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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

144 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 23:52
Könnte es sein, dass der Täter mit dem Jungen verabredet war und Reiner sich deshalb von den Fußball-Freunden trennte und einen anderen Weg einschlug, um sich mit dem Täter zu treffen, der ihn mit irgendeinem Versprechen (Fußball Fan Merch zum Beispiel) dahin gelockt hatte?

"Gerhard": Der Wirtin ist er (vor)namentlich bekannt, womöglich Stammgast. Trotzdem konnte er nie ermittelt werden. Das kann zwar wirklich ein Zufall ein, wirft aber doch Fragen auf, die die Ermittler heute gern abklären würden.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

22.10.2025 um 23:58
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Er brachte dem Vater den Schlüssel. Weil dieser eventuell vor seiner Frau oder dem Rest der Familie in die Wohnung gelangen wollte
Aber genau das habe ich doch geschrieben.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Für die Durchreise durch die DDR von und nach West Berlin brauchte man immer ein Visum . Bis zum 24.12.1989
Ich erinnere mich nicht, das angezweifelt zu haben. Lass uns doch einfach beim Thema bleiben. Ich finde es doch wirklich toll, dass Ihr immer problemlos in den Westen gekommen seid. Ich gönn' Euch das von Herzen.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Könnte es sein, dass der Täter mit dem Jungen verabredet war und Reiner sich deshalb von den Fußball-Freunden trennte und einen anderen Weg einschlug, um sich mit dem Täter zu treffen, der ihn mit irgendeinem Versprechen (Fußball Fan Merch zum Beispiel) dahin gelockt hatte?
Das habe ich auch schon gedacht. Wir wissen ja auch nicht, ob er sich nicht mit diesem Gerhard weiter unterhalten hat, was der Vater vielleicht gar nicht mitbekam.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 00:01
@JamesRockford
Stimmt hast Du. Aber da war mein Satz schon formuliert der Beitrag raus


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 00:02
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die Fallanalytiker schlossen daraus wohl, das die Kontaktaufnahme, nicht aber die Tat an sich dort stattgefunden haben kan
Die Fallanalytiker gehen von einem Opfer-Tätertreffen auf Reiners Heimweg in der Nähe der besagten Kneipe aus, nicht im Park.

Die Tat soll in der Täterwohnung stattgefunden haben, wurde gesagt.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wenn die Leiche in. Der Jesse Owens. Allee so auffällig am Straßenrand gelegen hat, kann sie dort nicht allzu lange gelegen haben.
Auch wenn da Nachts nicht viele PKW unterwegs waren, so handelt es sich doch um eine Große Allee, die tagsüber sehr belebt ist.
Die Leiche muss also erst. In der Nacht des Auffindens dort so platziert worden sein.
Ja, das sehe ich genauso. Er wurde wahrscheinlich irgendwann nach Einbruch der Dunkelheit dort abgelegt.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Fragen wirft natürlich dieser Gerhard auf, der nicht zu ermitteln war.
War es der gleiche Gerhard, der Stunden zuvor mit Reiners Vater gezecht hatte?
Was hat man unternommen, um dessen Identität zu ermitteln.
Schließlich hatte der ja mit Reiners Vater zusammen ne Weile gesessen getrunken und sich unterhalten.
Da wird er ja etwas über den Mann erfahren haben
Wann ist der weg aus der Kneipe , und warum sollte der wiederkommen, wenn,er denn der Täter gewesen wäre?
Man hat zu mindestens Interesse an der Person "Gerhard" in der Kneipe beim Verhör der Wirtin bekundet. Diese kannte ihn ja scheinbar auch "vom Sehen" und mit Vornamen. Sie wollte sich "umhören". Ob damals öffentlich nach ihm gefahndet wurde , weiß ich nicht. Da er aber scheinbar interessant für die Ermittler war, denke ich schon.
Was der Vater und "Gerhard" sich erzählt haben, wissen wir nicht. Reiners Vater war doch einige Zeit in der Kneipe und hat möglicherweise auch einiges an Alkohol konsumiert, vielleicht haben sie sich auch nur über "Gott und die Welt" unterhalten, wie spielt die Hertha am Wochenende oder der Vater hat von Reiners Fußballleidenschaft erzählt. Der "Gerhard" muss nicht zwangsläufig etwas über sich ausgeplaudert haben.

