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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

22.09.2015 um 22:23
@frauZimt
Es stimmt, dass sehr viele Täter bei Gewaltverbrechen aus dem näheren Umfeld stammen. Gerade eine so brutale Tat, bei der eine gesamte Familie regelrecht ausgelöscht wurde, zeugt von Hass und Rachegefühlen, die sich in einer Beziehungstat offenbaren. Sicherlich ist nicht völlig auszuschließen, dass "illegal Einquartierte" ertappt wurden. Dann wundert mich aber, dass sie einen nach dem anderen umbrachten und schließlich auch noch ins Haus eindrangen und alles Leben auslöschten. Hätte sie denn jemand erkennen können?
Nein, da halte ich eine Beziehungstat, bei der ein Streit eskalierte, für wahrscheinlicher.

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22.09.2015 um 22:28
@off-peak
Ja, so sehe ich das auch. Ich fühle mich jetzt sogar noch bestärkt in meiner Meinung, weil die allermeisten Aussagen über das brüllende Vieh erst für den Auffindetag gemacht wurden. Da ist es logisch, dass das Vieh durchdrehte, wenn man bedenkt, was auf dem Hof los gewesen sein muss!


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22.09.2015 um 22:41
@Hathora
Ich muss dir widersprechen. Über einen so langen Zeitraum wäre der Zustand der Tiere mehr als schlecht gewesen. Überleg mal, wie lange du dich ohne Wasser auf den Beinen halten könntest.

Entweder ihnen wurde mehr recht als schlecht Wasser und Futter hingestellt, damit sie durch ihren Lärm nicht darauf aufmerksam machen, dass auf dem Hof etwas Ungewöhnliches vorsichgeht.
Oder die Morde sind später geschehen und die Tiere waren nicht so lange unversorgt -

Wie ich vor ein paar Tagen geschrieben habe: Die ungemolkenen Kühe müssen keine Schmerzen gehabt haben, weil die Milch vielleicht von allein abgelaufen ist. (Das hängt von der Rasse ab).


A) Die Leute im Ort haben das Vieh intensiv brüllen gehört und keiner hat nachgesehenen, weil man sich einig war, den Täter zu decken. (Eine Erklärung, die mir zu filmreif und damit unglaubwürdig ist)

B) Die Hinterkaifeckler wurden von den Tätern einen Tag in Schach gehalten. Wenn die Täter zu zweit gewesen sind ... zwei Tage? Vielleicht wurde etwas gesucht?

Die neue Magd Maria Baumgartner und ihre Schwester Franziska Schäfer wurden durch die Bäuerin begrüßt. Ich glaube die Schwester der Magd gab das später zu Protokoll. Die Bäuerin hätte ihnen den Hof gezeigt. Sie sei nicht lange geblieben, hätte sich bald von ihrer Schwester verabschiedet.
Wäre es möglich, dass die Schwestern nicht gespürt haben, dass da etwas nicht stimmt?

Neue Arbeitsstelle, man will einen guten Eindruck machen sich von der besten Seite zeigen und sieht darüber hinweg, dass dieSituation 2komisch" ist. Bauern benehmen sich vielleicht manchmal schroff und einsilbig. Ihre alte Arbeitsstelle hatte die Magd aufgrund ihrer Gehbehinderung verloren. Da will man vielleicht nicht mäklig sein. -

Das Mädchen soll ein paar Tage in der Schule gefehlt haben.

Wäre es denkbar, dass die Täter die Bauernfamilie bedroht haben, als die Magd angekommen ist?

Wo kann man die Aussage der Schwester Franziska nachlesen?
Ich hab das auf die Schnelle nicht gefunden.


