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Mordfall Tristan

25.189 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

18.08.2025 um 17:44
Zitat von Felix80Felix80 schrieb:Das ist aber kein Naturgesetz, siehe Manfred Seel.
Ich denke auch, dass man nicht einfach sagen kann "So jemand muss doch auffallen!" Es ist zwar sicher als normaler Mensch schwer, sich so etwas vorzustellen, aber wenn jeder Serienmörder irgendwie massiv auffällig wäre, dann dürfte es ja keine Serienmörder geben, weil die alle nach der ersten Tat auffallen würden.


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18.08.2025 um 18:09
@brigittsche
So einfach ist das nicht, mir geht es z. B. seit Jahren so (hat mit der Corona Zeit massiv zugenommen) dass die Mehrzahl der Menschen denen ich begegne sich schwer auffällig verhält um es gemäßigt zu artikulieren. Es muss ja aber erst mal ein Zusammenhang zu so einer Tat hergestellt werden bzw 95 Prozent der Bevölkerung hat noch nie was vom Tristan Fall gehört. Will sagen auffallen tun viele, aber es sind nicht alles Serienmörder.


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18.08.2025 um 18:59
Zitat von FL106772FL106772 schrieb:Will sagen auffallen tun viele, aber es sind nicht alles Serienmörder.
So herum kann man das auch sehen - aber das Ergebnis ist dasselbe: Nicht jeder Serienmörder wird angezeigt, weil irgendwer denkt "Oh, das muss ein Serienmörder sein, den zeige ich mal an..."
Zitat von FL106772FL106772 schrieb:Es muss ja aber erst mal ein Zusammenhang zu so einer Tat hergestellt werden bzw 95 Prozent der Bevölkerung hat noch nie was vom Tristan Fall gehört.
Vor allem soll mir bitte mal jemand erklären, wie denn der Täter jetzt so auffallen soll, dass irgendwer denkt "Oh, de könnte den Tristan umgebracht haben, da gehe ich doch lieber mal zur Polizei...."


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18.08.2025 um 23:17
Wäre der Täter so Auffällig, wo eine Psychiatrische Unterbringung Notwendig wäre, denke hätten die EB eine Chance (auch wenn ne kleine)irgendwie einen Zusammenhang herzustellen.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter ein unauffälliges Leben führte /führt aber doch bei genauer Betrachtung Auffällig ist, zb bei Menschen die ihn nahe stehen.
Aber wie der User schrieb
Zitat von FL106772FL106772 schrieb:Es muss ja aber erst mal ein Zusammenhang zu so einer Tat hergestellt werden


Und wer möchte einen Nachbar,Freund oder gar Familienmitglied mit einer solchen schlimmen Tat in Zusammenhang bringen.


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19.08.2025 um 00:23
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Und wer möchte einen Nachbar,Freund oder gar Familienmitglied mit einer solchen schlimmen Tat in Zusammenhang bringen.
Ich kann mir vorstellen, dass es Mitwisser oder zumindest Menschen (ge-)geben (haben) könnte, die etwas vermuten (vermutet haben). Sie vermuten (vermuteten) einen Zusammenhang, aber haben sich gedacht "ich warte erstmal ab". Und jetzt traut man sich aber nicht (oder nicht mehr) oder der Täter oder der Mitwisser ist mittlerweile sogar tot oder beide sind tot.
Zitat von FL106772FL106772 schrieb:95 Prozent der Bevölkerung hat noch nie was vom Tristan Fall gehört
Heute zumindest werden viele Frankfurter den Fall nicht kennen oder im Prinzip fast vergessen haben.

Einige kennen den Fall noch, obwohl sie nicht von dort sind, aber sie wissen vielleicht gerade noch den Namen Tristan.... und Frankfurt.
Und, dass er ein sehr junges Opfer war. Das war es dann aber auch.


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19.08.2025 um 15:03
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter ein unauffälliges Leben führte /führt aber doch bei genauer Betrachtung Auffällig ist, zb bei Menschen die ihn nahe stehen.
Das finde ich plausibel. Und es kommt ja noch hinzu, dass man manches vielleicht gar nicht "wissen will". Wer möchte denn z. B. annehmen, dass der Ehemann oder Vater ein Mörder ist? Und selbst wenn er z. B. seine Frau verprügelt (was ja schon schlimm genug wäre!) nimmt man ja nicht unbedingt an, dass der jemanden umgebracht hat.

