Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

346 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 13:57
Kennt Jemand den True Crime Podcast MÖRDERISCHE HEIMAT, Zeno Diegelmann beschäftigt sich bei seinen Recherchen mit echten Verbrechen und Kriminalfällen aus deiner Region.

Im Podcast „SCHATTEN DER VERGANGENHEIT – Der Fall Kai Uwe Beck“ vom Nov/Dez 2023 wird im Teil 4/5 und 5/5 auch vom Fall Reiner Koch gesprochen.
Der Fall nimmt Fahrt auf! Die Morde an Kai Uwe Beck in Fulda und Reiner Koch in Berlin weisen erstaunliche Parallelen auf. Ist alles nur reiner Zufall oder kann vielleicht eine damals am Tatort in Berlin gefundene Haarprobe Klarheit bringen, ob es sich tatsächlich um ein und denselben Täter handelt?
Quelle: 📻 Teil 4/5
https://moerderischeheimat.podigee.io/55-new-episode
Zum Ende der Reportage führt es Zeno schließlich nach Berlin, zum Tatort wo einst Reiner Koch verschwand und zu einer entscheidenden Frage: Hat diese Reportage irgendwas bewirkt?
Quelle: 📻Teil 5/5
https://moerderischeheimat.podigee.io/56-new-episode


Ihr solltet Euch die Podcasts vielleicht mal anhören, dort gibt es neue Erkenntnisse zum Fall Reiner Koch!

Kurzfassung:

- 1976 wurde in Fulda der 8-jährige Kai Uwe Beck ermordet
- als Täter wurde Klaus Dieter S. aus der Nachbarschaft festgenommen
- in der U-Haft erzählt er zwei Mithäftlingen vom Mord an Reiner Koch in Berlin, allerdings kein reines Täterwissen
- er wird zu 12 Jahren Haft verurteilt
- im Jahre 1998 wird der Fall Reiner Koch vom Landeskriminalamt Berlin neu aufgerollt (warum nicht schon 1976?)
- der LKA-Beamte K. hat ein gleiches Strickmuster vom Fall Kai Uwe Beck und Reiner Koch gefunden

- beide Leichen weisen lt. Obduktionsbericht Bissspuren in Brust und Genitalbereich auf, außerdem gleiche Knotentechnik und Fesselmaterial
- im Fall Reiner Koch wurden ausgerissene Haare vom Täter gefunden

- katastrophal ist natürlich, diese Haare sind aus unerklärlichen Gründen aus der Asservatenkammer verschwunden!!! 😳


Zum Täter:

- Klaus Dieter S. ist in einem Kinderheim in Berlin aufgewachsen
- er wurde dort sexuell missbraucht
- bei der Bearbeitung der Reportage ist Zeno noch auf den Mord an einem anderen Jungen in diesem Heim gestoßen, leider keine weiteren Quellen
- der Täter hatte keine besondere Ausbildung
- er war als Gleisbauer an der nahen Bahnstrecke tätig, angeblich besuchte ihn Reiner in der Mittagspause, er kannte ihn
- er zog dann ins Rhein-Main-Gebiet und dann nach Fulda
- in Fulda hat er im Jahre 1976 den Mord an KUB begangen
- nach Verbüßung seiner Haftstrafe wurde er schon mehrmals wieder auffällig, er baute Kontakte zu Kindern auf, zeigte ihnen u.a. Pornos und wurde übergriffig
- in letzter Zeit reist er nach Sambia und Südafrika und besucht dort Kinder in Waisenhäusern


Hier noch ein paar Infos aus einem BILD-Bericht über Klaus-Dieter S.
Im April 1976 ermordet der aus Berlin stammende Klaus-Dieter S. (damals 22) in seiner Ein-Zimmer-Wohnung in Fulda (Hessen) den erst achtjährigen Kai Uwe Beck. Eine unfassbare Tat. Er lockt ihn zu sich nach Hause, bittet ihn, beim Tragen der Lebensmittel zu helfen. Klaus-Dieter S. bietet dem Jungen eine Bohnensuppe an – dann vergeht er sich auf brutalste Weise an Kai Uwe. Weil der sich wehrt und schreit, schlägt Klaus-Dieter S. sein Opfer, tötet es. Die an Händen und Füßen gefesselte Leiche versteckt er in einer Mansardenwohnung im Dachgeschoss seines Wohnhauses. Er hatte sich Zugang zu der Wohnung verschafft, weiß, dass der Mieter nicht zu Hause ist. Danach soll sich Klaus-Dieter S. seelenruhig schlafen gelegt haben.
Quelle: 📰
https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-regional-politik-und-wirtschaft/jetzt-besucht-er-waisen-50000-euro-entschaedigung-an-kindermoerder-85805306.bild.html


