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Mordfall Hinterkaifeck

51.742 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2017 um 21:43
Ich schicke voraus, dass ich nicht der Meinung bin, Hofner hätte Einbruchsspuren am Nordtor verursacht. Einen weiteren Einbruch hätte er vor den Auftraggebern und seinem Vorgesetzten nicht rechtfertigen können.
Außerdem gibt es Quellen (u.a. Pielmayer 1926), die diese Aufbruchsspuren am Nordtor für die Nacht vom 29. auf den 30.03. belegen.

Allerdings kann man nicht leugnen, dass Hofner den Antriebsriemen im Zuge seiner Aussage durchaus thematisiert und zumindest abgewägt haben dürfte, ob das Ausprobieren des Motors mit Antriebriemen (zur Futterhäckselmaschine) und ausreichend Kühlwasser nicht doch für ihn verpflichtend sei. Dazu hätte er -aus seiner Sicht der Dinge- in die Futterkammer vordringen müssen:

Ich habe dann von der Ausprobierung der Zylinderkopfdichtung mit Wasser Abstand genommen, da ich sonst hätte in das Haus eindringen müssen, wegen des Antriebriemens und wegen des Wassers, wovon ich einige Eimer voll hätte in die Grube schütten müssen.

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28.03.2017 um 22:08
@hörstein
Zitat von hörsteinhörstein schrieb:Allerdings kann man nicht leugnen, dass Hofner den Antriebsriemen im Zuge seiner Aussage durchaus thematisiert und zumindest abgewägt haben dürfte, ob das Ausprobieren des Motors mit Antriebriemen (zur Futterhäckselmaschine) und ausreichend Kühlwasser nicht doch für ihn verpflichtend sei. Dazu hätte er -aus seiner Sicht der Dinge- in die Futterkammer vordringen müssen:
Das "drüber nachdenken" leugne ich ja nicht... aber es ist ja schon ein Unterschied, ob man drüber nachdenkt oder ob man es tut. Das ist der Unterschied zu den Beitrag von @totto...
Zitat von tottototto schrieb:Einbruchspuren an der Türe zur Futterkammer, ... ordne ich eher dem Monteur Hofner zu, als er versuchte in den Stadel zu kommen, um den Riemen an der Gsottmaschine aufzuziehen.
Hofner erwähnt in seiner Aussage aus 1925 explizit, dass er nicht durch das offene Tor (West- oder äusseres Tor genannt) gegangen ist, sondern aus der Entfernung hineingeschaut hat, ich zitiere:

"Dort bemerkte ich, dass die Scheunentür in aller Weite offen stand. Ich ging aber nicht in die Scheune hinein, da ich mir dachte, da hast nichts zu suchen darin, fiel aber wohl auf, dass sich in der Scheune nichts rührt, nachdem dieselbe sperrangelweit offen stand. Ich sah in einer Entfernung von etwa 3 Meter oberflächlich in die Scheune hinein, wo ich aber nicht das geringste bemerkte."  


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29.03.2017 um 01:52
Zitat von Heike75Heike75 schrieb:    Quastenflosser schrieb:
   Das geklaute Geld kann auch von den Menschen eingesteckt worden sein, die vor der Polizei am tatort waren. Gelegenheit macht Diebe.

Der Geldbeutel auf dem Bett von Viktoria soll ja nach Zeugenaussagen geschlossen gewesen sein... auf dem Tatortbild vom Schlafzimmer der Viktoria ist er aber offen ;-)
Was nicht gerade für den Tatortfotograf spricht ;-)
Nee... das Hauptproblem ist doch echt, dass es dort niemals eine wirkungsvolle Absperrung des Tatorts gab - das würde glaube ich einiges hier auch erheblich erleichtern.


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29.03.2017 um 09:57
Alibi?

Polizeidirektion Landeskriminalpolizei, München, 05. Febr. 1931
Gez. Riedmayer, Krim. Inspektor,
………………“Bei Würdigung des gesamten vorliegenden Materials muss festgestellt werden, dass zwar – wie bereits erwähnt – bisher zur Überführung ausreichend Anhaltspunkte für eine Täterschaft des Schlittenbauer nicht erbracht werden konnten, dass es aber auch heute noch nicht möglich ist, ihn endgültig aus dem Kreis der in Erwägung zu ziehenden Personen auszuscheiden.“
Das sieht nicht nach einem felsenfesten Alibi aus.

