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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 10:52
Etwa im Jahre 1913 hat sie den Bauernsohn Gabriel geheiratet. Er wurde von den alten Grubers schlecht behandelt. Der alte Gruber hatte das Heft in der Hand und ließ es sich auch nicht nehmen, nachdem er übergeben hatte. Gabriel hat selbst mir gegenüber öfters geklagt, daß es ihm schlecht gehe und daß die alten so geizig seien, daß es nicht einmal mittags etwas zum Essen gäbe.

Quelle: http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1931-03-30_Schlittenbauer_Lorenz
Über das Eheleben der Eheleute Gruber ist mir nichts Nachteiliges bekannt geworden. Erzählen hörte ich, dass der Vater ( Gruber Andreas) mit seiner leiblichen Tochter ( Frau Gabriel) Blutschande getrieben habe. Zu welcher Zeit dies war, weiß ich nicht genau; ich habe davon erst erfahren als die Beiden deswegen eingesperrt wurden. Nach meiner Ansicht trieben die beide Blutschande, während der Zeit in der sie bereits mit Karl Gabriel verheiratet war. Dies schließe ich daraus, weil der junge Bauer (Karl Gabriel) seine Frau verlassen hat und wieder in sein Elternhaus zurückgegangen ist. Wie lange er damals weggegangen war, weiß ich nicht. Ich selbst war zur damaligen Zeit nicht in Gröbern wohnhaft, da ich in Brunnen im Dienst war.
Quelle: http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1952-01-10_Sigl_Jakob
Lebensstellung/ Wohnort - Gütler (auch: Dienstknecht), Laag
Quelle: http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Gabriel_Karl
(Karl Gabriel gab bei seinem Regiment als Wohnort wohl nicht Hinterkaifeck an, sondern Laag)
Quelle: http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Gabriel_Karl
Nachdem Karl Gabriel starb, meldete Viktoria den Tod am 13.1.15 dem Standesamt Hohenwart, am 09.2.15 auf dem Nachlaßgericht nimmt die Witwe ihre Erbschaft an, macht aber zum ehelichen Vermögen fehlerhafte Angaben
Irgendwie erfuhr Karl Gabriel senior von den falsch gemachten Vermögensangaben der Viktoria Gabriel und teilte dem Gericht folgendes mit:

„Von Seiten des Vaters des Erblassers ist angegeben worden, daß 2000 M Pfandbriefe und 600 M Bargeld da wären und das keine Currentschulden bestehen“
(handschriftl. Vermerk vom 3.3.15)
Daraufhin wurde Viktoria G. Erneut für den 19.3.15 vorgeladen. IIn dieser neuen Verhandlung korrigiert Viktoria Gabriel ihre erstgemachten Angaben
(Kurrentschulden betragen statt 1 550 M nur 550 M, + plötzlich vorhandenen Pfandbriefen für 2 000 M)
Enthalten diese Gegebenheiten nicht genügend Potential für die Familie Gabriel aufgebracht über die Schwiegertochter und deren Eltern zu sein? Vor allem dann wenn jetzt REIN HYPOTHETISCH noch die Beobachtungen der Magd N. N. hinzu kommt? N. N. könnte ja nach ihrer Arbeit auf HK
a) auf dem Gabriel Hof gearbeitet haben und direkt Meldung gemacht haben
b) in der näheren Umgebung gearbeitet haben und geschwätzig gewesen sein, so das ihre Beobachtungen über Umwegen zu den Gabriels kamen
Und das war dann vielleicht wirklich das „I-Dipferl“

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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 19:01
In dem beschaulichen Dorf Ulsnis wird die Witwe Helene Schmidt unweit ihres Hauses erschlagen
aufgefunden. Ihre beiden kleinen Söhne und das Dienstmädchen liegen tot in ihren Betten, alle
haben die gleichen grauenvollen Kopfverletzungen. Ist es ein Mord aus Eifersucht? Wie man erfährt,
hatte sich die Witwe heimlich verlobt und sie hatte noch andere Bewerber. Oder geht es um das
Erbe, den Klinkerschen Hof? Den bekommt nun ihre Stiefschwester, Katharina Rasch. Der
Oberstaatsanwalt aus Flensburg, der Kriminalkommissar aus Kiel und der Amtsgerichtsrat aus
Kappeln beginnen mit ihren Ermittlungen. Am Ende haben sie einen Täter, aber Zweifel bleiben. Dem
Kriminalroman liegt ein authentischer Mordfall zu Grunde, der 1922 in Ulsnis an der Schlei geschehen
ist.

