Mord an Frauke Liebs

@all

Bevor wir den/die Täter allzu menschlich werden lassen (er/sie waren mehr als ein Arschloch, denn sie haben mit Gefühlen der Angehörigen/Freunde und der Existenz eines Lebens mindestens eine Woche lang gespielt und dann ihr Opfer getötet), möchte ich zustimmen, dass mich auch die Kontaktzulassungen Fraukes über Chris hinaus sehr irritieren. Ich habe ja weiter oben die Erklärung dafür gegeben, dass es bei diesen Kontakten nur um das Abgeben von Lebenszeichen ging. Eine SMS reichte da nicht, weil die auch vom Täter hätte abgegeben werden können. Ich glaube allerdings, dass der Kontakt zu ihrem Bruder so nicht eingeplant war. Beim letzten Gespräch mit der Schwester scheint dem/den Tätern das schon egal gewesen zu sein.

Zu der Frage, warum sie Frauke nicht weglassen konnten:

1. Stellt euch einmal vor, es sollte anfänglich nur eine Einschüchterung Fraukes wegen irgendetwas Schwerwiegendes sein. Man wollte mit Frauke über eine bestimmte Sache reden, eine sehr schwierige Sache, bei der man bei Frauke Druck machen wollte. Frauke ließ nicht mit sich reden, schätzte die Situation völlig anders ein. Der/die Täter griffen noch in der Nacht zu weiteren Einschüchterungsmaßnahmen. Bereits am Donnerstag erfahren und erkannten sie, welche Dynamik das Ganze plötzlich annahm. Was würdet ihr in dieser Situation tun? Das muss demnach sehr schwierig für den/die Täter gewesen sein.

2. Die ganze Aktion der Entführung hatte in den ersten anderthalb Tagen ein bestimmtes Ziel, das mit Fraukes Leben zusammenhing. Durch die schnelle Öffentlichkeitsfahndung und Ortung aber ging es bei dem/den Täter plötzlich um Schadensbegrenzung. Jetzt musste Frauke Lebenszeichen von sich geben. Das eigentliche Ziel des/der Täter musste plötzlich in den Hintergrund rücken. Sie waren jetzt in gewisser Weise Gejagte und suchten nach Lösungen, die den Tod Fraukes vermeiden konnten. Mit Frauke selbst war durch die Eskalation der ganzen Situation nach Freilassung nicht mehr zu rechnen. Also haben sie die Strategie entworfen, dass Frauke so tun sollte, als sei sie freiwillig weggegangen. Sie stellten sich vor, dass sie dadurch Zeugen bekamen, die später aussagen hätten müssen, dass Frauke freiwillig gegangen sei (denkt an die erste SMS!). Sie haben Frauke auch die Kontakte zugelassen in der Hoffnung, sie durch diesen Kompromiss noch gefügig machen sie zu können in ihrem Sinne.

3. Mit den Kontakten wurde dem/den Tätern immer klarer, dass Frauke am Telefon bedrückt und erschöpft wirkte, die ihr zugedachte Rolle einfach nicht überzeugend spielte. Und das ursprüngliche Motiv der Verschleppung war auch noch nicht gelöst. Und dann fiel zum Schluss diese Antwort, die eindeutig darauf hinwies, dass sie festegehalten wird.


Ich sehe also grob drei Phasen in der uns bezeugten Woche. Die Motivphase der Täter, die Reaktionsphase der Täter, die Ernüchterungsphase der Täter. Das heißt, es werden bei Täter und Opfer extreme Stimmungsschwankungen vorhanden gewesen sein.

Zu dem "ich komme nach Hause" am Freitag:

Freitag kam der Anruf ja später.

