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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

27.05.2022 um 08:56
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Dann hätten die von AGr offenbar mehreren Zeugen geschilderten Einbruchsversuche null Relevanz. An 2 Bereichen der Nordseite wurde ein Einbruchsversuch wahrgenommen.
Die Einbruchspuren an der Futterkammer stammen höchst wahrscheinlich vom Monteur Hofner; der wollte in die Tenne, um die Belastbarkeit des reparierten Motors zu überprüfen.

Grundsätzlich ist bei den Hinweisen zu vermeintlichen Spuren darauf zu achten, von wem die ursprünglich stammen.

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Mordfall Hinterkaifeck

27.05.2022 um 09:16
@totto
Zitat von tottototto schrieb:Die Einbruchspuren an der Futterkammer stammen höchst wahrscheinlich vom Monteur Hofner; der wollte in die Tenne, um die Belastbarkeit des reparierten Motors zu überprüfen.
Warum sollte Hofner die Manipulation am Schloss zur Motorenhütte zugeben und den weiteren Einbruchversuch nebenan in den Stadel verschweigen? Warum sollte ihm der eine gelingen und der andere nicht?

Auch wenn Deine Interpretation keinerlei Rückhalt in den Akten erfährt so wäre Deine Erklärung für die Spuren im Schnee wichtig, von denen Gruber ja mehreren Personen erzählt hat und zwar ganze 5 Tage bevor Hofner auf den Hof kam.
Zitat von tottototto schrieb:Grundsätzlich ist bei den Hinweisen zu vermeintlichen Spuren darauf zu achten, von wem die ursprünglich stammen.
Auf welche Infos berufst Du Dich denn konkret und von wem stammen sie ursprünglich?


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Mordfall Hinterkaifeck

27.05.2022 um 11:28
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Welche fällt dir ein ? Ich werde versuchen es mit dem Gruber als Täter zu erklären.
Der fremde Mann man Waldrand, der die Familie beobachtet hatte.
Die Schritte am Dachboden, da schon in der Nacht zuvor gehört wurden.
Der unbekannte(!) Mann, der etwas im Backofen verbrannt hat.

Bei Punkt eins und zwei könnte man natürlich einwenden, dass der Gruber das bewusst anderen Dorfbewohnern in Vorhinein erzählt hat, um eine falsche Fährte zu legen. Nur müsste es dann ein seid langem geplanter, eiskalter Mord gewesen sein, wonach es aber überhaupt nicht aussieht.


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27.05.2022 um 11:40
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Der fremde Mann man Waldrand, der die Familie beobachtet hatte.
Den muss man erst einmal belegen. Es ist fraglich ob es ihn gab.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Die Schritte am Dachboden, da schon in der Nacht zuvor gehört wurden.
Gegenfrage : Warum soll diese Geschichte stimmen ?
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Der unbekannte(!) Mann, der etwas im Backofen verbrannt hat.
Das war vll der AG selbst. Klamottenvernichtung ?!?
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Nur müsste es dann ein seid langem geplanter, eiskalter Mord gewesen sein
Nein danach sieht es nicht aus.


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27.05.2022 um 11:49
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Den muss man erst einmal belegen. Es ist fraglich ob es ihn gab.
Der Gruber hat mehreren Leuten davon erzählt, aber ein geplanter, eiskalter Mord war es nicht, wie du ja selbst sagst.
Wieso hätte er dann das gemacht?
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Gegenfrage : Warum soll diese Geschichte stimmen ?
Gleich wie oben. Wieso sollte er es Leuten erzählt haben, wenn es nicht vorgefallen ist?
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Das war vll der AG selbst. Klamottenvernichtung ?!?
Der vorbeikommende Augenzeuge Michael Plöckl berichtete aber von einer ihm unbekannten Person.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.05.2022 um 12:12
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Der Gruber hat mehreren Leuten davon erzählt, aber ein geplanter, eiskalter Mord war es nicht, wie du ja selbst sagst.
Wieso hätte er dann das gemacht?
Hast du meinen letzten Beitrag hierzu nicht gelesen ?
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Gleich wie oben. Wieso sollte er es Leuten erzählt haben, wenn es nicht vorgefallen ist?
Vll musste er erklären warum seine Frau oder seine Tochter einen Tag zuvor abgehauen ist ? ( Bericht der Fuchs )
Man muss sich auch die Frage stellen wer das berichtet hat ?
Der LS .. wer noch ?
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Der vorbeikommende Augenzeuge Michael Plöckl berichtete aber von einer ihm unbekannten Person.
Ach ja zeig mal den Bericht wo drin steht dass ihm der Mann unbekannt war.
(Unbekannt setzt voraus, dass er den Mann klar und deutlich sah)
Und das hat er in der Nacht bestimmt nicht ;)