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22.09.2015 um 22:45
@frauZimt

Die Tiere waren im Prinzip "nur" drei Tage nicht versorgt. Das ist zwar hart, aber nicht tödlich.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.09.2015 um 22:53
@Hathora
Du hast heute Abend geschrieben, dass man nach so langer Zeit nur noch feststellen kann, was wahrscheinlich geschehen sein könnte - und was eher unwahrscheinlich ist.
Das denke ich auch.
Und doch bleibt diese Annäherung unbefriedigend, weil die Möglichkeit besteht (und wenn sie winzig klein ist), dass es doch anders war.

Nach dem 1. Weltkrieg gab es viele vollkommen verrohte Männer.
1922 - das war ein paar Jahre nach Kriegsende. Wenn sich so rohe Gesellen bei den Hinterkaifecklern einquartiert hätten-wären die sicher keine "unbeschriebenen Blätter" gewesen.

Ich denke dabei nicht an das verschwundene Mädchen Fanny Mehl.
Ich denke es hätte eine Spur von Einbrüchen und Raubüberfällen zum Hof hin gegeben. Für den Rückzug hatten sich die Täter ja vielleicht genug eingesteckt.
Angeblich war ja die Vorratskammer geplündert worden.
Und vielleicht fehte ja noch mehr.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.09.2015 um 22:59
@off-peak
Aber schon eine Quälerei. Die Tiere standen nicht in der Sonne, dass muss man auch bedenken. - Dass sie aber "still" gelitten haben, ist ausgeschlossen.
Es geht mir nicht ums Rechthaben.
Dieses Detail ist vielleicht das einzig greifbare an diesem Fall.

Mein Eindruck ist, dass die Leute aus dem Dorf nicht wirklich Auskunft über das was sie gehört - und vielleicht gesehen haben, Auskunft gegeben haben.

Gründe?


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Mordfall Hinterkaifeck

22.09.2015 um 23:04
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Dass sie aber "still" gelitten haben, ist ausgeschlossen.
Doch. Kühe tun das.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.09.2015 um 23:06
@frauZimt
Dein Punkt A haut nicht hin, weil keiner im Dorf das Vieh schreien hörte, weil es nicht geschrien hat. Es gibt keine Aussagen darüber, im Gegenteil! Es gibt Aussagen, dass das Vieh RUHIG war! Es hätte also auch niemand die Tiere versorgen brauchen, damit sie nicht schreien - sie hätten nicht geschrien und sie haben nicht geschrien .BItte lies doch meine vorherigen Beiträge. Ich habe alle Aussagen darüber kommentiert.
Tiere können sehr wohl länger als Menschen ohne Wasser auskommen. Wobei ein Mensch ja auch schon einige Tage durchhält!
Meine Katze war mal 14 Tage VIERZEHN TAGE in der Garage meines Nachbarn eingesperrt und sie hats überlebt!
Das Mädchen war am Freitag das letzte Mal in der Schule. Es hat nicht "ein paar Tage" gefehlt. Sondern nur einen, am Samstag war sie nicht dort. Bis Freitag Abend nach dem Abendessen und vor dem Zubettgehen lief alles normal auf HK. Wobei man nicht gänzlich ausschließen kann, dass die Leute ers spät in der Nacht ums Leben kamen oder einer nach dem anderen mit großen Zwischenpausen. Das setzt aber voraus, dass es mehrere Mörder waren. Und dann fehlt mir das Motiv.

Man kann natürlich aus den vorhandenen Fakten verschiedene Geschichten konstruieren (Was im Grunde ja auch jeder von uns tut). Aber sie sollten halt nicht zu unrealistisch sein. Die Story, dass sich der/die Mörder nach der Tat bis zur Auffindung auf dem Hof (wenn auch nur zeitweilig) aufgehalten hat und die Tiere versorgt hat, ist meiner Meinung nach unrealistisch. Schon allein wegen der Tiere, die eben sehr gelitten haben. Dann ist es unwahrscheinlich, dass Mörder (damals gab es noch Todesstrafe) eine Entdeckung riskierten. Und damit hätten sie rechnen müssen, denn es waren ja einige Leute auf dem Hof. Im Haus selbst gab es absolut keine Hinweise, dass sich jemand nach dem Mord dort aufgehalten hat wie z. B. zum Schlafen, zum Essen, sich waschen. Ob die Vorratskammer geplündert wurde weiß man nicht, dies wäre mir ganz neu.


