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Mordfall Tristan

23.521 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

04.05.2022 um 23:16
Guten Abend!

Dieser Fall beschäftigt mich schon seit einigen Jahren. Nun habe ich mich, nach längerem Durchstöbern und intensivem Lesen, endlich entschlossen, mich hier im Forum anzumelden. Es gibt da nämlich ein paar Gedanken, die mir so im Kopf rumschwirren.

Erste These:

Zum Tatzeitpunkt ging ich in die vierte Klasse; und selbst 40 Kilometer entfernt hat das damals solche "Wellen geschlagen", dass die Eltern ihre Kinder ab dato mit dem Auto zur Schule gefahren haben. Auch habe ich damals, zumindest ist mir es so in Erinnerung geblieben, heftige Diskussionen - seitens der Mütter - mitbekommen. Das ganze war dann nach ca. zwei Monaten wieder vergessen und wir durften erneut den Schulweg wieder selbstständig beschreiten. Worauf ich aber hinaus möchte, ist, dass meine Eltern und ich damals nicht in Hessen wohnten - sondern Bayern; genau dazu stellt sich mir eben genau die Frage: inwiefern Bundeslandgrenzen damals ein Ermittlungshindernis darstellten.

Der Rucksack (Theorie der falschen Spur) wurde in fast vergleichbarer Entfernung zu meinem damaligen Wohnort nördlich in der Nähe von Niedernhausen gefunden. Aus diesem Grunde frage ich mich, inwiefern auch über die Bundeslandgrenzen ermittelt wurde. Zusammenfassend aus Täterperspektive gesagt: ich wohne in Bayern und pendle zur Arbeit nach Frankfurt; anderes Bundesland, andere Behörde, andere Zuständigkeit. Den Rucksack lege ich nördlich des Tatorts ab. Es kommt dann eh niemand darauf gen Osten über die Landesgrenzen zu ermitteln und ich bin sicher.


Die zweite These:

Wenn man sich die BKA-Webseite durchliest, steht da, dass von einem sexuellen Motiv ausgegangen werden muss. Aber was ist, wenn es nur eine Mutprobe oder ein Aufnahmeritual des Milieus war? An dieser Stelle weise ich ausdrücklich darauf hin, dass ich Tristan keine Straftaten unterstelle und ihn hier - wie es auf der BKA-Webseite steht - als austauschbares Opfer des Milieus sehe; in dem Sinne von: zieh das durch mit all seinen Perversionen, dann gehörst du/ihr zum Klub; und wage es nicht uns zu hintergehen, weil wir wissen was du/ihr getan hast/habt. Er könnte Opfer dieses Personenkreises sein, ohne dass er mit diesen etwas näher zu tun hatte. Obwohl diese Hypothese nicht mit der Eintäter-Theorie vereinbar ist, ist es aber die enzige Erklärung dafür, zumindest sehe ich das so, dass wenn mehrere Personen beteiligt waren bis heute noch niemand den anderen verraten hat: Kollektivschuld und gegenseitige Abhängigkeit: Täter 1 verprügelt Tristan, Täter 2 tötet Tristan und Täter 1/3 entnimmt die Organe.


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Mordfall Tristan

05.05.2022 um 00:11
Zitat von MaiksthMaiksth schrieb:Den Rucksack lege ich nördlich des Tatorts ab. Es kommt dann eh niemand darauf gen Osten über die Landesgrenzen zu ermitteln und ich bin sicher.
@Maiksth
Wenn du als Täter wirklich sicher sein willst, dann legst du den Rucksack nicht irgendwo in der Gegend ab, sondern verbrennst oder vergräbst ihn da, wo ihn keiner einfach so finden kann.
Ich glaube, die Person, welche den Rucksack da abgelegt hat hatte nicht viel zu befürchten. Sonst hätte sie ihn anderweitig entsorgt.


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05.05.2022 um 00:22
Um Missverständnisse zu vermeiden: mit "Organen" meine ich das entnommene Gewebe und die Hoden.

