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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 03:17
Meiner Meinung nach muss man bei der Interpretation dieser Stelle auch ihre vorhergehenden Aussagen (vor allem in diesem Gespräch) berücksichtigen: Frauke hatte auf Chris' Fragen in anderen Telefonaten bereits mehrfach mit "Das kann ich nicht sagen" geantwortet und diese Antwort auch zu Beginn ihres letzten Gesprächs auf Chris' (erste) Frage, wo sie sei, gegeben.

Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Kann ich nicht sagen."
Chris: „Komm doch nach Hause."
Frauke: „Nein, das geht nicht."
Chris: „Warum denn nicht?"
Frauke: „Kann ich dir nicht sagen."

Fl konnte nicht frei sprechen, aber sie war doch deutlich bemüht, Chris klar zu machen, dass es hier nicht um ihre freiwilligen Entscheidungen ging, sondern dass sie einem Zwang ausgesetzt war, den sie nicht thematisieren konnte. Und darauf reagierte dann Chris endlich:
Chris:„Wirst du festgehalten?"
Frauke: „Ja... Nein! Nein!"
Auch ihre früheren Antworten in den anderen Gesprächen deuteten ja schon sehr darauf hin, dass sie nicht freiwillig verschwunden war, aber hier spricht sie es zum ersten Mal unumwunden aus. Sie bringt sich durch ihren Mut offenbar in Gefahr und muss dieses Bekenntnis schnell und vehement korrigieren. Aber immerhin konnte sie jetzt doch davon ausgehen, dass Chris ihre Lage begriffen hatte. Doch dann fiel Chris hinter dieses mit hohem Risiko Erreichte zurück, indem er ihr Fragen stellte, die doch wieder ein freiwilliges Verschwinden unterstellten:
Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."
Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
Frauke: „Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
Zitat von AnalyserAnalyser schrieb:Chris scheint nichts begriffen zu haben. Er fragt, warum Frauke fort ist und Frauke antwortet mit: das weißt du doch Chris, aber Chris antwortet mit „Nein“, obwohl Frauke diese Frage bereits indirekt unter Pkt. 2 (mit Ihrem „Ja“) beantwortet hat
Nach dieser für mich plausibelsten Interpretation meint FL mit ihrer Antwort „Das weißt du doch, Chris." eben nicht, dass Chris weiß, wer sie weshalb entführt hat, sondern lediglich, dass er doch inzwischen kapiert haben muss, dass sie entführt wurde. Und als Chris dann auch noch eine Verliebtheit ins Spiel bringt, weist sie das nicht nur in einer verächtlichen Formulierung zurück, sondern appelliert verstärkend an seine Kenntnis ihres Charakters.
Man muss sich vergegenwärtigen, dass es FL in diesem letzten Gespräch (zumindest emotional) sehr schlecht ging und sie dringend darauf angewiesen war, dass an ihrer Entführung keine Zweifel bestanden und die Polizei mit allen Mitteln nach ihr suchte.

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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 05:02
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Der Sinn des letzten Anrufes am Dienstag erschließt sich mir bis heute nicht.Der Anruf hat keine Vorteile geboten. Im Gegenteil: Fraukes Aussagen führten erst recht dazu, dass man nun von einer Entführung und nicht mehr einer möglichen Freiwilligkeit ausgehen musste.
Das stimmt. Aber meiner Meinung nach setzt die Merkwürdigkeit dieser Kommunikation schon früher ein: mit ihren mehrfachen und nie eingehaltenen Ankündigungen, noch "heute" nach Hause zu kommen.

Bei ihrer ersten SMS Mittwoch, 21. Juni 2006, 0.49 Uhr: "Komme später. Das Spiel war lustig nicht gegen England Hdgdl bis später"
und dem ersten Telefonat Donnerstag, 22. Juni 2006, 22.25 Uhr, Gedächtnisprotokoll von Mitbewohner Chris: "Hallo Christos, ich wollte sagen, dass es mir gut geht und dass ich bald nach Hause komme. Sage Mama und Papa und den anderen Bescheid."
steht das Bemühen im Vordergrund, ein freiwilliges Verschwinden vorzutäuschen. Die Bedeutung der Anrede "Christos" wird dem Täter vermutlich entgangen sein, da die Verwendung dieses Namens ja eigentlich nichts Auffälliges besitzt. Ihre Ankündigung, bald wieder nach Hause zu kommen, passt in dieses Konzept, die Angehörigen zu beruhigen und die Polizei von Ermittlungen abzuhalten.