Am 30. März 1931, Riedmayr:
............"Er brachte jedoch seine Antworten in einer Weise vor, dass berechtigte Zweifel an seiner Täterschaft entstehen mussten."
War Schlittenbauer nun als Zeuge geladen oder als Tatverdächtiger?


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Mordfall Hinterkaifeck

29.03.2017 um 11:23
An seiner nationalsozialistischen Gesinnung hegten seine Vorgesetzten keine Zweifel. In einer Beurteilung durch den seinerzeitigen Vorgesetzten,Otto von Oelhafen, hieß es 1935: „Hauptmann Riedmayr ist ein strenger, aber gerechter und fürsorgender Vorgesetzter, der seinen Untergebenen in der Dienstauffassung im Sinne des nationalsozialistischen Gedankenguts mit bestem Beispiel vorangeht."

Auf der anderen Seite war er wieder ein Sympathisant konservativ-monarchistischen Kreise und hat sich immer einige Optionen offen gehalten.
Zitat von tottototto schrieb:“Bei Würdigung des gesamten vorliegenden Materials muss festgestellt werden, dass zwar – wie bereits erwähnt – bisher zur Überführung ausreichend Anhaltspunkte für eine Täterschaft des Schlittenbauer nicht erbracht werden konnten, dass es aber auch heute noch nicht möglich ist, ihn endgültig aus dem Kreis der in Erwägung zu ziehenden Personen auszuscheiden.“
Das sieht nicht nach einem felsenfesten Alibi aus.
Riedmayr taugt wegen seiner Vergangenheit beim Bund Oberland nicht zum zitieren, er war damals als Wendehals seiner Zeit schon voraus. In der Nachkriegspolitik haben sich die Brüder im Geiste dann gegenseitig "Persilscheine" als Minderbelastet ausgestellt, keiner von ihnen war je ein Nationalsozialist, vielleicht nur ein ganz klein wenig.:-)
Beim Geheimdienst braucht man solche Schw...e wie Riedmayr.


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30.03.2017 um 10:19
Zitat von jaskajaska schrieb:Als Zeuge: http://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Dokumente:_1931-03-21_Vorladung_Schlittenbauer
Ungeachtet dessen, ob es sich am 31.04.1931 um eine Zeugen Vernehmung, ein Zeugen Verhör, eine Zeugen Befragung, oder vielleicht auch nur um eine Zeugen Anhörung handelte, gerade Letzteres wurde ja vom Staatsanwalt angedeutet und würde auch die lasche Vorgangsweiseweise Riedmayers bei der „Anhörung“ erklären, stellt sich die Frage:
Wie kommt Riedmayr von einer Zeugen Vernehmung/Anhörung ohne ersichtlichen protokollarischen Übergang zu einem Statement, dessen Grundlage eigentlich nur eine Beschuldigten Vernehmung sein kann.

Der Übergang von einem Zeugen zu einem Beschuldigten/Verdächtigen ist zudem jeweils vom leitenden Staatsanwalt zu bestätigen und zieht eine neuerliche Belehrung nach sich, da die Rechte und Pflichten von Zeugen und Beschuldigten verschieden sind.

z.B. Der Zeuge ist unter Strafandrohung zur Wahrheit verpflichtet kann aber unter bestimmten Voraussetzungen die Aussage verweigern. Der Beschuldigte kann wegen falscher Aussagen nicht belangt werden und hat generell das Recht die Aussage zu verweigern.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.03.2017 um 18:24
Zitat von tottototto schrieb:Ungeachtet dessen, ob es sich am 31.04.1931 um eine Zeugen Vernehmung, ein Zeugen Verhör, eine Zeugen Befragung, oder vielleicht auch nur um eine Zeugen Anhörung handelte...
Eine Vernehmung an diesem Tag ist nicht möglich, weil es den Tag nicht gab.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.03.2017 um 20:13
Hier hatte Riedmayr sein Amt gegen einen missliebigen Konzessionär ermitteln lassen.....

.....im Fall Hinterkaifeck gegen einen Tatverdächtigen Landwirt, wobei Riedmayr herausfinden wollte, ob L.S. mehr über die Hintergründe wusste.....