Ergänzend dazu ist mir aufgefallen, dass in der VOX-Sendung die Bilder des Anatomieberichts einen Stich in der Region des Herzens zeigen. Dieses Detail wirft auch viele Fragen auf: wollte der Täter Tristan mit einem gezielten Stich ins Herz ermorden?
Allerdings funktionierte das nicht, weil wegen mangelnder Stoßkraft die Rippen nicht durchdrungen werden konnten. Anschließend versucht Tristan wegzurennen. Der Täter holt ihn ein und greift zum seiner Meinung nach letzten Mittel (Kehlschnitt).

Oder der Täter schneidet Tristan die Kehle durch und der Sterbeprozess zieht sich für ihn zu lange hin; weil der Täter - aufgrund ebendieser Unkenntnis des schnellen Todes - unter Zeitdruck steht. Jener führt seine erfahrungswertbasierend letztmöglichste Zielhandlung durch und sticht ihm ins Herz, um sein eigentliches Ziel, der Entnahme im geschützten Tunnel, schneller zu erreichen.


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Mordfall Tristan

05.05.2022 um 00:35
@Maiksth
Was die Landesgrenzen angeht, muss der Täter nicht so weit gedacht haben, allerdings stimm ich zu, dass der Ort praktisch lag. Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, Mainz, Hanau, Wiesbaden, Rüsselsheim, Aschaffenburg...schon x Städte und drei Bundesländer in kürzester Zeit. Maximal 45 Min, wenn kein Stau ist, würd ich sagen.


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Mordfall Tristan

05.05.2022 um 17:13
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb am 23.04.2022:Es wäre so wichtig auch zu wissen, ob wirklich alle Zeugen ein und denselben Zopfträger sahen.
Du, mit der Zeit verschwimmen auch die Erinnerung. Selbst wenn du dir absolut sicher bist dass ein Mann vor 20 Jahren einen Zopf getragen hat, vielleicht hat er nur lange Haare. Vom Winde verweht. Wer weiß das schon noch.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb am 23.04.2022:Der Tunnel scheint also irgendwie die zentrale Rolle zu spielen.
Ich stelle mir wirklich die Frage ob er ein Zufallsopfer war. Also ob es hätte jeden Jungen treffen können, der da in den Tunnel marschiert ist. Oder eben nur Tristan. Was wäre, wenn ein Mädchen dort gelaufen wäre? Wäre sie auch ein Opfer geworden?
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb am 29.04.2022:Daran könnten sich heute durchaus noch Menschen erinnern, einen solchen Rucksack im Besitz eines Mannes zwischen 1998-1999 gesehen zu haben.
Ich weiß nicht mal mehr, wie mein eigener Rucksack ausgesehen hat 1999.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Die Schnitte wurden lt Polizei gezielt gesetzt, der Täter dürfte also zumindest schon einmal ein Messer in der Hand gehabt haben.

Also ein Messer wird er wohl dabei gehabt haben. Denn, ich hätte kein Messer dabei. Selbst wenn ich irgendwann mal vor irgendeinem Tunnel stehe. Mir würde das Messer fehlen.


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Mordfall Tristan

05.05.2022 um 20:33
Zitat von MaiksthMaiksth schrieb:Aber was ist, wenn es nur eine Mutprobe oder ein Aufnahmeritual des Milieus war? An dieser Stelle weise ich ausdrücklich darauf hin, dass ich Tristan keine Straftaten unterstelle und ihn hier - wie es auf der BKA-Webseite steht - als austauschbares Opfer des Milieus sehe; in dem Sinne von: zieh das durch mit all seinen Perversionen, dann gehörst du/ihr zum Klub; und wage es nicht uns zu hintergehen, weil wir wissen was du/ihr getan hast/habt.
Wenn man unterstellt, dass es ein solches Milieu gibt, wo dergleichen Taten als Aufnahmeritual dienen, dann muss man aber auch fragen, warum es dann keine vergleichbare Tat gab, weder vorher noch nachher.

Und: Je mehr Mitwisser eine Sache hat, selbst in einer geschlossenen Gruppe, desto größer ist die Chance dass irgendwelche Gerüchte darüber zumindest durchsickern. Aber auch darüber ist nichts bekannt (zumindest soweit wir wissen, aber es wurde auch nie in diese Richtungen öffentlich ermittelt).


