er zuerst den Leichnam in ein größeres Fahrzeug getragen hat - evtl. in eine Decke gehüllt - und dann vor einer der nächsten Fahrten die Kleidungsstücke in greifbare Plastiktüten gepackt hat.

So wie es aussieht, war der Täter alleinstehend. Oder er hatte eine zweite "Wirkungsstätte".

Schon seltsam, dass niemand Täter und Opfer gesehen hat und der Täter sich lange Zeit gelassen hat, den Leichnam wegzubringen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 10:20
Zur spendierten Chipstüte fällt mir noch ein, dass es früher schon in Gasthäusern häufiger vorkam, dass eigentlich fremden Kindern ausliegende Knabbereien von Besuchern spendiert wurden. Falls jemand genaueres weiß, kann er es gerne schreiben. Ich habe sehr sehr wage in Erinnerung, dass diese Geschenke so eine Art Angabe/Ehrerbietung gegenüber den Vätern/Eltern waren. So zumindest meine damalige Interpretation.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 10:41
Zur den Plastiktüten fällt mir noch ein, dass diese in den siebziger und achtziger Jahren als Statussymbole galten. Besonders ausgefallene wurden zu Hause aufbewahrt und/oder bei Gelegenheit weiterverwendet. Der Täter hätte auch weniger ausgefallene Plastiktüten verwenden können. Evtl. waren diese aber zu klein oder es waren keine solchen greifbar.

Wie kam er an diese Plastiktüten?


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 15:11
Zitat von ZiegenpetraZiegenpetra schrieb am 23.10.2025:Was hier noch gar nicht angesprochen wurde, ist die Genitalverstümmelung an Reiner. Erinnert ein wenig an Tristan.
Dazwischen liegen allerdings 25 Jahre.
Das war auch mein erster Gedanke als ich das gelesen haben.Aber wie du sagst, es liegen 25 Jahre dazwischen und auch etliche Kilometer. Bei Tristans Fall bin ich der persönlichen Annahme, dass die Tat an Tristan eventuell nicht seine einzige war.

Gab es damals in näheren Radius ähnliche Fälle?
Weiß es jemand?

@Slaterator

Danke für das Erstellen des Threads.
Ich habe noch nie zuvor was von diesen Fall gehört. Und auch wenn es so viele Jahre zurück liegt, darf das Kind nicht in Vergessenheit geraten und es ist sehr Begrüßenswert, dass die Cold Case Einheit sich mit den Fall befasst sowie die Ausstrahlung bei XY.
Es ist furchtbar was den armen Jungen angetan wurde.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 15:45
Mich interessiert der Mageninhalt des Jungen.

War er schon vor 23 Uhr tot?

Danach suchte "Gerhard" gemeinsam mit dem Vater nach dem Kind.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 19:43
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn du meinst, dass die Diskussion in die falsche Richtung läuft, wende dich an die Verwaltung. Derlei Maßregelungen deinerseits sind hier schlichtweg fehl am Platz.
Lieber @sören42 , es ist sehr begrüßenswert das du dich um die Qualität des Threads kümmern möchtest und so aktiv und hochwertig zu ihm beiträgst. Allerdings handelt es sich in diesem Fall eindeutig nicht um eine "Maßregelung" des anderen Users, sondern vielmehr um einen Vorschlag, dem man ja nicht zwangsläufig Folge leisten muss. Ich möchte dich deshalb freundlich darum bitten, zukünftig von solchen Kommentaren abzusehen. Das wäre sehr nett. Vielen Dank im Voraus! :)
Zitat von sören42sören42 schrieb:(...) erfolgt eine Ablage durch den Täter an einer Stelle, wo er einschätzen kann, dass es (möglichst) unwahrscheinlich ist, gesehen zu werden zum Ablagezeitpunkt. Sprich, er kennt die Stelle und befindet sie für geeignet. Was wiederum heißt, er sucht sie sich wohl nicht auf dem Stadtplan aus.
Das sehe ich absolut genauso. Dieser Ablagepunkt war auch mMn kein Zufall! Das war mMn so bewusst gewählt wie auch der Ablagepunkt von Reiners Kleidung und möglicherweise auch die Auswahl des tatsächlichen Tatortes. Das sowas allein auf einem Zufall beruht nehme ich persönlich auf jeden Fall nicht an.
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Nachdem die Polizei bestimmt nicht auf der sprichwörtlichen „Nudelsuppe dahergeschwommen“ ist, kann man getrost davon ausgehen, dass dies überprüft wurde. Gerade deswegen, weil es sich um einen Kollegen gehandelt hat, der den toten Jungen gefunden hat.
Dein Vertrauen in die Polizei ist ehrenhaft und berichtigt, jedoch gibt es überall, so auch bei der Polizei, Schatten, schwarze Schafe, sowie auch Ordnungshüter die es mit Dienstvorschriften, Ermittlungen und auch mit dem Gesetz leider nicht so genau nehmen wie sie sollten. Das heißt: Auch Polizisten haben nicht immer eine "weiße Weste", begehen selbst strafbare Handlungen, schreiben vielleicht nicht ganz korrekte Berichte.