Leider sind die ausgerissenen Haare aus der Asservatenkammer verschwunden, sonst könnte man ja diesen Tatverdächtigen entlasten!


Was meint ihr zu diesem Kindermörder?


4x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 16:14
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Eine wirklich überzeugende Idee habe ich dazu nicht. Aber zwei Vorschläge:
Mich überzeugt dein zweiter Vorschlag. Es wäre zu auffällig und zu umständlich gewesen, sowohl den Leichnam als auch die zwei Tüten bei einer Fahrt mitzunehmen. Zuerst die Leiche, weil sie dringend weg musste und später dann bei einer günstigen Gelegenheit, vielleicht auch in zwei Schritten und tagsüber von der Wohnung/dem Keller, ins Auto mitgenommen.


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 16:15
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Kennt Jemand den True Crime Podcast MÖRDERISCHE HEIMAT, Zeno Diegelmann beschäftigt sich bei seinen Recherchen mit echten Verbrechen und Kriminalfällen aus deiner Region.
sehr starker Tobak, den man erstmal verdauen muss.


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 16:37
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:- nach Verbüßung seiner Haftstrafe wurde er schon mehrmals wieder auffällig, er baute Kontakte zu Kindern auf, zeigte ihnen u.a. Pornos und wurde übergriffig
- in letzter Zeit reist er nach Sambia und Südafrika und besucht dort Kinder in Waisenhäusern
Das ist wirklich heftig:
Klaus-Dieter S. soll vom Orden für angebliche Missbrauchsfälle an ihm im Jugendalter 50 000 Euro erhalten haben, wie BILD erfuhr. Ein Insider bestätigte die Summe gegenüber BILD. Er habe in einem Gespräch mit einem Salesianer-Pater über die Zahlung an S. gesprochen. Dabei sei ihm die Summe in der Höhe bestätigt worden.
Quelle: https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-regional-politik-und-wirtschaft/jetzt-besucht-er-waisen-50000-euro-entschaedigung-an-kindermoerder-85805306.bild.html

Es ist unerträglich, dass eine erhaltene Entschädigung für Missbrauchserfahrungen womöglich dazu verwendet wird, dass weiteres Leid durch Missbrauch entsteht:
Heibel hat bis heute Kontakt zu Klaus-Dieter S. Der Kindermörder teilte ihm mit, dass er in Afrika Waisenhäuser besucht habe, u.a. in Sambia, sogar eine Patenschaft zu einem Waisenkind habe er übernommen. Er schickte auch Bilder von seinen Besuchen – und hielt sogar an einer deutschen Schule einen Vortrag über seine Reisen.
Quelle: Ebenda.
Prüft der Orden nach, ob die Empfänger von Entschädigungszahlungen etwa Kapitalverbrechen begangen haben? Auf Nachfrage erklärte die Ordenssprecherin: „In keinem Anerkennungs-Verfahren sind Ausschlusskriterien vorgesehen, die sich auf den weiteren Lebensweg der Betroffenen beziehen.“ Ein Sprecher der Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen in Bonn erklärte gegenüber BILD dazu: „Es kommt immer einmal wieder vor, dass Missbrauchsopfer selbst zu Tätern werden und unterschiedliche Straftaten begehen. Auch diese haben – als Betroffene von sexualisierter Gewalt – einen Anspruch auf Anerkennungsleistungen.“

Opferschützer Johannes Heibel ist da anderer Meinung: „Ich denke, dass ein rechtskräftig verurteilter Mörder in so einem Fall das Recht auf Entschädigung verwirkt hat. Dass die Salesianer keine Überprüfung der Empfänger vornimmt, halte ich für skandalös.“
Quelle: Ebenda.