Szenario:

Vielleicht hatte er wirklich vor Frauke am Freitag gehen zu lassen, war mit ihr schon in der Borchener Straße oder einer der Nebenstraßen und konnte das Haus beobachten. Vor dem Haus standen diverse Autos mit Lübbecker Kennzeichen. Auch das Auto von Frau Liebs. Der Täter sieht Frau Liebs wegfahren. Und bekam Schiss.
Wir wissen, dass Fraukes Mutter nach Hause gefahren ist. Aber konnte sich das der Täter ausmalen?
(Denkt man in so einer Situation logisch?)
Es standen weitere Autos vor der Tür mit Lübbecker Kennzeichen. Vielleicht dachte er, wenn ich sie jetzt gehen lasse, dann haben sie mich. Alles sind hier. Vielleicht auch die Polizei. Läßt man sein Opfer da gehen. Da hätte er sich gleich mit Frauke auf der Polizeistation melden können.
Dann Samstag. Abends hatte es nicht funktioniert. Diesmal mittags. Vielleicht ergab sich die Situation für ihn nicht ohne unentdeckt zu verschwinden. Die Stadt dürfte voll gewesen sein. Die Borchener Straße ist an Samstagen sehr belebt, weil die Leute einkaufen und es auch die Zufahrt für ein großes Wohngebiet zum SÜdringscenter (Einkaufscenter mit Real, Bäckerein, Mode, Aldi, Technik, Toysrus.......)ist. Auch in der Borchener Straße selbst sind Einkaufsläden, die gut genutzt waren, wie zum Bsp. Edeka. Friseur etc. Die mußten alle an ihrem Haus vorbei.
Vielleicht kam auch einfach nur zur falschen Zeit ein Polizeiauto vorbei, was gar nicht mal was mit dem Fall zu tun haben mußte.
Der Täter dachte sich dann versuchen wir es später.
Nach dem Anruf Samstag kann die Situation eskaliert sein oder de Täter mußte ungeplant "umhandeln" weil er in Paderborn gesehen worden /angerufen/erkannt worden ist. Allerdings nicht als Täter sondern als XYZ.
Fraukes fehlender Zahn muß irgendwoher kommen. Wir wissen nicht ob sie vorab damit schon Probleme hatte, wenn nicht, ein Zahn fällt nicht einfach aus oder bricht einfach so ab.
Vielleicht stellte sich Frauke auch quer nachdem sie das zweite Mal gesehen hatte, dass man sie doch nicht gehen lässt.
Falls die Ortung am Sonntag am Berliner Ring stimmt, könnte auch das die Ursache dafür sein, dass es Sonntag keinen Anruf gab.

OR1 schrieb:Falls die Ortung am Sonntag am Berliner Ring stimmt, könnte auch das die Ursache dafür sein, dass es Sonntag keinen Anruf gab.

Du meinst kein Anruf am Montag?

Gabs Sonntag nicht nur die Ortung? (Wenn es sie denn gab)

@OR1

zweiter schrieb:
es wurde ja mal ein isolierter raum erwähnt


Wo hast Du denn das her?

weiß nicht mehr genau ob es ein artikel war ,oder filmbeitrag
vielleicht weiß @Malinka es .
ich denke das das vermutet wurde weil man eventuell keine geräusche im hintergrund hatte und sich die stimme gedämmt anhörte ,oder ob man im allgemeinen davon ausgeht, das so ein festhalteraum isoliert sein müßte.
aber alleine gut gedämmte fahrzeuge hören sich auch so an ,wenn man mal limousinen mit älteren kleinwagen vergleicht .
oder ein kleiner raum wie kofferaum oder smart hört sich auch gedämmt an ,weil die schallwellen keinen großen auslauf haben.
in einem filmbeitrag wurde das telefonat von frauke auch so dargestellt,als befindet sie sich in einem dunkel gedämmten raum .

@OR1
Anscheinend auch n Anruf:
Aus der BILD:
Frauke: Ich komme heute nach Hause
Chris: Bist Du in Gefahr?
Frauke: Nein
Chris: Wer ist bei Dir?
Frauke: Das werde ich Dir später erklären.

@OR1

OR1 schrieb:Fraukes fehlender Zahn muß irgendwoher kommen. Wir wissen nicht ob sie vorab damit schon Probleme hatte, wenn nicht, ein Zahn fällt nicht einfach aus oder bricht einfach so ab.

Er ist auch nicht abgebrochen, sondern komplett ausgefallen.
Und zwar nach dem Frauke bereits tot war.
Das kann man auf dem Foto anhand der fehlenden Bruchspuren erkennen.
Der Rest des angebrochenen Zahns in Richtung Zahnwurzel wäre dann noch zu sehen.

