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Mordfall Tristan

23.489 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

01.07.2021 um 23:16
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Daher dann auch wohl der blutige Fingerabdruck, der womöglich sogar ein verwischter Handschuhabdruck sein könnte. Das würde jedoch wiederum bedeuten, dass es auch nicht die drei DNA-Merkmale geben dürfte, sofern ich da jetzt nicht etwas verwechsle.
Der Fingerabdruck ist ein Teilabdruck eines Daumens, der von Spezialisten aufwendig aufbereitet wurde, um ihn besser auswerten zu können. Die werden einen Finger-Abdruck kaum mit einem Handschuhabdruck verwechselt haben.

Zitat aus Nadja Malaks Buch "auf freiem fuß":

"Es ist ein Fingerabdruck des Täters. Da sind sich die Ermittler ganz sicher. Der Abdruck wurde in einem von Tristans Büchern in der Nähe des Tatorts in einem Gebüsch gefunden. Vielleicht hat der Mörder Tristans Rucksack dort ausgeleert.
Der Fingerabdruck wurde mit dem Blut des Kindes gelegt. Das heißt, der Spurenleger mußte zuerst mit Blut des Jungen in Berührung gekommen sein. Das Opferblut war über die Papillarleisten seines Fingers gelaufen. Als der Täter dann das Buch anfasste, hinterließ er den Abdruck. Im Mordfall Tristan ist der Fingerabdruck aber zunächst nur schwer zu gebrauchen. Erst komplizierte Bearbeitungen von Experten machen die Spur nutzbar.


Zur DNA-Spur schreibt sie:

"Die DNA-Spur, die an der Leiche gefunden wurde, ist allerdings nicht besonders aussagekräftig. Lediglich drei Allelpaare konnten differenziert werden. Das entspricht etwa einer Wahrscheinlichkeit von 1:2.000. Teilt man also die gesamte Weltbevölkerung durch 2.000, hat man die Zahl der Menschen, die diese drei DNA-Systemmerkmale besitzen. Im Fall Tristan ist die Übereinstimmung der DNA allenfalls ein Indiz.


Ich denke der Täter hat bei den Verstümmelungen im Tunnel einfach eine Stirnlampe benutzt, oder eine kleine Taschenlampe (mit gummierter Beschichtung) zwischen seinen Kiefern gehalten, dann hätte er auch beide Hände frei gehabt. Jedenfalls deutet es auf einen, in solchen Dingen geübten Täter hin, möglicherweise aus dem schon mehrfach genannten Personenkreis Jäger, Söldner, Schlachter, oder Survival-Trainierte (Hobby oder Professionell). Allerdings sind auch Entrümpler und Jazzmusiker in der Lage sehr ähnliche Taten zu begehen.


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Mordfall Tristan

01.07.2021 um 23:37
Zitat von Banshee202Banshee202 schrieb:Ich denke der Täter hat bei den Verstümmelungen im Tunnel einfach eine Stirnlampe benutzt, oder eine kleine Taschenlampe (mit gummierter Beschichtung) zwischen seinen Kiefern gehalten, dann hätte er auch beide Hände frei gehabt.
Das wäre schlüssig, zumindest anfangs. Später hätten die Kinder, die ihn beobachteten, den Lichtstrahl gesehen. Er aber machte weiter.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Lagen bei Frau Malak die Schulbücher nicht woanders?
Tatsächlich beschreibt sie es, wie „man“ es kennt: in der Nähe des Tatorts in einem Gebüsch.

Eine relativ lange und vor allem ergreifende Erklärung des Vaters ist in dem Buch abgedruckt. Er glaubt nicht, dass Tristan und der Mörder sich gut kannten.

Wie sollte man auch als Elternteil an sowas glauben.


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02.07.2021 um 11:53
@Niederbayern23
Sie schreibt, wenn ich es richtig in Erinnerung hab, dass "am anderen Ende des Tunnels" die Bücher gefunden wurden. Das wäre aber die Nordseite, wenn Tristan nur 25 m vom Südeingang im Tunnel gefunden wurde.