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Mordfall Hinterkaifeck

27.05.2022 um 12:19
@Tron42
@Mr.Brain
Spannende Diskussion- ein Aspekt mal eingeworfen: all diese mysteriösen Informationen basieren auf Zeugenaussagen. Diese spiegeln immer die subjektive Wahrnehmung des Zeugen, die einer objektiven Überprüfung standhalten kann, aber nicht muss. Keine der Aussagen aber ist beweissicher von der Polizei ermittelt worden. Es bleiben rein subjektive Aussagen, die zutreffend sein können, aber nicht sein müssen.
Ein weiterer Aspekt der mich immer schon beschäftigt hat: stehen denn all diese Aussagen, sofern wir sie einfach mal für „gesetzt“ betrachten, in einem Zusammenhang mit dem Tatgeschehen? Also war der Fremde am Waldrand tatsächlich vor Ort um HK zu beobachten oder hatte das ganz andere (banale) Gründe? Steht der Zeitungsfund (Münchener Zeitung) überhaupt im Zusammenhang mit dieser Person etc.?


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27.05.2022 um 12:30
@EdgarH Da kann ich dir nur zustimmen. Ja das ist so.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Ein weiterer Aspekt der mich immer schon beschäftigt hat: stehen denn all diese Aussagen, sofern wir sie einfach mal für „gesetzt“ betrachten, in einem Zusammenhang mit dem Tatgeschehen?
Dieses "gesetzt" ist es was uns immer wieder zu Diskussionen bringt.
Ich denke das ist bei dieser lückenhaften Aktenlage gar nicht möglich.
Ein Teil wird aber durch Querverweise berichtet. Da würde ich persönlich dann es vll sogar als "gesetzt" ansehen.

Die Aussage der Fuchs muss für viele auch nicht stimmen. Aber sie wird gerne so und mal so ausgelegt.
Beispiel. Ich lege sie so aus, dass Streit in der Familie war. Die flüchtende Person wollte einfach nur weg vom Hof.
Andere sagen sie flüchtete weil sie die geisterhaften Geräusche vom Dachboden nicht ausgehalten hat.
Und viele sagen sie stimmt einfach nicht.

Tja was ist nun richtig ?
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Also war der Fremde am Waldrand tatsächlich vor Ort um HK zu beobachten oder hatte das ganz andere (banale) Gründe?
Vielleicht , vielleicht auch nicht. Vieles im Fall HK können Zeugen wohl gar nicht mehr rekonstruieren.
Sieht man doch auch an der Plöckl-GEschichte ziemlich deutlich.. Da wird sofort ein "unbekannter" Mann daraus gemacht. Sugerriert einem sofort, der AG kann es nicht gewesen sein. Liest man jedoch die Vermerke in den Akten ist es anders.
Das ist halt das berühmte Hören&Sagen das da ziemlich schnell entsteht.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Steht der Zeitungsfund (Münchener Zeitung) überhaupt im Zusammenhang mit dieser Person etc.?
Vermutlich auch nicht .Ich halte beides für Geschichten die sich im Laufe der Zeit entwickelten.


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27.05.2022 um 13:07
Zitat von jaskajaska schrieb:Warum sollte Hofner die Manipulation am Schloss zur Motorenhütte zugeben und den weiteren Einbruchversuch nebenan in den Stadel verschweigen? Warum sollte ihm der eine gelingen und der andere nicht?
Mi tein klein bisschen Logik lässt sich diese Frage beantworten:

Hofner erklärte, warum er das Türchen zur Motorenhütte aufgebrochen hat; er hatte nämlich den dringenden Auftrag, den darin befindlichen Motor auf jedem Fall zu reparieren.
Die Futterkammertüre konnte er nicht öffnen, ohne einen größeren Schaden an der Türe anzurichten.
Hofner hat auch darauf verwiesen, dass er deswegen die Belastungsprobe des Motors nicht durführte, er aber auf seine handwerklichen Fähigkeiten vertraue und auch ohne Überprüfung die Reparatur in Ordnung sei.

Ich frage mich, was den das „Wiki“ für einen Wert haben soll, wenn an mich ständig solch triviale Fragen gestellt werden. Fragen, die schon Gegenstand ellenlanger Debatten waren und dabei auch schon längst beantwortet wurden.