Wobei ich persönlich eher glaube (ohne das konkret begründen zu können), dass der Täter gar nicht mehr lebt. Man kann halt auch an Krebs sterben oder einen Unfall haben....

Oder, was vielleicht auch sein könnte, dass der Täter sich heute "am anderen Ende der Welt" befindet, in eine Gegend wo schlimme Verhältnisse im Sinne von Krieg/Bürgerkrieg herrschen, so dass eine Neigung zu extremer Gewalt nicht auffällt oder zumindest nicht verfolgt wird, geschweige denn, dass man die Verbindung zu einem Kindermord in Deutschland herstellt.


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19.08.2025 um 15:45
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Es wurde immer betont, dass weder in Deutschland noch, soweit bekannt, im Ausland, ein Kindermord in dieser Konstellation vorgekommen ist, also (meine Interpretation) am hellichten Tag, mit recht hohem Entdeckungsrisiko, mit hoher Brutalität, mit Entnahme von Körperteilen, mit Drapierung der sterblichen Überreste.
Muss ja auch nicht.
Der Weg zu einer solchen Tat ist ja oft weniger “auffällig” und gewisse Verhaltensweisen werden auch nur zu gerne, gerade von Zugehörigen, ignoriert oder relativiert.
Erst recht, wenn es bspw. mit Tieren losgeht. Tierquälerei ist heute zwar offen verpönt, jedoch ist vielen es einfach shietegal, wenn ein Tier leidet.
Wenn der Täter also “klassisch” begonnen hätte…ist das nicht auffällig genug. Leider.

Wenn er sich dann später auf Menschen konzentriert, muss das eben auch nicht nach außen hin auffällig sein. Hier hatte schon jemand Seel genannt, der ja top angepasst war und man erst nach seinem Tod die “Leidenschaften“ fand (Sterbliche Überreste des Opfers, Gewaltphantasien, Snuff-Filme usw.).

Allerdings kann ich mir aber auch nicht vorstellen, wenn jemand unter diesem (Zeit-)Druck eine solche Tat begeht, dass er danach aufhört.
Auch wenn er angeblich ein „Undoing“ (Hose hochziehen, Schuhe auf den Körper stellen etc.) versucht hat, ist die Tat sehr kalt abgelaufen und vor allem schnell. Er muss also in diesen wenigen Minuten genau gewusst haben, was er tut, einem 13jährigen antut, bzw. einen gewissen Plan gehabt und sich dann eben nur darauf konzentriert haben, um das „Maximale“ (Vergnügen?) für sich zu erreichen.
Die Tat wirkt auf mich nicht so, als wäre sie von einem überaufgeregten chaotischen Täter begangen worden. Ganz im Gegenteil. Er hat sich ja nicht mal durch die auftauchenden Zeugen (so diese denn wirklich den Täter gesehen haben) aufschrecken lassen. Ggf. hatte er aber auch (substanzbedingt?) einen Tunnelblick und eh nichts mehr um sich rum wahrgenommen.

Daher denke ich auch nicht, dass der Täter so sehr über den Mord/sich selbst überrascht war.

Entweder hat er eine Ersatzbefriedigung gefunden (was ich mir angesichts eines solchen Mordes nicht mehr vorstellen könnte) oder er ist tot…oder er mordet eben weiter; vielleicht so perfektioniert, dass die Leichen bisher unauffindbar sind…oder er ist ausgewandert in ein Land, in dem er „freieren“ Zugang zu seinen präferierten Opfern hat (bspw. das ein oder andere südamerikanische Land).
Zitat von AngstlochAngstloch schrieb:Ich kann mir vorstellen, dass es Mitwisser oder zumindest Menschen (ge-)geben (haben) könnte, die etwas vermuten (vermutet haben). Sie vermuten (vermuteten) einen Zusammenhang, aber haben sich gedacht "ich warte erstmal ab". Und jetzt traut man sich aber nicht (oder nicht mehr) oder der Täter oder der Mitwisser ist mittlerweile sogar tot oder beide sind tot
Sofern der Täter ein soziales Umfeld hat(te), durchaus möglich. Allerdings gibt es genügend Personen, die ein nahezu perfektes Doppelleben führen und eben genauso viele, die vielleicht ein Bauchgefühl haben, das aber verdrängen, weil „das macht der nicht!“.
Möglicherweise gibt es tatsächlich Leute, die sogar etwas wissen.,
Leider haben eben viele Angst; vor dem Täter oder dass sie selbst dann in die Mühlen der Ermittlungsbehörden geraten (letzteres ist ja auch oft der Grund, warum Leute im Notfall nicht einschreiten, bzw. diese ignorieren).