Und die Info des isolierten Raumes haben ich aus einer Zeitung.
Dort wird aber einfach alles vermutet :
Fahrzeug, Wohnmobil, ein Lager, Haus, Häuschen, Ferienhaus, isolierter Raum,
isoliertes Fahrzeug...
einfach alles was möglich gewesen wäre um ein Opfer ohne Möglichkeit
zur Kontaktaufnahme in Richtung Umwelt lagern zu können.

Auch beim Täter gibt es vom LKA nur die Vermutung in Richtung Einzeltäter,
aber alles andere wird ja auch nicht
ausgeschlossen : Pärchen, mehrer Täter

@Malinka

Malinka schrieb:Und die Info des isolierten Raumes haben ich aus einer Zeitung.
Dort wird aber einfach alles vermutet :

danke für die info
ja richtig ,eigentlich sagt es nicht viel aus, bei den vielen vermutungen ist alles möglich.

eine theorie zu den gewerbegebieten ist gute an und abfahrten und schnelles wegkommen bei bedarf.
ich vertrete diese jedenfalls.
vielleicht hatte der täter ein sicheres gefühl weil sein auto recht schnell war und bei einer flucht über die autobahn hätte er sich gute chancen ausgerechnet.?

Er begab sich in die Höhle des Löwen. Aber die Höhle hatte n Notausgang.

UPS, dpd Sprinter...sind ständig in Bewegung, nicht einsehbar, fallen nirgends besonders auf, sind gut isoliert aufgrund der 'Befüllung' - fahren in entlegendste Gebiete, legen ordentliche Strecken zurück....z.B.

Mir schoss gerade was in die Birne:

Warum war es so wichtig zu unterstreichen, dass Frauke lebte, dass es auch wirklich Frauke war und nicht ein Täter, der das Handy hatte?

Weil Frauke nicht tot war.


Stellt euch mal vor ein Familienangehöriger oder Freund verschwindet nach einem Pub-/Kneipenbesuch. Meldet sich nachts noch mit dem Hinweis das er/sie später kommt.
Am nächsten Morgen nichts.
Auch die eine Kollegin eures/eurer Angehörigen fragt nach, weil sie gestern die Person verabschiedet hat in der Kneipe.
Was schießt euch spontan in den Kopf?
Oh Gott da ist etwas passiert. Man telefoniert Krankenhäuser und die Polizei ab. Nichts. Man ruft die Freunde und Kollegen an die man kennt. Nichts. Man nimmt sich den Computer und das Tagebuch vor. Nichts.
Man fragt bei der Familie nach. Nichts. Zwischendurch versucht man immer wieder die vermißte Person zu erreichen.
Man fragt nochmals bei der Polizei nach, fragt nochmals in den Krankenhäusern nach. Nichts.
Wovon geht man in der Regel dann aus?
Von einem Verbrechen? In erster Linie würde ich davon ausgehen, dass die vermißte Person schwer verletzt irgendwo liegt oder tot ist. Sonst würde sie sich ja melden.

Vielleicht war es darum so sichtig zu unterstreichen das Frauke lebt. Weil sie nicht tot war.

Und jetzt spekuliere ich: Ein "unbeteiligter" Täter, der von der Suche und den Sorgen nichts mitbekommt, denkt daran gar nicht.
Weil er erst mal auf sich bezogen wäre. (Wie mache ich was etc.)

Die Familie wird anfangs sehr schnell gedacht haben: Oh Gott hoffentlich ist sie nicht tot, aber nicht weil sie ein Verbrechen vermuteten, sondern weil sie sich Sorgen machten weil Frauke nicht da war. Ein Verbrechen war erst ab Freitag genau zu erkennen.

Liebe Leute,

ich weiß, dass ich jetzt Feuer um die Ohren bekomme, für das, was ich nun frage. Aber nach der ersten Entrüstung dürft ich euch gern abregen und mal darüber nachdenken. Ist diese Trauerarbeit für einen nahen Angehörigen/eine nahe Freundin normal oder gab es bei den Einträgen nicht auch ein anderes Ziel?



beautiful sagt:
6. Oktober 2006 um 16:36 (Quote)

ich danke euch vielmals, werde jetzt nicht mehr hier her kommen möchte mit der sache abschließen und damit versuchen schnell klar zu kommen.

wünsche euch alles gute und das euch sowas nie in euren bekanntenkreis passiert!!!!!