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27.05.2022 um 13:57
@totto
Zitat von tottototto schrieb:wenn an mich ständig solch triviale Fragen gestellt werden.
:D Du Ärmster!
Zitat von tottototto schrieb:Die Futterkammertüre konnte er nicht öffnen, ohne einen größeren Schaden an der Türe anzurichten.
Das steht so nicht im Wiki. Woher hast Du das?


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27.05.2022 um 15:07
Zitat von tottototto schrieb:Grundsätzlich ist bei den Hinweisen zu vermeintlichen Spuren darauf zu achten, von wem die ursprünglich stammen.
Ja, dann sollten wir mal schauen, wer außer dem Schlittenbauer noch davon berichtet hat. Im Wiki ist darüber eine SEITE Aktencheck Einbruchsversuch /Fußspuren.


  1. Lorenz Schlittenbauer
  2. Kaspar Stegmeier
  3. Thomas Schwaiger


über die nicht wieder wegführenden Fußspuren berichten weiters:

  1. Josef Mayer
  2. August Ritzl


Nicht berücksichtigt habe ich:

  • Wenzeslaus Bley, der das in der Wirtschaft hörte
  • August Hueber, der nur als Mitglied der Jagdgesellschaft am Hof vorbeigekommen ist und sich 30 Jahre später erinnerte
  • Bürgermeister Gall, der das nur vom Hörensagen wusste


Die Angabe von Stegmaier, stammt sogar aus der Zusammenstellung des Staatsanwaltes Pielmayer von 1926, denke also diese Quelle dürfte seriös genug sein!

Das Resümee ist demnach, daß Andreas Gruber selbst am Donnerstag, 30.03. mehreren Zeugen über den Einbruchsversuch berichtet hatte. Hofner war aber erst am Dienstag und nach der Tat auf dem Hof.
Zitat von tottototto schrieb:Die Einbruchspuren an der Futterkammer stammen höchst wahrscheinlich vom Monteur Hofner; der wollte in die Tenne, um die Belastbarkeit des reparierten Motors zu überprüfen.
Hofner scheidet aus, sh. oben, er war erst nach der Tat dort da es ihm in der Woche davor aufgrund des Wetters auch nicht möglich war.
Zitat von tottototto schrieb:Grundsätzlich ist bei den Hinweisen zu vermeintlichen Spuren darauf zu achten, von wem die ursprünglich stammen.
Ich würde das dahingehend erweitern, daß man grundsätzlich auch auf Stringenz achten sollte, das wackelte ja bereits bei den Maiers!


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Mordfall Hinterkaifeck

27.05.2022 um 17:38
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Vll musste er erklären warum seine Frau oder seine Tochter einen Tag zuvor abgehauen ist ? ( Bericht der Fuchs )
Man muss sich auch die Frage stellen wer das berichtet hat ?
Der LS .. wer noch ?
@margaretha hat das eins weiter oben gerade sehr gut erklärt.
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Man muss sich auch die Frage stellen wer das berichtet hat ?
Der LS .. wer noch ?
Der Gruber hat darüber anscheinend seinen Nachbarn recht ausführlich darüber, berichtet, es ist also eher unwahrscheinlich, dass er sich das ausgedacht hat. Über den angeblichen Vorfall mit dem Abhauen selbst hat ja angeblich nur seine Enkelin in der Schule berichtet.

Das generelle Problem bei der AG-Theorie ist meiner Meinung aber, dass sie ziemlich viele Zufälle benötigt, damit sie stimmig wird. Je mehr Zufälle ein Szenario benötigt, desto unwahrscheinlicher wird es.

Gruber müsste also zufällig mit einer lebensbedrohlichen Kopfverletzung noch fast vier Tage überlebt haben, dann zufällig bei den anderen Leichen gestorben sein und sein Todeszeitpunkt müsste danach noch zufällig kurz nachdem der Hofner der Hof verlassen hat gewesen sein damit alles zufällig so wie ein Verbrechen einer dritten Person aussieht. Und das sind einfach ein paar Zufälle zu viel. Oder könnte man es auch ohne diese Zufälle erklären?