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02.07.2021 um 13:43
Zitat von Banshee202Banshee202 schrieb:Diese Schlußfolgerung der Ermittler resultiert wohl aus unterschiedlichen naß/trocken Zuständen der Schuhe, oder Socken. Vielleicht gab es auch Haut-Verletzungen nur an einem Fuß, während der andere noch durch einen Schuh geschützt gewesen ist, als ein Abrieb durch das Hineinschleifen in den Tunnel erfolgte?
Trotzdem können die Ermittler imho nicht konkret wissen ob und wo er den Schuh verloren hat und ob der Täter nocheinmal den geschützten Bereich des Tunnels verlassen hat um den Schuh zu holen. Das geht nur wenn man draussen entsprechende Fuss-Spuren gefunden hätte, das steht aber im Widerspruch zu den bekannten Spuren in diesem Fall.


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Mordfall Tristan

02.07.2021 um 22:30
Zitat von oneeightsevenoneeightseven schrieb:das steht aber im Widerspruch zu den bekannten Spuren in diesem Fall.
Wobei man davon ausgehen kann, dass die Ermittler natürlich nicht alles verraten, was sie wissen.
Auch was die ganzen Widersprüche angeht, wird die Polizei mehr wissen.


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Mordfall Tristan

02.07.2021 um 23:37
Das fehlende Blut am Tatort könnte natürlich der Hinweis auf den Bach sein.
Ich verstehe aber nicht, warum sie glauben, dass T. sich noch losreißen konnte und versuchte zu fliehen.

Und die gesamte Zeitleiste passt irgendwie nicht, irgendwer irrt sich bestimmt


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Mordfall Tristan

04.07.2021 um 11:44
Ich finde es weiterhin merkwürdig, dass man von möglichen, chirurgischen Kenntnissen gesprochen hat, nachdem das gesamte Verletzungsbild vorlag. Das hat einen faden Beigeschmack hinsichtlich Tristans Vorhaben, zum Arzt gehen zu wollen. Da scheint sich wohl jemand mit der Anatomie des Menschen enorm gut ausgekannt zu haben…


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Mordfall Tristan

04.07.2021 um 11:56
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Ich finde es weiterhin merkwürdig, dass man von möglichen, chirurgischen Kenntnissen gesprochen hat, nachdem das gesamte Verletzungsbild vorlag. Das hat einen faden Beigeschmack hinsichtlich Tristans Vorhaben, zum Arzt gehen zu wollen. Da scheint sich wohl jemand mit der Anatomie des Menschen enorm gut ausgekannt zu haben…
Massive Schläge bis zur Bewusstlosigkeit, ..warum ?
warum wurde er nicht gleich mit dem Messer - Kehlschnitt - getötet ?
oder mit einem Messerstich ins Herz.
und vor allem diese Stichverletzungen die ihm noch zugefügt wurden ergeben überhaupt keinen Sinn.

Der Mörder muss also auch über sehr große körperliche Kraft verfügt haben wenn er einen 13-jährigen bis zur Bewusstlosigkeit verprügeln kann.
Nur wie gesagt, warum hat er ihn nicht gleich mit dem Messer getötet ?

deswegen sprechen die Ermittler ja auch von einem einzigartigen Verletzungsmuster.


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Mordfall Tristan

04.07.2021 um 13:10
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Massive Schläge bis zur Bewusstlosigkeit, ..warum ?
warum wurde er nicht gleich mit dem Messer - Kehlschnitt - getötet ?
oder mit einem Messerstich ins Herz.
und vor allem diese Stichverletzungen die ihm noch zugefügt wurden ergeben überhaupt keinen Sinn.

Der Mörder muss also auch über sehr große körperliche Kraft verfügt haben wenn er einen 13-jährigen bis zur Bewusstlosigkeit verprügeln kann.
Nur wie gesagt, warum hat er ihn nicht gleich mit dem Messer getötet ?

deswegen sprechen die Ermittler ja auch von einem einzigartigen Verletzungsmuster.
Das wird wahrscheinlich deshalb der Fall gewesen sein, weil der Täter sich bereits im Vorfeld darüber bewusst war, dass die Tat immens blutig wird. Ihm lag höchstwahrscheinlich viel daran, genau dies zu verhindern und so sauber wie möglich vorzugehen, was mit einer sich im Todeskampf wehrenden Person nahezu unmöglich gewesen wäre.