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05.05.2022 um 22:12
@Heribert
Damit mein ich, dass er mit dem Messer ungehen konnte, dass er eins dabei hatte, dürfte naheliegend sein.


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 00:12
Zitat von abberlineabberline schrieb:Damit mein ich, dass er mit dem Messer ungehen konnte, dass er eins dabei hatte, dürfte naheliegend sein.
Ich z.B. könnte mit einem Messer nicht umgehen und hätte keins dabei. Aber ok, und solche präzise Schnitte bekommt man mit einem Schweizer Taschenmesser vermutlich nicht hin.

Daher, Tat war geplant- mein Bauchgefühl sagt mir, nicht mit irgendjemandem- sondern genau mit ihm, leider.

Der Tunnel. Erinnert mich etwas an das Buch ES. Der Clown. War der nicht auch im Tunnel mit Messer unterwegs…

Hat schon was „gruseliges“! Als Kind, ich hätte mich allein nicht getraut da durch zu gehen.

Vielleicht hat der Täter gefragt- zeige mir den Weg zum und durch den Tunnel für 5!Mark


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 07:10
@brigittsche
In Richtung einer "Community" wurde ermittelt, es wurden auch Leute aus dem Internet ausfindig gemacht, da kam aber nichts raus. Stand (soweit ich in Erinnerung hab) in der Crime?
Beitrag von S_C (Seite 460)


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 12:10
@abberline

Beim Stichwort „Turnbeutelvergesser“ denke ich automatisch wieder an Tristans vermeintlichen Begleiter im Überwachungsvideo des Höchster Bahnhofskiosks.

Auch wenn die meisten davon ausgehen, dass die beiden rein gar nichts miteinander zu tun hatten, sollte man unbedingt nochmals den Versuch wagen, diese Person ausfindig zu machen. Neben dem offiziellen Phantombild ist es genau diese Sichtung, die unbedingt weiterverfolgt werden sollte, um wenigstens diese Richtung ausschließen zu können.

Die Körpersprache der beiden erscheint mir weiterhin immens merkwürdig. Es wirkt so, als ob die beiden vertraut sind. Der Grund, warum das auf mich so wirkt ist, dass Tristan sich (rechtsstehend) nach links dreht, während der vermeintliche Begleiter sich (linksstehend) nach rechts dreht. Das wirkt auf mich so, als ob sich die beiden in dieser spontanen Situation, rein aus dem Unterbewusstsein heraus, nicht den Rücken zukehren.


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 13:08
Zitat von anonymous91anonymous91 schrieb:diese Sichtung, die unbedingt weiterverfolgt werden sollte
Es würde mich extrem wundern, wenn dieser Mann nicht ausfindig gemacht worden wäre. Wenn er auf einem Video ist mit einem Mordopfer kurz vor der Tat. Es kann ja sein, dass sich kein Verdacht gegen ihn erhärtet hat und deshalb wurde das nicht weiter erwähnt. Ansonsten würde man doch immer noch nach ihm fahnden, als wichtiger Zeuge.


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 13:13
@anonymous91
Da können wir nur spekulieren. Viel kann sein, nichts muss. Um das herauszufinden, müsste man die Person identifizieren, wobei wir nicht wissen, ob das der Polizei nicht längst gelungen ist. Gesucht wird die Person ja zumindest nicht.


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 13:48
Ich würde nochmal gerne kurz auf eine mögliche Verbindung zu Seel eingehen.
Mir ist da vorhin noch ein weitere Sache "aufgefallen".
Ich hatte das total übersehen, wahrscheinlich weil es so dermaßen "banal" ist.

Uns muss folgendes bewusst sein, Seel hat (wenn er tatsächlich das ist, was man ihm nachsagt) es ja über Jahrzehnte geschafft, nicht geschnappt zu werden.
Nun kann man darüber mutmaßen, ob das nun daran lag, dass er einfach Glück hatte, sich "gut" angestellt hat oder eine Kombination aus beiden Dingen.
Nun taucht im unmittelbarem geografischen Umfeld zu Seel, ein weiterer Täter auf (wenn wir mal der Annahme folgen, dass es sich bei Tristan, um einen anderen Täter handelt), der nicht nur ebenfalls äußert brutal und blutrünstig vorgeht, sondern dem es ebenfalls gelingt, über Jahrzehnte nicht geschnappt zu werden.