Kennt diesen Fall jemand.Im Internet gibt es da kaum was zu erfahren mit provisorischem Google blick mal drüber. Hat vielleicht jemand diesen Roman gelesen? Oder haben wir das schonmal angesprochen? kannte das noch nicht. Wenn nicht müsste man wirklich die Akten mal einsehen gehn...
eine E-Mail an die Autorin is schon raus :) Die schon einsicht hatte auf die Akten und sogar eine Postkarte geschenkt bekam mit dem bild des Mörders....


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 19:10
@DexterMorgan

Da der Ulsnis-Fall sich am selben Wochenende 1922, wie HK zutrug, haben wir uns hier recht eingehend mit den Parallelen und Unterschieden beschäftigt.
http://forum.hinterkaifeck.net/index.php?topic=3492.0

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 19:13
Aso da war ich nie Mitglied.Wollte ich auch net weil mir eine Seite reichte...Ich frag dann mal Heike per FB genaueres ...


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 19:20
@DexterMorgan

Da @jaska das hauptsächlich zusammengetragen hat, möchte ich nicht auszugsweise oder gar flächendeckend hierhin kopieren. Interessant ist der Vergleich aber allemale.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 19:25
@Dew
schon ok Dew..jetzt weiß ich ja wenigstens das ihr was habt für mich.So eine Zusammenstellung wo ich mal nachlesen kann ;)


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 19:26
@DexterMorgan
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:Ich frag dann mal Heike per FB genaueres
Brauscht Du nicht, bin da ;-) Kannst auch "rüber" kommen...

Klar, eine Seite reicht normal völlig.
Ich kann Dir aber sagen, dass die HKnetler eine ziemlich coole Truppe ist... Du brauchst ja nichts schreiben, lesen reicht ja auch...

Aber Du wirst schreiben ;-)

LG "Nachbar"


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 19:27
Na wenn du für mich bürgst und ich reindarf ok schreib mir grad pn was ich da machen muss


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 19:36
@DexterMorgan

Ist recht einfach:

Bitte anklicken:

http://forum.hinterkaifeck.net/index.php?action=register

Etwas nach unten scrollen, die Angaben eingeben (gewünschter Namen, Passwort, Kreditkartennr. mit PIN, etc.), @jaska schaltet Dich dann frei.

LG

PS: Das mit der Kreditkarte war ein Scherz


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 21:36
Dew,
danke für die Rücksicht.
Ich habe diesen Fall gerne auf http://forum.hinterkaifeck.net/index.php?topic=3492.0 vorgestellt und kann das ebenso gerne hier nochmal tun.
Das ist also nichts Neues, nur ne Kopie:


Kurzbeschreibung:
Ulsnis liegt in der Nähe von Flensburg. Die Familie Klinker besitzt ein größeres Anwesen, auf dem mehrere Angestellte beschäftigt sind, sowie eine Gärtnerei, die von der Tochter aus erster Ehe des Gutsbesitzers, Helene, geführt wird.
Die verwitwete Helene Schmidt lebt mit ihren beiden Söhnen (11 und 13) und einer 19jährigen Magd in der Gärtnerei, während ihr dreimal verheiratete Vater mit einer weiteren Tochter Katharina, der Stiefschwester von Helene, im Klinkerschen Hof lebt.
Helene und Katharina sind grundverschieden und verstehen sich nicht sehr gut. Helene ist lebensfroh, freundlich und beliebt, Katharina mürrisch und streng.
Als im Januar der Vater stirbt, vermacht er den großen Hof an seine Tochter Helene, die in der ersten Aprilwoche von der Gärtnerei auf den Hof ziehen möchte. Katharina hingegen soll die Gärtnerei übernehmen, ein "Tausch", bei dem sie sich übervorteilt fühlt.
Am Morgen des 3.4.22 wird eine Frauenleiche auf einem Feld nahe der Gärtnerei gefunden. Es ist Helene, der mit einem hölzernen Werkzeug der Schädel eingeschlagen worden war.
Im Haus selbst findet die Polizei die Leichen der beiden Söhne sowie der Magd, alle ebenfalls mit tödlichen Kopfverletzungen.
Nach anfänglichem Verdacht auf Raubmord gerät die Stiefschwester Katharina in den Fokus der Ermittlungen und wird wohl anschliessend auch für den Mord verurteilt. Die Zweifel an ihrer Täterschaft konnten aber nie ausgeräumt werden.
Hier mal 2 Rezessionen über das Buch:
- http://www.literaturschock.de/buecher/3939689300.htm
- http://www.shz.de/nachrichten/lokales/flensburger-tageblatt/artikeldetails/article//auf-den-spuren-eines-vierfachen-mordes.html

Weitere Informationen konnte ich im Netz nicht finden.
Ich habe das Buch erst angefangen, kann aber auf Wunsch später, wenn ich durch bin, noch eine Zusammenfassung schreiben.

