Mordfall Hinterkaifeck

jerrylee schrieb:Inwieweit sie nun durch die Einheirat ihres Bruders in Hinterkaifeck begründete Verwandtschaft erbberechtigt waren, ist mir nicht bekannt.

Über Karls Tochter hatten die Großeltern ´nen Fuß drin.
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Personen:_Die_Erben_der_Hinterkaifecker

Die liebe Verwandtschaft, die Extra noch ein "Ave Maria" gebetet hat.

Zäzilia Brückl,geb.Starringer, geb. 06.10.1898 ........

http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Orte:_Aresing


oder

Viktoria Starringer, geb.Plöckl, geb. 25.02.1891

jerrylee schrieb:Die liebe Verwandtschaft, die Extra noch ein "Ave Maria" gebetet hat.

Uns Katholiken leutet das ewige Licht auch ohne Extra´s ;-)

Viktoria Starringer, geb.Plöckl, geb. 25.02.1891
Mit der kann ich aushelfen:
Gerenzhausen bestand aus zwei Höfen, damals Nr. 57 und Nr. 58 und die waren beide im Besitz von Familien Starringer. Verwandschaft war da auch irgendwie um einige viele Ecken gegeben (Die Väter o. Großväter waren wohl Cousins oder so ähnlich ?)
Auf Gerenzhausen Nr. 57 wohnte Josef Starringer mit seiner Ehefrau Cäzilia geb. Asam.
Viktoria Starringer, geb.Plöckl geb. 25.02.1891 - gest. 20.2.1971 heiratete
Georg Starringer (*1878) von Gerenzhausen Nr. 58 und war quasi die Nachbarin der Cäzilia geb. Asam.

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

Über die erste Dame weiß ich nichts allerdings findet sich der Name Starringer in der Region doch häufiger.

Ja die Starringer, vom der grundliederlichen Person bis zu einem gravierenden Versprecher.

http://www.hinterkaifeck-mord.de/homepage/html/Unterseiten/Starringer_Dokumente.html

Der ermordete Andreas Gruber war mein Stiefvater. Die ermordete Viktoria Gabriel war meine Stiefschwester. 
(Gröbern, 05. April 22)

Hierzu führe ich an, daß die Asam eine grundliederliche Person ist,
oftmals erst in der Früh um 3 Uhr nach Hause kommt

Grundliederlich weil eine 21 jährige nachts um 3 Uhr heim kommt? Wer tat das denn nicht?

jerrylee schrieb:Der ermordeteAndreas Gruberwar mein Stiefvater. Die ermordeteViktoria Gabriel war meine Stiefschwester.

Versprecher? Ich hätte vielleicht die Formulierung „ Die ermordete Cäzilie Gruber war meine Mutter.(das fehlt!) Die ermordeteViktoria Gabriel war meine Halbschwester (statt Stiefschwester). Der ermordete Andreas Gruber war mein Stiefvater.“ gewählt.

margaretha schrieb:Grundliederlich weil eine 21 jährige nachts um 3 Uhr heim kommt? Wer tat das denn nicht?

Liederlich hat fast immer eine moralische Konnotation im Sinne von Das macht man nicht!. Ein liederlicher Lebenswandel verurteilt und wertet einen eher schlampigen, verkommenen Lebenstil, der von zahlreichen (sexuellen und anrüchigen) Bekanntschaften über ungewöhnliche Schlaf- und Arbeitszeiten bis zu Drogenkonsum jeder Art und absoluter Gleichgültigkeit alles umfasst.
http://wortfeiler.blogspot.de/2011/04/verlorene-worte-liederliche.html

Er soll auch Viktoria Gabriel gerne heiraten haben wollen. Sie habe ihn aber nicht mögen, wegen seines liederlichen (lüderlichen) Lebenswandels. (Thaler)

oder in Verbindung....