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27.05.2022 um 20:12
ps. die Spuren im Schg
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Hofner scheidet aus, sh. oben, er war erst nach der Tat dort da es ihm in der Woche davor aufgrund des Wetters auch nicht möglich war.
Die meisten Spurenhinweise sind ja erst nach der Tat, bzw. nach der Auffindung verbreitet worden und hier ist es eben wichtig herauszufinden, von wem diese nachgereichten Hinweise ursprünglich stammten.
Der Hofner war erst nach der Tat in Hinterkaifeck tätig; das ist schon richtig und m.W. war es auch nach der Tat, als auf die Einbruchspuren speziell an der Futterkammer hingewiesen wurde.
Interessant ist auch, wie von vielen Leuten spontan – meistens vom Hörensagen - kurz nach der Tat von verdächtigen Spuren berichtet wurde.
Dass die Ermittler damals diese Gegebenheiten nicht durchschaut haben, lag an der Unfähigkeit komplexe Vorgänge zu analysieren - bei der Schlüsselangelegenheit und dem damit im Zusammenhang stehenden Heuseil liegt dasselbe Dilemma vor. Noch heute, hundert Jahre nach Hinterkaifeck, verstehen viele die Komplexität dieser Angelegenheiten immer noch nicht.

PS: die Geschichte von den Spuren im Schnee (arschlings)gehört eigentlich ins Karl Valentin Musäääum.


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27.05.2022 um 20:23
@totto
Zitat von tottototto schrieb:Die meisten Spurenhinweise sind ja erst nach der Tat, bzw. nach der Auffindung verbreitet worden
Alles andere wäre erstaunlich…
Zitat von tottototto schrieb:Dass die Ermittler damals diese Gegebenheiten nicht durchschaut haben, lag an der Unfähigkeit komplexe Vorgänge zu analysieren
Da hätten sie Dich gut brauchen können…


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27.05.2022 um 20:54
Zitat von tottototto schrieb:Die meisten Spurenhinweise sind ja erst nach der Tat, bzw. nach der Auffindung verbreitet worden und hier ist es eben wichtig herauszufinden, von wem diese nachgereichten Hinweise ursprünglich stammten.
Der Hofner war erst nach der Tat in Hinterkaifeck tätig; das ist schon richtig und m.W. war es auch nach der Tat, als auf die Einbruchspuren speziell an der Futterkammer hingewiesen wurde.
Interessant ist auch, wie von vielen Leuten spontan – meistens vom Hörensagen - kurz nach der Tat von verdächtigen Spuren berichtet wurde.
War der Beitrag von mir unverständlich? Beitrag von margaretha (Seite 2.497)



Was soll man Dir eigentlich entgegnen, wenn alles das was ermittelt wurde, wie bspw. hier im Bericht von Pielmaier:
Nach den Erhebungen hat der Austrägler Andreas Gruber am 30.März 1922, ein Donnerstag, vormittags noch mit dem in der Nähe ackernden Landwirt Lorenz Schlittenbauer von Gröbern und später mit Landwirt Kaspar Stegmeier von Gröbern gesprochen und ihnen mitgeteilt, dass bei ihm in der Nacht nach den in dem leichten über Nacht gefallenen Schnee ersichtlichen Spuren ein Einbruch versucht worden sein soll, wobei die Diebe in die Motorhütte eingedrungen sein sollen, da sich in dieser noch Schneespuren fanden.
Deiner Meinung nach sowieso Bullshit ist, weil:
Zitat von tottototto schrieb:die Ermittler damals diese Gegebenheiten nicht durchschaut haben, lag an der Unfähigkeit komplexe Vorgänge zu analysieren
Schade dass Du da nicht Vorort warst um denen sämtliche Geüchteküchen und Geredeschuppen aufzuzeigen!


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27.05.2022 um 22:43
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:Vll musste er erklären warum seine Frau oder seine Tochter einen Tag zuvor abgehauen ist ? ( Bericht der Fuchs )
Man muss sich auch die Frage stellen wer das berichtet hat ?
Der LS .. wer noch ?
Das soll nach der Aussage der Frau Fuchs die kleine Cilli in der Schule erzählt haben.
Die bei der Mordtat in Hinterkaifeck ermordete Schülerin Cäcilie Gabriel war eine Schulfreundin von mir. Sie besuchte die gleiche Klasse wie ich. Am Freitag, den 31.3.1922 war die Cäcilie Gabriel das letzte Mal in der Schule. Bei dieser Unterrichtsstunde schlief die Gabriel ein. Unser Schulfräulein, namens Weichert fragte die Gabriel, warum sie schlafe, worauf die Gabriel folgende Antwort gab: Der Großvater hat in der vergangenen Nacht meine Mutter (Viktoria Gabriel) geschlagen, worauf diese wegging. Wir haben uns dann mit der Laterne und dem Hund auf die Suche begeben und glaubten schon, dass die Mutter in die Paar gegangen ist. Wir konnten die Mutter aber zunächst nicht finden und glaubten schon, dass sie tot sei. Als es schon bald Tag wurde, fanden wir die Mutter im Wald auf einem Stock sitzend vor.