Was ich aber schon jetzt sagen kann sind einige Details:
- es wurden die Obduktionen auf einem "improvisierten Tisch" in der Küche der Gärtnerei durchgeführt
- der Obduktionsbericht ist sehr ausführlich, er beginnt mit der sorgfältigen Beschreibung der Bekleidung der Opfer und des Zustandes der Leichen (5.4.22 "Leichengeruch ist kaum vernehmbar", das genaue Zitat reiche ich nach) und enthält dann allerlei medizinische Details.
- es gibt Fotos vom Leichenzug
- es gibt Fotos der Opfer
- es gibt eine Tatortskizze, die bishin zu Haarnadeln auf dem Nachttisch sorgfältigst jede Kleinigkeit dokumentiert (Glasscherben, Blutspritzer, Wassereimer mit Blut in der Küchte etc.)
- es wurde ein Stammbaum der Familie erstellt, um die verwandtschaftlichen Verhältnisse aller beteiligten Personen untereinander anschaulich zu machen

Jedenfalls scheint es System gehabt zu haben, dass im Fall Hinterkaifeck die Polizei den Tatort "oberflächlicher" dokumentiert und die Vor-Ort-Ermittlungen auf ein Minimum beschränkt hat.
Ob es nun auf die brisanteren politischen Fememorde in München zurückzuführen ist, die Rheingruber ablenkten oder auf die bei genau dieser Münchner Ermittlergruppe eingeschliffenen Arbeitsweisen - jedenfalls lag es nicht an der damaligen Zeit. Dass es durchaus anders ging, zeigt der vorliegende Fall.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 21:41
Und nach der Lektüre des gesamten Buches:


So, hier mal in Stichworten das Wichtigste, was mir beim nochmaligen Durchblättern aufgefallen ist (sorry, wenn es ein wenig knapp ausfällt):

Alle mit * gekennzeichneten Abschnitte sind meine Worte bzw. Worte der Autorin.
Kursiv sind alle Originalzitate


Zeitungsartikel direkt nach der Tat

Stadtnachrichten

Vierfacher Raubmord!
In der Nacht vom Sonntag, den . auf Montag den 3. April, ist auf dem Wege von Ulsnisstrand nach Ulsnisdorf die Witwe Helene Schmidt, geb. Klinker, auf einer Koppel unmittelbar am Wege und in der Wohnung der Witwe Schmidt in Ulsnisstrand deren beiden 1 und 13 Jahre alte Söhne Arthur und Max und das im Hause bedienstete Mädchen Frieda Wiese ermordet aufgefunden worden. Anscheinend liegt Raubmord vor. Der Tod ist durch wuchtige Schläge auf den Kopf herbeigeführt. Zweckdienliche Mitteilungen bezüglich der Täterschaft, die unter allen Umständen streng vertraulich behandelt werden, werden erbeten an das nächste Landjägeramt, die nächste Polizeibehörde, das Amtsgericht Kappeln oder an die Staatsanwaltschaft Flensburg. Für die Ermittlung der Täter wird eine hohe Belohnung ausgestellt.

