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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 21:01
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Ernsthaft? Es soll kein Entdeckungsrisiko bei einer solchen Entführung bestanden haben, außer am Tag der Entführung?
Das habe ich nicht behauptet. Ich bezog mich lediglich auf das Beispiel in deiner Überlegung.
Der Entführer in deiner Überlegung lässt die Anrufe ja stattfinden weil er beschwichtigen will
und die Ermittlungen hinauszögern.
Der Täter in deiner Überlegung nahm das Risiko der Anrufe ja nicht einfach so auf sich.
Wenn es prinzipiell nur um das Beschwichtigen und Hinauszögern von Ermittlungen ging hätte
der Täter bereits Mittwoch mit dem Beschwichtigen anfangen können.

Wenn das der Plan gewesen wäre.

Aber da am Mittwoch kein Anruf kam sondern erst am Donnerstag, nach dem die Medien
berichtet haben, kann man bei dem Täter in deiner Überlegung vermuten, dass er etwas
verdecken wollte was sonst aufgeflogen wäre. Was m.M. nach zu der Überlegung führt,
dass der Entführer hier bereits eine Möglichkeit gesehen hat entdeckt oder sonst wie mit
Fraukes Verschwinden in Verbindung gebracht zu werden.

Was für mich wiederum bedeutet, dass bereits Dienstag Nacht etwas passiert sein muss was ihn hätte auffliegen lassen können.
Sonst bräuchte der Täter in deiner Überlegung meiner Meinung nach keine Kontakte stattfinden lassen.
Die Anrufe wären in diesem Fall nur zusätzliches Risiko ohne weitere Vorteile für den Täter.
Es sei den, wie gesagt, man hätte den Beginn des ganzen irgendwie mit ihm in Verbindung bringen können.

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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 21:20
Zitat von menevadomenevado schrieb:Seneca22 schrieb:
dass Frauke an dem Abend nicht zu Hause eingelangt ist (etwa Aufnahmen einer Videoüberwachung, die zeigen, wer bzw. wer nicht am Abend / in der Nacht des Verschwindens am Hauseingang war) ?

Das ist die Frage aller Fragen...
Nun angenommen, Frauke hätte geläutet und Chris hätte es nicht gehört. Bei wessen Tür hätte Frauke als nächstes geläutet, um zumindest ins Haus rein zu kommen ? Gab es Nachbarn, zu denen sie stärkeren Kontakt hatte, sodass sich dazu etwas sagen lässt ? War das ein Wohngebäude mit einer Fernsprechanlage und Türöffner oder musste man mit einem "physischen Schlüssel" erst die Haustüre selbst aufsperren ?


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 21:23
Wenn sie geklingelt hätte dann wäre das nach 23 Uhr gewesen, die Nachbarn hätte sie sicher gut kennen müssen um da zu klingeln. Sicherlich hätte sie bei Chris Sturm geklingelt bis zum geht nicht mehr, davon wäre der sicher aufgewacht


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 21:24
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Was für mich wiederum bedeutet, dass bereits Dienstag Nacht etwas passiert sein muss was ihn hätte auffliegen lassen können.
Diesen (zwingenden) Schluss kann ich nicht nachvollziehen. Die Anrufe können unabhängig davon erst als Reaktion auf die Berichterstattung erfolgt sein. Vielleicht gab es auch einen Grund für ihn und er wartete erst ab. Wir wissen ja nichts über den Täter und seine Beweggründe. Kannte er Frauke zuvor oder nicht? Konnte er ausschließen, dass Frauke ihn kennt? Kannte sie ihn? Ist bei der Entführung alles so gelaufen wie geplant? Hat er die Entführung überhaupt geplant, wenn ja in welchem Umfang? Konnte er sich wirklich so sicher sein, nicht aufzufliegen? Das alles wissen wir nicht. Ich vermute, dass die Fahndung nach Frauke schneller/intensiver angelaufen wäre, wenn keine Beschwichtigungsanrufe erfolgt wären.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 21:38
Zitat von swinedogswinedog schrieb: Die Anrufe können unabhängig davon erst als Reaktion auf die Berichterstattung erfolgt sein. Vielleicht gab es auch einen Grund für ihn und er wartete erst ab. Wir wissen ja nichts über den Täter und seine Beweggründe. Kannte er Frauke zuvor oder nicht? Konnte er ausschließen, dass Frauke ihn kennt? Kannte sie ihn? Ist bei der Entführung alles so gelaufen wie geplant? Hat er die Entführung überhaupt geplant, wenn ja in welchem Umfang? Konnte er sich wirklich so sicher sein, nicht aufzufliegen? Das alles wissen wir nicht. Ich vermute, dass die Fahndung nach Frauke schneller/intensiver angelaufen wäre, wenn keine Beschwichtigungsanrufe erfolgt wären.
Das ist halt der Punkt: hat man das ganze geplant und ist auch alles nach Plan gelaufen,
dann bräuchte man m.M. nach niemanden zu beschwichtigen und keine Anrufe
stattfinden zu lassen. Es sei den die Anrufewaren auch Teil des Plans (wovon ich persönlich jedoch nicht ausgehe)
und es war egal ob die Medien berichten oder nicht und man hätte so oder so
erst am Donnerstag damit begonnen Frauke telefonieren zu lassen.