In den 70ern waren die EB lange nicht so professionell wie heute. Sie waren sehr schlecht ausgerüstet, es gab damals auch noch eine Art "Chorgeist" und man regelte Dinge untereinander, aber ermittelte nicht offiziell gegeneinander. Das gab es nachweislich in mehreren bekannten Fällen. Die heutige "Interne Ermittlung" gibt es ja nicht aus Spaß. Die gibt es, weil auch Polizisten gegen Recht und Gesetz verstoßen haben. Genauso wie Feuerwehrleute Brände legten und Pfleger in Kliniken Patienten schädigten. Das ist der Punkt. Ich würde mich deshalb nicht blind darauf verlassen, dass alles korrekt und vollständig überprüft wurde. Ich halte den Polizisten in diesem Fall -Stand jetzt- dennoch nicht für TV. Man sollte das jedoch im Hinterkopf haben.
Zitat von 321meins321meins schrieb:Ablagen wo man nicht gesehen wird hätte es extrem viele gegeben. Aber er entschied sich für die Nähe zum Olympiastadion, vielleicht weil er den Ort gut kennt, Symbolcharakter ist vielleicht zuviel gesagt aber bei Ablagen Leiche und Tüten hat man das Gefühl dass sie gesehen werden sollten, irgendwie als Zeichen.
Das denke ich auch. Es ging, so wurde es im Filmfall auch angesprochen, wahrscheinlich um schnelles Auffinden. Das ist ein auffälliges Merkmal! Ich kenne es eher so, dass bei Kapitalverbrechen eher versucht wird, eine Leiche so abzulegen, dass sie eben nicht entdeckt wird. Gleiches gilt auch für Kleidung/persönliche Gegenstände. Hier ist offensichtlich das Gegenteil der Fall. Warum?
Zitat von 321meins321meins schrieb:Wenn der Täter Bezug zu Tasmania 1900 gehabt hat kannte er Trainingszeiten/Ort der Jugendmannschaft und hätte so Möglichkeiten einen der Jungs abzupassen
Vollkommen richtig. Es ist daher für mich auch deshalb der Verdacht im Raum, dass der Täter aus dem Umfeld des Vereins stammte. Wenn dem so wäre, würde das erklären, warum Reiner ihm vertraute und sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gewehrt hat, sondern ihm zum Tatort freiwillig begleitete.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich rede die ganze Zeit davon ihn nicht zu outen. Vielleicht meinte ich nicht gleich anzeigen.
Beides kommt aufs Gleiche raus.
Kommt es nicht. Ihn zu "outen" hatte sie doch dem Ermittler gegenüber zugesagt. Eine Anzeige ist nicht das gleiche Kaliber. Es ist mir -nach wie vor- vollkommen unverständlich, warum eine Wirtin so oberflächliche Informationen wie Namen, Berufsstand, Arbeitgeber, Wohnort nicht an die Polizei weiterleiten sollte, wenn der Stammgast erneut in der Kneipe auftaucht. Das sind ja keine "intimen Geheimnisse" von denen wir hier sprechen. Diese Informationen hätten mutmaßlich nur zu einer Vorladung oder Befragung vor Ort geführt. Nichts wildes. Wenn er (Gerhard) denn nichts zu verbergen hätte -wovon ich ausgehe- stand dem doch nichts im Wege!?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Also Du hast keine Ahnung von "Berliner Eckneipen" kann ich als Fazit festhalten.
Münsterland ist nun wirklich kompett andere Nummer. Vielleicht noch auf nem Dorf ?
Da spricht scheinbar der große "Kneipen-Sachverständige" aus der Hauptstadt. Ich meine es nicht persönlich, aber ich wüsste nicht, dass die Kneipenkultur des Ruhrgebietes in Städten wie Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Duisburg, Herne usw. der Kneipenkultur in Berlin auch nur in irgendetwas nachsteht. Im Gegenteil. Die sog. Trinkhallen, Büdchen, Eckkneipen waren dort massenhaft in jedem Viertel und an jeder Ecke und gehörten zu jener Zeit extrem zum Leben dazu. Sogar in Münster gibt es jede Menge Kneipenkultur. Ich bin in diesem großen Bereich aufgewachsen und in großen Städten >200000 Einwohner, nicht in der Provinz auf dem "platten Land". Dein sog. "Fazit" ist also grundfalsch. Das tut mir Leid.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:In einem dienstlichen Bericht gehörte auch damals schon, wo man her kam, wann und warum man dort lang fuhr . Auch seinerzeit wurde als allererstes ein Anfangsverdacht gegen den "Auffinder" ausgeräumt.
Ansonsten sind irgendwelche Dienstzeiten zweitrangig. Der kann ja auch noch nach Feierabend ein Bier getrunken haben. o-Ä. Natürlich wurde die Aussage auch auf Plausibilität überprüft