So weit der amtliche Bericht. Von anderer Seite erfahren wir zu der grausigen Tat noch das Folgende: Die Leiche der Witwe Schmidt lag auf einer etwa 700 Meter vom Haus entfernten Koppel. Bekleidet war sie nur mit einem Hauskleide, trug also weder Hut noch Mantel. Nur einen Pelzkragen fand man bei der Leiche. Allem Anscheine nach ist die Frau nicht auf der Koppel erschlagen, sondern dorthin geschleift worden. Der erste Schlag muss auf der Straße gefallen sein. Dafür spricht auch, dass man auf der Straße eine anscheinend von einem Hecktor stammende Latte fand, ferner lagen auf der Straße Haare und mit Blut besudelte Knöpfe. Von der Straße bis zur Koppel führt eine Blutspur. Auf diesem Schleifwege sind denn auch ein Gebiss, Teile der Hirnschale, Haarkamm und Haarpfeil gefunden worden. Die Hand der Leiche war hoch aufgeschwollen, wahrscheinlich durch einen wuchtigen Schlag. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass ein schwerer Kampf zwischen dem Täter und der Erschlagenen, der der Schädel gespalten ist, stattgefunden hat.
Das Haus der Getöteten, die eine gut gehende Gärtnerei besaß, ist von peinlichster Sauberkeit. Ein Fenster zu einem kleinen Zimmer wurde eingedrückt vorgefunden. Das Innere bot ein grässliches Bild. In ihren Betten lagen erschlagen die beiden Knaben der Witwe sowie das Dienstmädchen. Alle drei mit derselben klaffenden Kopfwunde, die das Gehirn bloßgelegt hat. Wände und Decken sind mit Blut geradezu besudelt.In der Küche fand sich ein Eimer mit Wasser, der ebenfalls Blut enthielt. Wahrscheinlich hat der Täter sich nach der grausamen Tat vom Blute zu reinigen gesucht.
...

Flensburger Nachrichten
...
Als Gerichtskommission und Oberstaatsanwalt Montagmittag mit dem Auto an Ort und Stelle eintrafen, fanden sie, dass sowohl Ortsbehörde wie Landjägerei ihnen ausgezeichnet vorgearbeitet hatten. Die Leute kannten ihre Pflicht ... : Sie sperrten den Tatort lückenlos ab.
...
Aus Flensburg war ... der Oberstaatsanwalt Nordenskjöld mit Begleitung gekommen, aus Kappeln die Gerichtskommission des Amtsgerichts, aus Kiel der Leiter der Kriminalpolizei Kulick mit vier Beamten. Der gesamte Tatbestand wurde photographiert, Polizeihunde wurden eingesetzt.


Obduktion (4. April 1922)

TextAnwesend waren *
- Amtsgerichtsrat Zuschlag
- Oberstaatsanwalt von Nordenskjöld
- Gerichtsschreiber Carl August Drews
- Dr. Arthur Lewerenz, Kreisarzt
- Dr. Richard Eichbaum, Oberarzt in Schleswig

Ausstattung *
- Schreibmaschine auf dem Küchentisch für das Protokoll
- behelfsmäßiger Tisch

Obduktionsbericht (Auszüge), 22 Seiten
"Die Leiche der etwa 38jährigen bekannten Frau ist 160cm lang. Sie ist bekleidet mit einem schwarzen Kleide, welches vorn geknöpft wird, ferner mit schwarzen Strümpfe und niedrigen Schuhen."
... (Es folgen Beschreibungen über den Bekleidungszustand, Risse, Blutspuren, fehlende Druckknöpfe usw.)

Durchführung *
"Die beiden Ärzte gingen nach einem bestimmten Schema vor. Sie sahen sich das Äußere des Körpers genau an und beschrieben die Verletzungen bis ins Kleinste, stellten fest, dass der Leichengeruch kaum wahrnehmbar sei, begannen dann mit der inneren Besichtigung, schnitten und sägten, sahen sich das Gehirn und die Bauchhöhle an, nahmen das Herz heraus, schauten sich die Kammern an, befühlten die Lunge, die Speiseröhre, stellten Blut in der Luftröhre fest, begutachteten Milz, Niere und Nebenniere, schnitten die Harnblase auf, betrachteten die Eierstöcke, die Scheide und die Gebärmutter, fanden braunen Kot im Mastdarm und im Dickdarm, im Magen sauer reagierenden Speisebrei mit erkennbaren Fleischstückchen, fanden den Zwölffingerdarm leer und beendeten die Untersuchung mit der Feststellung, dass die Bauchspeicheldrüse, die Lendenwirbelsäule und die Beckenknochen unverändert seien." (Autorenzitat aus dem Buch)


