Mordfall JonBenét Patricia Ramsey

@falstaff
Ich persönlich habe ihn auch als komplett emphatiebefreit wahrgenommen. Für eine derartige Störung gibt es bestimmt einen Fachbegriff. Auch als erwachsenen Mann nehme ich ihn unterkühlt und distanziert wahr.

Es soll tatsächlich möglich sein, eine kindliche Straftat,die vom Umfeld solidarisch kaschiert wird , In späteren Jahren komplett zu entkoppeln vom eigenen Leben. So als wäre es nie passiert, je weiter weg das Ereignis ist.

Solche Familien müssen für imner zwangsweise miteinander auskommen., da darf es ja nie zum Bruch kommen, um das Konstrukt zu bewahren.

Jedes Kind ist anders und jeder reagiert anders.

Und das er nicht empathisch wirkt, heisst nicht zwangsläufig, dass er es nicht ist.

Katinka1971 schrieb:Jedes Kind ist anders und jeder reagiert anders.

Und das er nicht empathisch wirkt, heisst nicht zwangsläufig, dass er es nicht ist

Aber das ein Kind mit einem Golfschläger eine Platzwunde verpasst.
Spricht jetzt auch nicht für ein gesundes Kind.
Da kann der Junge auch nix dafür in solch einer Scheinwelt wird man auch irgendwann nicht mehr normal im Kopf.

Katinka1971 schrieb:Jedes Kind ist anders und jeder reagiert anders.

Und das er nicht empathisch wirkt, heisst nicht zwangsläufig, dass er es nicht ist.

In der Doku wird unter anderem auch der Notruf analysiert, mit dem der Fall ins Rollen kam. Und da gibt es eine Stelle in dem man im Hintergrund den Vater hört, wie er zu Burke so etwas sagt wie "we ain't talking to you right now!" während Burke ganz normal zu reden scheint, ohne irgendwelche Auffälligkeiten. Er hatte sich erstaunlich gut im Griff für jemanden der so jung ist - unabhängig ob er es war oder nicht, denn so oder so befand sich die Familie zu diesem Zeitpunkt in einem absoluten Ausnahmezustand.

Merkwürdiges schrieb:Aber das ein Kind mit einem Golfschläger eine Platzwunde verpasst.
Spricht jetzt auch nicht für ein gesundes Kind.
Da kann der Junge auch nix dafür in solch einer Scheinwelt wird man auch irgendwann nicht mehr normal im Kopf.

Ich bin ja auch ein Verfechter der BDI Theorie, aber dennoch gibt es keinen Hinweis, daß er seine Schwester mit dem Golfschläger bewußt geschlagen hat. Das kann genauso gut ein Unfall gewesen sein.

Photographer73 schrieb:Ich bin ja auch ein Verfechter der BDI Theorie, aber dennoch gibt es keinen Hinweis, daß er seine Schwester mit dem Golfschläger bewußt geschlagen hat. Das kann genauso gut ein Unfall gewesen sein.

Das stimmt natürlich. Auch muss Burke nicht zwangsläufig seine Schwester gehasst haben, nur weil sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seiner Mutter stand. Er kann seine Schwester auch einfach so gehasst haben, oder sie kann ihn auch einfach nur genervt haben.

Für einen eskalierten Geschwisterstreit der mit der schweren Verletzung eines Kontrahenten endet, braucht man jedenfalls keinen epischen Familienkonflikt. Es genügt eine Lappalie und ein ungeschickter, bzw. überdosierter Schlag des älteren und wesentlich stärkeren Kontrahenten.