Sollte man eines Tages wirklich mal den Täter finden, ich vermute, wir werden alle überrascht sein, was für ein Typ das wirklich ist.

Und ich hoffe sehr, dass Tristan eines Tages doch noch Gerechtigkeit erfährt. Er ist nur wenige Monate jünger, als ich…in knapp zwei Monaten wäre er 41 geworden.
Das hat ihm der Täter verwehrt.


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19.08.2025 um 18:05
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Oder, was vielleicht auch sein könnte, dass der Täter sich heute "am anderen Ende der Welt" befindet, in eine Gegend wo schlimme Verhältnisse im Sinne von Krieg/Bürgerkrieg herrschen, so dass eine Neigung zu extremer Gewalt nicht auffällt oder zumindest nicht verfolgt wird, geschweige denn, dass man die Verbindung zu einem Kindermord in Deutschland herstellt.
Das könnte ich mir auch vorstellen, und dort auf welche Art und Weise weiterhin möglicherweise irgendwelche Delikte ausführt, die keiner mit den Mord an Tristan in Zusammenhang bringt.

Was mich auch neben der furchtbaren Tat erschreckt, ist mit welcher anscheinender Ruhe der Täter verübt hat , mir scheint es als wäre es ihm egal ob jemand kommen könnte und ihn erwischen könnte, als wäre die Hauptsache für ihn seine schrecklichen Triebe auszuleben.


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19.08.2025 um 22:53
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Entweder hat er eine Ersatzbefriedigung gefunden (was ich mir angesichts eines solchen Mordes nicht mehr vorstellen könnte) oder er ist tot…oder er mordet eben weiter; vielleicht so perfektioniert, dass die Leichen bisher unauffindbar sind…oder er ist ausgewandert in ein Land, in dem er „freieren“ Zugang zu seinen präferierten Opfern hat (bspw. das ein oder andere südamerikanische Land).
Ich teile Deine Ausführungen... ich könnte mir auch vorstellen: mittlerweile therapiebedingt unter Kontrolle?

Hier gab es jemanden, der Körperteile mitnahm, von seinem Opfer.

Vom 7.10. auf den 8.10.1999 grub jemand Tristans Grab auf, sehr professionell, wurde aber wohl gestört, bevor er auf den Sarg stieß. Am 16.10.1999 wurde das Grab von Markus Wachtel geöffnet und dessen Kopf gestohlen. Die beiden Orte liegen sehr weit auseinander. Solche Taten sind sehr selten und dann treten sie kurz hintereinander bei Opfern auf, die sehr grausam zu Tode kamen. Das kann m.E. kein Zufall sein. An der Täterschaft bei Markus Wachtel gab es Zweifel, ob der Täter alleine gehandelt hat.
Edit: der 7.10. war ein Donnerstag, der 16.10. ein Samstag. Ich frage mich, wenn das auf das Konto auf ein- und desselben Täters geht, ob der damals im Großraum Rhein-Main-Gebiet berufstätig und sesshaft war und sich am WE nach Niedersachsen aufgemacht hat?

M.E. geht es hier um Nekromantie und Nekrophilie. Ich frage mich, ob der Täter mit den zuerst entnommenen Körperteilen keinen Erfolg hatte und dann nochmal losgezogen ist, um mehr Material zu erhalten. Für mich spricht das sehr für einen psychisch sehr kranken Täter, der seine Tat möglicherweise im Wahn begangen hat.


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20.08.2025 um 02:52
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Ich frage mich, ob der Täter mit den zuerst entnommenen Körperteilen keinen Erfolg hatte und dann nochmal losgezogen ist, um mehr Material zu erhalten
@megavolt
Nach 1,5 Jahren findet man aber wohl eher nur noch Knochen.
Das sollte man bei Deiner Überlegung beachten.

Zudem gibt es laut Google keine offiziell zugängliche Statistik zu Grabschändungen.
Woher hast du daher die Info, das solche Taten sehr selten auftreten?
Ich selber konnte dazu nichts finden und wäre über eine Quelle dazu sehr dankbar.