Gute Frage, wann ist er aus der Kneipe weg?

Und warum sollte er wiederkommen, wenn er der Täter gewesen wäre?

Falls er ein entfernter Nachbar ist und öfter in der Kneipe verkehrt hat, um sich nicht verdächtig zu machen. So ist sein Fernbleiben aufgefallen und irgendwie schon verdächtig, finde ich.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wie sollte der Reiner nach dem ersten Treffen aufgelauert haben?
Der steht doch nicht Stunden im Winter vor der Sporthalle und hofft, das er ihn alleine abpassen kann.
Das macht wenig Sinn.
Er muss ihm gar nicht aufgelauert haben, wenn er wusste, wann das Training endet. Vielleicht hat er Reiner schon vorher mehrmals in der Kneipe gesehen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wenn die Fallermittler von einem Bekannten als Täter ausgehen kann damit „Hinz und Kunz gemeint sein.
Nachbarn, die es reichlich gab, Freunde oder Bekannte der Geschwister.
Die Analytiker gehen von einem Täter aus dem engeren Umfeld Reiners aus, weitläufige Nachbarschaft wurde gesagt.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich denke seinerzeit wurde der Mann als normaler Kneipenbesucher angesehen , der dem Jungen eine Tüte Kartoffelchips spendierte und es wurde gar nicht weiter nachgeforscht.
Ich glaube doch, das da weiter geforscht wurde, sonst hätte man im XY Beitrag nicht gezeigt, das der Ermittler, der die Wirtin verhört hat, Interesse an dem Gast hatte.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 00:08
Zitat von sören42sören42 schrieb:Könnte es sein, dass der Täter mit dem Jungen verabredet war und Reiner sich deshalb von den Fußball-Freunden trennte und einen anderen Weg einschlug, um sich mit dem Täter zu treffen, der ihn mit irgendeinem Versprechen (Fußball Fan Merch zum Beispiel) dahin gelockt hatte?
Das hatte ich auch schonmal gedacht. Ich finde es schon komisch, das Reiner entgegen seiner Gewohnheit alleine durch einen dunklen Park geht. Warum? Wollte er vor seinen Kumpels Zuhause sein? Einer dieser Fußballfreunde, Jupp, wohnte direkt neben ihm. Reiners Mutter und auch die Wirtin beschreiben ihn als eher ruhig, schüchtern, zuverlässig. Warum geht er alleine ,trotz Verbot der Eltern, durch den dunklen Park? Die Meinungsverschiedenheit beim Fußball glaube ich, war nicht der Grund!


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 00:24
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Warum geht er alleine ,trotz Verbot der Eltern, durch den dunklen Park? Die Meinungsverschiedenheit beim Fußball glaube ich, war nicht der Grund!
Sehe ich genauso. Es war von einem "kleinen Streit" die Rede. Ob es um ein verschossenes Tor ging oder etwas gleichwertiges ist ja egal. Und das im FF würde ich nicht mal als "Streit" deklarieren. Das war ja ein Augenrollen... Für etwas dieser Größenordnung würde man sich wohl kaum von seinen Freunden (die ja später wieder sehr nett und aufgeschlossen waren) trennen.

Also, entweder der FF hat hier massiv untertrieben und der Konflikt war deutlich tiefgreifender (das hätte ja der Trainer bestätigen können) oder Reiner hatte einen anderen Grund, den Weg durch den Park zu nehmen.

Oder denkt ihr er war so schüchtern und sensibel, dass er sich derart schämte oder ein Aufflammen der Kritik auf dem Heimweg gefürchtet hätte?

Interessant übrigens, das erwähnt wurde, dass er noch nicht lange in der Mannschaft war.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 00:24
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Das würde ich auch vermuten, zumal die Boutique 1970 geschlossen wurde, und Reiner im Januar 1973 ermordet wurde.