Wenn die Anrufe als Reaktion auf die Berichterstattung kamen und nicht Teil eines Planes waren,
dann muss der Täter ja von etwas aufgeschreckt worden sein.
Sonst hätte er nichts weiter tun müssen als die Füße still halten.
Denn mit oder ohne Anrufe, wie du schon selbst oben geschrieben hast, kann man nicht
sicher sein ob das ganze nicht doch auffliegt weil irgendetwas dazu führt wie z.b.
rumschnüffelnde Nachbarn oder die Flucht von Frauke.

Da die Anrufe aber ein zusätzliches Risiko entdeckt zu werden bedeuten,
muss sich das Risiko ja auch lohnen. Somit müssen die Anrufe einem solchen
Täter einen Vorteil bringen. Das geht aber nur, wenn der Täter sich ohne die Anrufe
im Nachteil gesehen hat.

Natürlich kann man auch hier hingehen und sagen, dass der Täter die Anrufe statt finden ließ,
weil es ihm persönlich eine Befriedigung geben hat. Und auch hier kann man sagen, dass der
Täter sich durch das zusätzliche Risiko einen "Kick" holen wollte.
Jedoch würde ich bei einem solchen Täter eine andere Leichenablage erwarten.
Auch der letzte Anruf macht meiner Meinung nach bei einem solchen Täter keinen Sinn.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 21:47
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Natürlich kann man auch hier hingehen und sagen, dass der Täter die Anrufe statt finden ließ,
weil es ihm persönlich eine Befriedigung geben hat. Und auch hier kann man sagen, dass der
Täter sich durch das zusätzliche Risiko einen "Kick" holen wollte.
Jedoch würde ich bei einem solchen Täter eine andere Leichenablage erwarten.
Auch der letzte Anruf macht meiner Meinung nach bei einem solchen Täter keinen Sinn.
Weshalb? MMn passen letzter Anruf und vor allem die Leichenablage genau in dieses Schema, denn sowohl Anruf als auch Leichenablage ließ die Angehörigen in möglichst hoher und langer Ungewissheit zurück. Das bedeutet doch viel mehr und längere Qual, als wenn direkt gesagt würde, sie wird jetzt umgebracht, und die Leiche öffentlichkeitswirksam entsorgt. Zudem wären dann noch viel mehr Spuren rückverfolgbar gewesen.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 21:54
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Natürlich kann man auch hier hingehen und sagen, dass der Täter die Anrufe statt finden ließ,
weil es ihm persönlich eine Befriedigung geben hat. Und auch hier kann man sagen, dass der
Täter sich durch das zusätzliche Risiko einen "Kick" holen wollte.
Das glaube ich nicht. Unterm Strich hat es sich meiner Meinung nach für ihn, d. h. subjektiv, gelohnt, die Anrufe stattfinden zu lassen, zur Beschwichtigung des Umfelds und auch als Zugeständnis an Frauke, die sich dadurch evtl. etwas beruhigen ließ.

Es ist doch klar, dass größere Fahndungsmaßnahmen ein höheres Entdeckungsrisiko hervorrufen. Durch die Anrufe dauerte es wohl auch etwas länger, bis die Beamten von einer Gefährdung Fraukes ausgingen. Im Nachhinein haben sich die Anrufe auch rein objektiv zumindest bisher nicht als nachteilig für den Täter herausgestellt.