Der Orden muss die Rückzahlung des Geldes fordern. Dass die Entschädigung womöglich dazu führt, dass weiteres Leid durch Missbrauch entsteht, ist unerträglich und muss sofort gestoppt werden.

Dass man so einen Fall nicht auf dem Schirm hatte, kann ich sogar noch nachvollziehen, aber jetzt muss schnellstmöglich gehandelt werden.
- - -

Wenn es DNA Spuren, abgesehen von den verschwundenen Haaren, von Klaus Dieter S. an der Leiche oder Kleidung von Reiner Koch gibt, hätte man doch einen Match, oder?

Sollte es sich wieder um einen Fall handeln, wo die Behörden aus guten Gründen wesentlich mehr wissen, als sie öffentlich verlautbaren?

Denn einzig eine DNA Spur ist womöglich zu wenig, um einen hieb- und stichfesten Nachweis seiner Täterschaft zu haben?


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 17:37
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Einen Stammgast, der ganz offensichtlich nichts mit der Tat zu tun gehabt hat und sich diesbezüglich nicht vernehmen lassen möchte, den schwärzt man nicht bei dfer Polizei an als Wirt einer Berliner Kneipe.
Hätte er sich sonstwie gegenüber Wirtin oder anderen Gästen auffällig diesbezüglich verhalten, wäre das anders.
Also so wie ich sagte. Sie (die Wirtin) konnte ja nicht beurteilen, ob er (Gerhard) etwas mit der Tat zu tun hat. Davon abgesehen ist jeder Hinweis und Zusammenarbeit mit der Polizei wertvoll. Aber lieber einen potenziellen Mörder/Kinderschänder und/oder Zeugen decken, schweigen und damit bereits versprochene, aktive Mitarbeit an der Aufklärung dieses abscheulichen Verbrechens verwehren, als einen zahlenden Gast verlieren. Das ist dann wohl Berliner Eckkneipenkultur (zu jener Zeit und hoffentlich heute nicht mehr).
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Kenne aus einem Haushalt, dass alle brauchbaren erstmal aufgehoben wurden. Die verschließbaren mit dem langen Kunststoffträger, die meist von Kleidungsgeschäften waren, hat man für irgendwelche Transportzwecke verwendet, größeres Geschenk, Kleidung, sowas. Das war schon praktisch, man konnte sie oben zumachen, im Regen blieb der Inhalt eigentlich trocken.
Die normalen waren einfach Ersatzmüllbeutel. Das war mit den Beuteln mit der Trägerleiste nicht möglich, sie lassen sich nicht im Mülleimer so umschlagen.
Alles richtig, kann ich so bestätigen, weil ich selbst noch alte Plastiktüten von früher habe und verwende. Man hat diese Tüten eben aufbewahrt und dann auch natürlich öfter verwendet. Sie sind eben praktisch.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Aus der damaligen Zeit heraus denke ich, der Täter hat ausgefallene Plastiktüten gesammelt.
Da ist die Frage, ob er sie gesammelt hat um eine Sammlung zu haben oder um sie einfach weiter zu verwenden. Sei es als "Ersatzmüllbeutel" oder eben zum Transport von Dingen. Das ist ja ein Unterschied. Da denke ich persönlich eher, dass er sie zur Weiterverwendung aufbewahrte, nicht um sie einfach nur zu besitzen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wer fiel im Kiez auf, weil er immer mit verschiedenen exotischen Plastiktüten herum lief ?
Na so "exzentrisch" waren die damals nicht. Früher waren Plastiktüten tatsächlich "schriller/auffälliger" gestaltet, als es heute bei den typischen Stoffbeuteln der Fall ist. Das ist im Prinzip so wie mit der Kleidung in den 70ern. Heute total auffällig und "schrill", früher in den 70ern total normal und daher auch nicht weiter auffällig. Ich denke deshalb das niemand mit solchen Tüten zu der Zeit extrem aufgefallen wäre.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich glaube, wenn man ihn noch ermitteln könnte, würde man feststellen, dass das nicht die einzige Auffälligkeit in seinem Leben war. Wer so etwas tut, der hat ein psychisches Problem. Meine da insbesondere die Verstümmelung. Das ist ja nochmal ne Schippe drauf von Sexualmord.
Der Meinung bin ich auch. Dieser Täter hat mMn sicher nicht nur diese eine Tat begangen und war vorher und nachher nie wieder auffällig. Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke, er war schon vor dieser Tat in irgendeiner Form verhaltensauffällig und nach der Tat sicherlich auch. Die Frage die sich hier an dieser Stelle stellt ist: Wurden alle Vergehen angezeigt? Wurde er bei Delikten jemals als Täter ermittelt und erkennungsdienstlich behandelt? Gibt es Fälle in denen er als Täter ermittelt und ggf. auch belangt wurde, die allerdings mit diesem Verbrechen bislang nicht in Zusammenhang gebracht wurden?
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:schöner Faden. Ich habe mich jetzt erst ein wenig eingelesen und mit dem FF beschäftigt, bin also etwas spät zu Deiner Party.
Vielen Dank und ein ganz herzliches Willkommen in dieser Diskussionsrunde! Schön das du dabei bist! :Y:
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Die Erkenntnisse der OFA finde ich nicht sonderlich beeindruckend. Dass der Täter mit einiger Wahrscheinlichkeit aus der Nachbarschaft kommt, darauf hätte man auch 1973 kommen können
Ein sehr guter Punkt. Ich meine das auch. Generell finde ich die OFA jetzt nicht besonders -sagen wir- überraschend. Es ist eher schlichte Logik. Es gab keine spektakuläre Entführung mit Geschrei, Dramatik usw. Er (Reiner) wurde nicht wehrhaft in ein Auto gezerrt oder etwas vergleichbares. Er vertraute offensichtlich dem Täter und folgte freiwillig zum Tatort.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Also kein guter Ort für einen Täter aus irgendeinem anderen Stadtteil, ausgerechnet sich dort zu platzieren um ein Kind einfach so abzugreifen und ins Auto zu zerren.