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20.08.2025 um 10:55
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Nach 1,5 Jahren findet man aber wohl eher nur noch Knochen.
Das sollte man bei Deiner Überlegung beachten.
"wohl nur noch" ist relativ und für Nekromanten oder Nekrophile ist das möglicherweise auch ausreichend. Es scheint ja eher um genau diese beiden Opfer gegangen zu sein, sonst hätte man sich durch einen Einbruch in eine Trauerhalle, ein Bestattungshaus oder durch das Öffnen einer erst erfolgten Bestattung ja auch weniger vergangenes "Material" holen können. Der oder die Täter wollten also entweder genau diese beiden, ja leider prominent gewordenen Opfer oder gezielt Opfer (Kinder?), die durch eine grausame Tat ums Leben gekommen sind. Alternative aus Tätersicht wäre ja sonst z.B. das Durchblättern von Todesanzeigen gewesen, wenn es primär nur um Kind gegangen wäre. Die waren damals ja oft auch schon online verfügbar.
Wenn das der gleiche Täter gewesen wäre, dann hätte er alleine durch die Fahrt einen sehr großen Aufwand getrieben, und häte dies der Möglichkeit vorgezogen, vermutlich in Wohnortnähe einfacher an "beliebige Leichenteilen" zu kommen.

Wenn man zu Grabschändung schon wie üblich das Umwerfen von Grabsteinen, Zerstören von Blumenschmuck, Diebstahl von Buntmetall etc. zählt, dann ist das sicher kein seltenes Delikt. Aber eben die Mitnahme von Leichenteilen:
"Eine Grabschändung wie diese ist ein äußerst seltenes Delikt", sagte Rechtsmediziner Werner Johann Kleemann von der Medizinischen Hochschule Hannover. "Grabzerstörungen kommen immer wieder vor. Normalerweise nimmt aber niemand ein Leichenteil mit", erklärte der Wissenschaftler. Meist wollen die Täter das Tabu der ewigen Ruhe auf Friedhöfen brechen, indem sie Grabsteine umwerfen oder Denkmäler zerstören. Diebstahl von Leichenteilen begehen nach Kleemanns Erfahrungen meist Nekrophile. "Diese Menschen haben eine triebhafte Vorliebe für Tod und Verwesung", erklärte der Wissenschaftler. Die psychiatrische Abweichung erkläre manche Einbrüche in Leichenhallen. "Aber Nekrophile arbeiten meist heimlich, ihnen ist nicht an Öffentlichkeit gelegen." Kleemann hält es für möglich, dass das große öffentliche Interesse an dem Fall Markus Wachtel ein Anreiz für einen triebgestörten Grabschänder gewesen sein könnte. Der Experte ist sicher: "Wir haben es hier mit einer anderen Qualität als bloßem Vandalismus zu tun."
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/experten-ratseln-uber-die-hintergrunde-der-grabschandung-624343.html


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20.08.2025 um 12:49
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Die waren damals ja oft auch schon online verfügbar.
Ende der 90er aber noch nicht. Wobei man auch bedenken muss, dass Kinder bzw. Jugendliche in dem Alter zum Glück relativ selten versterben. Ein Täter der es auf Leichenteile von Menschen in dem Alter abgesehen hat, hätte also ziemlich lange warten müssen, bis dann mal "etwas passendes" auftaucht. Und das auch im Bereich seiner Tageszeitung, damit er die Anzeige überhaupt zu Gesicht bekommt (außer natürlich, man geht davon aus, dass er sich jede Woche gleich ein Dutzend Zeitungen aus ganz Deutschland kommen lässt).

Aber auch unter den Umständen stimmt es:
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Der oder die Täter wollten also entweder genau diese beiden, ja leider prominent gewordenen Opfer oder gezielt Opfer (Kinder?), die durch eine grausame Tat ums Leben gekommen sind.
Ich denke mal, dass das eben die beiden Opfer waren, von denen der Täter erfahren hat, weil diese Fälle überregional und auch außerhalb der Todesanzeigen durch die Medien gingen. Ob es dabei "nur" um Jugendliche in dem Alter ging oder eben auch um Jugendliche, die durch Mord umkamen, ist eine andere Frage.

Wenn man weiß, wo das Opfer gewohnt hat, ist es ja verhältnismäßig leicht herauszubekommen, auf welchem Friedhof es begraben sein müsste - wobei ich davon ausgehe, dass in beiden Fällen auch über die Beerdigung berichtet wurde und es daher allgemein bekannt war.

Von daher könnte (!) es durchaus sein, dass jemand sich diese beiden Fälle ausgesucht hat, weil er davon erfahren hat. Und deshalb auch bereit war, ggf. eine weite Anfahrt in Kauf zu nehmen.