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Mordfall Hinterkaifeck

22.09.2015 um 23:56
Zum Füttern
Als Notversorgung der Tiere gingen auch Rüben, die waren ja reichlich vorhanden. Der " Hausmeister" musste nicht vors Haus gehen um wasser zu holen. Information vom Bauern in meiner Nähe.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2015 um 00:25
@Goggo

Nö, die "Klappe" werde auch ich nicht halten. Denn wenn der Klügere immer nachgibt regieren ausschließlich die Dummheit die Welt.

Grüße aus Gröbern


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egaht ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2015 um 00:42
Hier widerspricht sich etwas: Wenn jemand auf dem Hof war, um die Tiere zu versorgen, warum hätten sie dann brüllen sollen.
Umgekehrt: Weil sie nicht gebrüllt haben, muss es aber nicht heißen, dass sie versorgt wurden. Das entnehme ich den zwölf Aussagen.
Und übrigens: Wenn jemand die Tiere angeblich schreien und brüllen hörte, warum hat er dann nicht nachgeschaut oder den Ortsführer alarmiert oder andere gebeten nach dem Rechten zu schauen?Text
@Hathora, der täter blieb ja nicht auf dem hof um die tiere zu versorgen,
sondern weil er instinktiv spürte dass er bis an sein lebensende mit den toten
hkern würde leben müssen.sich an diese schreckliche vorstellung zu gewöhnen,
das gelang ihm am besten bei den leichen auf hk.
die tiere hat er nur notdürftig versorgt, zu mehr war er wahrscheinlich nicht
in der lage.deswegen dürfte der zustand der tiere von tag zu tag schlechter
geworden sein.bis sie letztendlich eventuell gebrüllt haben.
was der täter wohl auch in kauf nahm, denn ewig liess sich das verbrechen sowieso
nicht verbergen.
letztendlich kann auch nicht ausgeschlossen werden dass dies bewusst vom täter
so gewollt war. angenommen der täter hatte sich nach 3 tagen/nächten wieder so weit im griff dass er glaubte einer konfrontation mit der realität bestehen zu können,
dann hat er die tiere in der nacht vor der entdeckung der leichen gar nicht mehr versorgt
um zu erreichen dass sie richtig laut werden.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2015 um 01:48
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Die Tiere waren im Prinzip "nur" drei Tage nicht versorgt. Das ist zwar hart, aber nicht tödlich.
Dazu kommt, was ihr bei euren Überlegungen bedenken solltet, dass die Kühe noch keine Hochleistungsmilchrassen waren.
Die Milchleistung hängt auch vom Futterangebot ab und wenn wenig Futter da ist, wird auch weniger Milch produziert. Eventuell standen auch Kühe trocken . Dazu kommt noch das Jungrind, das wahrscheinlich abtrank .... Kurzum, ich glaube, ein Nichtabmelken hätte nicht unbedingt zu grösseren Unruhen führen müssen.
Aber, Futter musste, wenigstens in kleinen täglichen Mengen, da gewesen sein, denn Kühe müssen ja ständig Gras, Heu oder Silage wiederkäuen können, da sie sonst recht schnell Pansenprobleme bekämen.
Aus meiner Sicht hätte entweder soviel Futter auf einmal in den Raufen liegen müssen, dass die Tiere trotz Dauerfressens tagelang davon gehabt hätten , oder aber es wurde doch jeden Tag gefüttert.