Ja, der Täter muss sich -dort wo er zuschlug- wohl sehr sicher gefühlt haben. Er wusste offensichtlich auch, dass sich Reiner nicht wehren/schreien würde, er also nicht mit heftigem Widerstand zu rechnen hatte. Er brauchte ihn wohl nur anzusprechen und er würde ihm folgen. Deshalb gehe ich persönlich davon aus, dass Reiner seinen Mörder kannte und/oder eine Respektsperson war.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Selbst dem triebhaftesten Triebtäter dürfte die Kälte in die Kleider gekrochen sein. Da lauert niemand lange im Gebüsch.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Täter den Mord an Reiner an genau diesem Tag geplant hat und er ihm bewusst auflauerte. Aber das er sich vielleicht schon so ein Verbrechen vorgestellt hat in die Tat umzusetzen schon. Er nutzte da vielleicht einfach spontan die Gelegenheit und seine "Vertrauensstellung" um Reiner zu locken um dann seine perversen Phantasien umsetzen.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Na, damit aufgehört wird, danach zu suchen. Was für mich zu der logischen Antwort auf die Frage
Einfache Erklärung und auch sehr logisch. Allerdings denke ich derzeit, dass der Täter hier auffällig "überheblich" handelte. So nach dem Motto: "Egal was ihr ermittelt, ihr könnt nie auf mich kommen und mich überführen". Das er keine Verdeckungsversuche unternahm ist für mich nicht vorstellbar, wenn er sich nicht absolut sicher fühlte. Er hatte offenbar Zeit und Möglichkeit. Er hätte Reiner auch irgendwo im Wald verscharren können, die Kleidung irgendwo im Altkleider-Container entsorgen oder verbrennen können. Aber das tat er nicht. Er setzte ein Zeichen. So in der Art: "Schaut her, ich habe es getan und niemand wird mich dafür belangen!"
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Er war in einem Keller oder auf einen Dachboden, von dem der Täter befürchtete, die Polizei würde genau dort am nächsten Tag suchen.
Tja man müsste den genauen Todeszeitpunkt wissen. Das wäre sehr hilfreich um zu bestimmen, wie lange Reiner lebendig in der Gewalt des Täters war und ob und wenn ja wie lange er irgendwo "zwischengelagert" wurde bis man ihn schließlich zum Fundort verbrachte.
Zitat von ZiegenpetraZiegenpetra schrieb:Der VW Käfer z.B. hatte ein sehr lautes Motorengeräusch, fast schon ein "Kreischen".
Also der typische Käfermotor hatte so ein ganz charakteristisches, rasselndes Geräusch. Der Motor hat mMn nicht "gekreischt" und war über die Maßen laut, so das er jetzt heftige Aufmerksamkeit erregt hätte. Allerdings hast du Recht, dass damals Autos generell -also im Allgemeinen- noch mehr Aufmerksamkeit erregt haben als es heute der Fall ist, das stimmt natürlich.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Ich denke, es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ein Täter akribisch die Ermordung seines reichen Erbonkels plant oder ob ein Täter triebgetrieben eine Spontantat begeht. Und eine Spontantat war es sicherlich. Sich ein Mordopfer in oder bei einem doch recht großen Wohngebiet am frühen Abend, zu einer Zeit, zu der die Menschen von der Arbeit oder vom Einkaufen kommen (oder eben in ihre Eckkneipe gehen), ist doch vom Entdeckungsrisiko her der helle Wahn. Nochzu, wenn das Opfer - was die OFA & wir hier ja annehmen - das Opfer in das eigene (Mehrfamilien-)Wohnhaus gebracht bzw. gelockt wird. Das plant keiner. Der Scheißkerl hatte einfach ein Riesenglück.
Das kann ich so unterschreiben, denn davon gehe ich derzeit auch aus. Das er nicht beobachtet wurde, er nie auch nur ansatzweise verdächtigt wurde, scheinbar nie auffiel ist entweder unverschämtes Glück oder eiskalte Perfektion.
Zitat von OpLibelleOpLibelle schrieb:Bitte entschuldigt, wenn ich ganz unschönes Kopfkino bei Euch erzeuge
Dafür sind wir hier, alle Dinge anzusprechen und zu diskutieren. Kein Thema!
Zitat von chipiechipie schrieb:Für mich ergeben sich daher drei Möglichkeiten:
- der Täter sammelte Plastiktüten und beschwerte den Stapel
- der Stapel war hoch und lastete schwer
- der Täter hat Plastiktüten immer so gefaltet und zwar mit Druck, damit sie irgendwo reinpassten (beispielsweise in eine Schublade) und sich dadurch immer deutliche Faltspuren ergaben.
Eine wirklich gute und interessante Überlegung! Vielleicht ist ja irgendjemandem sowas bei einer anderen Person aufgefallen.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Leider sind die ausgerissenen Haare aus der Asservatenkammer verschwunden, sonst könnte man ja diesen Tatverdächtigen entlasten!
Wow, @HolzaugeSHK , sehr sehr gute Recherche und eine wirklich interessante neue Quelle! Vielen lieben Dank dafür! Es ist in der Tat ein hochinteressanter Punkt, dass in diesem Fall scheinbar Asservate verschwunden sind. Wenn dem tatsächlich so ist, dann kommt natürlich auch -für mich zumindest- in Betracht, dass hier ein möglicherweise sehr mächtiger Täter gehandelt haben könnte, der Einfluss ausüben konnte bzw. selbst "an der Quelle" saß. Wirklich eine hochinteressante Sache! Nochmals vielen Dank das du diesen Podcast eingebracht hast. :Y:


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 20:39
Zitat von chipiechipie schrieb:Für mich ergeben sich daher drei Möglichkeiten:
- der Täter sammelte Plastiktüten und beschwerte den Stapel
- der Stapel war hoch und lastete schwer
- der Täter hat Plastiktüten immer so gefaltet und zwar mit Druck, damit sie irgendwo reinpassten (beispielsweise in eine Schublade) und sich dadurch immer deutliche Faltspuren ergaben.
Man muss die Tüten aufgrund des Verschlusses (man kennt sie auch heute noch von Gefriertüten bzw Thermotüten aus dem Supermarkt) so falten, anders kann man sie nicht zusammenlegen. Ich würde nicht mal sagen, dass man, um solche Knicke zu erreichen, viel Druck aufwenden muss.
Man faltet sie, packt sie in eine Schublade und die Knicke prägen sich von alleine recht stark aus. Aber immerhin sind sie dir aufgefallen, ich habe über die Knicke quasi "hinweg geschaut" - ich wüsste aber auch nicht, wie das bei der Suche nach dem Täter helfen könnte.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Täter den Mord an Reiner an genau diesem Tag geplant hat und er ihm bewusst auflauerte.
Möglich wär's aber schon. Zwar war Reiner laut FF noch nicht lange im Fußballverein, aber die Trainingszeiten waren (ebenfalls siehe FF) kein Geheimnis.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das Auflauern im Park stattgefunden hat. Ist doch auch komisch, dass er sonst nie durch den Park geht und just am Abend seiner Ermordung das tut. Einen kleinen Streit unter Buben kann ich mir nicht als Grund vorstellen - außer es war doch ein größerer Konflikt als angedeutet.
Dass man aber ein als schüchtern und verschlossen bekanntes Kind im Vorfeld nach dem Training in einen Park lockt und (erfolgreich) darauf spekuliert, dass es niemandem davon erzählt, wäre für mich denkbar.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Denn einzig eine DNA Spur ist womöglich zu wenig, um einen hieb- und stichfesten Nachweis seiner Täterschaft zu haben?
Brauchte man im Fall "Waldbad Lindenfels" nicht genau dafür einen Zeugen, obschon man die DNA hatte und per wusste, wer es war?