Aber die SMS 23. Juni, SMS an Mitbewohner Chris
Frauke: „Ich komme heute nach Hause. Bin in Paderborn. Hdgdl
und das unmittelbar darauf geführte Telefonat mit dem Bruder
23. Juni, Bruder Frank ruft Frauke an
Frank: „Frauke, was machst Du, wann kommst Du nach Hause?"
Frauke: „Ich komme heute nach Hause, auch nicht zu spät. Ich bin in Paderborn, frag nicht, ich komme nach Hause."
Frank:„Wo bist Du denn?"
Frauke: „Kann ich nicht sagen."
weichen von diesem Ziel ab, weil ein Versprechen gegeben wird, das nicht eingehalten wird. Und dieses Verhalten, dass die Angehörigen beunruhigen und misstrauisch machen muß, wird mit den nächsten zwei Telefonaten fortgesetzt.

24. Juni, Frauke ruft ihren Mitbewohner Chris an
Frauke: „Ich komme nicht so spät zurück. Komme heute Abend nach Hause."
Chris: „Bist du verletzt?"
Frauke: „Nein. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn."

25. Juni, Frauke ruft bei Mitbewohner Chris an
Frauke: „Komme heute nach Hause."
Chris: „Bist du in Gefahr?
Frauke: „Nein."
Chris: „Warum bist du gestern nicht nach Hause gekommen?"
Frauke: „Kann ich dir erklären."
Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Erkläre ich dir, wenn ich zu Hause bin."

Warum wird an drei Tagen hintereinander ihre Rückkehr nach Hause innerhalb von wenigen Stunden angekündigt, obwohl mit jeder Enttäuschung die Glaubwürdigkeit abnimmt?
Wenn der Täter hätte Zeit gewinnen wollen, wäre es doch sehr viel sinnvoller gewesen, FL sagen zu lassen, in spätestens einer Woche sei sie wieder da. Und es wäre außerdem sehr viel überzeugender gewesen, wenn sie ihre Abwesenheit begründet hätte, z. B. sie wolle einfach mal in aller Ruhe nachdenken, sie brauche etwas Abstand, um sich über das, was sie eigentlich (beispielsweise beruflich) wolle, klarzuwerden etc. In ihrem Alter und in ihrer Situation wären Zweifel an ihren Plänen nicht ungewöhnlich gewesen, und sie lebte in einem Umfeld, das darauf eher mit Verständnis reagiert hätte.
Statt dessen taucht immer häufiger ein "Ich kann nicht" auf und die Sorge um sie wächst mit den nicht eingehaltenen Rückkehrankündigungen erst recht. Der Täter gibt sich immer weniger Mühe, den Anschein einer Freiwilligkeit aufrecht zu halten, was schließlich in dem letzten Gespräch noch eine deutliche Steigerung erfährt.

Nach meinem Eindruck vernachlässigt der Täter die Verschleierung seines Verbrechens immer mehr zugunsten eines zweiten Ziels: einem Katz- und Mausspiel mit FL und ihrer Familie. (Was übrigens nicht zwingend voraussetzen würde, dass er FLs Familie persönlich kannte; er könnte es einfach genossen haben, seine Macht über FL auch auf andere Menschen ausdehnen zu können.) Eine andere Deutungsmöglichkeit kann ich einfach nicht erkennen.

Außerdem zeigt meiner Meinung nach dieses Verhalten des Täters, dass er sich immer sicherer fühlte, und das lässt mich vermuten, dass er die Möglichkeit hatte, sich bei Bekannten von FL (oder bei Bekannten von Bekannten) durch scheinbare Teilnahme an ihrem Verschwinden über etwaige Maßnahmen der Polizei zu informieren. Es hatte ja FLs Familie und sicher auch andere, die ihr nahestanden, empört, dass die Polizei eine Entführung bezweifelte und deshalb keine intensiveren Ermittlungen durchführte. Diese schlichte Nachricht dürfte für den Täter ausgereicht haben.