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2018 um 03:11
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Wenn die Anrufe als Reaktion auf die Berichterstattung kamen und nicht Teil eines Planes waren, dann muss der Täter ja von etwas aufgeschreckt worden sein.Sonst hätte er nichts weiter tun müssen als die Füße still halten.Denn mit oder ohne Anrufe, wie du schon selbst oben geschrieben hast, kann man nicht sicher sein ob das ganze nicht doch auffliegt weil irgendetwas dazu führt wie z.b.rumschnüffelnde Nachbarn oder die Flucht von Frauke.Da die Anrufe aber ein zusätzliches Risiko entdeckt zu werden bedeuten, muss sich das Risiko ja auch lohnen. Somit müssen die Anrufe einem solchen Täter einen Vorteil bringen. Das geht aber nur, wenn der Täter sich ohne die Anrufeim Nachteil gesehen hat.
Offenbar hat der Täter FL erst anrufen lassen, nachdem ein Appell an sie veröffentlicht wurde, sich zu melden. Diesem Appell konnte der Täter entnehmen, dass die Polizei noch nicht von einer Entführung ausgeht, und indem FL, wie in dem Appell gefordert, sich meldete, konnte der Täter die Polizei in der Annahme bestärken, FL sei freiwillig verschwunden. Ich nehme an, dass dieser Appell den Täter erst auf die Idee brachte, FL telefonieren zu lassen.
Der Täter muss also durch die Berichterstattung der Medien nicht "aufgeschreckt" worden sein, sondern kann im Gegenteil den Appell als großartige Chance begriffen haben. Das Risiko, FL telefonieren zu lassen, war nicht allzu groß, denn es gab noch keine Fahndungsmaßnahmen. Aber sehr groß war der Gewinn für den Täter: Der Anruf führte dazu, dass die Polizei auch in den nächsten Tagen keinen Anlass sah, von einem Verbrechen auszugehen. Ohne dieses Lebenszeichen hätte es anders ausgesehen und der Täter wäre dem enormen Druck einer Fahndung ausgesetzt gewesen.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Was für mich wiederum bedeutet, dass bereits Dienstag Nacht etwas passiert sein muss was ihn hätte auffliegen lassen können. Sonst bräuchte der Täter in deiner Überlegung meiner Meinung nach keine Kontakte stattfinden lassen.
Ich gehe davon aus, dass der Täter eine Fahndung zu fürchten hatte. Er hatte FL Dienstagnacht entführt, und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass es keine Spuren gab, die zu ihm führen konnten. Ich nehme an, dass der Täter nur zur Peripherie von FLs Bekanntenkreis gehörte und sie keinen Telefon-, Email- und SMS-Kontakt zu ihm hatte (und er bei einer späteren Überprüfung ihres engeren Umfelds nicht in den Fokus der Ermittler geraten würde). Aber er hat vermutlich öfter versucht, in ihrer Nähe zu sein und etwas über sie zu erfahren - und vor allem: Dienstagnacht muss es ja zu einem unmittelbaren Kontakt zwischen beiden gekommen sein. Ob er sie gewaltsam in sein Auto gebracht hat oder mit dem "freundlichen" Angebot, sie nach Hause zu fahren: Er muss auf sie gewartet haben, ihr vielleicht schon den ganzen Abend mit dem Auto gefolgt sein etc., vermutlich sie auch schon in den vergangenen Tagen oder Wochen gestalkt haben. (Ich halte es nicht für abwegig, dass er nicht erst seit Dienstag auf die Gelegenheit wartete, sie entführen zu können.)
Zwar wurde der Täter nicht bei der Begegnung mit FL beobachtet, aber es gab sicher Leute, die ihn oder sein Auto, während er auf FL wartete, wahrgenommen hatten. Aber ohne den Hintergrund einer Entführung sind das Beobachtungen, die man sehr schnell als völlig belanglos vergisst. Wäre FLs Verschwinden sehr früh als Entführung eingestuft worden, hätten sich einige vielleicht noch an einen Mann, der längere Zeit irgendwo herumsaß, erinnern können.
Und auch während der Entführung hätte ihm eine Fahndung sehr gefährlich werden können. Nachbarn, Bekannte etc. hätten vielleicht Begebenheiten kritisch zur Kenntnis nehmen können, die ihnen unter normalen Umständen überhaupt nicht weiter auffielen.