Aber es gibt ja schon einige Hinweise darauf, dass Burke öfter mal was ausgerutscht ist. Zwar versucht man bis heute alle dahingehenden Hinweise massiv zu unterdrücken - zuletzt mit den gigantischen Schadensersatzforderungen gegen die TV-Sender - dennoch sind aber einige kritische Aussagen von ehemaligen Nachbarn und Freunden der Familie bekannt geworden...

falstaff schrieb:Auch muss Burke nicht zwangsläufig seine Schwester gehasst haben, nur weil sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seiner Mutter stand. Er kann seine Schwester auch einfach so gehasst haben, oder sie kann ihn auch einfach nur genervt haben

Absolut. Ich glaube noch nicht mal, daß er sie gehasst hat. Er wird eifersüchtig gewesen sein, er, der Golden Boy seines Vaters, der jegliche Aufmerksamkeit hatte, bis JB nachrückte und den Platz der Prinzessin einnahm.

falstaff schrieb:Für einen eskalierten Geschwisterstreit der mit der schweren Verletzung eines Kontrahenten endet, braucht man jedenfalls keinen epischen Familienkonflikt. Es genügt eine Lappalie und ein ungeschickter, bzw. überdosierter Schlag des älteren und wesentlich stärkeren Kontrahenten.

Auch da gehen wir vollkommen konform. Das war kein Mord, das Ganze war für mich immer eine völlig aus dem Ruder gelaufene Tragödie, die ihren Anfang in einer kleinen Streitigkeit unter Geschwistern hatte.

falstaff schrieb:Aber es gibt ja schon einige Hinweise darauf, dass Burke öfter mal was ausgerutscht ist. Zwar versucht man bis heute alle dahingehenden Hinweise massiv zu unterdrücken - zuletzt mit den gigantischen Schadensersatzforderungen gegen die TV-Sender - dennoch sind aber einige kritische Aussagen von ehemaligen Nachbarn und Freunden der Familie bekannt geworden.

Wie gesagt, rasende Eifersucht auf die Aufmerksamkeit, auf das "Theater", was um JB gemacht wurde, auf ihren " Erfolg" usw, all das reicht für mich als Grund für seine diversen "Ausrutscher". Eine gewisse Verhaltensauffälligkeit kann man aber auch nicht von der Hand weisen, siehe zB das beschmieren der... Was wars... Spielsachen (?) ich habs nicht mehr genau auf dem Schirm, von JB mit Kot. Und eben auch sein Verhalten nach dem Tod der Kleinen.

Photographer73 schrieb:Wie gesagt, rasende Eifersucht auf die Aufmerksamkeit, auf das "Theater", was um JB gemacht wurde, auf ihren " Erfolg" usw, all das reicht für mich als Grund für seine diversen "Ausrutscher".

Um ehrlich zu sein: Ich fand das Theater das die Mutter um die Kleine gemacht hat auch ausgesprochen nervig, obwohl ich nur wenige Ausschnitte davon sehen musste. Natürlich konnte das Mädchen da nichts dafür - den Schuss hatte ganz klar die Mutter, die ihre Tochter behandelt hat wie einen wertvollen Zuchtpudel. Aber man kann von einem 10 jährigen da keine differenzierte Sichtweise erwarten. Auf die äußerst resolute Mutter konnte er nicht losgehen, also hat halt wohl ab und an das Mädchen den Frust abbekommen.

@falstaff

Jep, so in etwa stelle ich mir das auch vor. Patsy wollte ihre Jugend durch JB auferstehen lassen, sich selbst in der Kleinen verewigen, sie war ja auch eine ehemalige Miss... Irgendwas. Dadurch bekam sie Bewunderung von allen Seiten, für ihre talentierte und wunderbare kleine Tochter - der sie dadurch schlichtweg die Kindheit ein Stück weit nahm. Bis zu einem gewissen Grad macht das Kindern vielleicht sogar noch Spaß, aber irgendwann artet es zum Drill aus und dann rebellieren die meisten Kinder. Ich halte von diesen Mini Beauty Shows absolut gar nix.

Photographer73 schrieb:Was wars... Spielsachen (?) ich habs nicht mehr genau auf dem Schirm, von JB mit Kot. Und eben auch sein Verhalten nach dem Tod der Kleinen.