Erschwerend hinzu kommt, dass das Transitabkommen zwischen der BRD und der DDR erst Mitte 1972 in Kraft trat. Ein Durchreisen der DDR war vorher für Westberliner nur mit Sondergenehmigung der DDR möglich. Aus West Berlin kam man eigentlich nur mit dem Flugzeug. Ob Sylt damals von Westberlin überhaupt angeflogen werden konnte, entzieht sich meiner Kenntnis.
Sylt wurde von Westberlin aus angeflogen (!):
Die Sechziger Jahre
Neustart: Aus Europa nach Sylt

Neben Bedarfslinienflügen von und nach Hamburg, Kiel und Flensburg entwickelte sich in den sechziger Jahren eine Fluglinie Berlin – Sylt – Berlin, die anfangs als Charterstrecke vom Reisebüro Germania und später als subventionierte Linie von British Airways erfolgreich betrieben wurde. Zuvor flog Modern Air kurze Zeit mit einem Hansa-Jet parallel zum Charter-Betrieb diese Linie.
Quelle: https://www.flughafen-sylt.de/ueber-den-flughafen/historie

Sechziger Jahre: Fluglinie nach Sylt, 1970: Boutique Schließung. 1973: Tüte wird in Berlin im Zusammenhang mit dem Mord an RK verwendet.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 00:32
Zitat von sören42sören42 schrieb:Sylt wurde von Westberlin aus angeflogen (!):
Gut herausgefunden!

Irgendwie ist das Bild aber so widersprüchlich - Berlin Neukölln, Arbeitermilleu, Armut, Maloche, Kneipenabende und ein Täter, der aus dieser Nachbarschaft stammen soll auf der einen Seite und auf der anderen Seite: Sylt, Westerland, internationale Kindermodenboutique, Flugreise (die damals richtig teuer war!).

Irgendwie sehe ich den klassischen jetsettenden Sylt-Urlauber, der gediegen in internationalen Boutiquen shoppen geht nicht im neuköllner Arbeiterviertel in der Kneipe hocken.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 00:37
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Später, als die Eltern nach Reiner suchten, war er plötzlich da. Woher er kam, wissen wir nicht. Haben wir eigentlich einen Zeitablauf, also von wann bis wann war das Fußballtraining, wie lange bräuchte
Als die Mutter aufgelöst in die Kneipe kam war da kein Gerhard mehr.
Wenn ich den Beitrag richtig verstanden habe, haben die Eltern nach Reiner gesucht,sind dann zur Polizei.
Der Vater muss dann laut Darstellung wieder zurück in die Kneipe und ist nochmals mit welchem Gerhard auch immer losgezogen sein um. Nochmals zu suchen
Zitat von sören42sören42 schrieb:"Gerhard": Der Wirtin ist er (vor)namentlich bekannt, womöglich Stammgast. Trotzdem konnte er nie ermittelt werden. Das kann zwar wirklich ein Zufall ein, wirft aber doch Fragen auf, die die Ermittler heute gern abklären würden.
wahrscheinlich wurde gar nicht richtig nach ihm gesucht, weil unverdächtig. Der hätte bestimmt ermittelt werden können wenn er in Kneipen mit Vornahmen bekannt war.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Die Fallanalytiker gehen von einem Opfer-Tätertreffen auf Reiners Heimweg in der Nähe der besagten Kneipe aus, nicht im Park.

Die Tat soll in der Täterwohnung stattgefunden haben, wurde gesagt.
Das ist doch mehr oder weniger das Gleiche. Alles ein paar Hundert Meter auseinander.
Zuerst ging man wohl vom Park als Tatort aus,Die. Cold case Einheit ermittelte, dasdies nahezu auszuschließen ist, s dort um diese Zeit nicht unbemerkt geblieben wäre . Da ist wirklich viel Betrieb und der Park ist sehr klein. Hilfeschreie wären mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gehört worden
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Da er aber scheinbar interessant für die Ermittler war, denke ich schon.
Heute, nach Wiedereinsicht in die Akten Ja. Seinerzeit eher nicht
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Er muss ihm gar nicht aufgelauert haben, wenn er wusste, wann das Training endet. Vielleicht hat er Reiner schon vorher mehrmals in der Kneipe gesehen.
Mag alles sein. Aber er hätte nicht wissen können wann Reiner aus dem Training kommt, wo er mit wie vielen Sportskameraden lang geht,die paar Hundert Meter
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Die Analytiker gehen von einem Täter aus dem engeren Umfeld Reiners aus, weitläufige Nachbarschaft wurde gesagt
Das sind dort aber einige tausend Personen gewesen weitläufige Nachbarschaft.
Zitat von TonyPetrocelliTonyPetrocelli schrieb:Das hatte ich auch schonmal gedacht. Ich finde es schon komisch, das Reiner entgegen seiner Gewohnheit alleine durch einen dunklen Park geht. Warum?
Weil er sich wie gezeigt wurde mit den Sportskameraden gestritten hatte und keinen Bock auf die hatte.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 00:41
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:wenn er in Kneipen mit Vornahmen bekannt war.
Wenn das sein Name war! Das wollte ich die ganze Zeit schon einwerfen... nennen kann man sich ja wie man will. Das wäre ja nie aufgefallen.

