Frauenleiche in Forstenrieder Park, München

Ich bin wirklich nicht Social-Media-süchtig, aber allein dort würde es auffallen, wenn ich tagelang nicht zurückschreibe. WhatsApp usw. Ich klinke mich da manchmal bewusst für 12-24h aus, weil ich einfach mal eine Pause brauche. Was sich da ansammelt ist heftig. Wenn man sonst immer schnell zurückschreibt, fällt das auf. Und auch wenn ich Freunde, Familie, Bekannte mal nicht sehe für ein paar Tage, dann schreibt man oder telefoniert. Kenne niemanden in dem Alter der Verstorbenen, der so lange verschwunden sein könnte ohne dass sich Leute Sorgen machen. Mal ganz unabhängig von Stadt/Land.

Ja, aber das alles zusammen lässt dann halt schon zumindest vermuten, dass sie tendenziell eher weniger sozial eingebunden war…

swinedog schrieb:Ich bin wirklich nicht Social-Media-süchtig, aber allein dort würde es auffallen, wenn ich tagelang nicht zurückschreibe. WhatsApp usw. Ich klinke mich da manchmal bewusst für 12-24h aus, weil ich einfach mal eine Pause brauche. Was sich da ansammelt ist heftig.

Würde ich dann schon als "süchtig" bezeichnen.

swinedog schrieb:Kenne niemanden in dem Alter der Verstorbenen, der so lange verschwunden sein könnte ohne dass sich Leute Sorgen machen.

Ja, Du. In Deinem Umfeld. Das hat aber halt keine Allgemeingültigkeit.

sommerpaula schrieb:Ja, aber das alles zusammen lässt dann halt schon zumindest vermuten, dass sie tendenziell eher weniger sozial eingebunden war…

Oder einfach nur, dass sie eben nicht so exzessiv in SM unterwegs war und sich nicht tagtäglich irgendwo gemeldet hat. Auch nicht jeder Arbeitgeber wird sofort die Polizei verständigen, wenn ein Angestellter ein paar Tage nicht auftaucht.

sommerpaula schrieb:Ja, aber das alles zusammen lässt dann halt schon zumindest vermuten, dass sie tendenziell eher weniger sozial eingebunden war…

Nein, lässt es nicht. Es gibt genug Leute in ihrem Alter, die überhaupt kein Social Media mehr nutzen und sich auch nicht täglich irgendwo melden. Außerdem war sie vermutlich gar nicht lange verschwunden. Außerdem könnte es ja auch sein, dass der Täter mit ihrem Handy Nachrichten verfasst hat, sie vielleicht sogar auf der Arbeit abgemeldet hat etc.

Aber das wurde jetzt hier ja auch schon ausreichend diskutiert, dass eben nicht alle Menschen in ihrem Alter Handysüchtig und ständig in Kontakt mit jemandem sind.

sooma schrieb:Auch nicht jeder Arbeitgeber wird sofort die Polizei verständigen, wenn ein Angestellter ein paar Tage nicht auftaucht.

Eben. Kann ja auch sein, dass sie Urlaub hatte, krankgemeldet war, dass der Täter sie auf der Arbeit abgemeldet hat etc. Oder er hat sie, bevor er sie (mutmaßlich) umgebracht hat, gezwungen sich selbst von der Arbeit abzumelden, oder oder oder..

Zumal ich eher bei den Millenials den Eindruck habe, dass da sowieso eher "Digital Detox" im Trend ist und man eher nicht mehr ständig auf Nachrichten reagiert und social Media nutzt. Die Handysucht würde ich eher Gen Z zuschreiben

Ist ein großes Thema: kenne viele, die sich da bewusst mal rausnehmen und solche Auszeiten auch bewusst ankündigen.