Vor diesem Hintergrund musste wohl die Bewusstlosigkeit des Opfers erreicht werden, damit sich das Opfer nicht mehr wehren kann - dies dann wohl in Form von starken Schlägen (ob mit Fäusten oder gegen den Betonasphalt) + dem anschließenden Würgen bis zur kompletten Bewusstlosigkeit. Evtl. waren die Schläge auch deshalb so enorm, da der Täter die Befürchtung hatte, dass jemand etwas hört bzw. sieht. Stiche in das Herz und auch der Kehlschnitt wären zumindest Alternativen, um das Opfer bewusstlos bzw. bewegungsuntauglich zu machen. Diese Optionen wären jedoch keine Alternative dafür, die Tat so sauber wie möglich durchzuführen. Schon nach den ersten Stichen müsste es bereits viel Blut geben, was dann sogar die Bewegung des Täters einschränken würde, da auf engstem und dunklem Raum die Gefahr bestehen würde, dass dieser nach Reintreten in die Blutlachen blutige Schuhspuren hinterlassen könnte. Zudem hatte dieser wohl ebenfalls die Absicht, das Opfer zu schleifen bzw. entsprechend zu positionieren.

An dieser Stelle kam dann wohl der Liederbach sehr gelegen. Nach der Bewusstlosigkeit hatte der Täter ohne Gegenwehr die Möglichkeit, Tristan überall zu positionieren und erst dann den Kehlschnitt anzusetzen, um das Blut kontrolliert abfließen zu lassen und somit die Ausblutung herbeizuführen. Das Tat er dann aus meiner Sicht am oder im Wasser des Liederbachs.

Nach der Ausblutung ging es dann höchstwahrscheinlich weiter mit der Positionierung der Leiche auf dem Betonsockel, um die restlichen Stiche bzw. Schnitte so effizient wie möglich setzen zu können. Genau hier machen dann die zusätzlichen Schnitte ebenfalls Sinn, denn über diese konnte der wohl höchst erfahrene Täter überprüfen, ob weiteres Blut austritt oder nicht. Da kam dann wohl nichts mehr und dann scheint es wohl mit der uns bekannten Trophäenentnahme weitergegangen zu sein. Genau hierbei wurden dann auch die chirurgisch wirkenden Schnitte festgestellt, was aus meiner Sicht einen enorm faden Beigeschmack hinterlässt, da Tristan an diesem Tag zum Arzt wollte.

Ob er von seinem Vorhaben des Arztbesuchs auch dem Boris erzählt hat? Die Antwort müsste zumindest der Kripo vorliegen. Blau machen und keine Lust auf die Schule, so kurz vor den Osterferien? Im Bereich des Möglichen, auch wenn ich mir dies mittlerweile nicht mehr vorstellen kann.


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Mordfall Tristan

04.07.2021 um 17:07
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:Genau hier machen dann die zusätzlichen Schnitte ebenfalls Sinn, denn über diese konnte der wohl höchst erfahrene Täter überprüfen, ob weiteres Blut austritt oder nicht
braucht man dazu so viele Schnitte ?
reicht nicht einer ? gut gesetzt ?
wenn der Täter so erfahren war...wozu braucht er dann zusätzliche Schnitte um zu sehen ob noch Blut austritt ?

irgendwie ergibt das alles keinen Sinn...
die Hoden, den Penis, was auch immer...
aber dann auch noch mehr Fleisch aus dem Körper herausschneiden wozu ?

entweder ..kannibalistisch....oder sexuell orientiert...
diese Kombination ist sehr seltsam...


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Mordfall Tristan

04.07.2021 um 23:12
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:entweder ..kannibalistisch....oder sexuell orientiert...
diese Kombination ist sehr seltsam...
Nein, meist haben diese Leute nämlich eine Macke für beides. Es gibt ja viele Fälle, die hier auch vor allem von @Niederbayern23 erwähnt wurden, zum Teil aus den USA und dazu noch der Kannibale von Rotenburg. Bei fast all diesen Fällen spielte das Geschlechtsorgan eine Rolle und wird wohl auch dem jeweiligen Täter eine sexuelle Befriedigung gegeben haben. Ein reiner menschlicher Fleischkonsum war das nicht. Auch spielt die sexuelle Orientierung eine Rolle, die Täter von anderen kannibalistischen Morden, töteten nur Männer und standen auch auf Männer.

