Mord an Frauke Liebs

@TatzFatal

Bei dem Gespräch ... über den Schrauber aus Nieheim ...

FL und ihre Mutter haben sich nicht über den Schrauber selbst unterhalten.
In dem Gespräch ging es eigentlich darum, wo denn Nieheim sei.

Und diese Frage nach Nieheim verstehe ich nicht. Grenzt schließlich direkt an Driburg.

Das heißt, Frauke hat nach Nieheim gefragt und dann erwähnt, dass sie einen Schrauber kennengelernt hat, der aus Nieheim kommt?

@ radimon: Ja, so habe ich die Äußerung von Frauke Liebs Mutter im TV verstanden. Frauke wusste wohl nicht, wo Nieheim liegt.

@ emz: Dass sie Nieheim nicht kannte, finde ich nicht so ungewöhnlich. Nur die Mutter arbeitete und wohnte zum Teil ja in Driburg.

@emz

Der Schrauber aus Nieheim wurde doch meines Wissens von Frau Liebs erst erwähnt, nachdem die Höxters hochgegangen sind. Vorher bestand doch auch für Frau Liebs keine Verbindung zwischen Nieheim und Frauke.

In keinem Film- oder Pressebeitrag wurde der Schrauber in Nieheim erwähnt, auch nicht in Stern Crime. Es hieß immer, auch seitens der Mutter, dass Frauke keinen Bezug zu Nieheim hatte.

@emz

emz schrieb:Und diese Frage nach Nieheim verstehe ich nicht. Grenzt schließlich direkt an Driburg.

Auf den ersten blick tatsächlich eine unlogische Frage. Zumindest, wenn die Frage auch als reine Frage und nicht als Anspielung gedacht war. Die Frage macht Sinn, wenn sie zB dazu diente ein Thema anzusprechen, das zwar einen Bezug zu Nieheim hat, aber nicht direkt angesprochen werden will. So als würde man als Antwort hoffen: Warum fragst du, das weisst du doch? Und dann könnte man dadurch zum eigentlichen Thema kommen.

@5X5

5X5 schrieb:So als würde man als Antwort hoffen: Warum fragst du, das weisst du doch? Und dann könnte man dadurch zum eigentlichen Thema kommen.

Wäre zwar möglich, aber doch sehr umständlich.

Da aber dann von einem Schrauber in Nieheim die Rede war, erübrigt sich jede weiter Nachfrage, da man damit ja schon jede weitere Frage abgeblockt hatte.

Mir ist gerade eine Idee gekommen:

Frauke sagte in beinahe jedem Telefongespräch, sie käme bald, und auch nicht so spät, nach Hause. Obwohl es meistens schon sehr spät am Abend war.

Vielleicht dachte sie, dass Chris denken würde (wie wohl vom Täter erhofft), sie wäre freiwillig weg? Und dass er irgendwann verärgert sagen würde: "Hör auf mit den Versprechungen! Du kommst doch nie heim!"

Wenn das dann ihre Mutter gehört hätte oder er ihr das erzählt hätte, hätte die vielleicht auf die (möglicherweise von Frauke gemeinte) Assoziation "nie heim - Nieheim?" kommen können. Vielleicht war das dreimalige "Mama" wirklich ein Tipp, dass die Mutter es am ehesten verstehen müsste.

@AlteTante

Das ist mal ein neuer und interessanter Gedanke. Insbesondere wenn der Entführer von Frauke nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte war, wovon ich schon einige Zeit ausgehe.

Er war immerhin so schlau, sie telefonieren zu lassen, um die Angehörigen (und die Polizei) in dem Glauben zu lassen, alles wäre in Ordnung.

@AlteTante
Klingt gut, aber ich glaube, dass ist vieeel zu weit hergeholt.
Sie wird in den Momenten, wo sie sehr benommen klang, nicht an solch verschachtelten Hinweise gedacht haben.

@Mumpitz
Meinst du? Die Assoziation "Nieheim - nie heim - nie nach Hause" kann ihr aber schon früher gekommen sein, als sie zum ersten Mal von dem Ort hörte. Und das mag ihr in der Not wieder eingefallen sein.

@AlteTante

Ich gehe eher davon aus, dass Frauke ihn davon überzeugt hat, dass es notwendig wäre, sie regelmäßig telefonieren zu lassen.

Aber hätte sie dann nicht versucht, mehr Hinweise darauf zu geben?
Wie z.B. “Vielleicht komme ich auch leider nie(mehr)heim“

@Mumpitz
Du musst bedenken, dass sie vermutlich aufpassen musste, was sie sagte, weil ihr Entführer wahrscheinlich mithörte. Dafür spricht die Tatsache, dass sie auf die Frage, ob sie festgehalten würde, erst mit "ja" antwortete, dann aber schnell ein "nein" hinterherschob.

@AlteTante

Warum sollte ein Täter sie dann derart häufig Kontakte herstellen lassen und das " nie heim" nicht gleich in die Tat umsetzen?

@howdoyoudo

Weil ihm die Assoziation "ich komme bald nach Hause" mit "Du kommst doch nie heim" nicht klar war? Die Familie ist ja auch nicht darauf gekommen, falls sie das so gemeint haben sollte.

Sie hatte ja schließlich nicht gesagt, sie käme nie mehr, sondern immer: sie käme "bald" oder: "heute". Chris musste klar werden, dass sie auch dieses Mal nicht kommen würde. Aber für den Täter konnte es so aussehen, als ob sie versuchen würde, ihn und ihre Familie mit dem Versprechen, nun aber endlich zu kommen, zu beruhigen. Das könnte ihn sogar freundlicher gestimmt haben.

@AlteTante

Du gehst also nicht davon aus, dass man sie von Beginn an töten wollte?

@howdoyoudo
Keine Ahnung. Ich sehe keinen Grund, warum er sie hätte gehen lassen wollen. Vielleicht wollte er sie möglichst lange für sich behalten, so wie es ja manche anderen Entführer auch tun.