Mordfall Tristan

@Tamins
Ich bin sicher, dass die Ermittler ihn gefragt haben, ob er den Rucksack gefunden und genutzt und dann an der Stelle abgelegt hat, wo er letztendlich gefunden wurde.
Die Frage ist, ob er ev. nicht die Wahrheit dazu gesagt hat.
Wir wissen natürlich auch nicht, welche Spuren an der Karte ev. gefunden wurden und ob man da irgendwas abgelichen konnte (Fingerabdrücke, DNA). Ich fürchte allerdings, dass an der Karte nichts verwertbare mehr gefunden werden konnte.

Ich denke, der Rucksack wurde nicht vom Täter in dem Waldstück hinterlegt. Der Täter wird den Rucksach schon bald nach der Tat irgendwo weg geworfen haben. Wer nimmt so einen noch gut erhaltenen Rucksack? Da Höchst voller Junkies, Obdachlose und anderen Leuten mit wenig Geld ist, kann ihn quasi jeder mitgenommen haben.

Somit sind die Spuren am Rucksack bzw. an dem Inhalt uninteressant. Denn wer weiß, wieviele Besitzer der Rucksack in dem einen Jahr hatte.

@Maira

Maira schrieb:Am Jahresanfang wurden 2026 Mädchen und Jungen, davon knapp die Hälfte unter 14 Jahre, in der Vermisstendatei des Bundeskriminalamts (BKA) geführt.

Darin sind aber auch all die Kinder enthalten, die nach 1-3 Tagen oder auch nach ein paar Wochen wieder auftauchen. Langzeitvermisste gibt es viel weniger:

Der weitaus größte Teil der Vermissten taucht schnell wieder auf. Nur 45 Menschen waren vergangenes Jahr in Hessen länger als zwei Monate verschwunden, davon 22 Kinder, sieben Jugendliche und 16 Erwachsene. Dauerhaft seit mehreren Jahren vermisst werden in Hessen nur drei Personen: Sabine aus Wiesbaden seit 1972, Silvia de Vlaeminck aus Fulda seit 1983 und Annika Seidel aus Kelkheim seit 1996.

http://www.fr-online.de/rhein-main/vermisste-kinder-seit-40-jahren-spurlos-verschwunden,1472796,21115302.html

@CauseAndEffect

CauseAndEffect schrieb:"...Ich bin sicher, dass die Ermittler ihn gefragt haben, ob er den Rucksack gefunden und genutzt und dann an der Stelle abgelegt hat, wo er letztendlich gefunden wurde..."

Wer weiß, was von der Geschichte seitens des Schäfers wirklich nur an die Öffentlichkeit gegeben wurde.

In einem Spiegel-TV_Bericht wurde ja eine Ermittlerin gezeigt welche aussagte "...wir waren uns sehr sicher, dass der Schäfer der Täter sein musste....es passte zu 99,5 % alles bei ihm.....außer eben, dass er zur Tatzeit ein Alibi hatte .... den Krankenhausaufenthalt in Tschechien..."

Da frage ich mich mal, wenn nur noch das Alibi des Krankenaufenthalts die 0,5 % ausgemacht haben, welche anderen Beweise und Fakten wiesen denn dann eindeutig darauf hin, dass er der Täter war?

Tscheche = tschechische Karte?

Sichtung = irgendwo in der Nähe des Fundortes des Rucksacks ?

verwirrt = Mörder ?

Schäfer = Messer = Kehle durchschneiden?

Oder gab es da auch noch eindeutigere Fakten von denen wir Ottonormalos nicht die geringste Ahnung haben ?

Mal angenommen, der Täter schnappt sich Ausreißer-Kinder. In Deutschland laufen tägl. Kinder weg. Aus Heimen, aus Pflegefamilien, aus ihren richtigen Familien. Diese Kinder tauchen unter. Meistens am Bahnhof. Denn sie brauchen Geld. Wenn sich der Täter nun irgendwann auf diese Kinder "spezialisiert" hat? Nach ihnen wird kaum gesucht. Im Grunde sind sie ein gefundenes Fressen für diesen Täter. Wenn er sie tötet, verbuddelt er sie. Sie werden nie gefunden. Denn wie werden auch nie wirklich gesucht.

vorsichtfalle schrieb:
"...ja, das stimmt. der schäfer wurde zur tatzeit in der nähe des rucksackfundorts gesehen. der hinweis kam aber glaube erst nach dem fund des rucksacks..."