Selbst wenn ihnen an dem Mordtag Massen von Futter gegeben worden wäre , hätten sie kein Wasser aus frischem Gras ziehen können , denn im Winter kam ja nur Heu oder Silage infrage. Ein grosser Wasservorrat hätte, im Gegensatz zu einem grossen Futtervorrat, aber nicht gegeben werden können .
Einerseits heisst es, die Kühe waren in keinem guten Zustand, anderseits wurden die Kühe doch recht schnell von den Erben vom Hof geholt . Deshalb hört sich für mich die Beschreibung " schlechter Zustand" nicht nach tagelangem kompletten Futter- und Wasserentzug an, denn Kühe mit Pansenproblemen wären wohl eher beim Schlachter gelandet. Aber, trotz des beschriebenen schlechten Zustandes waren sie dazu offenbar noch zu wertvoll, also wahrscheinlich nicht krank.

Bleibt, aus meiner Sicht : Kühe in schlechtem Zustand, aber nicht krank = über mehrere Tage, aber nur notdürftig versorgt . Und eine nur notdürftige Versorgung spricht, m.E., einfach nicht für einen Bauern , der wohl eher schneller gearbeitet hätte um nicht vielleicht beim Füttern und Tränken erwischt zu werden , als Vieh verkommen zu lassen.
Der oder die Täter waren aber nicht nur unglaublich brutal beim Morden, sondern hatten wohl auch nicht genug Bezug zu Kühen und waren deshalb einfach zu faul, die Kühe durch schnelleres Arbeiten ordentlich zu versorgen. Der Hund hatte ein eingeschlagenes Auge, was sicher bei einem Hieb Richtung Schädel passierte.Und ich würde wetten, derjenige der auf den Kopf des Hundes zielte, hätte ihm, nicht sehr klug, auch den Schädel eingeschlagen, wurde aber von einem Zweiten davon abgehalten, weil es wichtig war, dass man sein Bellen hört und zwar einerseits als Warnung für die Täter, als auch als " Normalitätszeichen -und Geräusch ".
Zumindest für einen Täter werfe ich deshalb mal die Eigenschaften schnell aufbrausend, brutal, komplett empathielos, faul und dümmlich zum Zerfleddern in den Raum .


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2015 um 03:03
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Heike75 hat Aussagen von Zeitzeugen zitiert, nach denen das Vieh gebrüllt haben soll. Sie hat ihre Informationen aus dem Hinterkaifeck Wiki. Ich habe jetzt ebenfalls nachgesehen. Unter dem Untertitel: Sachverhalte: Wurde das Vieh zwischenzeitlich versorgt sind tatsächlich SIEBEN Aussagen aufgelistet, die das Brüllen von Vieh bestätigten. Sie hat aber nicht erwähnt, dass dagegen ZWÖLF Aussagen dort zu finden sind, die das genaue Gegenteil behaupten.
Das brauchte ich auch nicht zu erwähnen, denn das hatte @DerGreif bereits geschrieben und mein Beitrag (7 Zeugenaussagen, die ein Brüllen der Tiere bestätigen), war eine Antwort an @DerGreif, um aufzuzeigen, dass es auch andere Aussagen zu den Tieren gibt. Ich "unterschlage" grundsätzlich keine Fakten.

Letztendlich bringt uns nur die Beschreibung der Tiere weiter... in welchem Zustand befand sich das Vieh nach der Entdeckung. Dazu gibt es 6 Aussagen, die doch recht deutlich sind:

Die Tiere wurden versorgt:
- In der Gegend nimmt man an, daß das Vieh des Grubers bezw. der Gabriel nach dem Morde noch gefüttert wurde, denn das Vieh soll trotzdem nicht so abgemagert ausgesehen haben, wie man es hätte annehmen müssen.
- Erzählen hörte ich, dass das Vieh nicht den Eindruck machte, als ob es schon mehrere Tage kein Futter bekommen hätte.
- "Das Vieh machte auf mich als Landwirt nicht den Eindruck, als ob es schon mehrere Tage ohne Futter war. Ich glaube sogar, dass ein Mutterkalb vorhanden war und dieses hätte bestimmt laut geschrien, wenn es eine oder mehrere Mahlzeiten nicht gefüttert worden wäre. Außerdem befanden sich auch etwa 8 Wochen alte Ferkel im Stall. Auch diese verhielten sich allgemein ruhig."
- "Die im Stall des Anwesens Gruber gestandenen 3-4 Milchkühe sind während der Tage nach der Tat gemolken worden, was daraus zu entnehmen war, dass ihr Euter normal aussah."