Es ist also völlig nachvollziehbar und vernünftig, dass der Täter FL das erste Telefonat führen ließ. Aber dann setzt ein, was ich als merkwürdigen Bruch seiner Strategie empfinde. Mit dem ersten Lebenszeichen von FL hatte er das Ziel, eine Fahndung zu verhindern und sich damit eine weitaus größere Sicherheit zu verschaffen, erreicht.
Warum dann weitere Anrufe? Zumal Anrufe, die an FLs freiwilligem Verschwinden immer größere Zweifel weckten - vor allem durch die nie eingehaltenen Ankündigen, in wenigen Stunden nach Hause zu kommen. Zwar verzichtet er keineswegs auf Vorsichtsmaßnahmen (Fahrt in die entlegenen Gewerbegebiete, Kontrolle der Telefongespräche etc), aber es lassen sich keine "normalen" Vorteile erkennen, die er damit gewinnt.
Warum konnte er sich offenbar sicher sein, dass die Polizei ihre Ansicht inzwischen nicht geändert hat? Hätten der Polizei z. B. am Abend des letzten Telefongesprächs die Funkzellenauswertungen der vorangegangenen Gespräche vorgelegen, wäre sie gar nicht auf eine Ortung angewiesen gewesen, sondern hätte sofort bei Beginn des Telefonats die Ausfahrten aus den Gewerbegebieten im Osten und die Auffahrten zur B64 durch Straßensperren kontrollieren können. Nichts dergleichen geschah, und ich halte es für wahrscheinlich, dass der Täter sich entsprechende Informationen über FLs Bekanntenkreis verschaffen konnte. (Die Familie war ja zunehmend verzweifelt über die Untätigkeit der Polizei, und von dieser Verzweiflung wussten sicher viele. Der Täter brauchte ja keine detaillierten Informationen, es reichte für ihn doch völlig aus, dass die Polizei nichts weiter unternahm.)

Aber selbst wenn der Täter um das nicht so große Risiko wusste - ein Risiko war es immer noch. Was brachte den Täter also dazu, FL dennoch telefonieren zu lassen?
Ich finde, gerade das letzte Gespräch liefert dafür einen Anhaltspunkt. Es dauert länger als sonst, und FL muss in seinem Verlauf nicht verbergen, dass es ihr sehr schlecht geht. Auch kann sie ihren Eltern eine sehr emotionale Mitteilung zukommen lassen: „Sag ihnen, dass ich sie ganz doll liebe." Ebenso darf sie ihre Sehnsucht nach ihrer Familie aussprechen: "Ich würde gerne bei euch sein. Ich würde gerne nach Hause."

Warum ließ der Täter sie ein solches Gespräch führen? Den einzigen Sinn kann ich nur in dem sehen, was dieses Gespräch für FL und ihre Familie bedeutete. Ihrer Familie wird mit brutaler Klarheit deutlich, dass FL festgehalten wird, es ihr sehr schlecht geht, sie dringend Hilfe braucht und sich nach ihrer Familie sehnt. Fl wird eine kurze Nähe zu den Menschen, die ihr am nächsten stehen, erlaubt, was sie ihr Ausgeliefertsein an den Täter umso grausamer empfinden lassen muss.
Und das ist auch der einzige Sinn, den ich in ihren immer enttäuschten Ankündigungen, in wenigen Stunden, wieder zu Hause zu sein, erkennen kann. Der Täter kann große Hoffnungen entstehen lassen und diese Hoffnungen mit der gleichen Leichtigkeit zerstören. Er kann FL und ihre Familie fühlen lassen, dass er unbeschränkte Macht über sie besitzt. Und es liegt auch eine besondere Grausamkeit darin, FLs Familie ihre Hilflosigkeit in dieser Eindringlichkeit (besonders im letzten Gespräch) erfahren zu lassen: das Wissen, dass Frauke gerettet werden muss und auch irgendwie gerettet werden könnte - und dann das verzweifelte Scheitern aller Versuche.

Die Entführung und der Tod ihrer Tochter wären ohnehin schon unsagbar grausam gewesen, aber wenn der Täter diese Qual noch "optimieren" wollte, dürfte ihm das gelungen sein.