Stammgäste verschwinden auch in der Regel nicht einfach, außer sie finden das perfekte neue Lokal (aber die gaben sich da wohl alle nichts) sterben oder ziehen weg - oder schwören dem Gerstensaft ab.

Das plötzliche Verschwinden nach der Tat lässt mich denken, dass es dafür einen anderen Grund gegeben haben könnte und dann muss Gerhard auch nicht Gerhard geheißen haben.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 00:49
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Wenn das sein Name war! Das wollte ich die ganze Zeit schon einwerfen... nennen kann man sich ja wie man will. Das wäre ja nie aufgefallen.
Aufgefallen wäre das erst mal nicht. Aber wenn er sich so konspirativ verhielt, dann würde ich schon kriminelle Motive vermuten. Mindestens Zechprellerei, aber eben vielleicht auch Schlimmeres.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Irgendwie sehe ich den klassischen jetsettenden Sylt-Urlauber, der gediegen in internationalen Boutiquen shoppen geht nicht im neuköllner Arbeiterviertel in der Kneipe hocken.
Ja, da ist was dran, das würde der OFA widersprechen, die ihn da im Umfeld verortet. Allerdings kann die Tüte ja durchaus im Flugzeug von Sylt gekommen und irgendwie in einer Wohnung in Neukölln "gelandet" sein. Der Weg muss also nicht unbedingt so linear gewesen sein. Zumal der Täter, wenn er der Meinung gewesen ist, dass die Spur der Tüten auf ihn weist, deren Gebrauch sicher vermieden hätte.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 01:10
Da es hier auch um damalige Westberliner Verhältnisse geht, möchte ich auch noch meinen "Senf" dazugeben. Wir sind in unmittelbarer Nähe der damaligen Stadionallee aufgewachsen, sind dort Fahrrad gefahren und haben dort im Herbst Tüten voll Kastanien gesammelt.
An der Stadionallee gab (und gibt) es keinerlei Wohnbebauung und nachts dort nichts außer Straßenlaternen. Angrenzend an den Bürgersteig das eingezäunte Reiterstation, wo auch damals nur selten etwas stattfand, auf der anderen Straßenseite waren Straßenbahnschienen, dahinter Büsche, und hinter denen geht es tief runter zu den S-Bahngleisen. Es ist eigentlich heute noch genauso, nur daß es keine Straßenbahnschienen mehr gibt, stattdessen Busparkplätze (für Veranstaltungen).
Tagsüber ist das heute für viele Autos eine Durchgangsstrecke, aber am späteren Abend ist auch heute dort nichts mehr los, außer vielleicht ein Gassigänger. Ich weiß nicht, ob ich dort heute nachts allein durchlaufen würde, da ist weit und breit niemand.
Da es damals noch viel weniger Verkehr gab als heute, war der Ablageort garnicht so schlecht gewählt, einmal kurz umschauen, und wenn alles frei ist, kurz mit dem Auto anhalten und dann schnell weg. Ich tippe aber auf frühestens späten Abend des 17.01. im Dunkeln, sonst wäre er früher entdeckt worden als 3 Uhr nachts (laut AZ XY).
Ich frage mich allerdings, woher der Täter diese Allee kannte (immerhin 20 km von Reiners Wohnort entfernt), denn zufällig kommt man dort keinesfalls vorbei.
Kennen würde man diese Umgebung des Stadions z.B., wenn man regelmäßiger Bundesliga-Besucher bei Hertha BSC gewesen wäre, die damals gut in der 1. Bundesliga mitmischten, das Olympiastadion war oft voll. In Neukölln gibt es übrigens auch heute noch viele Anhänger von Hertha BSC, an ein paar alten "Eck-Kneipen" sieht man die Hertha-Flagge oder Aufkleber. Aber spekulieren will ich hier garnicht weiter. Mir kam lediglich die Idee, woher z.B. ein Neuköllner diese Stadionallee gekannt haben könnte... naja, kann natürlich auch einen anderen Grund haben.