Nun die Aussagen zu den Tieren, die eine Fütterung unwahrscheinlich machen:
- Er [Anm.: gemeint ist Schlittenbauer] hat sich auch erboten 2 junge Schweine, die anscheinend durch Hunger und Durst stark gelitten hatten in Verwahr zu nehmen. Im Einverständnis des Bürgermeisters Greger hat er diese Schweine in seiner Behausung untergebracht."

- "Es ist ohne weiteres möglich, daß die Kälber mehrere Tage ohne Futter sein können. Diese Tiere habe das Körperfett in sich, von dem sie sich, wie ich weiß, ernähren. Ich kann mich noch an 2 weitere Kälber entsinnen, die im Stalle standen. Diese machten wohl den Eindruck, daß sie bald verenden würden. Die großen Tiere im Stalle machten einen gekrümmten Rücken, dies ist ein Beweis dafür, daß es höchste Zeit war, sie zu tränken. Vorerst fraßen die Tiere gar nicht mehr, sondern verlangten nur Wasser."

Anmerkung: Nicht alle Schweine waren "halb verhungert"... sechs Schweine sind ok, zwei nicht... wie kann das sein?

Zu Deiner Chronologie:
Zitat von HathoraHathora schrieb:Eine einzige Aussage über brüllendes Vieh (Schirowskys) bleibt übrig für die Zeit vom Tod der Bauersleute bis zur Auffindung.
Die Kaffeehändler haben nie gesagt, dass das Vieh gebrüllt hätte. Das Vieh und der Hund gaben laut heisst nicht, dass das Vieh gebrüllt hat. Dies bestätigt sich auch durch die Aussage von Pöll, der in der Nähe auf dem Feld gearbeitet, aber nichts gehört hat.

Vom 02.04.22 haben wir nichts.

Am 03.04.22 stellte Pöll die Ruhe fest:
"Dabei bemerkte ich, dass mir schon am 1. und am 3.4.22 im Hause von Gabriel die ausserordentliche Stille aufgefallen ist, insbes. hat sich der dortige Hund nicht mehr gerührt. An den beiden gen. Tagen war ich auf dem Felde in der Nähe von Gabriel beschäftigt."

Andere Landwirte bestätigen dies:
"Vermutlich hielt sich der Täter noch einige Zeit am Tatort auf, weil den Umständen nach das Vieh im Anwesen gefüttert worden sein mußte. Die in der näheren Umgebung von Hinterkaifeck mit der Frühjahrsbestellung beschäftigten Bauern der umliegenden Ortschaften und Gehöfte nahmen, soweit festgestellt, kein Unruhigwerden des hungernden und durstenden Viehes wahr.

Am 04.04.22:
Hofner:
"Ich hörte weiter nichts, als das Brüllen der Kühe und das Bellen eines Hundes. Mir fiel wohl das starke Brüllen der Kühe auf, nahm aber weiter davon keine Notiz, da ich schon oft gehört habe, dass der Hofbesitzer ein Sonderling ist und er oft den ganzen Tage vom Felde nicht nachhause ging, so, dass das Vieh sich selbst überlassen war."

Schlittenbauerjungs / Schlittenbauer:
"Kurz darauf kamen meine Söhne zurück und gaben an, dass sie niemanden angetroffen haben, dass sie etwas winseln hörten u. das Vieh im Stall schreie"

Goldhofer:
Am ... 4. April 1922 wurde im Anwesen ... in Gröbern bzw. Kaifeck Gem. Wangen die Wahrnehmung gemacht, dass in demselben in auffallender Weise das Vieh brüllte sich aber sonst gar nichts in demselben rühre."