Da sind dann 10 - 14 Tage ohne Lebenszeichen nicht ungewöhnlich.

swinedog schrieb:Ich bin wirklich nicht Social-Media-süchtig, aber allein dort würde es auffallen, wenn ich tagelang nicht zurückschreibe. WhatsApp usw. Ich klinke mich da manchmal bewusst für 12-24h aus, weil ich einfach mal eine Pause brauche. Was sich da ansammelt ist heftig. Wenn man sonst immer schnell zurückschreibt, fällt das auf. Und auch wenn ich Freunde, Familie, Bekannte mal nicht sehe für ein paar Tage, dann schreibt man oder telefoniert. Kenne niemanden in dem Alter der Verstorbenen, der so lange verschwunden sein könnte ohne dass sich Leute Sorgen machen. Mal ganz unabhängig von Stadt/Land.

Der Großteil meiner Freunde (MItte 20 - Anfang 30) antwortet 2-3 Tage später, manchmal auch mit deutlich mehr Verzögerung. Das ist relativ normal und ich würde mir erst ab 5,6 Tage Sorgen machen.

Ja, es muss halt nicht unbedingt ungewöhnlich sein. Daran, dass sie sich vielleicht auch (unter Zwang) krank gemeldet hat, habe ich gar nicht gedacht. Für mich war das Irritierende einfach, dass niemand bei der Meldung des Leichenfunds in Verbindung mit den Bildern an sie dachte.

Ich glaube aber, dass wir vom Allmy Forum oftmals auch einen ganz anderen Blick auf solche Artikel oder Schlagzeilen haben, als "der Rest". Wenn ich online Tageszeitungen durchscrolle springen mir Vermisstenmeldungen oder auch so etwas wie ein Leichenfund sofort ins Auge und ich denke mir dann, dass dazu bestimmt in Kürze ein Thread hier erstellt wird. Ich verfolge das dann i.d.R. auch weiter. Aber ich denke, dass ein Großteil der Leute solche Schlagzeilen vielleicht grob liest, dann aber schnell wieder vergisst, wenn es nicht im unmittelbaren Umfeld geschehen ist.

Ich wohne in der Nähe des Fundorts und meine Kollegen haben das zum Großteil gar nicht mitbekommen, dass eine Frauenleiche gefunden wurde. Bzw 1-2 haben es mitbekommen, das war dann aber eher so ein 'Ah ja, stimmt, da hab ich irgendwas gelesen, was ist da nochmal passiert?"

Dass man dann am Folgetag nochmal den Artikel liest und sich auch wirklich zu den Fotos der Leiche durchklicken möchte, ist dann ja auch nochmal eine Hürde und sicherlich ein Grund, warum viele gar nicht wussten, wie sie aussah.

@Maifalter
Genau das. Wir können da nicht von uns ausgehen, ich hab auch sofort die Fotos aktiv gesucht selbst im Internet (zumal ich auch in der Gegend wohne). Aber viele Leute wollen sowas gar nicht sehen und schauen da gar nicht drauf, weil sie keine solchen Bilder und Meldungen sehen können oder es sie einfach nicht interessiert. Von meinem Umfeld wussten auch nur die sowieso Crime-Interessierten Bescheid, alle anderen kaum bis gar nicht. Es gibt auch erstaunlich viele, die im Alltag gar keine Nachrichten lesen/schauen, grade bei den jüngeren Leuten.
Deswegen wundert es mich null, dass sie niemand erkannt hat, weil so viele Leute das Bild eben nicht mal zu Gesicht bekommen. Das sind bestimmt nicht ansatzweise so viele wie wir uns das vorstellen.

Die Frau ist wohl an einer Überdosis Kokain verstorben und wurde dann von einem Bekannten im Wald abgelegt.

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, starb die Frau wohl an einer Überdosis Kokain.


Die Verstorbene habe das Rauschgift im Beisein eines 50 Jahre alten Mannes zu sich genommen. Dieser habe aus Angst vor möglichen persönlichen Konsequenzen die Leiche der Frau im Forstenrieder Park im Münchner Südwesten abgelegt.