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2018 um 04:51
Deine letzten Ausführungen könnten das Motiv des Täters darstellen. Es gab früher eine Situation, in der er sich ebenso hilflos fühlte, hilflos gegenüber einem Familienmitglied?


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2018 um 08:29
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Offenbar hat der Täter FL erst anrufen lassen, nachdem ein Appell an sie veröffentlicht wurde, sich zu melden. Diesem Appell konnte der Täter entnehmen, dass die Polizei noch nicht von einer Entführung ausgeht, und indem FL, wie in dem Appell gefordert, sich meldete, konnte der Täter die Polizei in der Annahme bestärken, FL sei freiwillig verschwunden. Ich nehme an, dass dieser Appell den Täter erst auf die Idee brachte, FL telefonieren zu lassen.
Letztendlich wird ihm aber auch von vornherein klar gewesen sein, dass es bei der ersten SMS nicht bleiben konnte. Ein Anruf ist dann noch eine ganz andere, viel beruhigendere Maßnahme, aber auch in der Gesamtheit der Tat für das Opfer und deren Angehörige quälende Maßnahme, gleichzeitig beruhigt er damit etwas den Fahndungsdruck der Polizei. Unterm Strich bot der Anruf somit für ihn, wenn man von so einem sadistischen Motiv ausgeht, welches auch für mich in Anbetracht aller Umstände am plausibelsten erscheint, eigentlich nur Vorteile, und durch die ständigen Standort-Wechsel mit sehr überschaubarem Risiko. Das Einzige, was dann dazu nicht passt ist, dass so jemand es wohl kaum bei einer Tat belassen könnte, was aber bislang der Fall gewesen zu sein scheint.


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2018 um 08:37
Zitat von raydenrayden schrieb:Weshalb? MMn passen letzter Anruf und vor allem die Leichenablage genau in dieses Schema, denn sowohl Anruf als auch Leichenablage ließ die Angehörigen in möglichst hoher und langer Ungewissheit zurück. Das bedeutet doch viel mehr und längere Qual, als wenn direkt gesagt würde, sie wird jetzt umgebracht, und die Leiche öffentlichkeitswirksam entsorgt. Zudem wären dann noch viel mehr Spuren rückverfolgbar gewesen.
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Das glaube ich nicht. Unterm Strich hat es sich meiner Meinung nach für ihn, d. h. subjektiv, gelohnt, die Anrufe stattfinden zu lassen, zur Beschwichtigung des Umfelds und auch als Zugeständnis an Frauke, die sich dadurch evtl. etwas beruhigen ließ.

Es ist doch klar, dass größere Fahndungsmaßnahmen ein höheres Entdeckungsrisiko hervorrufen. Durch die Anrufe dauerte es wohl auch etwas länger, bis die Beamten von einer Gefährdung Fraukes ausgingen. Im Nachhinein haben sich die Anrufe auch rein objektiv zumindest bisher nicht als nachteilig für den Täter herausgestellt.
Ich möchte noch mal betonen, dass ich auf die Ausführungen
in @swinedog Beispiel eingegangen bin. Ich persönlich glaube nicht
an den Hintergrund bei den Anrufen im Bezug auf Vorteile/Nachteile,
sich einen Kick holen oder ähnliches für den Täter. Für mich hatten die Anrufe
eben nicht denn Sinn eine Fahndung hinaus zu zögern
oder nur die Angehörigen zu beruhigen.

Wenn ein Täter Angehörige im Ungewissen lassen hätte wollen,
dann würde er gar nicht erst anrufen lassen. Und auch die
Leichenablage ist meiner Meinung nach nicht dazu gedacht
gewesen irgendjemanden im Ungewissen zu lassen. Es war
viel mehr ein Akt der Verzweiflung Frauke dort so abzulegen.

Ob mit oder ohne der Anrufe, das ist meine persönliche Meinung,
hätten die Ermittler die Begleitung von Frauke nicht ermitteln können.
Nicht umsonst bat man bereits kurz nach Fraukes Beerdigung das LKA
um Hilfe. Denn die Beamten kamen nicht voran, da die bisherigen
Ermittlungen im Sande verliefen. Die Anrufe haben nichts daran geändert.