?!?!?!

Das verwirrt jetzt gerade sehr, kannst Du da bitte wirklich versuchen die Quelle zu eruieren aus der Du diese Information hast.


@Tamins
@CauseAndEffect hat das schon erklärt. der tscheche wurde ganz in der nähe des rucksackfundortes zur tatzeit gesehen

@Tamins
Ja, er muss dann wohl den Figerabdruck verweigert haben. (??)
Sonst hätte man ihn doch auch aufgrund dessen ausschliessen können "oder eben nicht".

Diese Formulierung benutzt KHK Fey auch im Film "ausschliessen oder eben nicht" - soll das heissen, der fingerabdruck ist nicht gut genug, um jemanden eindeutig zu überführen? Und ausgeschlossen werden konnte der Schäfer dadurch nicht?

Aber wie soll er das Alibi im Krankenhaus gefaked haben?

@Feelee
Auch Ausreisserkinder werden zu Langzeitvermissten, wenn sie nicht wieder auftauchen. Und dann wird man auch bei ihnen von einem Verbrechen ausgehen und dahingehend ermmitteln.
Und auch sie werden dann in der Statistik als Langzeitvermisste erfasst, von denen es eben dann doch nicht so viele gibt.

Haah.... im Spiegel-TV-Bericht heißt es laut Zeugin

"...der Verdächtige hätte ausgesagt, dass er "zu Fuss" in Richtung Frankreich unterwegs sei..." !

Na da passt doch eine tschechische Deutschlandkarte optimal.

@CauseAndEffect

Er hat doch nichts gefaked.... wenn sein Fingerabruck nicht passte, dann war er halt nicht der Mörder...erst recht nicht, wenn er zur Tatzeit nachweislich in einem teschechischen Krankenhaus lag.

Es geht mir nur darum, ob man auch ausschließen kann, dass er der Finder des Rucksacks von Tristan ist.

Und wenn man ihn auf diesen Tatbestand nicht befragt hat, dann kann hierzu auch keine Antwort vorliegen..... bzw. man hat ihn gefragt, aber die Erkenntnis hierüber nicht veröffentlicht.

@Tamins
Der Fingerabdruck wird aber von den Ermittlern nicht erwähnt.
Also wurde er anscheinend nicht verglichen??

Ich bezog mich auf die 99,5 % und dass allein das Alibi ihn eben dann doch ausschloss.

Ich halte ihn auch nicht für den Täter. Schon allein, weil Tristan so jemandem wohl kaum in den Tunnel folgen würde. Und er wäre in Höchst sicher auch aufgefallen.

@CauseAndEffect
Ja, die Statistik gibt es und ja, sie gelten als Langzeitvermisst. Aber wenn Du alleine auf der Reeperbahn guckst, wieviele Kinder dort rum lungern. Die Polizei könnte sie überprüfen. Sie lässt diese Kinder aber in Ruhe. Nur als Beispiel. Auch diese Kinder werden von irgendeinem vermisst. Ok, nicht unbedingt vermisst, dafür kenne ich diese ekelhaften Elternhäuser beruflich zu genüge. Aber sie gehören ja nunmal irgendwo hin. Dennoch leben sie auf St. Pauli oder auch am Kölner Hauptbahnhof. Ich denke, in jeder größeren Stadt gibt es diese Kids.

Tamins schrieb:Und wenn man ihn auf diesen Tatbestand nicht befragt hat, dann kann hierzu auch keine Antwort vorliegen..... bzw. man hat ihn gefragt, aber die Erkenntnis hierüber nicht veröffentlicht.

wofür hältst du die polizei?
denkst du wirklich, sie würde nicht fragen, ob er den rucksack kannte oder wenigstens sah?