Und zu den Vermutungen, das sei alles nicht so geplant gewesen, für den Täter sei einfach etwas aus dem Ruder gelaufen und FLs Tod sei vielleicht nur ein Unfall gewesen:
Der Täter konnte FL irgendwo unterbringen, wo sie von niemandem bemerkt wurde (auch ihr Ein- und Ausstieg in ein Auto nicht), er hatte sofort geeignete Materialien zur Hand, um sie sie zu fesseln, Präparate, mit denen er sie betäuben konnte etc. Das ist für mich ohne Planung und Vorbereitung nicht vorstellbar.
Hat der Täter diese Entführung geplant, war er sich auch der möglichen Konsequenzen eines solchen Verbrechens bewusst - und er hatte nur eine Chance, ihnen zu entgehen, wenn FL ihn nicht mehr lebend verlassen konnte. Mag FL auch gehofft haben, ihn "drehen" zu können, wie ihre Mutter es formulierte, wird sie meiner Ansicht nach bei einem so skrupellosen Täter keine Chance gehabt haben. Denn wie FL auch gestorben sein mag, einen einfachen Unfall wie z.
B. einen Treppensturz oder ähnliches kann man wohl ausschließen, da es dann entsprechende Knochenverletzungen gegeben hätte. Es ist möglich (wenngleich nicht sehr wahrscheinlich), dass der Täter ihren Tod nicht beabsichtigt hatte, sondern sie an den Folgen seiner schweren Mißhandlung wie einer versehentlichen Überdosierung, Erbrechen bei verklebtem Mund oder an Flüssigkeitsmangel etc. starb. Unschuldig war der Täter auch dann nicht und man sollte seine offensichtliche Skrupellosigkeit nicht herunterspielen: FL war eine junge und gesunde Frau, deren Leben kaum länger als eine Woche nach ihrer Entführung endete.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 06:14
@birkensee
Sehr gute Beiträge, danke.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Statt dessen taucht immer häufiger ein "Ich kann nicht" auf und die Sorge um sie wächst mit den nicht eingehaltenen Rückkehrankündigungen erst recht. Der Täter gibt sich immer weniger Mühe, den Anschein einer Freiwilligkeit aufrecht zu halten, was schließlich in dem letzten Gespräch noch eine deutliche Steigerung erfährt.
Hier war auch FL schon klar, dass eine Rückkehr nicht sehr wahrscheinlich ist. "..das geht nicht, ich lebe noch..." Damit hat sie klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie in Lebensgefahr ist. Vorher hat sie auch geäußert, dass sie festgehalten wird. Aller spätestens hätte hier, nach dem letzten Anruf massive intensive Suchmaßnahmen gestartet werden müssen, mit ALLEN zur Verfügung stehenden Mitteln. FL war seit einer Woche unauffindbar, es gab a-typische Anrufe, die am Ende nichts aussagten. Es wäre vielleicht besser gewesen, den Täter aufzuscheuchen, statt ihn "sein Spiel", weiter spielen zu lassen. Der ganze Fall läßt einen wirklich sprachlos zurück.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 07:10
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Eine andere Deutungsmöglichkeit kann ich einfach nicht erkennen.
es könnte doch auch sein, dass FL tatsächlich nach hause kommen sollte. jedoch gab es jeden abend einen anderen grund/ein anderes ereignis, sie doch nicht gehen zu lassen. geplant war ihre rückkehr aber vielleicht tatsächlich jeden abend?
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Außerdem zeigt meiner Meinung nach dieses Verhalten des Täters, dass er sich immer sicherer fühlte, und das lässt mich vermuten, dass er die Möglichkeit hatte, sich bei Bekannten von FL (oder bei Bekannten von Bekannten) durch scheinbare Teilnahme an ihrem Verschwinden über etwaige Maßnahmen der Polizei zu informieren.
ich denke, dass er auch einfach viele informationen aus den medien bekommen haben könnte. der fall wurde doch regional sehr ausführlich diskutiert und es wird bestimmt auch veröffentlicht worden sein, wie die polizei das verschwinden einordnet.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Der Täter konnte FL irgendwo unterbringen, wo sie von niemandem bemerkt wurde (auch ihr Ein- und Ausstieg in ein Auto nicht), er hatte sofort geeignete Materialien zur Hand, um sie sie zu fesseln, Präparate, mit denen er sie betäuben konnte etc. Das ist für mich ohne Planung und Vorbereitung nicht vorstellbar.
in einer werkstatt/hütte könnte sie doch locker irgendwo festgehalten werden und ein auto hätte dort auch problemlos rein- und rausfahren können.

ob sie tatsächlich unter einfluss von medikamenten (o.ä.) stand, wissen wir nicht.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 08:44
@birkensee
Die Anrufe haben meines Erachtens nur einen Sinn: Jemand wollte sich durch diese Anrufe ein Alibi verschaffen.
Ansonsten hätte ein Anruf ala" Ich brauche eine Auszeit; bin nächste Woche zurück" vollkommen ausgereicht.