3x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 21:32
@Slaterator
Sag mal willst Du das nicht verstehen: Ein Wirt einer Neuköllner Eckkneipe kann den Laden dicht machen, wenn sie jemanden gegen seinen Willen anschwärzt, ohne jegliche sonstigen stichhaltigen Verdachtsmomente.
Und nun ist gut damit.!
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Ist doch auch komisch, dass er sonst nie durch den Park geht und just am Abend seiner Ermordung das tut.
Das ist eine Abkürzung, die 150m durch den ohnehin kleinen Park führt.
Aufgrund der Bebauung und des frühen Abends ziemlich ungefährlich.
Wäre er dort mit Gewalt verschleppt worden, wäre das aufgefallen.
Entweder den Grüppchen, die da immer rumgehangen haben oder den Anwohnern der angrenzenden Straßen.


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 21:33
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Dass man aber ein als schüchtern und verschlossen bekanntes Kind im Vorfeld nach dem Training in einen Park lockt und (erfolgreich) darauf spekuliert, dass es niemandem davon erzählt, wäre für mich denkbar.
ja, das ist gut vorstellbar. Der kleine Streit wurde im Nachhinein von der Polizei damals als Grund für die Abkürzung gesehen. Insoweit wäre ein abgesprochenes Treffen auch gut möglich gewesen.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Man faltet sie, packt sie in eine Schublade und die Knicke prägen sich von alleine recht stark aus. Aber immerhin sind sie dir aufgefallen, ich habe über die Knicke quasi "hinweg geschaut" - ich wüsste aber auch nicht, wie das bei der Suche nach dem Täter helfen könnte.
ja, das habe ich mich auch gefragt. Es zeugt eben nur von einer gewissen überlegten Ordentlichkeit, die sogar soweit geht, dass man größere Tüten in einer ganz bestimmter Art faltet, um dann auf die gleiche Größe, wie die jeweils mehrmals zur Hälfte gefalteten kleineren Tüten zu kommen. Sehr ungewöhnlich - für mein Empfinden. Eine gewisse Pedanterie steckt dahinter, ob nun vom Täter oder von seinem evtl. Haushalt.


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 21:44
Ich weis nur, das es Anfang bis Mitte der 70er auf einmal modern war, seine Sportklamotten anstatt im Turnbeutel in Plastiktüten zu transportieren. Je exotischer, desto "hipper" würde man heute sagen.

Manche sprangen voll auf den Trend an und besorgten sich die ungewöhnlichsten Tüten, bzw hoben diese zur späteren Verwendung auf.