https://books.google.de/books?id=idfvBgAAQBAJ&pg=PA50&lpg=PA50&dq=liederlicher+lebenswandel+1903&source=bl&ots=F1LZBX9CUf&sig=QOvkxDAm5uQvFxM7GmPcd9VOSaQ&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjlkPL8-JrNAhVCUBQKHTsMAJQQ6AEILDAB#v=onepage&q=liederlicher%20lebenswandel%201903&f=false

Ich kenne liederlich auch eher in den von Dir geschilderten Beispielen aber da ist ja nix bekannt, oder? Der Dienstherr bezieht sich auf die späte Heimkehr. - das sie nicht in der Kirche beten war dürfte klar sein-

margaretha schrieb:das sie nicht in der Kirche beten war dürfte klar sein

Die größte Kurpfuscherin Bayerns führte als "Jugendliche" auch ein Freies Leben.
Nach den damaligen Zeitungsartikeln kam sie bis nach Hamburg.

https://www.ovb-online.de/bayern/seltsame-amalie-6406643.html

Cäzilia Asam war 1902 als 21 jährige bei den Schwaigers in Stellung, dort lief sie weg weil sie von ihrer Dienstherrschaft geschimpft wurde.

Thomas Schwaiger sagte wohl folgendes über die C. Asam:

Hierzu führe ich an, daß die Asam eine grundliederliche Person ist,
oftmals erst in der Früh um 3 Uhr nach Hause kommt und infolgedessen mit vollem Recht
von ihrer Dienstherrschaft merklich .....(?) und ihr eine Rüge erteilt wurde.

.....(?) heißt das evtl. verwarnt?

Im Jahr darauf soll sie den Josef Starringer geheiratet haben, ist es nicht möglich das sie sich mit ihm traf und es deshalb später wurde? Zu dem Zeitpunkt war ja noch nicht klar das dieses Gspusi mal der spätere Ehemann sein wird und man hätte auch davon ausgehen können das sie sich mit irgendwem trifft und das schickte sich für Damen 1902 halt noch nicht. Die waren dann eben gleich liederliche Frauenzimmer, gleich ob sie nun bei einer Freundin sticken waren oder brav und hochgeschlossen in einem Cafehaus.


Über ihr Elternhaus gibt die Familie Schwaiger ja keinerlei moralisch abwertende Bemerkungen ab:
"Gruber selbst war ein hilfsbereiter Mensch. Zu jeder Zeit hat er einem geholfen. Andererseits aber war Gruber eine verschlossene Person und hat nicht jeden in seine privaten Verhältnisse eingeweiht."
A. Schwaiger 1951

margaretha schrieb:Im Jahr darauf soll sie den Josef Starringer geheiratet haben, ist es nicht möglich das sie sich mit ihm traf und es deshalb später wurde? Zu dem Zeitpunkt war ja noch nicht klar das dieses Gspusi mal der spätere Ehemann sein wird und man hätte auch davon ausgehen können das sie sich mit irgendwem trifft und das schickte sich für Damen 1902 halt noch nicht.

Klingt nach Lovestory, zur Bauernerotik fällt mir folgendes Gedicht von Georg Queri ein, bei dem das Neuburger Internat scheinbar wenig gebracht hat, hoffentlich führten ihn seine Ausflüge nicht noch nach Mühlried.

1902 sangen sie im Fasching zu Lengries am hellen Tag.

Der Sagschneider von X.
mit sein langa,
der hat`s aa probiert
und hat der Y. sei Tochter verführt.
Der Z. von Westerham,
der haut a sei Schwester zsamm,
Dominus vobiscum,
dees waar mir z' dumm.

Beim Dammerbauern verkehrten 1903 nicht nur die feine Gesellschaft wie Bauern,Zimmerer und Trinker sondern auch Zuhälter.
Eine der Damen die in Mühlried professionell arbeitete, wurde vom Schwurgericht München wegen Meineids zu einem Jahr Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt. Die Dame stammte aus Edelstten, ich weiß nicht ob sie so Edel war.