Komischerweise hörten die Anrufe auf, nachdem man ein Diktiergerät zwecks Aufnahme der Anrufe beschaffen wollte.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 09:48
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Nach meinem Eindruck vernachlässigt der Täter die Verschleierung seines Verbrechens immer mehr zugunsten eines zweiten Ziels: einem Katz- und Mausspiel mit FL und ihrer Familie.
Würde dann aber auch heißen, dass Nieheim die komplett falsche Fährte wäre, denn direkt nach der Entführung hätte er ja noch den höchsten Aufwand betrieben, der dann immer mehr abgenommen hätte, somit dann auch direkt nach der Entführung die weiteste Fahrt.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 10:35
Was mur nicht so ganz begreiflich ist und ich rede jetzt aus Sicht einer Mutter.
Wenn mein Kind verschwunden wäre und ich “nur“ bei ihrem Mitbewohner und nicht bei mir meldet, würde ich dort stehenden Fußes einziehen.
Immer in der Hoffnung die Rückkehr oder zumindest die Anrufe nicht zu verpassen um evl sogar selbst mit meinem Kind reden zu können.
Soll keinerlei Vorwurf darstellen, nur Frauke scheint ihre Mutter ja immer verpasst zu haben.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 10:46
@birkensee
Schreibe mal was ich denken, weil ich deine Beträge stark finde.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Bei ihrer ersten SMS Mittwoch, 21. Juni 2006, 0.49 Uhr: "Komme später. Das Spiel war lustig nicht gegen England Hdgdl bis später"
und
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:23. Juni, SMS an Mitbewohner Chris
Frauke: „Ich komme heute nach Hause. Bin in Paderborn. Hdgdl
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:23. Juni, Bruder Frank ruft Frauke an
Frank: „Frauke, was machst Du, wann kommst Du nach Hause?"
Frauke: „Ich komme heute nach Hause, auch nicht zu spät. Ich bin in Paderborn, frag nicht, ich komme nach Hause."
Aus meiner Sicht passte die erste SMS genauso wenig wie die zweite.
Es ist 0:49 Uhr und es gibt keine konkrete Zeitangabe.
Die andere SMS am Freitag, sowie das Telefonat fanden kurz nach 23 Uhr statt.
Es gibt wieder keine konkrete Zeitangabe und keiner sagt um 23 Uhr, dass man heute noch nach Hause kommt und das es nicht so spät wird.
Das passt für mich überhaupt nicht in die Situation.
Mich irritiert auch, dass überhaupt angekündigt wird, dass sie nach Hause kommt.
Ein Täter lässt sein Opfer frei und gut ist.
Warum sollte ein Täter das vorher ankündigen lassen???
Sinn macht das doch z.B. bei einer Geldübergabe.
Geld angekommen, alles in Ordnung, dann kann ich mir eher vorstellen, dass man dann ausrichten lässt, dass das Opfer zeitnah freigelassen wird.
Soll in diesem Fall aber nicht so gewesen sein!

Man muss sich mal vorstellen, die ganze Familie und andere stehen Kopf.
Frauke befindet sich subjektiv gesehen in einer Ausnahmesituation.
Und wieder schreibt sie wie in der ersten SMS zum Schluss: "........ hdgdl"

Für mich hat sich die Situation in welche Frauke sich nach Verlassen des Pubs befunden hat, sich nicht verändert haben.
Es wird in meinen Augen keine Eskalation (nach der ersten SMS) gegeben haben und der Täter versuchte durch die Anrufe die polizeilichen Maßnahmen zu beeinflussen oder die Familie zu beruhigen. Das wird es nicht gewesen sein.
Etwas muss einen anderen Sinn aus Sicht des Täters geben, warum das alles so abgelaufen ist.

Zu den Gedächtnisprotokollen machte ich mir auch schon so meine Gedanken:
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:24. Juni, Frauke ruft ihren Mitbewohner Chris an
Frauke: „Ich komme nicht so spät zurück. Komme heute Abend nach Hause."
Chris: „Bist du verletzt?"
Frauke: „Nein. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn. Ich bin in Paderborn."
Da hätte ich Stein und Bein drauf gewettet, dass sie sich bei den Anrufen niemals sich in Paderborn befunden hat.
Ich wurde eines besseren belehrt.
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
Frauke: „Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."
Freiwillig nicht. Aber hört sich das jetzt wirklich so an, als würde sie von einem Mann festgehalten werden?
Ich dachte, dass sie sich eventuell in den Fängen einer Frau sich befunden hat oder sich bei einer Frau aufhält, aber nicht gehen kann.(Warum auch immer)
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Chris: „Wo bist du?"
Frauke: „Erkläre ich dir, wenn ich zu Hause bin."
Das sagt doch keine Person, welche sich in einer Ausnahmesituation sich befindet, Todesangst durchlebt.

In den ganzen Gesprächsprotokollen (bis auf das kurze Telefonat mir ihrer Schwester) habe ich nie den Eindruck gehabt, dass es sich um eine Person handelt, welche sich in großer Not befindet, Todesangst hat.
Ich hatte so den Eindruck, dass sie die Situation unter Kontrolle hat, aber diese andere Person nicht verlassen/alleine lassen kann.