Die Polizei wird nicht alles veröffentlichen. Wahrscheinlich auch darum, weil es für uns nicht relevant ist. Uns werden die wichtigen Dinge präsentiert, um nicht zuviel zum Denken zu haben. Denn der Fall ist ja schon verworren genug. Ich denke schon, dass die Polizei gute Arbeit geleistet hat.

@CauseAndEffect

CauseAndEffect schrieb:"...Der Fingerabdruck wird aber von den Ermittlern nicht erwähnt.
Also wurde er anscheinend nicht verglichen??

Ich bezog mich auf die 99,5 % und dass allein das Alibi ihn eben dann doch ausschloss.

Ich halte ihn auch nicht für den Täter. Schon allein, weil Tristan so jemandem wohl kaum in den tunnel folgen würde. Und er wäre in Höchst sicher auch aufgefallen..."

Es fällt so allmählich wirklich auf, dass es scheinbar sehr viele Hinweise seitens der ermittelnden Behörden nach draußen gibt.....aber kratzt man dann an einer Aussage mal an der Oberfläche erzeugt es immer wieder dieses "Wischiwaschigefühl" bei mir.

Nichts halbes und erst recht nichts Ganzes..... als ob das sehr bewusst so immer aufgebaut wurde.

Weiß der Henker was die nicht alles an Spuren haben welche die aus ermittlungstaktischen Gründen zurückhalten.

Diese Formulieren benutzt KHK Fey auch im Film "ausschliessen oder eben nicht" - soll das heissen, der fingerabdruck ist nicht gut genug, um jemanden eindeutig zu überführen?

So kann man das verstehen und das widerspricht somit einem anderen Bericht in dem es hiess, dass anhand des Fingerabdruckes und DNA jemand recht schnell ausgeschlossen werden kann. Was denn nun? Kann man oder kann man nicht?


Die Karte sah im Gegensatz zum Rucksack wirklich ziemlich übel aus. Ich denke die Ermittler wissen warum sie so aussieht, wissen ob ihr Spuren von Tristan anhaften. Vielleicht wurde sie einfach nur viel benutzt, auch im Freien und auch bei Regen etc. Was wieder auf den Schäfer deuten könnte.

Was letztendlich die 99,5% Übereinstimmung ausmachten werden wir wohl nie erfahren.



Gruss, Maira

@vielefragen

"...Und wenn man ihn auf diesen Tatbestand nicht befragt hat, dann kann hierzu auch keine Antwort vorliegen..... bzw. man hat ihn gefragt, aber die Erkenntnis hierüber nicht veröffentlicht.

wofür hältst du die polizei?
denkst du wirklich, sie würde nicht fragen, ob er den rucksack kannte oder wenigstens sah?..."

Wie zuvor geschrieben..... sobald ich immer meine Denkmaschine oben im Kopf anschmeiße und einen Sachverhalt mal ein wenig genauer hinterfrage.... so tauchen dann immer weit mehr unbeantwortbare Fragen auf welche im Zusammenhang mit den veröffentlichen Informationen stehen.

@Tamins
wenn die polizei alles bisher getane veröffentlichen würde, stünde sie jahre vor der kamera.

Tamins schrieb:Wie zuvor geschrieben..... sobald ich immer meine Denkmaschine oben im Kopf anschmeiße und einen Sachverhalt mal ein wenig genauer hinterfrage.... so tauchen dann immer weit mehr unbeantwortbare Fragen auf welche im Zusammenhang mit den veröffentlichen Informationen stehen.

Die Polizei wird nicht alle ihre Ergebnisse veröffentlichen.

Tamins schrieb:sobald ich immer meine Denkmaschine oben im Kopf anschmeiße und einen Sachverhalt mal ein wenig genauer hinterfrage.... so tauchen dann immer weit mehr unbeantwortbare Fragen auf welche im Zusammenhang mit den veröffentlichen Informationen stehen.

Der Aussage schliesse ich mich an!

Manchmal kommen beim hinterfragen jede Menge Widersprüche zum Vorschein die alles noch verworrener machen....



Gruss, Maira