„Er steckte überall seine Finger rein, anstatt sich auf seine eigentlich gesetzmäßig verankerten Aufgaben zu beschränken,“ wurde schon im Juli 1955 im BND kolportiert. Bayernpartei, CSU und FDP seien stark gegen Riedmayr eingestellt, er werde nur noch von der SPD und Waldemar von Knöringen gehalten. Die CSU suche bereits kein Jahr nach Riedmayrs Amtsantritt einen Nachfolger, nach den Ereignissen der letzten Wochen wackle der Stuhl des Amtschefs ganz bedenklich. Die „Ereignisse der letzten Wochen“ bezogen sich wohl auf die so genannte Spielbankenaffäre, bei der Regierungsmitglieder der Bayernpartei beschuldigt wurden, Schmiergelder angenommen zu haben. Hier hatte Riedmayr sein Amt gegen einen missliebigen Konzessionär ermitteln lassen, eine Aufgabe, die selbst wenn sie als Wirtschaftskriminalität einzustufen gewesen wäre,primär nicht in den Aufgabenbereich des Verfassungsschutzes falle.
Mit der Spielbankenaffäre war Riedmayrs Karriere im Landesamt dann auch beendet. Zunächst offiziell erkrankt, wurde er auf eigenen Antrag mit Urkunde vom 22. März 1960 in den Ruhestand versetzt.
Stimmen, „ob man sich des Mühlhaus sicher“ sei: 
Man habe aus zwei verschiedenen Quellen, die es wissen müssten, gehört, dass Riedmayr ein Opportunist und Intrigant sei, der sowohl seine Einsetzung in seine derzeitige Position dem Sozialisten Hoegner verdanke als auch andererseits – wenn es ihm geeignet erscheine – mit seinen Beziehungen zu den Wittelsbachern prahlte.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.03.2017 um 21:34
Guten Abend allerseits!

Mal was anderes, was mich schon lange beschäftigt - ob die Morde abends oder in der Früh begangen wurden.

Vom Gefühl her würde ich abends sagen, aber meine Überlegungen bringen mich zu der Annahme, dass die Tat in der Früh stattgefunden hat.

1. Andreas und Cilli waren im Nachtgewand.
2. Cäzilia, Viktoria und Maria hatten Arbeitsbekleidung an.
3. In der Küche stand unangetastet die Brotsuppe lt Schwaiger Andreas 1951-12-17 und Sigl Jakob 1952-01-10.
4. lt KOI Reingruber 1922-04-06
waren die Betten im Schlafzimmer der Victoria sowie das Bett im Kinderbettstadel nicht frisch gemacht.
5. Abreisskalender 01.04.22

Möglichkeiten:
- Wenn es abends war und die Familie gerade mit dem Essen angefangen hätte bzw. mittendrin war, hätten Andreas und Cilli nicht das Nachtgewand angehabt.
- Wenn es abends war und die Familie das Essen beendet hätte, wäre auch die Schüssel leer gewesen. 
- Wenn es abends war, vlt hatten Andreas und Cilli schon gegessen und waren früher ins Bett gegangen - aber auch dann wäre schon mehr Suppe entnommen worden. Zudem, warum sollten auch gerade wg Marias Ankunft nicht alle zusammen essen. 

--> Das kann im Umkehrschluss eigentlich nur bedeuten, dass es schon in der Früh war.

Theorie:
Andreas und Cilli liegen noch im Bett.
Die Magd ist in ihrem Zimmer.
Cäzilia geht in den Stall/Stadel.
Viktoria geht in die Küche, reisst den Kalender ab und kocht dann die Suppe fürs Frühstück.