Ist das so? Ich hoffe, dass es so ist. Aber leider gibt es Fälle, wo auch mal Schlamperei, falsch verstandene Kollegialität (Chorgeist) und punktuelle Blindheit zu Schlamperei, Falschaussage und so weiter geführt haben. Wie gesagt, ich halte den Polizisten derzeit nicht für TV. Aber man sollte das trotzdem nicht kategorisch ausschließen.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Die OFA nimmt an, das es ziemlich früh am Abend des Verschwindens (Dienstag) zum Mord kam. Um 18.20Uhr wurde Reiner das letzte Mal lebend gesehen. Die Leiche wurde in der Nacht zum Donnerstag gegen 3 Uhr morgens aufgefunden. Wo war Reiner dann in dieser Zeit? Hat der mutmaßliche Täter Reiner irgendwo vorab versteckt? Keller? Dachboden? Wohnte der mutmaßliche Täter alleine? Blieb Reiner die Zeit bis zum Auffinden in der Täterwohnung? In einem Fahrzeug?
Die Frage kam ja schon öfter auf und sie ist berechtigt. Wo war Reiner zwischen dem Zeitpunkt des Verschwindens und dem Zeitpunkt wo er gefunden wurde? Man müsste den genauen Todeszeitpunkt wissen um zumindest mal zu klären, ob Reiner festgehalten wurde oder sein Leichnam gelagert. Das der Täter alleine wohnte ist derweil -ich schrieb es schonmal- nicht sicher. Der oder die Mitbewohner könnten zur fraglichen Zeit ja auch verreist oder in der Kur oder im Krankenhaus oder auf Verwandtenbesuch gewesen sein.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Was haltet ihr von diesen ermittlungsunterstützenden Erkenntnissen der OFA? Geht ihr da mit oder denkt ihr anders über den Tatablauf/Tatort?
Ich persönlich denke, es sind nicht mehr als berechtigte und nicht unwahrscheinliche Vermutungen. Ich nehme das aber ausdrücklich nicht als 100% sicher wahr. Man schätzt es so ein, es könnte aber auch komplett anders gewesen sein.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Was auffällt, ist dass der Täter die Nachtathandlungen auf das absolut Notwendige beschränkt hat, einfach nur ablegen, Kleidung woanders. Er hat sich nichtmal die Mühe gemacht, den Jungen wieder anzuziehen.
Ja das ist sehr auffällig. Ich hatte ja bereits (s.o.) erwähnt, dass er es scheinbar darauf anlegte, dass sein Opfer und dessen Kleidung schnell gefunden wurde. Das unterscheidet diesen Täter von den meisten Anderen die ähnliche Straftaten begangen, so mein subjektiver Eindruck.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Es war ihm egal, dass jeder Finder sofort sieht, was er ihm angetan hat. Das ist schon sehr auffällig. M.E. war Hass im Spiel, nicht unbedingt auf den Jungen, vielleicht auf die Familie, vielleicht auf männliche Genitalien, möglicherweise war es jemand, der selbst missbraucht worden ist.
Ein sehr guter Gedanke! Er (der Täter) könnte selbst missbraucht worden sein, hat möglicherweise einen Vaterkomplex oder generell Hass auf Männer, die er in dieser Art und Weise ausgelebt hat.
Zitat von chipiechipie schrieb:Die Verstümmelung der Genitalien (Plural?) und die Ablage des nackten Leichnams am Straßenrand, könnten auf einen Täter hindeuten, dem daran gelegen war, das Opfer mit größtmöglicher Intensität zu entwürdigen und diese Entwürdigungen auch öffentlich zu zeigen.
Zunächst einmal ein herzliches Willkommen in dieser Diskussionsrunde! Ich finde deinen Gedanken sehr interessant und auch sehr treffend. Wenn man sich die Bilder vom Fundort anschaut und die Tat (Verstümmelung an Reiner) mit einbezieht ist dieser Gedanke sehr naheliegend.
Zitat von chipiechipie schrieb:So wie es aussieht, war der Täter alleinstehend. Oder er hatte eine zweite "Wirkungsstätte".
Das er alleinstehend war sehe ich als nicht zwingende Voraussetzung, was ich weiter oben ja auch erläutert habe. Aber das er eine zweite "Wirkungsstätte" hatte ist ein sehr guter Gedanke. Hast du da konkrete Ideen dazu?
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Gab es damals in näheren Radius ähnliche Fälle?
Weiß es jemand?
Ein herzliches Willkommen in dieser Diskussionsrunde, schön das du dabei bist! Ich habe bezüglich dieser Frage bislang noch nichts ähnliches finden können. Aber was nicht ist, kann noch werden. Ich finde es aber wichtig zu schauen, ob wir es hier mit einem Serientäter zu tun haben.
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Danke für das Erstellen des Threads.
Ich habe noch nie zuvor was von diesen Fall gehört. Und auch wenn es so viele Jahre zurück liegt, darf das Kind nicht in Vergessenheit geraten und es ist sehr Begrüßenswert, dass die Cold Case Einheit sich mit den Fall befasst sowie die Ausstrahlung bei XY.
Es ist furchtbar was den armen Jungen angetan wurde.
Sehr gerne! :) Ich bin da bei diesem Kommentar komplett bei dir!


