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Mordfall Tristan

23.531 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

27.05.2016 um 11:42
@Menetekel
Zitat von planetzeroplanetzero schrieb:Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass der Anrufer der Mörder von Tristan ist.
So geht es mir auch.
Es gibt sehr viele Bekloppte auf der Welt und einen Anruf zu tätigen, ist relativ einfach.
Der Mann wirkt auch ein wenig alkoholisiert, wenn ich mir die Gegend so vergegenwärtige, glaube ich da eher an einen etwas verwirrten Mann, der stark alkoholabhängig ist, möglicherweise auch obdachlos oder sich weitgend auf der Straße aufhaltend, vornehmlich an Büdchen und irgendwie sich mal ein bisschen nach Aufmerksamkeit und Zuwendung gesehnt hat. Nach dem Anruf - sollte er tatsächlich am Bahnhof gewesen sein - wird er eine kleine Ernüchterung erlebt haben und ihm die Sache zu heiß geworden sein, vielleicht doch lieber noch einen Schnaps, in der Zelle gibt es ja keinen.
Fröhlich spekuliert, aber keineswegs unwahrscheinlich - jedenfalls nicht unwahrscheinlicher, als dass es tatsächlich der Täter gewesen sein könnte, denn der hatte ansonsten bislang so gar keine Ambitionen, sich zu stellen und vielleicht hätte der auch gar kein Hessisch gesprochen.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:12
@GeorgeThorne
Der Mörder von TB ist kein kein rein vernunftsgesteuertes Monster. MS zum Beispiel war Alkoholiker. Die wichtigste Funktion von Alkohol - nicht nur bei Abhängigen - ist die Emotionsregulation. Also gab es bei MS einen Leidensdruck, weshalb auch immer. Insofern kritisere ich die Darstellung von Gallwitz. Auch bei solchen Tätern gibt es Zeiten, wo sie mit sich selbst nicht im Reinen sind, mit sich ringen, aufgeben, entlarvt werden wollen. Der "Ripper von der Ruhr", den Gallwitz zutreffend anführte und dessen grausame Taten mit denen von MS vergleichbar wären, ist das beste Beispiel, mit dem Gallwitz ein Stück weit seine eigenen Ausführungen relativiert: Der "Ripper" öffnete sich seiner Mutter. Sonst würde er vielleicht noch heute morden.


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27.05.2016 um 12:19
@Leonberger

Ich vermute, mit Gallwitz meinst Du den Psychologen Adolf Gallwitz, der gestern bei Lanz aufgetreten ist.


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27.05.2016 um 12:22
Mal angenommen, S. hätte tatsächlich die besagten Körperteile eines jugendlichen männlichen Opfers in seine Sammlung aufnehmen wollen: So eine Tat würde eine ganz andere Vorgehensweise erfordern, als bei Prostituierten auf dem Drogenstrich, bei denen es Usus ist, in fremde Fahrzeuge einzusteigen.

Bei Kindern und Jugendlichen sieht das ganz anders aus. Zudem ist die Gesellschaft diesbezüglich - Gott sei Dank - sensibilisiert, so dass ein Agieren vom Fahrzeug aus mit einem hohen Entdeckungsrisiko verbunden gewesen wäre.

Die Tat scheint auf jeden Fall auf die Gegebenheiten der Örtlichkeit maßgeschneidert und damit geplant zu sein. Wäre es nicht denkbar, dass der Fingerabdruck ein Teil dieses teuflischen Plans sein könnte? Bewusst gelegt im Wissen, dass eine solche Tat eine ganz andere Reaktion der Ermittlungsbehörden und der Gesellschaft hervorruft, als das sang- und klanglose Verschwinden einer Drogensüchtigen? Hätte er, so denn die momentanen Mutmaßungen zutreffen, nicht den ein oder anderen Finger in seinem Fundus des Grauens gehabt?

@FrauMatura
Zitat von FrauMaturaFrauMatura schrieb:Eben, der versierte Strafverteidiger hätte grundsätzlich bestritten, dass es sich bei Manfred Seel um einen Beschuldigten handeln würde.
Ich glaube nicht, dass sich in Deutschland ein Anwalt finden ließe, der S.s Beschuldigteneigenschaft ernsthaft in Frage stellen würde. Erst recht kein versierter Strafverteidiger.