Im Fall Tristan spielen Geschlechtsorgane wieder eine Rolle und dazu noch Muskelfleisch. Dem Täter ging es nicht um einen "einfachen" Mord, das Ziel war die Fleischentnahme. Ich würde mutmaßen, dass man für so eine Tat bestimmte Drogen eingenommen haben muss, um am hellichten Tag so einen Mord zu begehen. Wobei es im Stuttgarter Raum ein paar Jahre später einen ähnlichen Fall gegeben hat. Der Täter war der Polizei unbekannt und generell angeblich völlig unauffällig, sodass man angenommen hatte, dass er nie über eine rote Ampel gelaufen sei. Auch in diesem Fall wurden Massen-DNA-Tests gemacht - ohne Ergebnis, der Täter hatte in einem anderen nicht geprüften Bezirk gewohnt. Genau das könnte auch bei Tristans Mörder sein, wobei auch unklar ist, wie gut die Datenqualität Jahre später für die Vergangenheit war.

Nach der Tat dürfte es beim Mörder von Tristan auch so ähnlich sein. Die Belästigungen der Kinder scheint danach (möglicherweise bis auf einmal kurz nach der Tat) aufgehört zu haben.

Ich glaube dem einen Zeugen, dass er im Jahr 2000 nochmals am Tunnel war. Das ist nur eine bestätigte Sichtung, wer weiß wie oft er sonst noch dort war. Zeitlich passt das auch zur Grabschändung, was mutmaßlich auch der Täter war. Beweisen kann das niemand, aber die Indizien sprechen so ziemlich für den Täter. Der Grabschänder ging sehr akribisch vor, keine Grabschändung von den üblichen Personen. Manche schänden es ja aus politischen Gründen (z. B. Hakenkreuz aufs Grab usw.), bei manchen sind es Rituale, aber im Netz sahen diese sehr verwüstet aus im Gegensatz zu Tristans Grabschändung. Damit will ich das keineswegs schönreden, es fällt mir nur auf.


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Mordfall Tristan

05.07.2021 um 00:11
@musikengel
@InspectorGa
Da das Buch von Nadja Malak (2009) aktuell öfters zitiert wird….hier mal was zum Thema aus damaliger Sicht. Das BKA hat sich eine internationale Expertengruppe ins Boot geholt und eine Tathergangsanalyse erstellt.

Folgendes kennt man:
- Nicht deutsch, zw. 17 und 27 Jahre
- Wohnort in der Nähe/ in der Nähe gewohnt

Jetzt kommt’s:
- Motive unklar, jedoch vermuten sie, dass die Tat keinen sexuellen Hintergrund hat!
- Kein Psychotiker, somit schätzen sie die Wiederholungsgefahr als relativ gering ein (das berichtete Kommissar Thomas komplett anders, er wurde von Fachleuten gewarnt, dass der Täter in den nächsten Stunden wieder zuschlagen könnte).

Des Weiteren verwundert mich in dem Buch, dass der Finder des Rucksacks nicht aufgrund der Plakataktion aufmerksam gemacht wurde, sondern weil Tristans Stimme vom Anrufbeantworter im Radio übertragen wurde um den Täter moralisch unter Druck zu setzen.
Ich wundere mich nur, weil ich es immer anders gelesen habe.


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Mordfall Tristan

05.07.2021 um 00:22
@Niederbayern23
Ok, bin jetzt völlig irritiert. Die Angaben haben sich aber deutlich geändert.
Es hieß bei Aktenzeichen xy von Hr. Fey, dass der Täter wahrscheinlich ein Deutscher sei. Hier steht nicht deutsch, bloß gibt es keinerlei Anhaltspunkte dafür (hier könnte man sich streiten wegen der Deutschlandkarte auf Tschechisch). Und solch eine Info dürfte die Polizei vor der Öffentlichkeit auch nicht geheim halten, es geht ja schließlich darum den Täter zu finden, da braucht man jedes winzige Detail und sei es bspw. nur eine winzige Narbe am Ohr. Zwischen 20 bis 30 und 17 bis 27 sehe ich jetzt keine vernünftige Erklärung, man kann genauso gut 17-30 angeben, weil das Alter ja völlig unbekannt ist. Wie wollen "Experten" das jetzt auf 17 bis 27 festlegen?