Diese Tatsache finde ich erstaunlich.
2 Mörder, man könnte sagen, 2 solche Monster, die nicht nur in einem engen gemeinsamen Gebiet "agiert" haben, sondern darüber hinaus beide, aus welchen Gründen auch immer, im Prinzip niemals geschnappt worden sind.

Wie ist das möglich?
Haben beide eventuell doch im Team gearbeitet?
Haben beide vielleicht voneinander "gelernt" und so im Laufe der Zeit genug "Erfahrung" entwickelt, um eben das Entdeckungsrisiko extrem zu minimieren?

Was mich gleich zum nächsten "Problem" führt.
Seel hat über Jahrzehnte "clever" genug agiert um nicht geschnappt zu werden.
Und dann lässt er tatsächlich ein Fass mit Leichenteilen in seiner Garage stehen?
Im Prinzip war es dann ja völlig klar, dass diese Leichenteile irgendwann entdeckt werden.
Jetzt kann man natürlich sagen, dass Seel krank war und ihm war am Ende seines Lebens einfach alles egal, aber dennoch passt das für mich irgendwie nicht ins Bild.
Mit etwas Pech, hätten die Fässer bzw. deren Inhalt ja schon entdeckt werden können, als Seel noch am Leben war.
Ich neige immer mehr zu der Vermutung, dass Seel eventuell eben nicht alleine agiert hat, sondern das man ihm diese Fässer bzw. deren Inhalt dennoch "untergeschoben" haben könnte, seitens eines Wahren- bzw. Mittäters.

Vielleicht standen diese Fässer tatsächlich schon ewig lange bei Seel in der Garage.
Lässt sich aber zutreffend eine Aussage darüber treffen, wann die Leichenteile dort hineingeworfen worden sind?
Vielleicht geschah dies erst, als Seel bereits schwerkrank war.
Der Wahre- bzw. Mittäter, könnte die Chance genutzt haben, um so den Verdacht auf Seel zu lenken, da dieser ohnehin bald aus dem Leben scheiden wird.
Vielleicht wurden die Leichenteile erst in die Fässer geworfen, als Seel tot war.
Vorher waren sie irgendwo anders.
Einfach mal so um die Ecke gedacht.

Nun könnte man natürlich den ehemaligen Freundes- und Bekanntenkreis von Seel abklappern.
Ich persönlich denke aber nicht, dass dies zum Erfolg führen würde.
Falls Seel mit einem Partner "agiert" hat, dann könnte ich mir vorstellen, dass beide niemals öffentlich mit einander in Erscheinung getreten sind.
So ähnlich wie das z.B. bei einer Affäre abläuft.
Man trifft sich immer nur zu zweit.
Vielleicht an Orten an denen einen niemand kennt.
Man besucht sich nicht gegenseitig zum Geburtstag, schreibt sich keine Briefe.
Seels Frau oder Tochter, können diese Person unter Umständen niemals zu Gesicht bekommen haben.
Vielleicht gab es unauffällige Wege, wie die beiden miteinander kommuniziert haben und Treffen vereinbart haben.

Was mich noch zu einem weiteren Punkt führt.
Soweit wir wissen sind Seels Taten im Prinzip auf den Umkreis von Frankfurt beschränkt.
Warum "agiert" ein Mörder eigentlich so heimatnah?
Vielleicht weil er sich dort gut auskannte, dies kann natürlich die ganz banale Erklärung sein.
Vielleicht gibt es aber auch noch einen anderen Grund.