Noch was zu den damaligen Reisen von Westberlinern. Manchmal wundere ich mich, wie kompliziert oder ungewöhnlich das hier von einigen Usern dargestellt wurde, an eine ausländische Plastiktüte zu kommen. Wir sind als Schulkinder ab ca. Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre jedes Jahr in den Sommerferien ins Ausland gefahren. Unsere Eltern hatten wirklich nicht viel Geld, Auto schon garnicht, es wurde sparsam gelebt. Man flog mit Pan Am oder BEA über die "Zone" (weil das eben sein mußte, um Ärgernisse an der Grenze zu vermeiden, das waren wir als Schulkinder so gewöhnt). Nach Skandinavien also Flug nach Hamburg, dann mit dem Zug weiter, Richtung Basel Flug nach Frankfurt/M, dann mit dem Zug weiter, 1970 Wandern in Österreich: Flug nach München und mit dem Zug weiter.
Natürlich hatten wir jederzeit Tüten und anderes aus diesen Ländern mitgebracht, das war normal, erstens als schöne Urlaubserinnerung und natürlich auch, um sie später weiterzuverwenden. Es gab bei uns immer einen Stapel Plastiktüten. "Auslandsflüge" waren dafür garnicht nötig, die waren zweifellos teuer, aber für Inlandsflüge gab es auch damals schon gewisse Angebote unter Normalpreis.
Ich denke, man sollte diese Tüte aus Österreich nicht überbewerten. Der Täter kann sie irgendwann aus Salzburg oder sonstwoher mitgebracht haben, oder noch wahrscheinlicher, von irgendwem mal weitergereicht bekommen haben. Interessant wäre vor allem, wenn sich jemand an die Kombination beider Tüten gleichzeitig erinnern könnte, was ich für ziemlich unwahrscheinlich halte, aber man kann ja nie wissen...

Genau:
Zitat von sören42sören42 schrieb:Zumal der Täter, wenn er der Meinung gewesen ist, dass die Spur der Tüten auf ihn weist, deren Gebrauch sicher vermieden hätte.



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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 01:16
Zitat von SaborSabor schrieb:Ich frage mich allerdings, woher der Täter diese Allee kannte (immerhin 20 km von Reiners Wohnort entfernt), denn zufällig kommt man dort keinesfalls vorbei.
Kennen würde man diese Umgebung des Stadions z.B., wenn man regelmäßiger Bundesliga-Besucher bei Hertha BSC gewesen wäre, die damals gut in der 1. Bundesliga mitmischten, das Olympiastadion war oft voll. In Neukölln gibt es übrigens auch heute noch viele Anhänger von Hertha BSC, an ein paar alten "Eck-Kneipen" sieht man die Hertha-Flagge oder Aufkleber. Aber spekulieren will ich hier garnicht weiter. Mir kam lediglich die Idee, woher z.B. ein Neuköllner diese Stadionallee gekannt haben könnte... naja, kann natürlich auch einen anderen Grund haben.
Das Zimmer des Jungen im AZ XY Filmbeitrag war doch voll mit Hertha BSC Merch! Poster und so... Würde schon passen.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 01:20
@Nala-Nyna
Berlin Neuköln in den 70er
Da war an jeder Ecke eine Kneipe. Die hieß auch so wie dargestellt. Typischer Name für Berlin. Da gab es auf 500 Meter 3 Kneipen,
In meinem Berliner Kiez gibt es noch heute 3 Kneipen auf 500Meter. . Man kennt sich vom sehen, weis aber eigentlich nie den Nachnahmen.Neben der favorisierten Stammkneipe frequentiert man auch mal die anderen Läden.
Bei uns gibt es 5 oder 6 die heißen Thomas. Den Nachnahmen will keiner wissen. Der eine heißt dann Tommy, der Andere TomTom, der dritte Serben Tom. Dann gibt es einen Micha , einen Michi, einen Feuerwehr Micha.selten sind die Nachnahmen bekannt oder wo die wohnen.
In Neukölln der 70 er war diese Beriner Kneipenkultur noch ausgeprägter.
Das Gerhard dort namentlich der Wirtin bekannt war, zeigt, das er öfters dar war und einen Zettel hatte..
Da der Gerhard wohl nichts auffälliges getan hat, außer nochmals seinen Kneipenkumpel beim Suchen zu helfen, wurde dem seinerzeit wenig Bedeutung beigemessen.
Wahrscheinlich ist der einfach irgendwann gegangen während der Vater offensichtlich stundenlang dort trank.
Wahrscheinlich war er auch noch öfters da, sah sich aber nicht als Zeugen an, der was beizutragen hätte.
Vielleicht ist er nach dem Abendbrot dann nochmal auf ein Bier, traf den Vater aufgelöst dort an und beschloss noch mal eine Runde zu suchen.
Nach Wiedervorlage der Akten fiel auf, das dieser Mann unbekannt blieb.
Ihn jetzt noch zu ermitteln halte ich für nahezu unmöglich.