Was ich mich frage, warum weiß ein Buchautor anscheinend mehr als die Öffentlichkeit, wenn es darum geht, einen Mörder zu finden???


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Mordfall Tristan

05.07.2021 um 02:12
Zitat von InspectorGaInspectorGa schrieb:Was ich mich frage, warum weiß ein Buchautor anscheinend mehr als die Öffentlichkeit, wenn es darum geht, einen Mörder zu finden???
In dem Buch gibt es ein Vorwort des ehemaligen bayr. Staatsministers a. D. Dr. G. Beckstein.
Dabei lobte er die Arbeit dieser Journalistin, die sich zwei Jahre akribisch mit dem Fall beschäftigte und Kontakt mit Ermittler und Angehörigen aufnahm.
Positive Worte über die Ermittler und Lob für die Weiterentwicklung der OFA, also bisschen die Werbetrommel gerührt.

Die Informationen, die im Buch enthalten sind, sind durchaus als wertvolle Informationen anzusehen.
Das Kapitel über Tristan nennt sich „Tristan und die Staatsanwältin“.
Malak erzählt aus Sicht der Staatsanwältin Annette von Schmiedeberg, ab den Zeitpunkt an dem sie zum Tatort gerufen wurde. Man kann sie auch in einer älteren Doku zum Fall hier sehen.
Was interessant für mich ist, dass sie die Anklage im Revisionsprozess „Kannibalen von Rothenburg“ vertreten hat.


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Mordfall Tristan

05.07.2021 um 12:44
Zitat von InspectorGaInspectorGa schrieb:Wie wollen "Experten" das jetzt auf 17 bis 27 festlegen?
Es geht wohl allgemein aus den Sexual- u. Gewaltverbrechens-Statistiken hervor, daß der überwiegende Teil der Täter in diesen Bereichen diese Altersspanne vorweist. Soziologisch und biologisch hängt es mit der Entwicklung zusammen, daß man in der Adoleszenz (kurz nach der Pubertät) bis ca. Anfang/Mitte 30 die höchste Gewaltbereitschaft in sich trägt. Die Libido (Sexualenergie) hat in dieser Lebensphase das höchste Energieniveau. Ab 30 Jahren beruhigt es sich dann hormonell bei den meisten langsam wieder, man lebt in Beziehungen, gründet Familien usw.
Das sind Durchschnittswerte, es gibt aber natürlich Ausreißer, auf die es nicht zutrifft. Eine Fixierung auf eine der frühen Kindheitsphasen oder ein Trauma, das nicht überwunden wird, kann das ganze Leben lang weiterbestehen.

Ich denke, die Angaben zum Täterprofil in der Frühphase nach dem Mord, sind etwas vorschnell verfaßt worden, der Tatsache geschuldet, daß man mit so einer speziellen Tatausführung keine Erfahrung und keine Vergleichsmöglichkeit hatte.
Obwohl es die Operative Fallanlyse bereits 1987 in der BRD gab, wurde sie wohl erst Jahre später in die Ermittlungen mit einbezogen?

Wikipedia: Operative Fallanalyse

In Frau Malaks Buch ist jedenfalls oft die Rede von einem "Gesellschaftswissenschaftler", den die damaligen Ermittler zu Rate gezogen hatten. Das ist ein Soziolge, aber kein Psychoanalytiker. Merkwürdig. Aber auch über die Gutachter, und ihre zum Teil schwerwiegenden Irrtümer (und daraus folgenden Opfer) könnte man einen eigenen Thread erstellen.

Grundsätzlich gilt, daß wer nur in Schubladen denkt, Gefahr läuft, sich in Sackgassen zu verirren.
Die Vermutung, daß es sich um einen nicht-deutschen Täter handeln würde, wie es damals noch in der tagesschau vermeldet wurde, schlußfolgerte man aus der Schächtungs-ähnlichen Tötungsweise und dem nahenden Datum des Opferfests. Auf mich wirkt das, wie ein etwas hilfloses Konstrukt. Täter wie Manfred Seel, oder der mutmaßliche Mörder der Kanalmorde, brauchten auch keine religiösen Feiertage zum Anlass, und sie waren Deutsche. Manchmal ist die Brutalität nur besser versteckt.