machts gut,
eure beautiful



beautiful sagt:
27. Oktober 2006 um 18:36 (Quote)

ich komm gerade von der beerdigung, ich sag euch so scheiße hab ich mich schon lange nicht mehr gefühlt wie heute, eine kleine urne mit so einem kostbaren inhalt ist so schrecklich mit anzusehen, wünsche das niemanden.
ich kann die gefühle gar nicht beschreiben aber ich denke mal es kann jeder verstehen was ich meine.
ich hoffe nur das sie dieses miese schwein kriegen und mit ihm noch schrecklichere dinge machen wie er mit frauke und uns gemacht hat, ich habe so einen hass dem gegenüber ich könnte …. echt, ich versteh nicht warum sie ihn immernoch nicht haben, es muss doch mal bald endlich schluß sein mit dem ganzen scheiß, wir können nicht mehr, wir sind fertig einfach nur fertig!!!
eure beautiful


BeitragVerfasst am: Sa, 28.10.06, 19:53 Titel: Re: Bericht der NW vom 21.10.06 Antworten mit Zitat
ich war auf der beerdigung von frauke es war das schrecklichste was ich je mit gemacht habe, sie in der kleinen urne vorzustellen war das trurigste was ich je hatte. ich hoffe nur das es ihr jetzt besser geht als nach ihrem verschwinden.

ich denk an dich süße, werde dich nie vergessen, danke das ich dich kennenlernen durfte, deine mausi!!!

kuss

@danton78

Mit Trauer geht jeder Mensch anders um. Manche reden über den Verlust, andere fressen die Trauer in sich hinein, wieder andere machen ein Abschiedsvideo und stellen es auf youtube. Da glaube ich nicht, dass man insbesondere bei so einem traumatischen Ereignis irgendwelche logischen Schlussfolgerungen bei Angehörigen, Freunden oder Bekannt annehmen kann.

@danton78
was für ein ziel siehst du dahinter ?

@zweiter

In all den Beiträgen von beautiful erfahre ich mehr über sie als über Frauke. Alles, was in den Zeitungen stand, war ihrer Meinung nach Quatsch. Aber dass laut ihr eine Zeugin gesehen haben will, wie Frauke in ein Auto gezerrt wurde, ist nicht Quatsch, ist nach ihr Information aus erster Hand. Ein mögliches Ziel könnte es gewesen sein, von sich abzulenken und falsche Spuren im Internet zu legen, welche uns ja bis heute erhalten geblieben sind. Wenn die Polizei bei dieser sogenannten Nadine war, wird sie auch im Pub gewesen sein. Ansonsten macht eine Durchsuchung bei ihr zu einem so frühen Zeitpunkt keinen Sinn und entbehrt ohne offenkundige Straftat auch jeder rechtlichen Grundlage. Das macht mich einfach stutzig. Sie dürfte daher mit wirklichem Namen auch nicht Nadine heißen sondern anders.

Was genau meinte sie denn mit Quatsch in den Zeitungen? @danton78

beautiful sagt:
6. Juli 2006 um 15:34 (Quote)

hi ich bin eine freundin von frauke und sie hat sich immer noch nicht gemeldet, ist auch noch nicht wieder zuhause, das alles was in den zeitungen steht ist alles blödsinn, das stimmt nicht, fakt ist einfach das ihr was schreckliches zugestoßen ist und das die polizei nichts mehr unternimmt!!!!!!

wenn Frauke den Täter kannte....
warum hat sie nicht einfach seinen namen gesagt?
Was bliebe dem Täter dann noch an Handlungsoptionen?
Damit wäre klar, der Täter kommt aus der Sache nicht mehr raus.
Und demzufolge müsste es ihm daran liegen Frauke nicht zu töten, weil das ja seine Strafe nur erhöht hätte.

Immerhin sind sie die tagelang rumgefahren. genug zeit rational darüber nachzudenken

@danton78

Das kenne ich - würde nur gerne wissen, was sie wohl damit meint, was da so Blödsinn sein sollte? Die Zeitungen haben ja nicht einfach was erfunden und geschrieben, sie wäre sonst wo untergetaucht...daher würde ich gerne wissen wollen, worauf sich der Blödsinn beziehen sollte?