Möglich wäre auch, dass er vielleicht auch noch auf anderen Friedhöfen war wo passende Tote lagen, dort aber sein Vorhaben nicht umsetzen konnte. Allerdings muss das Spekulation bleiben, weil man es natürlich nie nachweisen kann, wenn dort nicht auch begonnen wurde zu graben.


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20.08.2025 um 13:17
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ende der 90er aber noch nicht.
Stimmt! Danke. Musste es tatsächlich suchen lassen. 1998 zwar schon über 100 Tageszeitungen mit Onlineangebot. Aber Traueranzeigen kamen erst 10 Jahre später. Hatte das anders in Erinnerung, wie man sich täuschen kann...

:-)


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20.08.2025 um 17:52
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:denke mal, dass das eben die beiden Opfer waren, von denen der Täter erfahren hat, weil diese Fälle überregional und auch außerhalb der Todesanzeigen durch die Medien gingen
Davon geh ich auch aus. Es gab ja einige Fälle, in denen der Kopf als Trophäe aus nem Grab geklaut wurde. Prominentestes Beispiel dürfte die Schändung des Grabes von Nosferatu Regisseur Friedrich Murnau gewesen sein.


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20.08.2025 um 18:58
Zitat von AngstlochAngstloch schrieb:Heute zumindest werden viele Frankfurter den Fall nicht kennen oder im Prinzip fast vergessen haben.
Vergessen vermutlich nicht, nach fast 30 Jahren dürfte kein Interesse mehr daran eher zutreffen.

Spätestens mit der Veröffentlichung des Phantombilds ist eigentlich vor Ort klar, dass der Fall ohne Insider Wissen (Täter oder Mitwisser) nicht mehr aufzuklären ist. Es gibt nun mal keine digitalen Spuren, die sich durch die Ermittler oder in Zukunft eine KI finden lassen.

Ende der 1990 er ging das mit Digitalkameras, Mobiltelefonen, Videoüberwachung, Webseiten im Internet, private Internet-Anschlüsse usw. erst langsam los.

Wer heute in Höchst wohnt, arbeitet oder nördlich des Bahnhofs zur Schule geht, aber kein potenzieller Zeuge von damals sein kann, muss das auch nicht wissen. Sicher durch den heutigen Alltag zu kommen ist wichtiger und Begegnungen der merkwürdigen Art sind in Frankfurt leider normaler als irgendwo auf dem platten Land.

Durch den Bau der RTW ist der Mord an Tristan immer mal wieder in der Lokalpresse zu finden, die neuen Gleise der RTW sollen auf der Südseite durch den Bereich des damaligen Tatorts geführt werden, der Liederbach soll verlegt werden.

Wäre der Mord in Moscow (Idaho), Brian K., damals passiert, dann hätte man den Fingerabdruck auf der Messerscheide niemandem zuordnen können. Es gab auch in diesem Fall keinen Augenzeugen, der den richtigen Namen an die Polizei hätte melden können. Brian K. ist mit 4 Opfern gestartet.


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20.08.2025 um 20:36
Zitat von LadyWhiteRoseLadyWhiteRose schrieb am 19.07.2025:Irgendwie kann ich es mir nicht vorstellen, dass der Täter nach der Tat die öffentliche Verkehrsmittel genommen hat ,die Tat war ja sehr blutig und ausserdem dürfte der Täter auch nass gewesen sein. Das wäre bestimmt jemanden aufgefallen.
Auch nachhinein könnte sich als der Mord an Tristan bekannt wurde an eine seltsam verschmutzte Person erinnert haben die mit öffentlichen Verkehrsmittel fährt.
Vielleicht ist eine seltsam verschmutzte Person mit Zopf Zeugen im Bereich des Bahnhofs aufgefallen.
Hätte der Zopfmann wie ein Junkie gewirkt, dann wäre das für Frankfurter Verhältnisse „normal“ gewesen und solange niemand die Identät des Mannes kannte, wäre er ohnehin in der anonymen Masse untergegangen.

Man muss in Höchst auch nicht in einen Zug einsteigen. Man kann eine der beiden Treppen vom Bahnsteig in die Unterführung nehmen und wahlweise in Richtung Norden (Unterliederbach) oder in Richtung Süden laufen bzw. wie im diesem Fall aus 2024 flüchten https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4970/5832185
Was es in 1998 noch nicht gab, waren die Aufzüge.

Es dürfte Gründe geben, warum seit 2009 nur noch das Phantombild relevant zu sein scheint.