Ermittlungen *

- Es gab die Anweisung, sämtliche Zeitungsberichte zu dem Mordfall zu sammeln
- Der Auffinder (Albert Madsen, Schiffer) meldete den Mord beim Gemeindevorsteher
- Danach wollte er in der Gärtnerei Bescheid geben (er hatte die Leiche nicht erkannt) und fand dort eine Scheibe eingeschlagen. Daraufhin benachrichtigte er Gärtner Ohl und Fleischbeschauer Jensen, die mit ihm dann das Haus betraten und die 3 weiteren Opfer fanden. 1 Junge war komplett vom Oberbett bedeckt gewesen, das Jensen entfernte.
- Die Tatortskizze enthält im genauen Maßstab Angaben zu Einrichtung, Lage der Öfen, Glassplitter, Blutspuren, Stallungen, Abort und vieles Weiteres mehr
- Der Oberstaatsanwalt führte selbst einige Vernehmungen durch (mind. 10, u.a. die der Nachbarn), schrieb mind. 40 Seiten
- Katharina wurde ausführlich befragt, auch über ihren geschiedenen Mann, dem später einige Nachforschungen der Polizei galten
- Kriminalkommissar von Kulick war auf Gemeindekosten im Ulsniser Gasthof untergebracht, wie auch ein Kriminalassistent
- Bei Johannes Greve war ein blaues Auge aufgefallen, angeblich hatte ihn das Pferd "mit der Halfterkette gestossen"
- Private Post der Helene Schmidt wurde mitgenommen, untersucht und Auskünfte über die Addressaten eingeholt
- Der Verwalter Marxen geriet kurzfristig in Verdacht, auch weil er direkt nach der Tat verreiste. Es wurde angeordnet, ihn sofort nach seiner Rückkehr auf "Blutspuren und Verletzungen ärztlich" zu untersuchen. Sogar der Schaffner des Zuges, mit dem Marxen wegfuhr solle bzgl. etwaigem auffälligem Verhalten Marxens befragt werden.
- Die Polizei war bei der Beerdigung dabei, es wurden auch Fotos gemacht
- Gegen Katharina Rasch wurde eine Postsperre verhängt, das heisst, sie durfte eine gewissen Zeit keine Post direkt bekommen, die Briefe wurden von der Polizei kontrolliert
- Postschaffner Siemensen berichtete von einem Telefonat, das er vermittelt hatte. Als er überprüfen wollte, ob das Gespräch schon zu ende sei hörte er, dass von einer Person die Rede war, die ein blaues Auge und zerkratzte Hände hatte. Der Betreffende sei schon vorbestraft.
- Es wurde ein "Spezialband Rasch" angelegt
- Das Testament des verstorbenen Vaters wurde in Bezug auf ein mögliches Motiv analysiert
- Auch die Familienkrankheit "Wahnsinn", die in der Familie Klinker mehrfach zu beobachten gewesen war, wurde protokolliert
- bei der Leiche auf der Koppel wurde ein Klappband gefunden, solche Bänder lagerten zuhauf auf dem Klinkerschen Hof
- Katharina Rasch wurde eine Haarprobe entnommen und einem Gerichtschemiker in Berlin zugeschickt


Das Geständnis (2 Monate nach der Tat) *

Greve sagte aus, er habe sich "neues Zeug" beschaffen wollen. Die Mordwaffe, eine Eisenstange (Anm.: wohl in Kombination mit der Holzlatte, die auf der Straße gefunden worden war; 1/2m lang und fingerdick), wurde nach Angaben Greves aus einem Teich gefischt. Greve war tatsächlich vorbestraft, wegen Diebstahls. Er hatte den Plan, Helene Schmidt zu ermorden einige Tage vor der Tat gefasst. Frau Rasch hätte nichts damit zu tun. Bewaffnet mit der Stange und einer Taschenlampe hatte er sich zur Gärtnerei aufgemacht und Frau Schmidt unter dem Vorwand, ihre Schwester sei erkrankt, aus dem Haus gelockt. Dabei wurde er unplanmäßig vom Dienstmädchen und den beiden Jungen gesehen, das war ihr Todesurteil. Er trifft sie bei seiner Rückkehr ins Haus schlafend an, Alle in 1 Kammer. Er tötet zuerst das Dienstmädchen, das er als am Kräftigsten einstuft. Einer der Jungen wird wach und versucht, sich unter der Decke zu verstecken. Nach den Morden sucht er noch kurz nach Bargeld. 109 Mark erbeutet er.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.06.2015 um 21:49
@jaska
danke Jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

09.06.2015 um 00:29
@DexterMorgan

Bitte gern!

Und nu?

Grüße aus Gröbern


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Mordfall Hinterkaifeck

09.06.2015 um 12:28
@alle
Habe mit Interresse die Beiträge über die Magd (Zeugin vom Blutschandeprozess) verfolgt. Zu diesem Zeitpunkt war Martin Asam auch noch am Leben. Könnte nicht auch er mit dieser unbekannten Zeugin in Verbindung gestanden haben?