Also, Cäzilia geht in den Stall (sie hatte noch 1 Pantoffel lt Bericht Oberamtsrichter Wiessner 1922-04-06 an) und wird dann im Stadel erschlagen.
Währenddessen ist die Suppe fertig. Viktoria hat schon 1x herausgeschöpft und wundert sich, wo die Mutter bleibt. Also springt sie nur in Strümpfen schnell zum nachsehen und wird ebenfalls erschlagen.
In der Zwischenzeit steht Andreas auf wundert sich, wo die Frauen sind und läuft allein in den Stall/Stadel und wird erschlagen.
Im Anschluss dann Cilli (bzw umgekehrt).
Oder Cilli steht auf, niemand ist da, weckt Andreas und sie gehen gemeinsam nachsehen. Er geht voraus in den Stadel und wird angegriffen.
Cilli versucht entweder zu flüchten oder vlt springt sie dem Täter ans Bein und er muss sie erst wegschupfen oder er erschrak einfach nur durch Cillis (für ihn plötzliche) Anwesenheit - jedenfalls musste er schnell reagieren, um sie überhaupt zu erwischen und holt deshalb mit der Reuthaue aus, trifft sie dadurch aber nicht so genau wie die anderen Opfer und wahrscheinlich mit der spitzen Seite. Deshalb hat Cilli auch die andere Verletzung.
Dass Cilli evtl länger gelebt hat, wird er nicht bemerkt und auch nicht überprüft haben, weil er bei den Verletzungen davon ausgegangen ist, dass sie tot ist. Dann erschlägt er Andreas, geht ins Haus und dort die Magd und Josef.

lg, Pamela


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30.03.2017 um 21:54
@jerrylee
Zitat von jerryleejerrylee schrieb:der sowohl seine Einsetzung in seine derzeitige Position dem Sozialisten Hoegner verdanke als auch andererseits
Zur Sicherheit, sprechen wir hier von Wilhelm Hoegner, Staatsanwalt, Richter und MP von Bayern?


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30.03.2017 um 22:22
@NaPalmkatzl
Gegen die "Samstag-Morgen-Theorie" spricht ein ganz wichtiges Indiz: Maria Baumgartner hatte noch ihre "guten" Schuhe an. Morgens hätte sie mit Sicherheit Arbeitspantoffeln getragen.
Somit ergibt sich folgendes Bild:
1. Andreas und Cilli waren schon im Nachtgewand
2. Cäzilia und Viktoria hatten noch Arbeitsbekleidung an. Maria war noch in Anreisekleidung.
3. In der Küche stand halt Brotsuppe vom Frühstück - vom vorherigen oder für das nächste Frühstück wissen wir nicht. Auch nicht, ob sie wirklich unangetastet war.
4. Die Betten waren gemacht. Sie zeigen lediglich Spuren davon, dass Jemand an der Bettkante gesessen hat
5. Ich kenne es auch so, dass Abreißkalender abends kurz vor dem Zubettgehen vom Bauern auf den nächsten Tag aktualisiert wurden.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.03.2017 um 22:37
Hallo @Sonnenschein81


woher weisst Du, dass sie ihre guten Schuhe anhatte?


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Mordfall Hinterkaifeck

30.03.2017 um 22:38
@NaPalmkatzl

Finde ich gut her geleitet. Vor allem der abgerissene Kalender könnte für morgens sprechen.


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30.03.2017 um 22:56
In Memoriam Familie Gruber - Gabriel

+  31. März 1922

R. I. P.




 


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30.03.2017 um 22:58
@off-peak
Meine Oma hat immer vor dem Zubettgehen das Kalenderblatt abgerissen.
So pauschal kannst das nicht in die ein oder andere Richtung deuten.


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Mordfall Hinterkaifeck

30.03.2017 um 22:58
@off-peak

Danke! Der Kalender könnte zwar auch abends abgerissen worden sein (manche machen das tatsächlich so), aber in Kombination mit den restlichen Aussagen ergibt sich für mich dieses Bild. Wenn ich was übersehen habe, erfahre ich es hier 😊


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Mordfall Hinterkaifeck

30.03.2017 um 23:01
@NaPalmkatzl
Oder im www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Sachverhalte:_Die_genaue_Tatzeit (Wiki...)


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30.03.2017 um 23:31
@jaska

Genau!
Da hab ich ja auch nachgelesen - ich beziehe meine Infos nur aus dem Wiki 😀


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zilch ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

31.03.2017 um 00:03
Ich frage mich wirklich, ob das Kalenderblatt tatsächlich noch von einem Familienmitglied abgerissen wurde. Nach meinem Dafürhalten wäre dies eine letzte Handlung vor dem Zu-Bett-Gehen gewesen, aber es war doch noch Betrieb.
Der Bauer, der als erster raus muss, geht als erster ins Bett und das Schulkind gleich mit. Die Frauen aber machen noch den letzten Stalldienst, der Tag "gilt" also noch. Der Abriss und somit der Tagesabschluss wäre an dieser Stelle noch nicht gegeben.


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