Pielmayer:
"Schlittenbauer hatte am 4.April 1922 abends nach Entdeckung der Mordtat noch das Vieh und den Hund gefüttert, da diese längere Zeit nicht gefüttert war, wie aus dem kläglichen Brüllen und dem Bellen und Winseln des Hundes zu entnehmen war."

Unterm Strich hörte man das Vieh ausschliesslich am 04.04.22 brüllen. Am 01.04 nicht (was jetzt ja nicht sooo verwunderlich ist), am 02.04.22 nicht und am 03.04.22 auch nicht. Plötzlich, am 04.04.22, fängt das Vieh an zu brüllen.
Und genau das finde ich auffällig. Deshalb bin ich der Meinung, dass die Tiere gefüttert wurden. Nicht so, wie es ein Bauer getan hätte, aber zumindest so, dass sie nicht losgebrüllt haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2015 um 05:36
@Heike75
@BigMäc

Aus den widersprüchlichen Aussagen bez. des Zustands der Tiere kann man schlicht nichts folgern.
vielleicht wurden sie notdürftig versorgt, vielleicht garnicht.
Es herrschte keine sommerliche Hitze, die Milchleistung der Kühe war nicht mit der heutigen vergleichbar und keiner weiß, welches Kraftfutter zur Verfügung stand. es sind schlicht Spekulationen. Tiere halten einiges aus, zumal, wenn sie vorher womöglich auch eher spärlich versorgt wurden.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2015 um 05:58
Allen anderslautenden Beiträgen zum Trotz:
Für mich ist Schlittenbauer ein heißer Kandidat!

Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß es einen Zusammenhang zwischen den "Eigenheiten" der Hinterkaifecker und dem Mord gibt, der Täter die Familie quasi hasste und es persönliche Beweggründe waren, die zu diesem Mord führten.
Daß Schlittenbauer einen wirklichen Hals auf die Gruber/Gabriels hatte zeigt schon die Anzeige wegen Blutschande. Zu dieser Zeit sicher nicht üblich, zumal er damit notgedrungen sein eigenes Verhältnis zu VG offenlegte und das im katholischen Bayern..
Man muß der bekannten Doku insoweit zustimmen, daß der kleine Josef ein Schlüssel zu sein scheint.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2015 um 09:16
Kurz off-topic, weil kurz meinen Standpunkt darstellen möchte.

Die Wissenschaft
Wenn ich ein Problem habe, das im lebenspraktischen Bereich liegt, gehe ich damit lieber zu einem Menschen, der sich beruflich seit Jahrzehnten damit befasst hat - und nicht zu einem studierten Fachmann.

Etwas überspitzt würde ich sagen: Wenn ich einen Brief in eine Fremdsprache übersetzt haben möchte, gehe ich zu einem Muttersprachler. Hier im Forum würden einige wohl zu einem Menschen gehen, der die Sprache studiert hat - und am besten noch einen Doktortitel hat.

Tierärzte
Braucht man hin und wieder. Auf dem Land seltener, als in der Stadt.
Ein professioneller Tierhalter kennt seine Tiere. Er verfügt über eine ganze Bandbreite von Hilfsmitteln, Hausmitten, Heilmethoden. Ich habe das Glück in meiner Nähe eine heilkundige Frau zu haben. Wenn eines meiner Tiere krank ist, frage ich zuerst sie.
Gewisse Dinge muss natürlich der Tierarzt machen.- Aber der weiß auch nicht alles.