Am meisten hipp waren bei Jugendlichen Tüten aus einem Jeansshop, von den Plattenläden Zip oder Look In . Da wusste dann jeder, der hat sich gestern ne neue Schallplatte gekauft.

Vor der Ölkrise im Sept 1973 gab es die Plastiktüten immer kostenlos dazu zum Einkauf.
Also kein wirklicher Grund die aufzuheben. Wiederverwendung war da noch ein Fremdwort.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 21:56
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Also kein wirklicher Grund die aufzuheben. Wiederverwendung war da noch ein Fremdwort.
Zu Beginn der neunziger und auch in den 80ern war es ebenfalls hipp mit einer Tüte (aus den unterschiedlichsten Gründen) rumzulaufen. Tatsächlich kenne ich aber niemanden, der Plastiktüten sortiert, gefaltet und aufbewahrt hat. Wenn dann nur eine einzelne, ganz besondere und nicht mehrmals gefaltet. Oder eben als Müllbeutel, die dann neben den Abfalleimer zerknüllt gesteckt wurden.
Sehr altmodisch selbst für die 70er Jahre, wie auch Geschenkpapiere falten und wiederzuverwenden. Wobei das tatsächlich ab und zu mal vorkam.
Die kleinere Tüte war ja auch schon unansehnlich, mit ihrem Riss.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 22:00
Zitat von chipiechipie schrieb:Wenn dann nur eine einzelne, ganz besondere und nicht mehrmals gefaltet.
Kommt drauf an, wo man sie lagert. Manche Esstische hatten zum Beispiel Schubladen unter der Platte, die nicht tief waren. Da hätte mehrfaches Falten Sinn gemacht. Ich zum Beispiel falte Thermotüten so um sie platzsparend aufzubewahren. Einfach, weil die sperrig sind.


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 22:01
Ich kannte tatsächlich Leute, die sammelten in Berlin seltene Tüten. Was auch immer in denen vor ging.
Die Plastiktüte war so eine Art Marketing Instrument.
Eine Co Op Tüte, wie Reiner sie für seine Sportklamotten nutzte war, nicht so cool.
Aber eine aus Sylt, oder die auf beiden Seiten unterschiedlich bedruckte aus Österreich, hatte nicht jeder.
Irgendwann Ende der 70er hieß das Motto dann " Jute statt Plastik"


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 22:04
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Aber eine aus Sylt, oder die auf beiden Seiten unterschiedlich bedruckte aus Österreich, hatte nicht jeder.
Okay, sehr gut. Das würde dann in eine andere Richtung weisen. Ich wusste nicht, dass die UHU/Feh-Tüte aus Österreich stammt. Die wäre dann - auch mit Riss - was besonderes gewesen. So wie eine Tüte aus den USA zu der Zeit.


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 22:08
Ich habe mal versucht den Zeitungsartikel zu lesen auf Bild Nr. 14. Bei dem Herrn der die Zeitung hält sieht es für mich nicht so aus als ob er Handschuhe trägt. Dachte erst die Tüten wären in Folie eingeschweisst aber auch das sieht für mich nicht so aus.
Es gab ja mal einen Hinweis dass ein Fingerabdruck auf einer Tüte gefunden wurde..
Ansonsten finde ich die Falten bei den Tüten auch interessant, ich frage mich wie lange eine Tüte(entweder unter Druck unter Gegenstand oder in einer Schublade übereinander gelegt) braucht um diese Falten zu entwickeln.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:- ich wüsste aber auch nicht, wie das bei der Suche nach dem Täter helfen könnte.
Ich denke dass könnte helfen um den Täter "psychologisch" einzuschätzen. Jemand der pedantisch Dinge aufgehoben hat, gleichmäßige Abläufe bevorzugt, Dinge auf merkwürdige Art und Weise tut könnte damals aufgefallen und in Erinnerung geblieben sein


