Mordfall Hinterkaifeck

@Hathora

Ja, das ist ja der Witz: die Geschichte ist völlig absurd aber nicht zu widerlegen. Daher meine Überlegung ob der Täter evtl. psychisch auffällig war.

Der Täter hat übrigens nichts verwüstet. Es war nur wenig in Unordnung gebracht worden.

Hier die Originaltexte zum nachlesen.
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1925-05-15_Hofner_Albert (Archiv-Version vom 16.04.2021)
https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Aussagen:_1922-04-05_Schlittenbauer_Lorenz (Archiv-Version vom 16.04.2021)

Es ist so. Die gefallenen feindlichen Soldaten wurden bis zu ihrer Entfernung aus dem Graben abgedeckt. Mit Zeltbahnen,Reisig etc.. . Also nur fuer einen begrenzten Zeitraum. Wichtig war das Abdecken. Natuerlich kann man such Bretter oder anderes Material nehmen. Die Leichen verblieben nicht ueber einen laengeren Zeitraum in den Stellungen.

Was für ein albernes Zeug. Was machen denn die gefallenen Feinde im eigenen Graben? Wenn sie so weit gekommen sind, muss irgendwas schiefgelaufen sein, oder? Außerdem würde man sie dann einfach wegkarren und in einem Massengrab verscharren. Niemand lässt Tote zur allgemeinen Belustigung herumliegen, wenn ihre Bergung möglich ist. Aber die meisten Leichen liegen dummerweise im Niemandsland, und nur ein Lebensmüder würde den sicheren Graben verlassen, um tote Feinde (und selbst Kameraden) unter Lebensgefahr mit seiner eigenen Zeltplane abzudecken (die dann übrigens weg wäre und nicht mehr für sinnvollere Verwendungen zur Verfügung stünde). Und die Theorie dieses elsässischen Märchenonkels, das imaginäre Abdecken könne vor heimtückischen Feinden schützen, die sich pfiffigerweise einfach totstellen, ist geradezu schwachsinnig. Sollte wirklich gegen alle Wahrscheinlichkeit noch irgendwo jemand am Leben sein, so könnte der ja im Schutze der Plane seelenruhig seine Waffe vorbereiten.

@Ghostrider60
Ehrlich gesagt, habe ich davon noch nie gehört. Gibt es dazu Quellen?

Bei Sturmangriffen konnten Gegner schon in den eigenen Graben gelangen. Dort wurden sie niedergemacht. Sie konnten nicht unmittelbar entfernt werden. Es konnte durchaus Stunden dauern bis der eigene Graben und die Laufsysteme ausgebessert und die Leichen entsorgt wurden. Das ueber den Grabenrand werfen war kein probates Mittel. Besonders nicht bei sommerlichen Temperaturen.

@Ghostrider60
Du hast da sicher nachprüfbare Quellen an der Hand. Her damit!

Das Abdecken der gefallen Gegner bezieht sich nur auf die gefallenen Gegner die im eig. Graben lagen

Hathora schrieb:Vielleicht hat er erst am Mordtag erfahren, dass der Josef von ihm ist.

Wie hat man sich das vorzustellen?
A Gump hatte vor, dort auf HK zu nächtigen und erfährt dann während seines (seit Einbruch) ca 2 Tage dauernden, heimlichen Aufenthaltes dort, dass er der Vater sei?
Das erschiene mir sehr unwahrscheinlich.

ChristinaHH schrieb:Daher meine Überlegung ob der Täter evtl. psychisch auffällig war.

MMn war der Täter in psychischer Hinsicht zumindest eigenartig.
Die Art und Weise der Leichenabdeckung, kreuz und quer, Andreas Gruber in Bauchlage, die obere Leiche mit verrutschtem Rock etc deuten mindestens auf eine Indifferenz, wenn nicht Abscheu, ggü den Opfern.
Wenn ihm die Opfer in Person egal waren, steht jedoch die Frage im Raum, warum er oder sie die Zeit nicht nutzten, um das Haus gründlich zu durchsuchen, bzw nur oberflächlich abzusuchen.
Eine Mischung aus (auf mich zumindest) professionell wirkender Tötung und für Räuber untypisch wirkendem Raub.

Der Täter muss einen sehr eigenartigen Charakter gehabt haben. Schwer durchschaubarer Typ von Mensch.

@Blaubeeren

Blaubeeren schrieb:Wie hat man sich das vorzustellen?

Nur weil Du es Dir nicht vorstellen kannst, ist es unmöglich?
Ich und viele andere bestimmt auch können sich so ein Szenario durchaus vorstellen. Und das sogar in mehreren Varianten.

Blaubeeren schrieb:Gump hatte vor, dort auf HK zu nächtigen und erfährt dann während seines (seit Einbruch) ca 2 Tage dauernden, heimlichen Aufenthaltes dort, dass er der Vater sei?