Hätten die Anrufe etwas daran ändern können, so hätten die Ermittler heute
einen Täter, ein Motiv und eine Tat.
Zusammenführen kann man die Anrufe wie man will aber am Ende machen
sie eben keinen Sinn auf einen klassischen Täter und eine klassische Entführung
bezogen. Da kann man sich das alles drehen wie man will.


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2018 um 08:44
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Dienstagnacht muss es ja zu einem unmittelbaren Kontakt zwischen beiden gekommen sein. Ob er sie gewaltsam in sein Auto gebracht hat oder mit dem "freundlichen" Angebot, sie nach Hause zu fahren: Er muss auf sie gewartet haben, ihr vielleicht schon den ganzen Abend mit dem Auto gefolgt sein etc., vermutlich sie auch schon in den vergangenen Tagen oder Wochen gestalkt haben. (Ich halte es nicht für abwegig, dass er nicht erst seit Dienstag auf die Gelegenheit wartete, sie entführen zu können.)
Dann dürfte die SMS um 00.49 Uhr, entgegen der Experteneinschätzung, nicht freiwillig gewesen sein...
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Warum ließ der Täter sie ein solches Gespräch führen? Den einzigen Sinn kann ich nur in dem sehen, was dieses Gespräch für FL und ihre Familie bedeutete. Ihrer Familie wird mit brutaler Klarheit deutlich, dass FL festgehalten wird, es ihr sehr schlecht geht, sie dringend Hilfe braucht und sich nach ihrer Familie sehnt. Fl wird eine kurze Nähe zu den Menschen, die ihr am nächsten stehen, erlaubt, was sie ihr Ausgeliefertsein an den Täter umso grausamer empfinden lassen muss.
Und das ist auch der einzige Sinn, den ich in ihren immer enttäuschten Ankündigungen, in wenigen Stunden, wieder zu Hause zu sein, erkennen kann. Der Täter kann große Hoffnungen entstehen lassen und diese Hoffnungen mit der gleichen Leichtigkeit zerstören. Er kann FL und ihre Familie fühlen lassen, dass er unbeschränkte Macht über sie besitzt. Und es liegt auch eine besondere Grausamkeit darin, FLs Familie ihre Hilflosigkeit in dieser Eindringlichkeit (besonders im letzten Gespräch) erfahren zu lassen: das Wissen, dass Frauke gerettet werden muss und auch irgendwie gerettet werden könnte - und dann das verzweifelte Scheitern aller Versuche.

Die Entführung und der Tod ihrer Tochter wären ohnehin schon unsagbar grausam gewesen, aber wenn der Täter diese Qual noch "optimieren" wollte, dürfte ihm das gelungen sein.
Dieses doch sehr planvolle und in gewisser Weise professionelle Vorgehen spricht nicht gerade für einen Ersttäter. Er erzeugt umfassenden Leidensdruck (Frauke selbst und ihre Familie) und schöpft aus diesem, eigene Befriedigung?! Die Sache hat nur einen Haken: Täter mit derart pathologischen Zügen entwickeln und optimieren ihre Vorgehensweise von Fall zu Fall. Die Taten verlangen nach einem immer höheren "Kick". Frauke würde zudem ein Zufallsopfer sein. Kaum vorstellbar, dass es vor bzw. nach Frauke keine weiteren ähnlich gelagerten Fälle mehr gab. Das Motiv ist nach wie vor unklar...


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2018 um 09:31
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Wenn ein Täter Angehörige im Ungewissen lassen hätte wollen,
dann würde er gar nicht erst anrufen lassen. Und auch die
Leichenablage ist meiner Meinung nach nicht dazu gedacht
gewesen irgendjemanden im Ungewissen zu lassen. Es war
viel mehr ein Akt der Verzweiflung Frauke dort so abzulegen.
Dann hätte es ihm aber von vornherein wohl nicht so einen Kick verschafft, als wenn er erst mal mit allen ein Katz- und Mausspiel veranstaltet. Dass dieses Spielchen aber irgendwann zu einem Ende geführt werden musste, wird ihm klar gewesen sein. Und inwiefern war die Leichenablage ein Akt der Verzweiflung? Der Täter kannte sich offenbar östlich von PB sehr gut aus, jedenfalls läuft bis auf zwei Kontakte glaube ich alles dort ab, und der Eggegebirgskamm ist dort das größte zusammenhängende Waldgebiet weit und breit, geht am nördlichen Ausläufer über in den Teutoburger Wald. Für mich wohl durchdacht, die Leiche dort abzulegen, und weit entfernt von etwaiger Verzweiflung. Wenn man im Hochsommer eine Leiche entsorgen will, die möglichst lange unentdeckt bleiben soll, und man nicht gerade buddeln will, dann ist das doch der beste Ort!? Jedenfalls, wenn man nicht weit mit dem Auto in einen Wald fahren will, wo das Risiko besteht, sich festzufahren oder dergleichen.