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 20:16
Zitat von 321meins321meins schrieb:Er hätte sie noch viel weiter entfernt ablegen können oder alternativ im Wald, im Wasser oder wo auch immer so verstecken können dass sie nie oder erst viel später gefunden werden können. Was es sonst noch für Möglichkeiten gäbe zeigt sich hier
Na ja so einfach war das in der "Inselstadt" West Berlin nicht. Da gab es nicht so viele abgelegene Orte.
(Die wenigen musste man auch erst einmal kennen)
Da musste man immer danmit rechnen, das jemand zufällig um die Ecke kam.
Selbst in der aufgrund der Irastruktur nachts recht leeren Jesse Owens Allee, musste der Täter aufpassen das nicht irgend jemand z.B. noch mit dem Hund Gassi ging, ein Wagen unverhofft doch um die Ecke bog usw
Ihm war es wichtig die Leiche schnell los zu werden und weit genug weg von sich.
Zitat von chipiechipie schrieb:ch habe sehr sehr wage in Erinnerung, dass diese Geschenke so eine Art Angabe/Ehrerbietung gegenüber den Vätern/Eltern waren. So zumindest meine damalige Interpretation.
So viel würde ich da gar nicht hinein interpretieren. Eine nette Geste halt, der ich als Kind auch oft wiederfuhr
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Dein Vertrauen in die Polizei ist ehrenhaft und berichtigt, jedoch gibt es überall, so auch bei der Polizei, Schatten, schwarze Schafe, sowie auch Ordnungshüter die es mit Dienstvorschriften, Ermittlungen und auch mit dem Gesetz leider nicht so genau nehmen wie sie sollten. Das heißt: Auch Poliziste
Ja aber eine schon seinerzeitiges unzulässigen Umgang mit der Aussage kannst Du hier nicht einfach so unterstellen.
Natürlich wurde der Auffinder vernommen. Und das tat man seinerzeit so wie heute auch.
Wo kamen sie her und wo wollten sie hin, war wahrscheinlich die erste Frage.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:ollkommen unverständlich, warum eine Wirtin so oberflächliche Informationen wie Namen, Berufsstand, Arbeitgeber, Wohnort nicht an die Polizei weiterleiten sollte, wenn der Stammgast erneut in der Kneipe auftaucht.
Wie oft noch ?
Aufgrund des Kneipensterben der 60er ( Aufkommen Fernsehen) hatten die Berliner Eckkneipe schwer zu kämpfen um jeden Kunden.
Hätte jetzt die Wirtin einen Stammgast, der offensichtlich nichts weiter mit dem Fall zu tun hat als ne Chipstüte zu spendieren ,gegen seinen ausdrücklichen Willen bei der Polizei geoutet, so hätten die Kiezgäste ihr auch zugetraut, den "Eierdieb", Schwarzfahrer, Schwarzarbeiter, oder kleinen Steuerhinterzieher zu melden. Da geht dann keiner mehr hin. Aus Prinzip. 50 Meter weiter war eh die nächste Kneipe
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Da spricht scheinbar der große "Kneipen-Sachverständige" aus der Hauptstadt. Ich meine es nicht persönlich, aber ich wüsste nicht, dass die Kneipenkultur des Ruhrgebietes in Städten wie Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Duisburg, Herne usw. der Kneipenkultur in Berlin auch nur in irgendetwas nachsteht.
Es ist müßig diese Diskussion zu führen, wenn Du nicht verstehst, das gerade die Kneipekultur einen sehr regionalen Charakter hat.
Die Kneipen in Hamburg sind anders als die in Berlin. Düsseldorf oder dem Ruhrgebiet wieder anders. In Kleinstädten oder auf dem Lande noch anders. Alles kann seinen örtlichen Charme haben . Z.B. Köln, wo es ganz anders abläuft. Ich will das jetzt nicht werten.
Aber ja; ich habe in meiner Geburtsstadt 45 Jahre reichhaltige Erfahrungen im örtlichen Nachtleben jeder Art gesammelt. Auch heute noch habe ich meine Kiezkneipe in der ich wöchentlich mehrmals auf einen Kaffee vorbei schaue. Manchmal bleibe ich 15 Minuten und manchmal kommt es vor, das es so lustig wird, das Stunden daraus werden. Solche Malocher, wie Reiners Vater , die nach der Arbeit da ihr Bier trinken sind heute noch alltäglich.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ist das so? Ich hoffe, dass es so ist. Aber leider gibt es Fälle, wo auch mal Schlamperei, falsch verstandene Kollegialität (Chorgeist) und punktuelle Blindheit zu Schlamperei, Falschaussage und so weiter geführt haben. Wie gesagt, ich halte den Polizisten derzeit nicht für TV. Aber man sollte das trotzdem nicht kategorisch ausschließen.
Das sollte man nicht ohne Beweise behaupten. Du implizierst Vetternwirtschaft bei der Berliner Polizei. Das kann ich mir in diesem Fall nicht vorstellen und es stand auch nie zur Debatte.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 20:32
Zitat von chipiechipie schrieb:Ja, ich denke auch, dass der Täter sich:

- sehr gut in Berlin auskannte
- sehr mobil war
- über ein ausreichend großes Fahrzeug verfügte (evtl. Liefer-, Lastwagen)
- oft nachts unterwegs war (evtl. beruflich bedingt)
Für all diese Schlußfolgerunggibt es keinerlei anhaltspunkte.
Warum sollte der Täter z.B. oft Nachts unterwegs gewesen sein ?
Zitat von chipiechipie schrieb:Ich schätze den Täter deshalb auf 30 bis 50 Jahre und wundere mich, dass er nie polizeilich erfasst worden ist.
Ich schätze ihn auch auf dieses Alter. Muß aber nicht sein, siehe Bartsch.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 20:48
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:chipie schrieb:
Ich habe sehr sehr wage in Erinnerung, dass diese Geschenke so eine Art Angabe/Ehrerbietung gegenüber den Vätern/Eltern waren. So zumindest meine damalige Interpretation.

So viel würde ich da gar nicht hinein interpretieren. Eine nette Geste halt, der ich als Kind auch oft wiederfuhr
Ja, das Spendieren in Gaststätten war damals eine nette Geste. Das denke ich auch, und eher gegenüber dem anwesenden Vater gedacht. Wegen der spendierten Chipstüte würde ich diesen Gerhard erstmal nicht als Pädophilen verdächtigen. So mein Gedankengang.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 20:57
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:chipie schrieb:
So wie es aussieht, war der Täter alleinstehend. Oder er hatte eine zweite "Wirkungsstätte".

Das er alleinstehend war sehe ich als nicht zwingende Voraussetzung, was ich weiter oben ja auch erläutert habe. Aber das er eine zweite "Wirkungsstätte" hatte ist ein sehr guter Gedanke. Hast du da konkrete Ideen dazu?
Dazu hätte ich viele Ideen, aber es gab sicherlich noch weitaus mehr Möglichkeiten, von denen nur eine zutraf ...