Sein Aufenthalt dort musste nicht unbedingt heimlich sein! Störarbeiter wie er einer war durften mit Erlaubnis des Bauern in Scheune oder Stall nächtigen.
Wenn man davon ausgeht, dass es eine Beziehungstat und Viktoria das erste Opfer war, dann fragt man sich schon, warum sie nach getaner Arbeit nochmal in die Scheune ging. Offenbar suchte sie eine Aussprache oder ein Rendezvous mit dem Übernachtungsgast?
Unvorstellbar? Ja, dann!

https://www.hinterkaifeck.ch/de/indizien/

Für mich sehr schlüssig, wenn das genauso war, wie dort beschrieben. Dann wäre nur interessant ob der Tod von Andreas ein Unfall war, oder eine Streithandlung.

Weder noch. Der merkwürdige Mann im Heidiland irrt sehr. In allem. A.G. wurde wie alle andren grausam erschlagen.

Mitnichten zeigt das Bild "den Mörder", denn die Aufnahme stammt vom Sommer 1922 und zeigt Bernhard Gruber als Verweser des Hinterkaifecker Hofes, bis zu dessen Verkauf, nebst einer Tochter und dem Bürgermeister mit Fahrrad auf dem Gesamtbild.
Das wurde auf hinterkaifeck net grossartig ermittelnd festgestellt.

Okay, danke. Da sieht man wieder, wie überzeugend sowas wirken kann, weil alles so schlüssig angeführt wurde. Schade, so hätte ich gedanklich abschließen können, weil mich das schon so lange beschäftigt.

Abaddon1394 schrieb:Okay, danke. Da sieht man wieder, wie überzeugend sowas wirken kann, weil alles so schlüssig angeführt wurde. Schade, so hätte ich gedanklich abschließen können, weil mich das schon so lange beschäftigt.

Naja das ist @EchoM1`s Meinung. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es nicht so gewesen sein kann. ;)

Du kannst dir letzendlich nur selbst eine Meinung bilden, indem du alle Hypothesen liesst.
Und dann hast du die Qual der Wahl. Denn so wirklich schlüssig ist keine.

Auf den Schweizer geht man hier gerne los. Warum das so ist. Keine Ahnung. Vermutlich weil es andere viel viel besser wissen. 🤷‍♂️🤷‍♂️
Ergo viel Spass beim Lesen.

Tron42 schrieb:Auf den Schweizer geht man hier gerne los. Warum das so ist. Keine Ahnung. Vermutlich weil es andere viel viel besser wissen. 🤷‍♂️🤷‍♂️
Ergo viel Spass beim Lesen.

Das ist ganz einfach erklärt:

Auf den Schweizer gehe ich deswegen los, qweil seine Theorie Zeitlöcher zum Erbrechen hat!

Hallo liebe Foris,

Ich wünsche zuerst eine Frohe Weihnacht.

Kann mir jemand ein gutes Buch zum Fall Hinterkaifeck empfehlen?

Bitte nicht "Der Gruber war's"... diese Theorie finde ich völlig absurd .

Bitte auch kein Roman.

Gesucht wird ein "neutrales" Sachbuch, gerne mit vorhandenen Fakten, Polizeibericht, Zeugenaussagen... falls es so etwas gibt.

Vielen Dank im Voraus

Kann dir das Buch "Hinterkaifeck - Der Mordfall" von Peter Leuschner empfehlen.

Es gibt was besseres, nämlich eine Abschlussarbeit angehender Kriminalbeamte, deren Arbeit veröffentlicht wurdee:

https://www.hinterkaifeck.net/reader-ffb-bericht/

ChristinaHH schrieb am 14.12.2022:Daher meine Überlegung ob der Täter evtl. psychisch auffällig war.

Käme drauf an, in welcher Umgebung. Ganz offenbar konnte er sehr wütend und gewalttätig werden. In einer friedlichen Umgebung fällt das, aber in einer, in der von Männern zB eine gewisse Gewaltbereitschaft ohnedies erwartet wird, weniger.

Der Gruber wars.
Bin nach Monaten mal wieder auf diesen Thread aufmerksam geworden und hinter meiner alten These stehe ich bis heute.
Damals habe ich auch genau erläutert warum und wieso mir diese Theorie am wahrscheinlichsten scheint (möglich ist natürlich alles).
Wie mir scheint, sind in der Zwischenzeit auch keine neuen Ergebnisse zu Tage gekommen.
Schade eigentlich. Das ist wohl einer dieser Fälle, die niemals aufgelöst werden können.

Wollte mich mit diesem Kommentar einfach nur nochmal all jenen anschließen, die ebenfalls diese Theorie verfolgen :)