Seel war ja nach außen hin total unauffällig und auch als Musiker usw. aktiv.
Möglicherweise trifft dies auf einen potentiellen Partner ebenfalls zu.
Vielleicht war dieser in irgendeiner Form Staatsdiener. Beamter, Polizist, etc. irgendetwas in der Richtung.
Wie komme ich zu der Annahme?
Wenn es einen Mittäter gibt, der vielleicht von Berufswegen zumindest Zugang zu den Ermittlungsakten oder dergleichen hat, dann könne dieser schon mal grundsätzlich über forensische Erkenntnisse verfügen und so schonmal während der Tatbegehung dilettantische Fehler vermeiden.
Zusätzlich könnte man eventuell gezielt versuchen Einfluss auf Ermittlungen zu nehmen und so entweder Verdachtsmomente zu zerstreuen oder falsche Spuren zu legen (bisschen viel "Tatort" und "Mord ist ihr Hobby" ich weiß).
Noch dazu kommt, dass man eventuell Einblick in die Ermittlungen hat und so vielleicht den "Verfolgern" immer einen Schritt voraus agieren kann.
Irgendeinen Grund muss es haben, dass sich Seel und der Tristan-Mörder über Jahrzehnte jeder Strafverfolgung entziehen konnten.
Natürlich können die einfach Glück gehabt haben.
Ich persönlich glaube nicht an Glück.
Vor allem nicht bei der Vielzahl der (angeblich) von Seel verübten Taten.
Das ist für mich persönlich nur mit Glück alleine nicht erklärbar.

Viele von Seels Opfern kamen ja aus einem bestimmten Milieu.
Da hat man bestimmt auch mal hier und da mit der Polizei zu tun.
Vielleicht haben wir das bisher aus der falschen Richtung gesehen.
Vielleicht wurde nicht Seel auf dem Strich auf diese Frauen aufmerksam.
Vielleicht wurde Seels Partner während seiner Polizeiarbeit auf diese Frauen aufmerksam.
Erst im Nachgang ist dann Seel als Freier in Erscheinung getreten, um so den Kontakt zu diesen Frauen herzustellen und so die konkrete Tat zu ermöglichen.

Hatte Tristan in irgendeiner Art und Weise mal mit der Polizei zu tun? Weiß man dazu etwas?
Vielleicht (wie ich auch als Kind) mal irgendwo Süßigkeiten oder CDs mitgehen lassen?
Vielleicht mal irgendwo Graffitis hin gesprüht?
Weiß jemand ob es da Berührungspunkte geben könnte?

Einfach mal ein paare neue Ideen.


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 14:05
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Diese Tatsache finde ich erstaunlich.
2 Mörder, man könnte sagen, 2 solche Monster, die nicht nur in einem engen gemeinsamen Gebiet "agiert" haben, sondern darüber hinaus beide, aus welchen Gründen auch immer, im Prinzip niemals geschnappt worden sind.
Nun, da kann man mal Brecht zitieren: "Denn man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!" - Will heißen: Wer kann sagen, wieviele Mörder da draußen aktiv sind, die eben nicht geschnappt werden. Denn da sie ja nicht geschnappt wurden, kennt man die Zahl nicht.

Allerdings sehe ich im Fall Tristan ein Problem: Wenn man davon ausgeht, dass ein Täter grob immer die gleiche Art von Opfern bevorzugt, dann hat Seel sich nun mal Opfer gesucht, deren Verschwinden nicht bemerkt oder nicht bzw. sehr spät angezeigt wurde bzw. bei denen man kaum Anhaltspunkte hatte, weil sie aus einem prekären Millieu kamen.

Wenn man aber davon ausgeht, dass der Tristan-Mörder eben Jugendliche bevorzugt, dann ist das etwas GANZ anderes. Denn wenn ein 13jähriger verschwindet, ist der Fahndungsdruck viel höher und auch die Öffentlichkeit ist hinter der Sache her.

Klar, natürlich gibt es auch da ein prekäres Millieu (z. B. jugendliche Sexarbeiter, z. B. die berüchtigten Kanalmorde), aber das ist doch kleiner und eher "unter Aufsicht".


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 14:37
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Einfach mal ein paare neue Ideen.
Wird nach 25 Jahren auch mal Zeit, oder? Ich sage mal wenn der Täter zum Beispiel 50 Jahre alt war zum Zeitpunkt der Tat ist er jetzt 75. Also in seinen letzten Zügen. In seinen letzten Jahren.