Am nächsten Tag, Samstag, 1.4.1922 blieb die Gabriel der Schule fern. An diesem Tag mussten wir auf Veranlassung der Lehrerin für die Gabriel ein Vaterunser beten, damit sie wieder gesund werde. Dazu muss ich bemerken, dass die Gabriel häufig kränkelte und wiederholt deswegen der Schule ferngeblieben ist.

Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1951-12-17_Fuchs_Sofie
Wenn man der Frau Fuchs Glauben schenkt, haben ihre Angaben von 1951 einen höheren Detailgrad als jene von 1984. Insbesondere die Präzisierung hinsichtlich der "Mutter" wird noch wichtig werden.

Der Vernehmer der
Landpolizei Bayern
Chefdienststelle Schwaben

- Kriminalstelle –
(ich gehe nicht davon aus, dass es der Verschrifter war), hielt es nämlich für erforderlich, daß man
meine Mutter
zusätzlich mit
(Viktoria Gabriel)
präzisierte und damit absicherte.

Nun, in der
Zeugenbefragung Sophie FUCHS
1984 lautet das bekanntlich anders.
... Einmal is sie in der Schul eingenickt (eingeschlafen). Dann hat sie der Lehrer gfragt, was los is mit ihr.
Sie hat nachher gsagt, daß sie die ganze Nacht die Oma gsucht hätten. Der Vater (Ann. der Großvater] hätte sie nämlich mal wieder recht gschlagn und mir ham dann glaubt, daß sie in die Paar gangen sei. Mir ham sie aber net gfunden. Mir ham sie draußen im Wald dann gfunden, da war sie auf einem Baumstock gesessen.
.....

Quelle: https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1984-02-14_Fuchs_Sofie
(Anm.: Das "mal wieder recht gschlagn" taucht hier soweit für mich ersichtlich erstmals auf. Ich habe Probleme damit, anzunehmen, dass Viktoria sich das ab einem bestimmten Alter hätte gefallen lassen - vor den Kindern schon gar nicht.)

Beide Varianten würden aber ggf. jedenfalls kriminalistisch auf ein innerfamiliär auffälliges Ereignis -verbunden mit einer heftigen Reaktion des betroffenen Familienmitglieds- im unmittelbaren zeitlichen Vorlauf zur Ermordung schließen lassen.

Es wäre aber sehr schwierig geworden, hätte man die Schulerzählung der kurz danach ermordeten Cilli - wie auch die divergierenden Punkte in der Aussage und bei der späten Befragung von Frau Fuchs - revisionssicher bewerten müssen. Es gibt keine mir bekannten externen (Hilfs)Indizien oder gar Tatsachen, welche die Schulerzählung stützen könnten. Das fällt auf in einer kleinen Gemeinde, zumal ja noch eine Anzahl weiterer Schüler ggf. das Einschlafen des Kindes und die Schulerzählung miterlebt und zuhause erwartbar weitererzählt haben dürften.

Nach der mir derzeitig bekannten Aktenlage hat soweit für mich ersichtlich aus der Schule niemand (auch nicht das Schulfräulein) den angeblichen Vorfall am letzten Schultag im Leben von Cilli zu Protokoll gemeldet. Das ist m. E. entweder gewissermaßen die typische Scheu und Indolenz mancher Zeugen, sich ungefragt einzumischen - oder es könnte weitere Fragen aufwerfen. Nach den gemachten Erfahrungen im Fall Hinterkaifeck kann allerdings auch nicht ausgeschlossen werden, dass dieser Komplex einfach nicht protokolliert oder untergegangen ist.