Schrebergarten, kam mir als erster Gedanken.

Möglich wären aber auch Lagerschuppen/Auto-Werkstatt oder Garage, ein Keller in einem unbewohnten/bewohnten Mietshaus. Möglich wäre auch die Arbeitsstätte. So eine Art Lagerhalle stelle ich mir vor, wo der Täter Waren hin geliefert oder abgeholt hat. Eine Art kleines Drehkreuz zwischen Westberlin und Westdeutschland, woher ja auch die Plastiktüten stammen. Könnte auch ein kleineres Geschäft sein, das der Täter als Inhaber führte.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 21:56
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Warum sollte der Täter z.B. oft Nachts unterwegs gewesen sein ?
Mit nachts meinte ich Januar, in der Dunkelheit.
Der Täter hat Rainer abends im Dunkeln abgegriffen und später an diesem Abend oder in dieser Nacht getötet. Er hat die Leiche zwei Tage später nachts oder nach Mitternacht abgelegt. Er hat die Plastiktüten auch nachts verbracht.

Er wusste, dass er zu diesen Uhrzeiten und vor allem an diesen Orten ungestört und unbeobachtet ist. Er musste also über eine gewisse Erfahrung verfügen. Entweder hat er diese Kenntnis schon vor der Tat erlangt oder aber eben zwei Tage bis drei Tage lang die beste Gelegenheit erkundet.

Ich denke aber, dass er planmäßig und aus Erfahrung vorgegangen ist. Er ist insgesamt stringent und unkompliziert vorgegangen.


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30.10.2025 um 22:03
Zitat von chipiechipie schrieb:Mit nachts meinte ich Januar, in der Dunkelheit.
Der Täter hat Rainer abends im Dunkeln abgegriffen und später an diesem Abend oder in dieser Nacht getötet. Er hat die Leiche zwei Tage später nachts oder nach Mitternacht abgelegt. Er hat die Plastiktüten auch nachts verbracht.
Ja wann denn sonst ?
Im nachmittaglichen Berufsverkehr ?
Zitat von chipiechipie schrieb:Er wusste, dass er zu diesen Uhrzeiten und vor allem an diesen Orten ungestört und unbeobachtet ist. Er musste also über eine gewisse Erfahrung verfügen. Entweder hat er diese Kenntnis schon vor der Tat erlangt oder aber eben zwei Tage bis drei Tage lang die beste Gelegenheit erkundet.
Das wusste aber jeder, wo nachts wenig los ist, es sei denn er wäre ortsunkundig
Da muss man doch nur mal gewesen sein.
Z.B.im Olympiastadion.
Da waren halt Sportstädten und nach Trainingsschluß nichts mehr los.
Ich halte es nicht einmal für so unwahrscheinlich, das der Täter die erst beste Gelegenheit nutzte, natürlich nachdem er sich versicherte, das niemand in der Nähe ist.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 22:15
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich halte es nicht einmal für so unwahrscheinlich, das der Täter die erst beste Gelegenheit nutzte, natürlich nachdem er sich versicherte, das niemand in der Nähe ist.
Wäre auch möglich. Demnach fuhr er mit dem Leichnam im Auto/Lieferwagen zwei Tage/Nächte herum, um eine günstige Gelegenheit zur schnellen Ablage zu finden. Das würde dann auf einen nicht planmäßigen Täter hindeuten, der Rainer zufällig abgegriffen hat. Man könnte dann von einer Beziehungstat - im weiteren Sinne - ausgehen: Nachbarschaft, Vereinskollegen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 22:22
Ergänzend dazu: Die zwei Tage Frist bis zur Ablage könnte die Zeit gewesen sein, die der Täter gebraucht hat, um über die für ihn günstige Ablage zu entscheiden. Der Ablageort "Stadion" war ihm als Sportler bekannt. Privat hat er über eine nur von ihm bewohnte Wohnung oder über einen zusätzlichen ungestörten Raum/Geschäft in der Nähe des Parks verfügt.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 22:25
Die Ermittler könnten einen Massengentest veranlassen, wenn die Einwohnerdaten aus der Zeit noch vorhanden sind. Ansonsten hoffen sie jetzt wohl auf gute Erinnerungen und Zeugenaussagen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 22:30
Gebt ihr mal ne Einschätzung inwieweit die Straße des Auffindeortes nachts beleuchtet gewesen ist.