Selbst wenn du ihm etwas nachweisen könntest. Macht er einen auf Demenz. Alt

Die Gerechtigkeit die man sich wünscht, wird es in diesem Fall nicht mehr geben.

Der Vater, die Mutter leben nicht mehr von ihm. Also. Für mich ist der Fall sehr diffus- für viele bereits geklärt. Der Seel war’s. Er hat man sich halt auf jemanden angeschossen der sich nicht mehr wehren kann. Das ist natürlich auch ein Weg. Ein einfacher.

Ich starte mal die vorsichtige Prognose, ohne dass hier jemand wirklich aktiv einen verbindlichen Hinweis gibt. Wird diese Fall nicht mehr aufzulösen sein.

Außer natürlich ein Insider. Sagt etwas. Weiß etwas. Soll ja vorkommen. Das eine nach 25 Jahren das Gewissen plagt.


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 14:48
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nun, da kann man mal Brecht zitieren: "Denn man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!" - Will heißen: Wer kann sagen, wieviele Mörder da draußen aktiv sind, die eben nicht geschnappt werden. Denn da sie ja nicht geschnappt wurden, kennt man die Zahl nicht.
Zustimmung.
Aber dann müsste es ja zumindest Opfer geben.
Laut Wikipedia gibt es bei Mord,Totschlag eine Aufklärungsquote von 94%
Wikipedia: Aufklärungsquote

Laut Statista gab es z.B. 2021 insgesamt 257 Morde in Deutschland
Die Bundesrepublik zählt hinsichtlich der Mordrate zu den sichersten Ländern. Bundesweit gab es im Jahr 2021 etwa 0,3 Fälle von Mord pro 100.000 Einwohner. Die Anzahl der Mordopfer lag hierzulande bei 257 (Stand: 2021).
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1100598/umfrage/polizeilich-erfasste-faelle-von-mord-in-deutschland/#:~:text=Die%20Bundesrepublik%20z%C3%A4hlt%20hinsichtlich%20der,257%20(Stand%3A%202021).

Ist zwar nicht repräsentativ, aber bleiben wir mal bei den Zahlen und ich nehme einfach willkürlich, um meinen Standpunkt zu verdeutlichen an, dass diese Zahlen über die letzten sagen wir mal 40 Jahre einigermaßen konstant sind.

D.h. wir haben dann pro Jahr ca. 15 ungeklärte Morde/Totschlag in Deutschland, dies auf 40 Jahre betrachtet wären dann insgesamt 600 ungeklärte Morde/Totschlag in den letzten 40 Jahren. Grob über den dicken Daumen gepeilt.

Ich würde dir also recht geben, dass es Deutschlandweit viele aktive Mörder geben könnte, die man nicht auf dem Schirm hat.
Ich ziehe diese Verbindung ja aber vor allem aus der geografischen Nähe zu Seel.
Das heißt wir müssten einen viel kleineren Raum betrachten.
Und da ist das dann für mich schon auffällig.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Allerdings sehe ich im Fall Tristan ein Problem: Wenn man davon ausgeht, dass ein Täter grob immer die gleiche Art von Opfern bevorzugt, dann hat Seel sich nun mal Opfer gesucht, deren Verschwinden nicht bemerkt oder nicht bzw. sehr spät angezeigt wurde bzw. bei denen man kaum Anhaltspunkte hatte, weil sie aus einem prekären Millieu kamen.

Wenn man aber davon ausgeht, dass der Tristan-Mörder eben Jugendliche bevorzugt, dann ist das etwas GANZ anderes. Denn wenn ein 13jähriger verschwindet, ist der Fahndungsdruck viel höher und auch die Öffentlichkeit ist hinter der Sache her.
Zustimmung!
Allerdings trifft das ja dann auf jeden Täter zu (unabhängig davon ob Seel involviert ist oder nicht).
Der Täter musste damit rechnen, dass der Fahndungsdruck nach der Tat an Tristan gewaltig sein würde.
Umso erstaunlicher ist doch die Tatsache, dass die Tat an einem, wenn auch versteckten, öffentlichen Ort durchgeführt worden ist und der Täter Tristan im Prinzip dort einfach hat liegen lassen.
Der Täter hat ja scheinbar nicht mal versucht den Körper von Tristan irgendwo zu verstecken und sei es nur in einem Gebüsch oder dergleichen.
Der Täter hätte beim Verlassen des Tunnels direkt einem oder mehreren Zeugen in die Arme laufen können.
Dennoch wurde die Tat durchgezogen.