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20.08.2025 um 22:17
Zitat von JaschaJascha schrieb:Vergessen vermutlich nicht, nach fast 30 Jahren dürfte kein Interesse mehr daran eher zutreffen.
Man darf halt nicht vergessen, dass wir uns hier ja auch mehr oder weniger in unserer Blase der "Hobby-Kriminalisten" bewegen, die sich a) für den Fall interessieren und b) auch ziemlich viel Energie hineinstecken darüber zu diskutieren und alle möglichen Informationen darüber zusammenzutragen.

Aber für viele "Normalos" da draußen ist sowas ganz generell kein Thema, außer man gerät zufällig mal irgendwo in eine Reportage über den Fall. Und dann kommt allenfalls "Ach, der arme Junge, schlimm, naja, hoffentlich fassen sie den Täter noch..." und das war es dann auch.

Zumal man ja auch realistischerweise sagen muss, dass die Chance, dass da jetzt jemand plötzlich vom Sofa aufspringt und ruft "Mensch, jetzt fällt es mir wieder ein! Damals, da war doch der X und der muss doch was damit zu tun haben....." nachdem man 26 Jahre nicht mehr daran gedacht hat.

Wenn sich heute ein Zeuge meldet, dann kann das doch realistischerweise nur jemand sein, der alle die Jahre etwas wusste, aber aus irgendwelchen Gründen geschwiegen hat.

Und eben nicht jemand, dem nun plötzlich wieder einfällt, dass er doch damals am 26.3. 1998 um 14 Uhr im Park so einen komischen Mann gesehen hat den er nun plötzlich wieder ganz genau beschreiben kann und dessen Namen ihm nun auch noch einfällt...


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Mordfall Tristan

20.08.2025 um 23:39
@Jascha
@brigittsche

Wobei es ja immer noch den, wenn auch m.E. unvollständigen, blutigen Daumenabdruck im Deutschheft geben soll.

Manchmal hab ich mich aber tatsächlich gefragt, bei diesem Fall, auch mit Blick auf mögliche Zusammenhänge mit Grabschändungen, ob das sein Daumen war, den er da ins Deutschheft gedrückt hat. Aber vermutlich wird es eher seiner gewesen sein.


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Mordfall Tristan

21.08.2025 um 00:48
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Wobei es ja immer noch den, wenn auch m.E. unvollständigen, blutigen Daumenabdruck im Deutschheft geben soll.
Der aber leider auch nichts nützt ohne das Gegenstück.... Solange dieser Abdruck nicht in einem anderen Fall auftaucht oder, was natürlich das Beste wäre, sogar eine konkrete Person mit diesem Fingerabdruck gefunden wird, bringt das gar nichts.

Und je mehr Zeit vergeht, desto geringer wird die Chance, dass der Täter sich noch einmal etwas zu schulden kommen lässt und dann der Fingerabdruck Eingang in eine Datenbank findet. Wenn der erst einmal 90 ist und im Altersheim sitzt....

Klar sollte man die Hoffnung nicht aufgeben, aber man muss da auch realistisch sein.


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Mordfall Tristan

21.08.2025 um 01:56
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:alle möglichen Informationen darüber zusammenzutragen.
Von den alten Zeitungsartikeln, die hinter einer Paywall noch verfügbar sind, ist nur ein winziger Teil frei im Internet verfügbar.
Wer bereit ist, dafür zu zahlen, könnte etwas seriöses daraus machen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wenn sich heute ein Zeuge meldet, dann kann das doch realistischerweise nur jemand sein, der alle die Jahre etwas wusste, aber aus irgendwelchen Gründen geschwiegen hat.
Möglich wäre das immer noch, aber man sollte nicht vergessen, dass auch potenzielle Zeugen aus 1998 / 1999 bereits in 2009 nicht mehr am Leben gewesen sein könnten oder sich nicht mehr an Details erinnern konnten. Das Phantombild mit der auffälligen Narbe kam zu spät.

Wenn der Zopfmann tatsächlich vor dem Mord im Gefängnis war, besteht auch die Möglichkeit, dass frühere Sozialkontakte nicht wussten, wie er nach der Entlassung bzw. zum Zeitpunkt des Mordes aussah. Wenn er sich nach der Entlassung in einem anderen Umfeld aufgehalten hatte, dann hätte er in Vorbereitung der Tat den Personenkreis klein halten können, der ihn hätte identifizieren können. Und wenn er nicht in den relevanten Stadtteilen gemeldet war, dann wäre er nie im Fokus der Fingerabdruckaktion gewesen.


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