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Mordfall Hinterkaifeck

09.06.2015 um 17:12
@Kailah
Zitat von KailahKailah schrieb:Bitte gern!

Und nu?

Grüße aus Gröbern
das galt jaska


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Mordfall Hinterkaifeck

09.06.2015 um 19:23
@Hathora



In den historischen Akten gibt es nur sehr wenige Informationen zum ersten Strafverfahren wegen Blutschande aus dem Jahre 1915. Keinesfalls ist die Urteilsbegründung bekannt und es sind auch keine Zeugenaussagen aus diesem Prozess bekannt. Erkenntnisse hierzu waren schon 1926 und 1931 nicht vorhanden, denn ansonsten wären sie in den ausführlichen Berichten von StA Pielmaier (1926) und von KOI Riedmayr (1931) erwähnt worden.

Es gibt zu dem Prozess auch keine zeitnahen Zeitungsberichte, vermutlich weil damals regelmäßig in Prozessen in denen es nur um geschlechtsbezogene Dinge ging die Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde. Du beziehst Dich hier wahrscheinlich auf einen Zeitungsbericht aus dem Jahr 1953, den der User @jerrylee eingestellt hat. Ich vermute, dass der Verfasser des Berichtes bei seinen Recherchen die Geschichte der Magd Rieger gehört hat, die den Inzest im Sommer 1921 beobachtet haben will und ihre Beobachtung wurde dann von ihm oder seinem Informanten auf das Jahr 1914 verlegt. Hierbei handelt es sich meiner Meinung nach um nichts anderes als um Tratsch. Insbesondere Anfang der 50iger Jahre ( im Rahmen des Ermittlungsverfahrens gegen Anton Gump) wurde in der Presse in sehr abfälliger und sensationslüsterner Weise über die Opfer berichtet.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.06.2015 um 19:58
Also ist im Falle Ulsnis der Exmann der Helene verurteilt worden? Oder war er der Exmann der Stiefschwester?
Ziemlich strange weil es doch eher nach der Stiefschwester klingt.
Zumal er keinen wirklichen Grund hatte die Kinder umzubringen. Das macht man kaum aus dem angegebenen Grund.
Aber sehr interessant dieser fast direkt zu vergleichende Fall.

Der Fall Hinterkaifeck ist mysteriös und faszinierend aufgrund der Brutalität und der Umstände.
Beschäftigt man sich intensiv mit dem Fall kommt man eigentlich immer zum selben Schluss.
Der Täter kann nur eine bestimmte Person gewesen sein, oder mit eben dieser bestimmten Person nahe verwandt (wobei das schon wieder eher unwahrscheinlich wird). Alleine die Brutalität der Tat und die Art der Ausführung spricht Bände.

Es wurde seinerzeit leider nicht "durchermittelt" aus welchem Grund auch immer - deshalb ist der Fall bis heute - und bis in alle Ewigkeit - offen.

Es ist ein bißchen wie mit "Jack" (nur eben nicht ganz so spekulativ) - ein ewiges Mysterium an dem man Gedankenspiele vollführen kann.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.06.2015 um 20:18
@kokablue

Im Falle Ulsnis ist der Knecht Johannes G. verurteilt worden. Er wurde zwar zum Tode verurteilt, aber nach dem Urteil wurde er begnadigt, weil er zum Tatzeitpunkt erst 18 Jahre alt war und weil die Gnadenbehörde, das Justizministerium, wohl Zweifel an seiner Alleinschuld hatte.

Der Fall konnte nie ganz geklärt werden. Insbesondere gab es den Verdacht dass der verurteilte Knecht von der Schwester K.R. zu der Tat angestiftet worden ist. Beweisen ließ sich das aber nie. Es ließ sich auch nie klären in welcher Beziehung er zu K.R. stand.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.06.2015 um 20:22
@AngRa - Danke für die Aufklärung. Klingt als ob man sich das Thema tatsächlich näher anschauen sollte.


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Mordfall Hinterkaifeck

09.06.2015 um 20:24
wobei man aber erwähnen sollte K.R. bedeutet nicht Kreszenz Rieger sondern Helenes Schwester Katharina
Nur mal so falls doch jemand auf die Idee kommen sollte is ja net so bekannt hier der Fall :)


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