Geradezu lächerlich ist die damalige Behauptung, der Mord hätte keinen sexuellen Hintergrund. Dies wurde später ja auch wieder revidiert.
Vielleicht war es aber auch nur eine Definitions-Unklarheit, denn die Grenzen zum sexuellen Mißbrauch sind in diesem Fall fließend. Zwar gab es keine Vergewaltigung im engeren Sinne, aber die sexuelle Komponente bei der Tatausführung ist ja unübersehbar.
Und daß der Antrieb zu solch einer Tat auch fast immer aus einem aufgestauten Sexualtrieb herrührt, kann man im kleinen 1x1 der Sexualökonomie nachlesen.
Auch die starre Festlegung, daß ein Täter ausschließlich Opfer auswählt, die seiner 100%igen Präverenz entsprechen, finde ich nicht hilfreich, wenn man die existierenden Gegenbeispiele - auch wenn es Ausnahmen sind - kategorisch ausschließt.
Zitat von InspectorGaInspectorGa schrieb:Ich würde mutmaßen, dass man für so eine Tat bestimmte Drogen eingenommen haben muss, um am hellichten Tag so einen Mord zu begehen.
Da stimme ich dir zu. Das würde die Abgebrühtheit der Tat erklären, das fast mechanisch wirkende Abwickeln, die kaltblütige Durchführung, und die kurze Abfolge von brutalster Gewaltanwendung einerseits und beherrschter Präzision bei den Nachtathandlungen andererseits. Aber vielleicht kann man diesen Modus-Wechsel auch trainieren, dann hatte er Routine.


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Mordfall Tristan

05.07.2021 um 13:32
@InspectorGa
Frau Malak arbeitete unter anderem auch für Aktenzeichen XY
@musikengel
Im Buch von Frau Malak wurde erwähnt, dass die Hämatome zum Teil auch vom Aufschlagen auf dem Betonsockel stammen können.

Beitrag von s.Oliver (Seite 830)

Das Täterprofil hat sich verändert, da man anfangs von einem Serientäter ausging.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:aber dann auch noch mehr Fleisch aus dem Körper herausschneiden wozu ?
Siehe die in Stern Crime erwähnte Anleitung aus dem Internet, die exakt dem gleichen Muster folgt.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Der Mörder muss also auch über sehr große körperliche Kraft verfügt haben wenn er einen 13-jährigen bis zur Bewusstlosigkeit verprügeln kann.
Nicht zwangsläufig
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:möglichen, chirurgischen Kenntnissen gesprochen hat, nachdem das gesamte Verletzungsbild vorlag. Das hat einen faden Beigeschmack hinsichtlich Tristans Vorhaben, zum Arzt gehen zu wollen. Da scheint
Wie kommst Du darauf?


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Mordfall Tristan

05.07.2021 um 14:21
Zitat von abberlineabberline schrieb:Siehe die in Stern Crime erwähnte Anleitung aus dem Internet, die exakt dem gleichen Muster folgt.
Ja, er konnte aus Zeit- oder Sicherheitsgründen sein Werk aber nicht vollenden.
Schon fast wie ein Fünkchen Glück in dieser Tragödie erscheint es mir, dass der Junge nicht an einen für den Täter sicheren Ort gebracht wurde.


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Mordfall Tristan

05.07.2021 um 15:35
Zitat von Niederbayern23Niederbayern23 schrieb:Ja, er konnte aus Zeit- oder Sicherheitsgründen sein Werk aber nicht vollenden.
Gibt es diesbezüglich Hinweise?


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Mordfall Tristan

05.07.2021 um 20:51
@abberline

Man hat das aufgrund der begonnenen, aber nicht zu Ende ausgeführten Schnittverletzungen an einer der Waden geschlußfolgert.
Aus der einen Wade hatte der Psychopath bereits einen Hautstreifen herausgetrennt und an der anderen schon gleiche Schnitte angesetzt, aber das Heraustrennen nicht vollzogen. Man sieht es glaube ich, auch auf den Obduktions-Skizzen.
Daraus resultiert die Annahme, daß er sein Vorhaben vorzeitig abbrach, weil er dabei wohl gestört worden sein muß.


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Mordfall Tristan

05.07.2021 um 22:20
@Banshee202
Danke für den Hinweis. Die Ermittler werden sowieso nicht alles veröffentlichen, da manches Täterwissen ist


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