3x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 22:18
Zitat von 321meins321meins schrieb:Ich denke dass könnte helfen um den Täter "psychologisch" einzuschätzen. Jemand der pedantisch Dinge aufgehoben hat, gleichmäßige Abläufe bevorzugt, Dinge auf merkwürdige Art und Weise tut könnte damals aufgefallen und in Erinnerung geblieben sein
In Neukölln liefen schon damals die seltsamsten Menschen herum. Da wunderte man sich über gar nichts.
Dazu hohe Fluktuation im Laufe der Jahre.
Ich denke nicht, das man so weiter kommen wird, wenn man fragt, "Wer ist im Thomaskiez vor 45 Jahren mit irgend etwas komischen aufgefallen.
Da denke ich eher an Mitwisser, die die ganze Zeit geschwiegen haben oder schon etwas geahnt haben in der Richtung bei bestimmten Personen.

Das der Täter heute noch ermittelt werden kann, halte ich für nahezu ausgeschlossen, es sei denn er fiel irgendwo Jahrzehnte später erneut auf und man kann seine DNA abgleichen.
Aber ich denke, das hat man schon versucht ohne Erfolg


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 22:18
Zitat von 321meins321meins schrieb:Ich habe mal versucht den Zeitungsartikel zu lesen auf Bild Nr. 14. Bei dem Herrn der die Zeitung hält sieht es für mich nicht so aus als ob er Handschuhe trägt. Dachte erst die Tüten wären in Folie eingeschweisst aber auch das sieht für mich nicht so aus.
Es gab ja mal einen Hinweis dass ein Fingerabdruck auf einer Tüte gefunden wurde..
ja, das ist mir auch aufgefallen. Keine Handschuhe beim Anfassen der Tüten und dann noch offen in die Kamera gezeigt. Das mit dem Fingerabdruck kam und kommt mir auch seltsam vor. Wahrscheinlich war der Fingerabdruck zu dem Zeitpunkt zumindest schon genommen worden.
Zitat von 321meins321meins schrieb:Ich denke dass könnte helfen um den Täter "psychologisch" einzuschätzen. Jemand der pedantisch Dinge aufgehoben hat, gleichmäßige Abläufe bevorzugt, Dinge auf merkwürdige Art und Weise tut könnte damals aufgefallen und in Erinnerung geblieben sein
das denke ich auch, wobei der Täter darüber hinaus nur sehr wenige Einblicke in seine Psyche gegeben hat. Am ehesten zudem noch in der Art und Weise seiner Misshandlung und der seltsam langen Aufbewahrung des Leichnams.


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 22:20
Zitat von 321meins321meins schrieb:Ich habe mal versucht den Zeitungsartikel zu lesen
Ich hatte auch versucht den Artikel zu lesen. Aber leider kam nicht viel dabei raus. Manchmal ergeben sich weitere Anhaltspunkte. Zu der Zeit wurde ausführlich und erfrischend berichtet.


melden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 22:25
@chipie
Ich denke, die Spuren an den Tüten wird man schon asserviert ( Fingerabdrücke und Faserspuren) gehabt haben.
Dann als man dachte man hat alles, wurden die Tüten schön sauber der Öffentlichkeit präsentiert.
Das dies vielleicht doch nicht so günstig war, wusste man seinerzeit noch nicht. DNA war ein Fremdwort und so dachte man, man könne die so präsentieren .
Oder waren es vielleicht Vergleichsstücke ?
Wurde auch häufig gemacht.


2x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 22:33
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Oder waren es vielleicht Vergleichsstücke ?
ich denke, es waren die originalen Tüten, die in die Kamera gehalten worden sind. Die eine hat einen Riss und Schmutzanhaftungen. Auch scheinen die Tüten nochmals neu fotografiert worden sein (siehe oben unter Bilder). Sie haben immer noch die Falten und den Riss, wie auf dem originalen Zeitungsausschnitt bereits zu sehen.


1x zitiertmelden

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

gestern um 22:37
Zitat von chipiechipie schrieb:ich denke, es waren die originalen Tüten,
Wenn sie die originalen Einkaufstüten zeigen, warum dann nicht auch die originale Chipstüte? Das wundert mich schon die ganze Zeit... warum sollte man eine falsche besorgen, wenn man die echte hat und diese Marke vielleicht bevorzug in dieser Wirtschaft verkauft wurde?


1x zitiertmelden