Es wurde von den Gesprächsteilnehmern (außer Frank Liebs) Frauke als anders beschrieben, als wie man sie vom Reden her kannte.
Vielleicht weil ich nicht vom Fach bin und mich überhaupt nicht mit Medikamente oder ähnliches auskenne, kann ich mir das nicht vorstellen.
Viele Teilen hier den Gedanken, dass sie "ruhig" gestellt wurde.

Wenn dieses so ist und der Täter Frauke mit irgendwelchen Sachen unter Kontrolle gebracht hat, dann präsentiert er sein Opfer.
Und dieses "vorführen" macht er nicht öffentlich, sondern nur gegenüber dem engsten Kreis.
Da würde ich denken, der Verlust von Frauke ist ihm nicht genug. Er will diesen Kreis leiden sehen, schmerzen zufügen, sich vielleicht rächen. (und Frauke sollte das noch selbst mitbekommen)


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 10:53
Zitat von FreyjaMysteriaFreyjaMysteria schrieb:Wenn mein Kind verschwunden wäre und ich “nur“ bei ihrem Mitbewohner und nicht bei mir meldet, würde ich dort stehenden Fußes einziehen.
@FreyjaMysteria
Das würde aber nur Sinn machen, wenn FL auf dem Festnetzanschluss angerufen hätte.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 10:55
Zitat von zulu67zulu67 schrieb: Jemand wollte sich durch diese Anrufe ein Alibi verschaffen.
Klingt interessant, kannst du dies noch bissel mehr ausführen?


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 10:56
Zitat von F.EinstoffF.Einstoff schrieb:Das würde aber nur Sinn machen, wenn FL auf dem Festnetzanschluss angerufen hätte.
Bei einem Festnetzanschluss kann man ja nicht wissen wer dran geht. Die Mutter, die Schwester waren öfters in der Wohnung. Eventuell auch noch andere.
Auf einem Handy ruft man ja an, um gesichert mit einer bestimmten Person zu sprechen.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 13:44
Zitat von birkenseebirkensee schrieb:Wenn der Täter hätte Zeit gewinnen wollen, wäre es doch sehr viel sinnvoller gewesen, FL sagen zu lassen, in spätestens einer Woche sei sie wieder da.
Wenn man das weiterdenkt: Was wäre denn wirklich überzeugend gewesen? Wir gehen hier ja mehrheitlich davon aus, dass der Täter ihr auftrug, was sie sagen durfte und was nicht, um die Angehörigen zu beruhigen. Warum hat er dann nicht von ihr verlangt, eine überzeugende Lüge zu bringen? Er hätte sie sagen lassen können: "Ich brauche Zeit für mich / Ich bin freiwillig weg / Ich komme wieder, aber ich brauche ein paar Tage Auszeit für mich". Oder gar: "Ich bin bei einem Freund, mir geht es gut, aber ich will momentan keinen sehen weil ich eine emotionale Krise hatte". Irgend etwas Konkretes, das den Angehörigen zeigen soll: Es gibt einen Grund für mein Fernbleiben, aber mir geht es gut und ich komme wieder.

Stattdessen wurden diese nebulösen Aussagen getroffen und die Angehörigen wurden im Unklaren gelassen. Klar, die Wahrheit konnte sie nicht sagen. Aber warum musste sie nicht lügen?

Ich denke, dass Frauke unter starkem Drogeneinfluss/Medikamenteneinfluss stand, um einigermaßen gefügig gemacht zu werden. Sie wurde vermutlich vergewaltigt, hatte ständige Todesangst, schlief kaum. Der Täter wird sie ständig vertröstet haben: "Wenn alles gut läuft, kommst du morgen frei. Ich setze mich ab, und du hast mir ja versprochen, dass du den Bullen eine falsche Beschreibung gibst. Muss nur noch ein paar Vorbereitungen treffen. Ruf wieder Chris an und sag nur du kommst morgen".

Frauke wusste, dass das leere Versprechungen sind, aber sie hatte nur die Option, mitzuspielen, um etwas (Lebens)Zeit zu gewinnen. Sie wusste, wenn sie am Telefon Hinweise gibt, ist es gleich vorbei.

Sie wird ihren Entführer angefleht haben, sie gehen zu lassen, es wurden vermutlich lange Diskussionen geführt, warum sie jetzt noch nicht gehen kann, er hat sie immer wieder vertröstet. Irgendwann war klar, dass eine Rettung nicht mehr realistisch war und er sie niemals gehen lassen würde. Sie verlor gänzlich die Hoffnung, konnte schon rein körperlich und schon gar nicht emotional mehr. Da hat das Schwein sich ihrer entledigt.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 14:18
Gibt es eigentlich einen hieb- und stichfesten Beleg, dass Frauke an dem Abend nicht zu Hause eingelangt ist (etwa Aufnahmen einer Videoüberwachung, die zeigen, wer bzw. wer nicht am Abend / in der Nacht des Verschwindens am Hauseingang war) ?