Quelle: https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/tote-frau-bei-muenchen-wurde-von-bekanntem-im-wald-abgelegt-todesursache-bekannt-20025871

Damit hätte jetzt glaube ich auch nicht jeder gerechnet...

Gegen den Mann wird nun wegen des Verdachts der Störung der Totenruhe ermittelt.

Bei dem Fall handelt es sich also nicht, wie zunächst angenommen, um ein Gewaltdelikt, sondern um einen Todesfall durch Drogenüberdosis. Gegen den Mann, dem die Polizei auf die Spur gekommen war, wird nun wegen des Verdachts auf Störung der Totenruhe ermittelt.

Tote aus Forstenrieder Park: Todesursache der 34-Jährigen steht fest (Abendzeitung)

§ 168 Störung der Totenruhe
(1) Wer unbefugt aus dem Gewahrsam des Berechtigten den Körper oder Teile des Körpers eines verstorbenen Menschen, eine tote Leibesfrucht, Teile einer solchen oder die Asche eines verstorbenen Menschen wegnimmt oder wer daran beschimpfenden Unfug verübt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__168.html

3 Jahre Haft fände ich in diesem Fall überkandidelt - aber Geldstrafe - zumindest Ersatz der Einsatzkosten, Abtransport etc. - da kommt ein bissel was zusammen.

Wie die Polizei mitteilte, konsumierte die Frau bei einem 50-jährigen Bekannten, der in der Nähe von Neuried wohnt, Kokain, kollabierte daraufhin und verstarb.


Wie die Polizei berichtete, alarmierte der Bekannte weder den Notruf noch die Beamten – wohl aus Angst vor möglichen persönlichen Konsequenzen –

Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/tote-aus-forstenrieder-park-todesursache-der-34-jaehrigen-steht-fest-art-1095457

Ist das nicht auch unterlassene Hilfeleistung? Man hätte ja auch den Notarzt rufen können und vielleicht das Leben der Frau retten.

Guter Punkt - hängt vom Umfeld ab, wo das passiert ist und ob noch weitere Personen anwesend waren. Dann könnte man da auch noch mehr interviewen zu dem Thema.

Hier ein ähnlicher Fall.

Urteil im Fall Rahel M.: Limburger muss wegen unterlassener Hilfeleistung in Haft
Er hatte ihre Leiche erst an der Lahn, später in seiner Wohnung versteckt: Vor dem Limburger Landgericht ist ein 36-Jähriger zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Allerdings nicht wegen Totschlags, sondern unterlassener Hilfeleistung.

Der 36-Jährige soll mit Rahel M. an Heiligabend 2022 gemeinsam große Mengen Alkohol und Drogen konsumiert haben.

Nach zwei vorherigen Kokainspritzen soll er der damals 34-Jährigen eine weitere Dosis Kokain in die Halsschlagader gespritzt haben, woraufhin sie kollabiert und schließlich gestorben sein soll.

Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/urteil-im-fall-rahel-m-limburger-muss-wegen-unterlassener-hilfeleistung-in-haft-v1,rahel-urteil-100.html

Also mein erster Gedanke war jetzt sofort, wie viele Drogentote wohl in Wirklichkeit Mordopfer sind?
Man kann also jemanden, den man los werden will zwingen, eine Überdosis Kokain zu konsumieren (unter Androhung von Gewalt z.B.), keinerlei Hilfe leisten, sondern ihn/sie dann im Wald verscharren und hat dann keine weiteren Konsequenzen zu fürchten als ein Verfahren wegen Störung der Totenruhe? Kommt mir komisch vor.

Ich finde es etwas seltsam, dass man gar nichts über das Opfer erfährt.

Fritz_D1 schrieb:Ich finde es etwas seltsam, dass man gar nichts über das Opfer erfährt.

Ja, das finde ich auch sehr merkwürdig. Wie lebte sie, in welchen Kreisen verkehrte sie?