Das er was mit dem Fall zu tun hattest m.E nahezu auszuschließen. Aus mehreren Gründen.
Er machte sich auch nicht auffällig in dem er etwa unmittelbar nach Rainer aufbrach oder nach dessen Tod nie wieder auftauchte. Jedenfalls ist davon nichts bekannt.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 01:28
Zitat von sören42sören42 schrieb:Zitat von saborsabor schrieb:
Ich frage mich allerdings, woher der Täter diese Allee kannte (immerhin 20 km von Reiners Wohnort entfernt), denn zufällig kommt man dort keinesfalls vorbei.
Kennen würde man diese Umgebung des Stadions z.B., wenn man regelmäßiger Bundesliga-Besucher bei Hertha BSC gewesen wäre, die damals gut in der 1. Bundesliga mitmischten, das Olympiastadion war oft voll. In Neukölln gibt es übrigens auch heute noch viele Anhänger von Hertha BSC, an ein paar alten "Eck-Kneipen" sieht man die Hertha-Flagge oder Aufkleber. Aber spekulieren will ich hier garnicht weiter. Mir kam lediglich die Idee, woher z.B. ein Neuköllner diese Stadionallee gekannt haben könnte... naja, kann natürlich auch einen anderen Grund haben.

Das Zimmer des Jungen im AZ XY Filmbeitrag war doch voll mit Hertha BSC Merch! Poster und so... Würde schon passen.
Ach richtig, das hatte ich garnicht mehr in Erinnerung. Da wäre auf jeden Fall das Thema Fußball eine Möglichkeit gewesen, mit dem Jungen ins Gespräch zu kommen oder ihn mit etwas zu locken.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 01:38
Zitat von SaborSabor schrieb:Interessant wäre vor allem, wenn sich jemand an die Kombination beider Tüten gleichzeitig erinnern könnte, was ich für ziemlich unwahrscheinlich halte, aber man kann ja nie wissen...

Es gab seinerzeit auch Klassenkameraden oder deren Eltern, die ausgefallene Plastiktüten wie die gezeigten sammelten.
War halt hip mit ner Tüte aus einer Boutique auf Sylt rum zu rennen statt mit ner Aldi Tüte.
Oder auch nur so . Die Tüten sahen nicht sonderlich stark gebraucht aus.

Da hätte man seinerzeit einfach mehr öffentlich ermitteln müssen nach solchen Personen. Vielleicht wären die jemanden bekannt vorgekommen. Heute weis das keiner mehr, der noch lebt was er vor 50 Jahren bei wem für Plastiktüten gesehen hat.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 07:32
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:TonyPetrocelli schrieb:
Warum geht er alleine ,trotz Verbot der Eltern, durch den dunklen Park? Die Meinungsverschiedenheit beim Fußball glaube ich, war nicht der Grund!
Sehe ich genauso. Es war von einem "kleinen Streit" die Rede. Ob es um ein verschossenes Tor ging oder etwas gleichwertiges ist ja egal. Und das im FF würde ich nicht mal als "Streit" deklarieren. Das war ja ein Augenrollen... Für etwas dieser Größenordnung würde man sich wohl kaum von seinen Freunden (die ja später wieder sehr nett und aufgeschlossen waren) trennen.