Spielsachen und glaub ich die Wand und die Bettwäsche.
Und das ist kein normales Kinderverhalten das lässt schon tief blicken.
Wie es den Jungen ging und wenn er es getan hat.
Ist er nicht der Schuldige sondern die Eltern.
Und zum ruhigen überdrehten Verhalten das kann auch einfach eine Jahre lange antranierte Übersprungs Handlung sein.
Ich hab mich als Kind auch so verhalten, wenn man mich Dinge gefragt hat.
Die mein Hirn nicht zulassen wollte

@falstaff
Das was du ansprichst, also diese Art Helikopter Mütter mit drang der Selbstverwirklichung über ihre Kinder, das gibt es bis heute noch viel extremer in den USA. Das sind Frauen, die aufhören zu arbeiten und nur noch die Kinder Pimpen für Contests , da gab es schon TV Dokus dazu. Auch in Italien ganz präsent für das Fashion Business im high end Bereich. Die Kinder werden regelrecht gezüchtet. Nichts anderes machen heute die insta Mütter , die gnadenlos ihre Kinder herzeigen und Werbung für jeden dreck machen , den es gibt. Ist evtl Off Topic aber interessant, da die Väter dieser Mädchen sich meist auch den Frauen komplett beugen und unterordnen.
das Kind als Projektionsfläche von eigenen Wünschen und idealen. Schrecklich.

Es gibt eine Doku auf TLC.

Da wird ganz aktuell berichtet. Selbst Ermittler geben zu, dass die Polizei Arbeit mangelhaft war.
Es gibt so viele Tatverdächtige, aber die Eltern haben sich 1:1 verhalten, wie maddies eltern.

Beide Kinder waren verhaltensauffällig. Das lässt auf gestörte Beziehungen innerhalb der Familie schließen. Auch Missbrauch steht immer noch im Raum. Da die Polizei das Haus nicht als Tatort gesichert hat, wurden wichtige Spuren verunreinigt.
Eine Frage, die ich mir immer gestellt habe, ist, warum der Sohn als das erste Kind des Paares den Namen Burke erhalten hat, während das zweite Kind, ein Mädchen, nach dem Vater benannt wurde.

@Winterwunder
Wenn man da nur von Mängeln bei der tatortsicherung spricht , ist das noch nice ausgedrückt. " Freunden im Haus" Zu gestatten als erste " Besucher" nach d Tat ,eine Ermittlern kommt doch auf die glorreiche Idee den Vater noch mal im Haus & Keller gründlich nachzuschauen zu lassen.

Und ganz " zufällig " findet der Vater seine Tochter.
Wie lange bitte hat Mutti B. Gebraucht den ellenlangen soggn erpresserbrief zu lesen? 30 Minuten ?
Den Brief, den sie offensichtlich selbst auf ihrem büttenpapier verfasst hat. Ein Täter setzt sich hin mit Stift und Papier an den Küchentisch? Auf die Treppe ? Und schreibt und schreibt u schreibt ?
Welcher Entführer oder Erpresser hat jemals Romanartige Erklärungen verfasst, für eine kurze knappe Forderung ? Entführer machen so etwas im Nachgang.
Der Knebel aus Holz, war der Pinsel der Mutter , das Papier und Stift war Besitz der Mutter.das alles soll passiert sein in Seelenruhe , während Familie B. Schlummerte ?
Diese furchtbaren Familienfotos , weichgezeichnet, onduliert,,gerüscht. Die dressierten Pudel sprich Kinder schmelzen im Arm der Mutter dahin. Mutti schließt die Augen geschmiegt an Vati.
Vati erdreistet sich , die besten Freunde zu verdächtigen , aus Neid auf seine Familie. Was für ein böser Micro Cosmos. So viel Dampf unterm Kessel.
Muttis Rhetorik und gespielte Rührseligkeit vor den TV Kameras. Immer gut aussehen , immer Haltung wahren und Theatralik bis zum Ende.
Der Sohn hat die film Produktionsfirma verklagt . Er bewahrt den " guten" ruf der Familie und führt die Legende fort .