Ich gebe ja zu, 1903 bestand wegen der Trockenheit und Wirtschaftskrise große Not in bayerisch Schwaben.

Das Amtsgericht München I bearbeitet einen ähnlichen Fall, diesmal in der Hauptrolle ein Schuster aus Geisenfeld, der von nichts gewusst hatte.

1902 sangen sie im Fasching zu Lengries am hellen Tag.
Dominus vobiscum,
dees waar mir z' dumm.

Et cum spiritu tuo

Du kannst einem aber auch die Sache sowohl mit dem Glauben und der Lovestory echt madig machen.

jerrylee schrieb:Beim Dammerbauern verkehrten 1903 nicht nur die feine Gesellschaft wie Bauern, Zimmerer und Trinker sondern auch Zuhälter.

Auch wenn es zahlende Gäste sind, die Doppelmoral ist schon echt ätzend, auf der einen Seite die Dienstmagd als liederlich bezeichnen weil sie spät heimkommt und andererseits die offensichtlich unseriösen Herren tolerieren. Wein saufen und Wasser predigen kam eben noch nie gut an.

Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe.

margaretha schrieb:Auch wenn es zahlende Gäste sind, die Doppelmoral ist schon echt ätzend, auf der einen Seite die Dienstmagd als liederlich bezeichnen weil sie spät heimkommt und andererseits die offensichtlich unseriösen Herren tolerieren.

In Nürnberg wurde erst 1913 eine Sittenpolizei eingerichtet, bekannt ist der Fall von J.U., 1889 in Nürnberg geboren, wurde mit 15 Jahren wegen Diebstahls und Bettelei das erste mal aufgegriffen. Nachdem sie in der Folgezeit mehrfach als liederliche Person inhaftiert wurde. 1913 wurde sie erneut polizeilich erfasst. (Johannes Staudenmaier)

Polizeiliche Abstufungen wie liederlich oder grundliederlich waren mir bisher nicht bekannt.

Ähnliche Verhältnisse auch in Ingolstadt während des ersten Weltkriegs, es kam zu „Dienstendaufen“ und zu Zwangseinführungen wieder bei ihren ländlichen Arbeitgebern. In einem Fall kam es zu falschen Geburtsangaben und Diebstahl bei dem die Dame in Eichstätt inhaftiert wurde. In dem Fall wurde ihr später ein auf einer Einöde geborenes Kind weggenommen.


Reingruber, Georg (*23.12.1866, +25.04.1955)
absolvierte 1891 die königlich-bayerische Gendarmerieschule, nach Tätigkeit bei der Sittenpolizei bis 1917 Leiter der Polizeidirektion München (später: Mordkomission). 

Ich habe mit dem Auffindetag oder besser gesagt mit den nicht harmonierenden Zeiten ein Problem.

Die drei Auffinder geben zwar übereinstimmend an das sie etwa um 17:00 Uhr nach HK gelaufen sind und das passt auch mit dem Anlaufen der Verständigungskette beginnend bei der Polizei in Hohenwart um 18:00 Uhr ABER Georg Greger wird etwa um 15:45 von Schlittenbauers Sohn über die Tat informiert das wiederum deckt sich mit den späteren Aussagen der meisten Gröberner Nachbarn “...etwa um 16:00 Uhr...“
http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Vergleich:_Der_Auffindungstag

Bevor man mich jetzt falsch versteht, ich glaube nicht das man irgendwelche Flugzeugeinzelteile noch schnell in eine andere Gröberner Scheune bringen musste bevor man die Polizei kommen lassen konnte vielmehr finde ich naheliegender das man evtl. einen schwerverletzten Täter oder Mittäter fand und diesen weil er bekannt (und vielleicht schwachsinnig o. ä.) war aus der Schußlinie nahm.