Ich bin da gerade mal in den Gedanken gekommen, dass es da nachts stockfinster gewesen sein könnte.

In Bild 9 kann man die Laterne ranzoomen und dann hatte ich versucht, da diese rotweiße Markierung auszumachen. Da gibt's auch auf kopfhöhe nen Farbschatten oder so.

Wäre dem so, ist der Ablageort gar nicht so dämlich gewählt wie es scheint.
Es wäre stockduster gewesen und nähernde Kfz hätte man frühzeitig erkennen können.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 22:31
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ja aber eine schon seinerzeitiges unzulässigen Umgang mit der Aussage kannst Du hier nicht einfach so unterstellen.
Natürlich wurde der Auffinder vernommen. Und das tat man seinerzeit so wie heute auch.
So, kann man also nicht. Interessant. Das sehe ich schon aus Prinzip anders. Damals war Polizeiarbeit längst nicht so professionell wie heute. Ich schätze meine Kollegen von der Polizei sehr, die haben mir oft im wahrsten Sinne des Wortes bei Einsätzen und an meinem Arbeitsplatz den "Arsch" gerettet und ich arbeite sehr gut mit den Beamten zusammen, bin sehr dankbar dafür. Ich betreibe hier kein Behörden-Bashing! Aber überall gibt es schwarze Schafe, die -trotz ihrer hoheitlichen Aufgabe als Ordnungshüter- gegen Recht und Gesetzt verstoßen haben. Ich habe jetzt schon mehrfach geschrieben, dass ich den auffindenden Beamten derzeit nicht als Tatverdächtigen ansehe. Aber die theoretische Möglichkeit besteht und man sollte das vielleicht im Hinterkopf behalten. Mehr nicht.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie oft noch ?
Aufgrund des Kneipensterben der 60er ( Aufkommen Fernsehen) hatten die Berliner Eckkneipe schwer zu kämpfen um jeden Kunden.
Hätte jetzt die Wirtin einen Stammgast, der offensichtlich nichts weiter mit dem Fall zu tun hat als ne Chipstüte zu spendieren ,gegen seinen ausdrücklichen Willen bei der Polizei geoutet, so hätten die Kiezgäste ihr auch zugetraut, den "Eierdieb", Schwarzfahrer, Schwarzarbeiter, oder kleinen Steuerhinterzieher zu melden. Da geht dann keiner mehr hin. Aus Prinzip. 50 Meter weiter war eh die nächste Kneipe
Was ist deine Aussage? Das man im Zweifel hinnimmt, dass ein potenziell (das kann die Wirtin ja nicht beurteilen) Kinder schändender Mörder als Gast so wertvoll ist, dass man ihn -nur damit er keine andere Stammkneipe sucht- lieber bei sich zechen lässt, als eigentlich unkritische Informationen wie Name oder Adresse an die Polizei weiterzugeben? Ernsthaft? Dann läuft in der Kneipenszene in Berlin aber deutlich etwas falsch. Da kann man froh sein, kein Teil davon zu sein! Da gibt es scheinbar tatsächlich erhebliche moralische und menschliche Unterschiede zwischen der Szene in Berlin und der im Ruhrgebiet oder generell NRW und ich persönlich bin froh, nie mit so einer Szene wie der in Berlin in Kontakt gekommen zu sein.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es ist müßig diese Diskussion zu führen, wenn Du nicht verstehst, das gerade die Kneipekultur einen sehr regionalen Charakter hat.
Der "regionale Charakter" wie du es ausdrückst, trifft natürlich zu. Keine Frage. Aber das Prinzip sollte immer das Gleiche sein. Wenn es um ein solches Verbrechen geht, sollte der zahlende Gast nicht wichtiger sein, als die Meldung von Basisinformationen (Name, Beruf, Arbeitgeber etc.) an die Polizei auf deren Bitten hin. Das hat auch nichts mit Spitzelei und Verrat zu tun. Das ist einfach nur legitimes Grundprinzip einer funktionierenden Gesellschaft.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die Kneipen in Hamburg sind anders als die in Berlin. Düsseldorf oder dem Ruhrgebiet wieder anders. In Kleinstädten oder auf dem Lande noch anders. Alles kann seinen örtlichen Charme haben . Z.B. Köln, wo es ganz anders abläuft. Ich will das jetzt nicht werten.