Die Wissenschaft nimmt sich selbst oft zu ernst. Heute wird eine Erkenntnis herausposaunt und alles hat sich danach zu drehen. Die Praktiker haben die "neue" Erkenntnis oft schon lange gewusst und danach gehandelt. -

Ein Beispiel: Meine Hausärztin erzählte, dass ein Erwachsener pro Tag so und soviel Flüssigkeit zu sich nehmen soll. (Es gab gerade eine Studie dazu). Kaffee zählt nicht mit, weil Kaffee entwässert.

Ein paar Jahre später erzählt dieselbe Ärztin, Kaffe zählt jetzt doch mit. "Eine neue Studie hat ergeben..."

Ich finde die Wissenschaft sehr wichtig-keine Frage.

Für mich sind alle Erkenntnisse immer nur Momentaufnahmen. In einer bestimmten Zeit gemacht. - Irgendwann kann alles revidiert werden.


Dieses Forum ist für mich kein Kräftemessen. Es geht nicht ums Rechthaben.
Jemand, der sich hier zum Fall einliest, sollte verschiedene Ansichten erfahren.

Ich glaube, dass man damals der Sache mit den Tieren nicht wirklich intensiv nachgegangen ist.
Die Tiere mussten schnell versorgt werden. Die Schweine wurden vermutlich geschlachtet.
Die Ermittler dürften auch einen Schock gehabt haben. Ich denke, die wurden da mehr oder weniger hineingeworfen. Der Gerichtsmediziner hatte wer weiß was für Ideen. Der Fotograf hat zu wenig fotografiert. Die Gerichtsmedizin steckte noch in den Kinderschuhen. Die Leute im Dorf haben "gemauert" usw.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2015 um 09:38
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Dieses Forum ist für mich kein Kräftemessen. Es geht nicht ums Rechthaben.
Jemand, der sich hier zum Fall einliest, sollte verschiedene Ansichten erfahren.
Vielen Dank für diesen Beitrag! Ich bin nur stiller Mitleser (dies aber schon seit langem), aber auch mich befremden die Beiträge von einzelnen Usern, die so von oben herab und zynisch rüber kommen. Meiner Meinung nach kann man alles sachlich und neutral lösen ohne sich über andere User unterschwellig lustig zu machen.

Ich würde sogar sagen, dass sachliche Entgegnungen mit Belegen/Links auf Beiträge, die vielleicht zu sehr in fantastische Schlussfolgerungen abdriften, mehr Gewicht haben als ein lächerlich machen der betreffenden User.


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2015 um 10:16
@frauZimt

Man muss es einfach in der Zeit sehen. Was wussten Tierärzte denn damals bzw was hat sie gerade bei Nutztieren interessiert?
Damals wurde einer Kuh, die nicht aufstehen wollte, der Schwanz abgeschlagen...
Es ist doch albern, in diesem Fall davon auszugehen, daß sich jemand um das Wohl der Tiere geschert hätte, das war sicher nicht so. Von daher sind sämtliche Aussagen in dieser Richtung nichts wert.
Ob die Tiere nun geschrien haben oder nicht, wer hätte das wann bemerkt oder für wichtig erachtet?


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Mordfall Hinterkaifeck

23.09.2015 um 11:09
@Carietta
Danke für die klaren Worte!
Im "Großen und Ganzen" bin ich auch nur Mitleser, aber es werden ja immer mehr, die gleicher oder ähnlicher Meinung sind, @Carietta
Doch jene, die es angeht, sie machen unbeirrt weiter... Dabei ist die Frage nur, wer sie denn wirklich noch ernst nimmt...
Verbissen, zu mehr kann (darf..) ich mich hier leider nicht auslassen.

Dennoch ist und bleibt m.E. HK ein Mythos, der fasziniert und auch mal konträre Meinungsäußerungen dazu erlaubt, ohne gleich "niedergemacht" oder mit niveaulosen Kurzsprüchen bedacht zu werden. Im übrigen hat meiner Meinung nach @BobGray das letzte Thema kurz und bündig auf den Punkt gebracht.


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