Wer serviert mitten in der Nacht gewürfelte Ananas in einer Schüssel? Der " nette" Entführer sprich mörder?
Nein Ananas aus der dose , ist leicht zu öffnen für ein Kind was noch Hunger hat mitten in der Nacht . Ein Kind was alles war, was die Mutti nie war und den Bruder zur raserei gebracht hat . Eine Mutter, die TV gerecht in die TV Kameras schluchzt und wieder etwas inszeniert , um ihr Bild der " best American mother , die Legende der Dream Family " aufrechtzuerhalten. Und die Medien haben mitgemacht bei dem Circus.
Ein Fall den man aufblasen kann wie einen Windbeutel , aber am Ende , wenn man diesen ganzen schnick Schnack , die Luft und die Garnituren entfernt bleibt nur , Tatort Familie, Täter Familie.,

@Winterwunder
Danke für die Info.

Für uns Suchfaulen:
https://www.tlc.de/programme/der-mordfall-jonbenet (Archiv-Version vom 21.09.2019)

calligraphie schrieb:Und ganz " zufällig " findet der Vater seine Tochter.

Nicht nur das, der Ermittler sagte dem Vater, er solle das Haus systematisch von oben nach unten durchsuchen - und wo fängt der Vater mit der Suche an? Ganz unten, im Keller, wo er in einem unbeleuchteten Raum unter einem weißen Tuch am Boden "erkennt", dass dort die Leiche seiner Tochter liegt und dass sie ermordet wurde.
Und dann nimmt er die schrecklich zugerichtete Leiche des Mädchens, das doch immer "perfekt" auszusehen hatte, als sie lebte, und legt sie vor Familie und Freunden auf den Boden! Nicht auf ein Sofa. Er behält sie nicht auf seinen Armen. Er legt sie auf den Boden.
Das muss man sich mal bildlich vorstellen...
Das alles ist zumindest sehr ungewöhnlich.

@Mazehare
Ja , solche Szenen kennt man nur aus Hollywood. Das ist so inszeniert und lässt eigentlich nur wenig Spielraum für Spekulation auf einen Täter von außen.
Was du beschreibst, würde ich " Distanz " verhalten nennen. Der Vater scheint mir ein ebenso dressierter Komparse zu sein, immer der Leitfigur Mutter zu folgen . Sie hat da den Takt vorgegeben. Ihr Leben sollte gelebt werden. Sohn Tochter Ehemann waren nur Staffage bzw erfüllungsgehilfen . Wer bitte plant eine Reise direkt nach der ermordung der Tochter? Die hatten ein Problem und das war 6 Jahre alt und hatte goldlöckchen und fing an selbst zu denken....und hat evtl Mutti nicht mehr so gut gehorcht und evtl Zuviel geplaudert aus der Tiefe dieser Familie..
Eine Barbie mit Barbie Kindern und ken .
Klar, das ist der Stoff , aus dem man noch hundert Jahre neues konstruieren kann . Am Ende wage ich mal zu behaupten, in der Familie war vorher schon etwas defekt sprich Abhängigkeiten , evtl Missbrauch. Gedeckelt und kaschiert von Mutti.

@calligraphie

Ich wage mal die These, dass generell etwas nicht ganz stimmt, wenn Eltern ihre Kinder an diesen "Schönheitswettbewerben" teilnehmen lassen.

Mazehare schrieb:Nicht nur das, der Ermittler sagte dem Vater, er solle das Haus systematisch von oben nach unten durchsuchen - und wo fängt der Vater mit der Suche an? Ganz unten, im Keller, wo er in einem unbeleuchteten Raum unter einem weißen Tuch am Boden "erkennt", dass dort die Leiche seiner Tochter liegt und dass sie ermordet wurde.

Interessant ist auch, dass sich die Familie bereits in einem frühen Stadium des Falles hinter einer kompletten Armee von Rechtsanwälten verschanzt hat, zu einem Zeitpunkt als noch nicht der Hauch eines Verdachtes gegen sie bestand. Den Ermittlern wurde so von Anfang an die Arbeit erheblich erschwert.
Wer tut so etwas, wenn es um die Entführung und den Mord an der eigenen Tochter geht?