Ja, es bestehen natürlich örtliche Unterschiede. Aber das Grundprinzip bleibt das Gleiche. Nur weil man in Berlin ist, sollte man trotzdem nicht im Schutz einer "Omertà" sein, wenn man einer Wirtin oder einem Wirt etwas sagt, was verbrechenstechnisch von Belang ist und der Wirt/Wirtin auch den Ermittlern Kooperation zugesagt hat.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Das sollte man nicht ohne Beweise behaupten. Du implizierst Vetternwirtschaft bei der Berliner Polizei. Das kann ich mir in diesem Fall nicht vorstellen und es stand auch nie zur Debatte.
Ich unterstelle keine Vetternwirtschaft. Ich mache darauf aufmerksam, dass es in Einzelfällen vorgekommen ist, dass zugunsten von Kollegen in der Ermittlerfamilie "Polizei" schonmal weggeschaut, nicht nachgefragt, unzureichend überprüft, ja sogar mal sich gegenseitig gedeckt wurde. Das ist einfach so. Ich behaupte keines Falles, dass jener Polizist etwas mit dem Verbrechen zu tun hat. Ich sage lediglich das die theoretische Möglichkeit besteht und man sowas innerhalb der Ermittlungen im Hinterkopf behalten sollte. Mehr nicht. Ich verdächtige den Finder von Reiners Leiche derzeit nicht, da aktuell dazu keine hinreichenden Hinweise vorliegen. Keine Sorge. Aber auch Polizisten sind -wie jeder andere Mensch- keine "heiligen Kühe". Es sind Menschen. Menschen sind fehlbar. Punkt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Zitat von chipiechipie schrieb:Schrebergarten, kam mir als erster Gedanken.
Der Gedanke kam mir tatsächlich auch. Es muss ja nicht sein, dass Reiner in einer Wohnung gelockt wurde. Es könnte eine Hütte im Schrebergarten (Datsche), ein leerstehendes Gebäude, ein Firmengelände, sonst etwas sein. Man sollte da losgelöst von der OFA alles in Betracht ziehen.
Zitat von chipiechipie schrieb:Möglich wären aber auch Lagerschuppen/Auto-Werkstatt oder Garage, ein Keller in einem unbewohnten/bewohnten Mietshaus. Möglich wäre auch die Arbeitsstätte. So eine Art Lagerhalle stelle ich mir vor, wo der Täter Waren hin geliefert oder abgeholt hat. Eine Art kleines Drehkreuz zwischen Westberlin und Westdeutschland, woher ja auch die Plastiktüten stammen. Könnte auch ein kleineres Geschäft sein, das der Täter als Inhaber führte.
Alles richtig. Es kommen sehr viele Örtlichkeiten in Betracht.
Zitat von chipiechipie schrieb:Wäre auch möglich. Demnach fuhr er mit dem Leichnam im Auto/Lieferwagen zwei Tage/Nächte herum, um eine günstige Gelegenheit zur schnellen Ablage zu finden. Das würde dann auf einen nicht planmäßigen Täter hindeuten, der Rainer zufällig abgegriffen hat. Man könnte dann von einer Beziehungstat - im weiteren Sinne - ausgehen: Nachbarschaft, Vereinskollegen.
Ja diese Möglichkeit besteht auch durchaus.
Zitat von chipiechipie schrieb:Die zwei Tage Frist bis zur Ablage könnte die Zeit gewesen sein, die der Täter gebraucht hat, um über die für ihn günstige Ablage zu entscheiden.
Ein sehr guter Gedanke! Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht. Man müsste wirklich den Todeszeitpunkt wissen. Dann würde vieles klarer.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

30.10.2025 um 22:58
Zitat von Ahn-DungAhn-Dung schrieb:Gebt ihr mal ne Einschätzung inwieweit die Straße des Auffindeortes nachts beleuchtet gewesen ist.

Ich bin da gerade mal in den Gedanken gekommen, dass es da nachts stockfinster gewesen sein könnte.
Nachdem ich mir die Bilder daraufhin genau angeschaut habe, denke ich, dass rechts neben dem Leichnam eine Straßenlaterne steht. Der helle Kreis in der Mitte oben könnte der Vollmond sein.

Was mir beim Bilderschauen auffiel: Die vom Täter verwendeten Plastiktüten haben alle oben einen Druck-Verschluss. Er hatte wohl mehrere zur Auswahl und sich für verschließbare entschieden. Oder aber nur solche gesammelt.

Irgendwie kommt mir sein Verhalten sehr effektiv und genau überlegt vor. Kein Handgriff zu viel, keine überhasteten Taten. Fast schon mathematisch.


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