Mein Hinweis auf die einschlägigen Vorschriften der StPO sollte verdeutlichen, dass hier eine richterliche Anordnung vorliegt.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:25
@Bertin
Dann insistiere ich nicht, sondern lasse mich gerne belehren.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:25
@FrauMatura
Genau. Ich erwähnte das, weil manche sich nicht vorstellen können, dass MS der anonyme Anrufer gewesen sein könnte.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:27
Wen es interessiert: In der Sendung von Markus Lanz gestern, dem 26.05.2016 waren der Psychologe Prof. Adolf Gallwitz sowie die Heike Borufka Gerichtsreporterin zu Gast. Ich persönlich fand das interessant. http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/509418#/kanaluebersicht/509418/

Zur PK:

In einem Interviewausschnitt der Lanz Sendung äußert der leitende Ermittler Hermann: "Es ist allerdings so, dass nie zwei gleiche Körperteile fehlen mit Ausnahme der Köpfe. Letztendlich wenn Sie das zusammenrechnen, könnten Sie sich dadurch tatsächlich einen neuen Körper irgendwo herstellen."


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:31
@Bertin
Deine Vermutung ist nicht zu weit hergeholt. MS war clever und hat aus seinen vermuteten Taten über Jahrzehnte hinweg viel gelernt. Eine falsche Fährte legen, wäre durchaus denkbar. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass so ein cleverer und erfahrener Täter bei der Tatausführung keine Handschuhe benutzt. Der Täter hat wohl auch in einem anderen Punkt eine falsche Fährte gelegt: Die tschechische Karte im gefundenen Rucksack.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:32
@doan

Ja, das ist die Frankenstein-Hypothese der Ermittler im Fall Seel. Ich finde sie sehr gewagt. Aber um den Fall Tristan zu integrieren, blieb ihnen wohl wenig anderes übrig, als dieses mögliche Motiv zu nennen.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:34
Ich möchte zum Thema des Anrufers einen Beitrag von mir in Erinnerung rufen, den ich im vergangenen Oktober gepostet habe.
Danke für das Einstellen des Videos. Dieses Video kannte ich noch nicht. Aber ich bin zugegebenermaßen auch nur ein seltener Gast in diesem Thread.

Als in dem Video das Telefonat eingespielt wurde ist mir etwas aufgefallen.

Ich komme aus Nordhessen und habe Ende der 80er Jahre eine handwerkliche Ausbildung abgeschlossen.
Innerhalb dieser Ausbildung gab es mehrere Lehrgangsblöcke in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte. Bei diesen Lehrgängen wurden Lehrlinge aus ganz Hessen zu Arbeitsgruppen zusammengefasst.

In der Arbeitsgruppe in welcher ich mich befand, waren 3 Lehrlinge aus dem Raum Gießen/Wetzlar.

Als die Person in dem aufgezeichneten Anruf, den ersten Satz sprach: HIER IST TRISTANS MÖRDER, fühlte ich mich sofort an die 3 Lehrlinge erinnert. Damit meine ich nicht das die Stimme einem der Lehrlinge zuzuordnen ist, sondern das die Aussprache und Betonung identisch ist mit der regionalen Aussprache, die ich bei allen 3 Lehrlingen beobachtet habe und die sich bei mir wohl bis heute eingeprägt hat.

Die Betonung und Klangfärbung wie der Anrufer diesen Satz ausspricht deuten für mich deshalb stark in die Richtung, dass der Anrufer eine Beziehung zum regionalen Sprachraum Gießen/ Wetzlar haben könnte.

Merkwürdig finde ich aber, dass ich diese Klangfärbung bei allen anderen Äußerungen nicht mehr heraushören kann. Nur beim letzten Satz dringt die Klangfärbung noch einmal durch, aber nicht so intensiv wie beim ersten Satz.

Ich gehe aber davon aus, das den Ermittlern bereits ein Gutachten von einem Sprachexperten vorliegt, der die sprachliche Heimat des Anrufers grob einordnet.



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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:45
@Leonberger
Zitat von LeonbergerLeonberger schrieb:Der Täter hat wohl auch in einem anderen Punkt eine falsche Fährte gelegt: Die tschechische Karte im gefundenen Rucksack.
Das stimmt so nicht ganz. Die Gegenstände im Rucksack konnten von Ermittlern einem Tschechen zugeordnet werden, der auf der Durchreise nach Paris war. Dieser war zum Tatzeitpunkt jedoch im Krankenhaus in Prag stationär, fällt als Täter also flach. Ich glaube, im letzten SpiegelTV Bericht war davon die Rede. Wie er genau zu diesem Rucksack kam, wurde nicht erwähnt. Es ist aber anzunehmen, dass er ihn gefunden hat.
Vielleicht weiss diesbezüglich jemand mehr.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:48
@MaryPoppins
Deine Ausführungen sind leider falsch!