Ich meine, sie verließ gegen 23:00 Uhr das Pub und musste ca. 1,3 km weit gehen, um nach Hause zu gelangen. Das schafft man in 15 bis 20 Minuten, sodass sie gegen 23:30 zu Hause hätte sein können. Die SMS aus Nieheim-Entrup kam dann ja erst um 00:50 Uhr.

Vielleicht öffnete Chris ihr ja nicht, weil er das Klingeln nicht hörte und jemand anderer aus dem Haus nahm Frauke kurzfristig auf...


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 14:45
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Ich denke, dass Frauke unter starkem Drogeneinfluss/Medikamenteneinfluss stand, um einigermaßen gefügig gemacht zu werden. Sie wurde vermutlich vergewaltigt, hatte ständige Todesangst, schlief kaum. Der Täter wird sie ständig vertröstet haben: "Wenn alles gut läuft, kommst du morgen frei. Ich setze mich ab, und du hast mir ja versprochen, dass du den Bullen eine falsche Beschreibung gibst. Muss nur noch ein paar Vorbereitungen treffen. Ruf wieder Chris an und sag nur du kommst morgen".

Frauke wusste, dass das leere Versprechungen sind, aber sie hatte nur die Option, mitzuspielen, um etwas (Lebens)Zeit zu gewinnen. Sie wusste, wenn sie am Telefon Hinweise gibt, ist es gleich vorbei.

Sie wird ihren Entführer angefleht haben, sie gehen zu lassen, es wurden vermutlich lange Diskussionen geführt, warum sie jetzt noch nicht gehen kann, er hat sie immer wieder vertröstet. Irgendwann war klar, dass eine Rettung nicht mehr realistisch war und er sie niemals gehen lassen würde. Sie verlor gänzlich die Hoffnung, konnte schon rein körperlich und schon gar nicht emotional mehr. Da hat das Schwein sich ihrer entledigt.
Wenn man eine Frau entführt hat, sie unter ständiger Medikamentierung
setzt um sie gefügig zu machen weil man sie vergewaltigt, dann braucht man
diese Frau mit nichts zu vertrösten. Dann macht man mit ihr einfach was
man will. Man muss sie nicht zusätzlich dazu überreden etwas so zu tun wie
man es dieser Frau aufträgt.

Bei einer starken Medikamentierung geht man zusätzlich noch das Risiko ein,
dass die Person eben nicht so reagiert wie man es aufträgt oder erwartet.
Und wenn die entführte Person weiß, dass alles nur leere Versprechungen sind, dann
muss sie nicht darauf warten Hinweise geben zu können, sie macht es dann
einfach.
Immerhin ist dann nicht der Täter in dieser Überlegung Fraukes beste und letzte Chance,
sondern der Draht zu Chris und Familie.
Deshalb macht ein solcher Täter und Ablauf wie du ihn oben beschreibst für mich wenig Sinn.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 16:01
@Malinka
Der Entführer kann das Mittel so dosiert haben, dass sie geschwächt ist, aber nicht so weggetreten, dass sie am Telefon seine Anweisungen eventuell nicht mehr befolgen wird.
Vielleicht gab es auch gar keine Verabreichung von Drogen/Medikamenten und sie war einfach durch die ganze Situation so fertig. Der Entführer ist in meinem Szenario so oder so ein kalkuliertes Risiko eingegangen. Die Gefahr, dass man das Handy orten könnte (unabhängig von der tatsächlichen Machbarkeit, ein Laie weiß das nicht) oder dass Frauke Hinweise geben könnte, die muss er in Kauf genommen haben für den erhofften Vorteil, die Angehörigen beruhigen zu können, sowie mögliche Fahndungsmaßnahmen zu verzögern. Man muss sagen, das ist ihm, wenn das Szenario so oder in Teilen zutrifft, temporär gelungen. Das eingegangene Risiko zahlte sich letztlich für ihn aus.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Wenn man eine Frau entführt hat, sie [...]
Ich persönlich glaube nicht, dass man pauschal sagen kann, wie eine Frau in einer solchen Entführungssituation reagiert.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 17:27
Ich denke dass das Endeckungsriskio durch Handyortung allein eher gering ist. Wenn er nicht sein eigenes Handy mitführt oder er zufällig durch Videokameras an einer Tankstelle o.ä. gefilmt wird, ist der Täter längst über alle Berge bis die Polizei überhaupt anfängt zu orten.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 17:29
Zitat von seneca22seneca22 schrieb: dass Frauke an dem Abend nicht zu Hause eingelangt ist (etwa Aufnahmen einer Videoüberwachung, die zeigen, wer bzw. wer nicht am Abend / in der Nacht des Verschwindens am Hauseingang war) ?
Das ist die Frage aller Fragen...