Noch ein weiterer Punkt.
Wenn der Tristan-Mörder tatsächlich Jugendliche bevorzugt, warum ist der dann davor oder danach nicht mehr in dieser Form, zumindest im Raum Frankfurt, in Erscheinung getreten?
Wobei, stimmt diese Annahme von mir denn überhaupt?
Vielleicht gibt es ja eine Verbindung zu den von dir erwähnten Kanalmorden.
Wie auch immer diese aussehen mag.
Diese wurden ja übrigens auch nicht gelöst, obwohl du es ja selbst als Beispiel dafür nennst, das die "Aufsicht" dort "größer" ist.
Interessant ist natürlich auch, dass die Kanalmorde z.B. auch in Seels "aktiver Zeit" liegen und wieder im Raum Frankfurt.
Und das wäre dann Täter Nr. 3 der im Raum Frankfurt, äußerst brutal zu Werke geht und es ebenfalls geschafft hat, niemals geschnappt zu werden.
Wie wahrscheinlich ist das?
Ich weiß schon, Brecht usw. aber wie naheliegend ist das?
Mir ist klar, dass der sog. Modus Operandi hier anders ist als bei Tristan.
Aber wer sagt, dass ein Mörder diesen nicht auch irgendwann, warum auch immer, ändern kann?
Ich sehe hier sehr viele Möglichkeiten.
Kann aber leider nicht auf alles eingehen, da ich sonst zu sehr ins Off Topic abrutsche und ich nicht Verbindungen zu anderen Fällen herbeifantasieren möchte, die vielleicht gar nicht da sind.

Das:
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Klar, natürlich gibt es auch da ein prekäres Millieu (z. B. jugendliche Sexarbeiter, z. B. die berüchtigten Kanalmorde), aber das ist doch kleiner und eher "unter Aufsicht".
widerspricht aber dem:
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wenn man davon ausgeht, dass ein Täter grob immer die gleiche Art von Opfern bevorzugt, dann hat Seel sich nun mal Opfer gesucht, deren Verschwinden nicht bemerkt oder nicht bzw. sehr spät angezeigt wurde bzw. bei denen man kaum Anhaltspunkte hatte, weil sie aus einem prekären Millieu kamen.
Ich gebe dir aber natürlich dennoch recht.
Beim Mord an Tristan musste der Täter mit einem weitaus größeren Echo rechnen, als dies bei Prostituierten, deren Verschwinden vielleicht erst spät bemerkt wird, der Fall gewesen wäre.
Nur kurze Anmerkung: Dies soll meinerseits in keiner Art und Weise Sexarbeiterinnen angreifen oder ihrer Menschenwürde herabsetzen.


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 15:15
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Diese wurden ja übrigens auch nicht gelöst, obwohl du es ja selbst als Beispiel dafür nennst, das die "Aufsicht" dort "größer" ist.
Interessant ist natürlich auch, dass die Kanalmorde z.B. auch in Seels "aktiver Zeit" liegen und wieder im Raum Frankfurt.
Mit "Aufsicht" meinte ich eher, dass es ja heute auch Hilfsangebote und Sozialarbeiter gibt, die sich um solche Jungs kümmern. Inwieweit die natürlich jeden, der plötzlich verschwindet, gleich der Polizei melden (können) ist natürlich wieder eine andere Frage.

Ich glaube aber, dass das zu der Zeit, als die Kanalmorde passierten, noch nicht so gegeben war und die Jungs sich eher selbst überlassen waren.