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07.08.2018 um 09:36
Ich glaube nicht, dass er/sie den Kick brauchte. Meiner Meinung nach ist es auch kein Serien-/Triebtäter, sondern es ist eine einmalige spezielle Sache, die aus einer persönlichen Kränkung (aus Tätersicht!) resultiert.


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2018 um 12:08
Zitat von Felix80Felix80 schrieb:Ich glaube nicht, dass er/sie den Kick brauchte. Meiner Meinung nach ist es auch kein Serien-/Triebtäter, sondern es ist eine einmalige spezielle Sache, die aus einer persönlichen Kränkung (aus Tätersicht!) resultiert.
Dann hat es ihm aber Genugtuung verschafft, auch eine Art von Kick. Allerdings wäre dann natürlich ein persönliches Motiv vorhanden, was die Nichtwiederholung erklären würde, nur ist dann umso verwunderlicher, dass ihm die Polizei bis Heute nicht auf die Schliche kam.


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07.08.2018 um 14:08
Zitat von Felix80Felix80 schrieb:... sondern es ist eine einmalige spezielle Sache, die aus einer persönlichen Kränkung (aus Tätersicht!) resultiert.
somit wir wieder bei Rache wären...
Zitat von Felix80Felix80 schrieb:Es gab früher eine Situation, in der er sich ebenso hilflos fühlte, hilflos gegenüber einem Familienmitglied?
Möglich, so etwas entwickelt sich über Jahre, dann sieht man keinen anderen Ausweg mehr... allerdings bleibt es meist nicht bei einem Opfer... Frauke dann stellvertretend büßen musste...

Ich weiß nicht... kann es mir einfach nicht vorstellen. Andererseits, gibt es nichts, was es nicht gibt...


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07.08.2018 um 15:13
Zitat von Felix80Felix80 schrieb:Ich glaube nicht, dass er/sie den Kick brauchte. Meiner Meinung nach ist es auch kein Serien-/Triebtäter, sondern es ist eine einmalige spezielle Sache, die aus einer persönlichen Kränkung (aus Tätersicht!) resultiert.
Zu einem solchen Tätertyp würde auch sowas ganz gut hinkommen.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Was für mich wiederum bedeutet, dass bereits Dienstag Nacht etwas passiert sein muss was ihn hätte auffliegen lassen können.[/quote



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Mord an Frauke Liebs

07.08.2018 um 15:59
ich denke ja auch immer, dass sich dieser Täter im Dunstkreis der Familie und Freunde aufhielt und er so ziemlich genau bescheid wusste, in wie weit die Polizei nun im Fall drin steckt oder nicht.

Ich denke auch,er wußte vermutlich, dass die Familie die Gespräche noch nicht aufzeichnet, weil kein Gerät vorhanden war.

Ist eigentlich bekannt, ob die FAmilie nach dem letzten Telefonat dann endlich die Technik vor Ort hatte, um nächste Gespräche aufzuzeichnen. Das keine mehr kamen, konnte man ja nicht wissen.


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2018 um 16:38
Zitat von Sister101Sister101 schrieb:Ist eigentlich bekannt, ob die FAmilie nach dem letzten Telefonat dann endlich die Technik vor Ort hatte, um nächste Gespräche aufzuzeichnen. Das keine mehr kamen, konnte man ja nicht wissen.
Ich bin mir sicher, dass nach diesem Telefonat eine Aufnahmemöglichkeit gegeben war.
Anders kann ich es mir auch nicht vorstellen.


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Mord an Frauke Liebs

07.08.2018 um 22:25
@Malinka
Gab es denn durch das LKA dann konkrete Spuren? Es gab ja etliche Überprüfungen von Personen, Durchsuchungen etc...hat die Polizei mal verlauten lassen, ob sie den Täter eher als Fremden oder als Bekannten von Frauke oder Familie vermutet?


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