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 17:58
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Ich persönlich glaube nicht, dass man pauschal sagen kann, wie eine Frau in einer solchen Entführungssituation reagiert.
Ich behaupte mal man kann pauschal sagen, dass ein entführter
Mensch generell daran interessiert ist heil aus so einer Sache
raus zu kommen.

Und wenn ein Mensch weiß man will und wird ihn nicht gehen lassen,
so wie in deiner obigen Überlegung beschrieben, dann wird er alles
daran setzen wollen etwas zu unternehmen um seine Chancen aus
der Sache raus zu kommen zu erhöhen.

Zum Beispiel in dem er Hinweise gibt von denen er weiß, dass der
Entführer diese nicht verstehen oder unterbinden kann.
Vor allem wenn er die Möglichkeit hat mit der Außenwelt zu kommunizieren,
wenn auch nicht frei.
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Die Gefahr, dass man das Handy orten könnte (unabhängig von der tatsächlichen Machbarkeit, ein Laie weiß das nicht) oder dass Frauke Hinweise geben könnte, die muss er in Kauf genommen haben für den erhofften Vorteil, die Angehörigen beruhigen zu können, sowie mögliche Fahndungsmaßnahmen zu verzögern. Man muss sagen, das ist ihm, wenn das Szenario so oder in Teilen zutrifft, temporär gelungen. Das eingegangene Risiko zahlte sich letztlich für ihn aus.
Wenn der Entführer in deinem Szenario die Angehörigen beruhigen wollen würde
hätte er einfach die von dir bereits aufgezählten Möglichkeiten als Aussagen
am Telefon in Erwägung ziehen können. Diese hätten ihm mehr Luft und Zeit verschafft.
Auch wäre es m.M nach nicht zwangsläufig nötig die Frauke jeden Tag an anrufen zu lassen.

Auch müsste in deiner Überlegung erst ein mal ein Risiko entdeckt zu werden für den Entführer
selbst bestanden haben.
Nur dann würde das Ablenken und Beschwichtigen einen Sinn machen.
Was wiederum bedeuten müsste, dass der Entführer aufgrund der Ereignisse in der Nacht von Dienstag
auf Mittwoch damit gerechnet hat durch Zeugen entdeckt worden zu sein oder auf eine andere
Art und Weise mit Fraukes Entführung in Verbindung gebracht zu werden.

Denn laut der gängigen Überlegung hier im Thread ist Frauke ab Mittwoch ja gut versteckt und
weggeschlossen von der Außenwelt. So gut, dass Frauke von niemanden mehr gesichtet wird von da an.

Was für mich wiederum bedeuten würde, dass der Entführer in deiner Überlegung sich
ein Alibi für einen einzigen Abend/Nacht durch die 5 Kontakte und das damit
verbundenem Risiko schaffen wollte.
Und auch das macht für mich wenig Sinn.


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 18:06
Wir gehen hier davon aus dass die Anrufe zur Ablenkung dienten. Was ist aber wenn diese Anrufe zu seinen perversen Phantasien gehörten und er Frauke damit quälte. Ihr vielleicht tatsächlich Hoffnungen machte dass er sie frei lässt oder aber dass er sie verschlüsselte Botschaften senden lässt und er sich daran ergötzt dass Chris diese nicht versteht