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 15:21
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Mit "Aufsicht" meinte ich eher, dass es ja heute auch Hilfsangebote und Sozialarbeiter gibt, die sich um solche Jungs kümmern. Inwieweit die natürlich jeden, der plötzlich verschwindet, gleich der Polizei melden (können) ist natürlich wieder eine andere Frage.
ah ok, sorry hatte ich dich falsch verstanden.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich glaube aber, dass das zu der Zeit, als die Kanalmorde passierten, noch nicht so gegeben war und die Jungs sich eher selbst überlassen waren.
Ja das würde ich auch so sehen.
Sehen wir ja auch an Seels Taten bzw. an den Taten die Seel zugeordnet werden.
Ich denke, dass es damals einfach noch nicht so viele Stellen und Hilfsangebote wie heute gab und natürlich nutzt diese auch heute nicht jeder der "auf der Straße lebt/arbeitet".
Ist halt echt ein ganz schwieriger Bereich.
Genau das ist das, was mich so traurig macht.
Solche Täter nutzen genau dies für ihre Zwecke aus.

Nach allem was wir wissen, passt aber Tristan im Grunde nicht in dieses Schema.
Den offiziellen Erkenntnissen nach, hat Tristan keine sexuellen Dienstleistungen gegen Bezahlung durchgeführt.
Er hat sich aber dennoch in seiner Freizeit in diesem Bereich um den Bahnhof aufgehalten.
Vielleicht wurde so eher zufällig, eines dieser "Monster" auf ihn aufmerksam oder dergleichen.
Wäre zumindest im Rahmen des Möglichen.


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 16:04
Mal ein ganz wilder Verdacht.

Bei den Opfern im Falle Seel und bei den Kanalmorden handelt es sich, wie bereits erwähnt, um Personen aus einem bestimmten Milieu.
Nun frage ich mich.
Wer sonst könnte noch mit solchen Menschen zu tun gehabt haben?
Sozialarbeiter (was gab es da in den 70iger, 80iger und 90iger Jahren für Angebote in Frankfurt?), Geistliche, Kirchenmitarbeiter etc.

Nun die Brücke zu Tristan.
Solche Leute arbeiten doch auch oft im Dunstkreis oder mit Jugendzentren usw.
Gab es ein solches Zentrum oder einen vergleichbaren Ort in Höchst, den Tristan vielleicht regelmäßig besucht hat?
Weiß dazu jemand etwas?
Eventuell gibt es dort eine Person die zum damaligen Zeitpunkt schon lange Zeit (20+ Jahre) im sozialen Bereich beruflich tätig war und so auf die späteren Opfer aufmerksam geworden ist.
In den 70igern und 80igern vielleicht in der Seelensorge oder Frauenberatung usw. tätig, später dann in einem bisschen höheren Lebensalter vielleicht in Bereichen der Jugendarbeit mitgewirkt hat.
In welcher Form auch immer.

Vergleichbar mit Martin Ney, der über seine berufliche Tätigkeit gezielt den Zugang und Infos über seine späteren Opfer gewonnen hat.
Eine solche Person konnte sich vielleicht aufgrund ihres sozialen Status usw. jeglichen Verdachtsmomenten entziehen.

Seels erste Opfer waren beide in einem Altenheim tätig.
Die von mir gesuchte Person, könnte in jungen Jahren auch dort irgendwelche Tätigkeiten übernommen haben.
Seelsorge etc. passt auch hier.
Vielleicht haben sich (falls diese Person überhaupt existiert) hier zum ersten mal die Wege von Seel und meinem Mr. X gekreuzt.

Einfach auch mal wieder als frischeren neuen Ansatz.


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Mordfall Tristan

06.05.2022 um 18:43
@MisterEko
Die Leute von der Jugendfreizeit etc, an der Tristan teilnahm, wurden sicherlich überprüft.
Was sein längeres (wochenlanges?) Verschwinden und übernachten "in Kellern etc" angeht, wurde sicher auch geprüft, wo er war. Wenn die Lehrer das wissen, wissen es auch Freunde und das wird garantiert geprüft worden sein.
Einen Zusammenhang zu den Kanalmorden seh ich nicht. Damals gab es auch einen Verdächtigen, dem man ausser Indizien aber nichts nachweisen konnte. Allerdings war die Spurensicherung noch nicht so weit wie heute


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