Also, entweder der FF hat hier massiv untertrieben und der Konflikt war deutlich tiefgreifender (das hätte ja der Trainer bestätigen können) oder Reiner hatte einen anderen Grund, den Weg durch den Park zu nehmen.
Genau, es war nicht mal ein Streit. Ich glaube nicht, das der Filmbeitrag diesbezüglich untertrieben dargestellt wurde, warum auch? Das Reiner trotz Verbot der Eltern alleine durch den Park ging, könnte eine mögliche Verabredung als Ursache haben. Im Filmbeitrag wurde erwähnt, das der Vater von Reiner erzieherisch streng war, sein älterer Bruder hatte Hausarrest wegen "er macht was er will" und der Vater wurde zitiert " er (der Bruder) muss seine Grenzen kennen". Warum sollte Reiner wegen einer Lappalie Ärger zu Hause riskieren? Wenn das raus gekommen wäre, das er alleine die Abkürzung durch den Park genommen hat, hätte er bestimmt Ärger bekommen, er war doch sonst so zuverlässig, wurde im Filmbeitrag gesagt.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 09:54
Der Streit sollte verdeutlichen, das man sauer aufeinander war, aber eben nicht so schlimm. Genug wohl um lieber alleine zu gehen.

Das Reiner ein Verbot hatte die wenigen Meter durch den Park abzukürzen, davon habe ich nichts gelesen.
Allerdings tat man das wohl nicht so gerne, weil sich da auch immer viele Junkies und Stadtstreicher rumdrückten.

Ich denke ortsunkundige sollten sich die Gegend mal auf Google Maps anschauen. Das ist nur eine kleine etwas lang gezogene Grünfläche dort Alles wie es in Xy gezeigt wurde spielt sich im Umkreis von vielleicht 300 Meter ab. Also keine Riesige Parkfläche , von Wohnhäusern umgeben und stark frequentiert auch in den Abendstunden.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 10:48
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Irgendwie ist das Bild aber so widersprüchlich - Berlin Neukölln, Arbeitermilleu, Armut, Maloche, Kneipenabende und ein Täter, der aus dieser Nachbarschaft stammen soll auf der einen Seite und auf der anderen Seite: Sylt, Westerland, internationale Kindermodenboutique, Flugreise (die damals richtig teuer war!).
Auch wenn es nicht komplett ausgeschlossen ist, dass sich auch ein "gut betuchter" hin und wieder in so eine Eckkneipe verirrte, machte jetzt gerade "Gerhard" im FF nicht den Eindruck.

Die Tütenspur würde ich dennoch als tot bezeichnen. Zu viele Möglichkeiten, wie sie nach Berlin gekommen ist.

Was hier noch gar nicht angesprochen wurde, ist die Genitalverstümmelung an Reiner. Erinnert ein wenig an Tristan.
Dazwischen liegen allerdings 25 Jahre.


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Reiner Koch in Berlin-Neukölln am 16. Januar 1973 ermordet

23.10.2025 um 11:21
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Irgendwie sehe ich den klassischen jetsettenden Sylt-Urlauber, der gediegen in internationalen Boutiquen shoppen geht nicht im neuköllner Arbeiterviertel in der Kneipe hocken.
Hmmh, ich sehe das nur als Theorie, dass der Täter dort in der Kneipe hockte. Wahrscheinlich der einzige Strohhalm, neben den Tüten, die die Cold Case Unit überhaupt noch hat. Es kann genauso gut ein Zufallstäter gewesen sein. Einsames Kind in dunkler Straße, Auto zur Verfügung - entführt.
Außerdem denke ich nicht, dass Täter im "gleichen Milieu" nach Opfern schauen müssen.
Operative Fallanalyse ist eine empirische Vorgehensweise. Man kann nur Schlüsse ziehen auf Basis von Fällen, die man schon kennt. Aber das heisst ja nicht, dass die Analyse dann auch zutreffen muss. Es ist eine reine Wahrscheinlichkeitsbetrachtung, dass der Täter möglicherweise eher aus der Umgegend kommt.
Zitat von ZiegenpetraZiegenpetra schrieb:Was hier noch gar nicht angesprochen wurde, ist die Genitalverstümmelung an Reiner. Erinnert ein wenig an Tristan.
Dazwischen liegen allerdings 25 Jahre.
So selten ist das allerdings nicht. z.B. die "Bestie vom Niederrhein" https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt-Friedhelm_Steinwegs, Mord an Andrew Robinson 1978
Weiteres Beispiel Erwin Hagedorn...
Denke, das könnte dafür sprechen, dass der Täter als Kind, Heranwachsender selbst sexuell traumatisiert worden ist.


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