[Hervorhebungen von mir]



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Mordfall Hinterkaifeck

27.05.2022 um 23:30
@totto
Zitat von tottototto schrieb:Grundsätzlich ist bei den Hinweisen zu vermeintlichen Spuren darauf zu achten, von wem die ursprünglich stammen.
Ursprünglich von AGr, der es den oben aufgezählten Zeugen bereits am 30.3.22 berichtet hatte.
Zitat von tottototto schrieb:Interessant ist auch, wie von vielen Leuten spontan – meistens vom Hörensagen - kurz nach der Tat von verdächtigen Spuren berichtet wurde.
Aber nicht bei diesen 5. Man dürfte bemerken, dass sie nicht vom Hörensagen herrühren.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Lorenz Schlittenbauer
Kaspar Stegmeier
Thomas Schwaiger
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Josef Mayer
August Ritzl
Welches Potential, Macht oder Einfluss hätte ein LS auf diese 5 Zeugen haben können, um sie alle samt zu einer Falschaussage zu bewegen (sogar über seinen Tod hinaus)?
Recht abenteuerlich dieser "Komplex".
Wenn es denn das ist, was Du mit "Komplexität" meinst? Was meinst Du?
Zitat von pensionärpensionär schrieb:Beide Varianten würden aber ggf. jedenfalls kriminalistisch auf ein innerfamiliär auffälliges Ereignis -verbunden mit einer heftigen Reaktion des betroffenen Familienmitglieds- im unmittelbaren zeitlichen Vorlauf zur Ermordung schließen lassen.
Möglicherweise aufgrund der Vorkommnisse der Nacht vom Miitwoch zu Donnerstag, hätte sich der Stresspegel der Familie wohl spätestens ab dann erhöht haben (wenn denn die Aussage der Fr Fuchs auch stimmte.. ja, sie schwirrt leider zeitlos im Raum.)


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2022 um 08:42
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Ursprünglich von AGr, der es den oben aufgezählten Zeugen bereits am 30.3.22 berichtet hatte.
Der war ja zu dem Zeitpunkt als von den Spuren erzählt wurde, nicht mehr am Leben, man konnte ihm theoretisch allerhand in die Schuhe schieben; siehe „Gottes Hand“
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Aber nicht bei diesen 5. Man dürfte bemerken, dass sie nicht vom Hörensagen herrühren.
Ausschlag gebend wäre auch hier, wer den Ermittlern die Spurenhinweise gegeben hat; waren es sachdienliche Hinweise der betreffenden Person oder nur Vermutungen eines Informanten.
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Welches Potential, Macht oder Einfluss hätte ein LS auf diese 5 Zeugen haben können, um sie alle samt zu einer Falschaussage zu bewegen (sogar über seinen Tod hinaus)?
Auch hier ist zu überprüfen ob der Berichtende den Hinweis selbst erlebt hat und ob er diesen direkt zu Protokoll gegeben hat. Pielmaier hat z.B. seine Angaben ausschließlich vom Ortsvorsteher.
Noch einmal: es ist verwunderlich, wie viele Spuren von wie vielen Leuten zum Zeitpunkt unmittelbar nach der Tat auftauchten. Vor allem deshalb verwunderlich weil die Spurenhinweise, ausnahmslos in eine Richtung führten; zu Räuber/n von irgendwo her und weg von einer Beziehungstat.
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Wenn es denn das ist, was Du mit "Komplexität" meinst? Was meinst Du?
…nicht jeden einzelnen Punkt für sich zu betrachten, sondern die kausalen Zusammenhänge analysieren: z.B. stehen die Spurenhinweise im unmittelbaren, nachvollziehbaren Zusammenhang mit der Tat und hierin waren die Ermittler überfordert.


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28.05.2022 um 11:04
@totto
Zitat von tottototto schrieb:…nicht jeden einzelnen Punkt für sich zu betrachten, sondern die kausalen Zusammenhänge analysieren: z.B. stehen die Spurenhinweise im unmittelbaren, nachvollziehbaren Zusammenhang mit der Tat und hierin waren die Ermittler überfordert
Dann sag mal bitte sehr konkret, was die nicht erfasst hatten und Du heute schon und woran Du Überforderung festmachst?


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Mordfall Hinterkaifeck

28.05.2022 um 11:48
Zitat von jaskajaska schrieb:Dann sag mal bitte sehr konkret, was die nicht erfasst hatten und Du heute schon und woran Du Überforderung festmachst?
Hätten damals die Ermittler in der Schlüsselangelegenheit, dem Heuseil, den verschobenen Dachziegeln, dem losgelassenen Rind und natürlich auch der unmittelbaren Vorgeschichte die kausalen Zusammenhänge durchschaut, von Anfang an Alibis eingefordert - und nicht den Informationen des schon sehr bald der Tat verdächtigen Ortsvorstehers blindlings vertraut, dann hätte man sich die Observation vom annähert 100 Leuten - ehemaligen und noch einsitzenden Zuchthäuslern, Hühnerdieben und kleineren Gaunern - ersparen können.


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