Das Hinterkaifeck-Forum gibt es doch nun schon seit bald 10 Jahren. Die "Themen" der letzten Tage nach einer wohltuenden Ruhe wurden doch schon lange genug und mehr als ausführlich (und zum wievielten Male..?) in all den Jahren diskutiert. Man sieht es ja an der Resonanz, die gegenwärtig kommt...
Nichts für ungut, aber wenn es denn -was ja nicht verwunderlich ist- schon länger keine neuen Ansatzpunkte gibt, wäre es nicht besser, sich mit den vorangegangenen Diskussionen zu befassen bzw. diese zu lesen und bis zu wirklich neuen Erkenntnissen der "Gebetsmühle" eine Pause zu gönnen?

@jerrylee

jerrylee schrieb:In einem Fall kam es zu falschen Geburtsangaben und Diebstahl bei dem die Dame in Eichstätt inhaftiert wurde. In dem Fall wurde ihr später ein auf einer Einöde geborenes Kind weggenommen.

Nachtigall,.... (ich weiß es ja jetzt aber nicht- lieg ich richtig?), aber gab es (finanz.) Vorteile mit dem falschen Geburtsdatum oder geschah das aus Eitelkeit? Hmmh, Diebstal ist natürlich schei*e aber wenn es aus der Not heraus geschah wie etwa der Lebensmitteldiebstahl weil man Hunger hat, dann ist es zwar immer noch nicht gut aber man kann dann auch mal fünf gerade sein lassen.

Goggo schrieb:Nichts für ungut, aber wenn es denn -was ja nicht verwunderlich ist- schon länger keine neuen Ansatzpunkte gibt, wäre es nicht besser, sich mit den vorangegangenen Diskussionen zu befassen bzw. diese zu lesen und bis zu wirklich neuen Erkenntnissen der "Gebetsmühle" eine Pause zu gönnen?

Im Forum der Ahnungslosen ist dass gut möglich,dass die wirklich neuen Erkenntnisse fehlen, wenn an der Ein-Täter-Theorie festgehalten wird.

Wer hat den überhaupt die Frau R. nach HK vermittelt? Eine Julia Rogsaller oder die Rock(es)müller,
oder stammt die Dame vielleicht aus Rain bei Neuburg und heißt Roggesmüller. :-)

Kreszenz R. 24.4.22: Durch Vermittlung der Verdingerin Julia Roggersmüller in Schrobenhausen
Franziska Schäfer 2.5.32: Ich ging dann nach Schrobenhausen zur Verdingerin Rockesmüller

In Schrobenhausen ist in den Einwohnerverzeichnissen von 1922 ein Roggesmüller Michael(Maurer)gelistet. Evtl. ja der Vater oder Ehemann?
Eine Kriegsstammrolle konnte ich jetzt nicht finden aber
unter Roggesmüller gibt es den Eintrag eines Jakob (*1896 in Rain am Lech / BA Neuburg) zum 1. WK noch ledig und die Mutter hieß nicht Julia.

@Goggo

Goggo schrieb: Die "Themen" der letzten Tage nach einer wohltuenden Ruhe

Goggo schrieb:sich mit den vorangegangenen Diskussionen zu befassen bzw. diese zu lesen und bis zu wirklich neuen Erkenntnissen der "Gebetsmühle" eine Pause zu gönnen?

Wenn Dir Ruhe im HK Thread lieber ist, Beiträge "gebetsmühlaritg" vorkommen, dann meide den Thread doch einfach... du MUSST hier ja nicht lesen... *kopfschüttel*

Danke @heike75. Schön..., nach Wochen von Dir wieder mal was zu hören...
Leider kann (darf) ich hier nicht das antworten, was ich gerne möchte. Aber ich bleibe dabei, dass etwas Ruhe hier im Forum zum Thema Hinterkaifeck doch vernünftiger ist, als wenn immer wieder in regelmäßigen Abständen "gebetsmühlenartig" dasselbe Thema aufgegriffen wird. Das sieht man doch auch daran, dass sich von den vielen Usern hier die allerallermeisten aufs mitlesen (wenn überhaupt) beschränken.