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Mord an Frauke Liebs

06.08.2018 um 19:51
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Auch müsste in deiner Überlegung erst ein mal ein Risiko entdeckt zu werden für den Entführer
selbst bestanden haben.
Ernsthaft? Es soll kein Entdeckungsrisiko bei einer solchen Entführung bestanden haben, außer am Tag der Entführung? Der Täter musste in meinem Szenario damit rechnen, dass Frauke etwas am Telefon sagt, was er nicht wollte. Das könnten verdeckte Hinweise sein oder ganz klare Aussagen. Was sie hätte sagen können kommt darauf an, ob sie den Entführer kannte oder nicht, ob sie wusste wo sie festgehalten wird oder nicht usw. Die Möglichkeiten sind zahlreich. Eine Handyortung konnte ein Laie auch nicht ausschließen. Und es kann immer sein, dass durch einen glücklichen Zufall für Frauke bzw. Pech für den Entführer die Entführung trotz Planung auffliegt und das Versteck gefunden wird, Frauke auf sich aufmerksam machen konnte etc. Da braucht nur ein neugieriger Nachbar rumschnüffeln, es kommt zu einer Routinekontrolle...
Dass ein Entführer nur ein Alibi für den Entführungstag braucht, ist auch eine Untertreibung. Ein falsches Alibi steht an sich schon mal auf wackligen Beinen, die Ermittler sind nicht doof und prüfen das natürlich, sollte ein Verdacht gegen den Entführer aufkommen. Ein zweifelhaftes Alibi + genug Verdachtsmomente und man wird ihn trotzdem genau unter die Lupe nehmen.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Und wenn ein Mensch weiß man will und wird ihn nicht gehen lassen,
so wie in deiner obigen Überlegung beschrieben, dann wird er alles
daran setzen wollen etwas zu unternehmen um seine Chancen aus
der Sache raus zu kommen zu erhöhen.
Natürlich, aber es situationsabhängig, welches Verhalten genau dazu führt, dass die Überlebenschancen maximiert werden. In meinem Szenario hoffte Frauke darauf, dass sie irgendwann im Zuge einer Fahndung gefunden werden würde oder sich eine andere Möglichkeit ergeben würde, der Entführung lebend zu entkommen, sei es durch Flucht, einen glücklichen Zufall oder dass sie ihn doch irgendwie überzeugen könnte, sie gehen zu lassen. In einer solchen Situation klammert man sich doch an jeden Strohhalm. Selbst wenn die Hoffnung immer weiter schwindet, man lebt zumindest noch. Ich gehe davon aus, dass er ihr unmissverständlich klar gemacht hat, dass er sie auf der Stelle umbringt, wenn sie sich ihm nicht 100% fügt. Dazu würden natürlich auch Hinweise am Telefon zählen.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Zum Beispiel in dem er Hinweise gibt von denen er weiß, dass der
Entführer diese nicht verstehen oder unterbinden kann.
Vor allem wenn er die Möglichkeit hat mit der Außenwelt zu kommunizieren,
wenn auch nicht frei.
Das "Christos" zum Beispiel könnte ein solcher Hinweis gewesen sein. Wie gesagt, der Entführer ist ein kalkuliertes Risiko damit eingegangen. Möglicherweise gab es darüber hinaus gar keine versteckten Hinweise, die Frauke hätte geben können, ohne dass der Täter misstrauisch wird.
Zitat von MalinkaMalinka schrieb:Wenn der Entführer in deinem Szenario die Angehörigen beruhigen wollen würde
hätte er einfach die von dir bereits aufgezählten Möglichkeiten als Aussagen
am Telefon in Erwägung ziehen können. Diese hätten ihm mehr Luft und Zeit verschafft.
Auch wäre es m.M nach nicht zwangsläufig nötig die Frauke jeden Tag an anrufen zu lassen.
Ja, das finde ich wie gesagt auch merkwürdig, dass er ihr keine komplette Lügengeschichte befohlen hat. Vielleicht war sie dazu einfach nicht in der Lage. Ich glaube, dass er sie häufiger anrufen ließ, um keine Fahndung auszulösen. Ich kann mir die Polizisten auf der Wache genau vorstellen, wenn die von den Eltern hören, dass sich die Tochter ja sogar täglich meldet. Weiterhin wird er Frauke damit auch ein Stück (falsche) Hoffnung gegeben haben, ganz bewusst.
Zitat von CyenitaCyenita schrieb:Was ist aber wenn diese Anrufe zu seinen perversen Phantasien gehörten und er Frauke damit quälte. Ihr vielleicht tatsächlich Hoffnungen machte dass er sie frei lässt oder aber dass er sie verschlüsselte Botschaften senden lässt und er sich daran ergötzt dass Chris diese nicht versteht
Möglich, klar, aber eher unwahrscheinlich. Ich glaube, dass es ein "stinknormaler" Entführer mit hoher krimineller Energie war, der auch eine mögliche Entdeckung zur Not in Kauf nahm, wenn er nur seine Triebe befriedigen konnte. Ich glaube, dass viele hier von einer Art kriminellem Mastermind ausgehen, der alles bis ins letzte Detail durchdacht haben muss, weil er ja letztlich nicht aufflog. Auch wenn ich von einem gewissen Grad an Planung ausgehe, kann das auch ein eher stumpfsinniger Verbrecher gewesen sein, der einfach sehr dreist vorging und mit der Tat davonkam. Frauke könnte am Telefon was verraten? Ach was, vorher schlag ich ihr den Schädel ein, und die traut sich eh nicht. Die könnten ihr Handy orten? Ach was, das klappt doch nur im Film sowas. Etwas könnte schief gehen und sie schnappen mich doch? Scheiß drauf, dann geh ich halt wieder in den Knast...


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