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:50
@MaryPoppins
Bitte nie ohne Quelle solche Behauptungen aufstellen, die andere in die Irre führen.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:51
@MaryPoppins
Ja, ich glaube, da täuschst Du Dich. Die Karte wurde meines Wissens bis heute niemandem zugeordnet. Es gab nur den Hinweis einer Zeugin, dass ihr in der Nähe des Fundortes (von Rucksack und Karte) ein verwirrter und verwahrloster Mann begegnet sei, der gesagt habe, er komme aus Tschechien und wolle zu Fuß zurück nach Frankreich. Dieser Mann wurde ausfindig gemacht, und tatsächlich: Er lag zur Tatzeit in Prag in einer Klinik.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:52
@FrauMatura
M.W. war die Karte sogar im Rucksack.


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27.05.2016 um 12:52
@Bertin
Zitat von BertinBertin schrieb:Die Tat scheint auf jeden Fall auf die Gegebenheiten der Örtlichkeit maßgeschneidert
So isses.
Und auch deshalb passt sie zu keinem der anderen Delikte mit Bezug zum Schwalbacher.
Da lauert der Jäger auf sein Opfer, schlägt es nieder, zieht es in die Höhle und entnimmt die besten Stücke für die Mahlzeit.
Die anderen Fälle beginnen mit der Ansprache des Opfers unter Vorspiegelung eines Interesses (Anbahnen) und dann erst entpuppt sich der Täter als triebgesteuerter Perverser, der destruktiv-sadistisch handelt und den Leichnam dann als Müll zurücklässt oder entsorgt (einzige Ausnahme: Singh).
Interessanterweise scheint auch die Gerichtsreporterin vom hr nicht an Tristan in der Serie zu glauben, und die hat ja schon Einiges gesehen.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:59
@GeorgeThorne
Das ist kein Gegenargument. Bei den Prostituierten musste der Mörder erst dafür sorgen, dass er mit ihnen allein sein konnte, und dass er vorher unauffällig blieb. Bei Tristan war das nicht nötig. Da waren sie bereits im Verborgenen. Und ob er den Jungen nicht vorher angesprochen und dorthin gelockt hat, weiß niemand.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 12:59
@EDGARallanPOE

Ich lebe seit einigen Jahren im Kreis Gießen und kann dir da erstmal zustimmen, was den Dialekt des Anrufers betrifft. Hört sich sehr mittelhessisch an. Die Menschen hier, besonders auf dem Dorf, hören sich meiner Meinung nach genauso an.
Allerdings bin ich keine gebürtige Hessin und weiß nicht, ob sich Frankfurter nicht auch genauso anhören.


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 13:02
@EDGARallanPOE

Komme auch aus Nordhessen... Bin vor mehr als 15 Jahren in den Raum Frankfurt gezogen und arbeite im Aussendienst im Raum Giessen und in der Wetterau...
Ich kenne die Dialekte, höre sie jeden Tag bei meinen Kunden...
Mittelhessisch ist der Dialekt vom Anrufer defenitiv nicht...
Ich würde das schon in den Raum Südhessen Frankfurt/Darmstadt/Mainz einordnen

Hier ein paar Hörproben:
https://web.archive.org/web/20050227034241/http://www.uni-marburg.de/sprache-in-hessen/welcome.html



Hier der Anrufer:

https://www.youtube.com/watch?v=HkMPrDzRnls (Video: Tristan Brübach - Stimme des mutmaßlichen Mörders)


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Mordfall Tristan

27.05.2016 um 13:03
@GeorgeThorne
Ich bin mir nicht sicher, ob Du @Bertin richtig verstanden hast. @Bertin meinte, dass ein intelligenter Täter, seine Tatausführung den Opfern anpaßt. Ein Kind kann man nicht risikolos im Auto mitnehmen. Im Übrigen erinnert der Mord an Tristan schon an die MS unterstellten Morde anfangs der 70iger. Auch die Opferwahl wäre nicht ganz so verschieden: Tristan war ein "Streuner", insofern bot er sich als Opfer für einen entsprechenden Täter an. Im Übrigen gibt es Indizien, dass auch im Fall Tristan, Opfer und Täter sich nicht erst bei der Tat zum ersten Mal begegneten. Gar keine Probleme hab ich mir angesichts der Perversion des Sexualtriebs vorzustellen, dass MS keine Geschlechtspräferenz hatte.


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