Mord an Frauke Liebs

Maria78 schrieb:Und Chris hatte doch auch versucht sie nach der SMS nochmal anzurufen (wobei da nicht steht, ob direkt nach Erhalt der SMS oder nochmal später) . Da war das Handy aber wieder aus. Ich denke, das war der späteste Zeitpunkt, an dem die Freiwilligkeit endete. Warum hätte sie ihr gerade aufgeladenes Handy wieder ausschalten sollen?

Womöglich hat ihr der Täter genau wie isabella nur kurz seinen Akku geliehen, damit sie Bescheid sagen konnte.

Maria78 schrieb:Wenn ich mich an die alten Handys erinnere, also wenn das Akku mal richtig leer war, dann konnte man das Handy vielleicht nochmal paar Sekunden anschalten. Aber nicht ausreichend lange um noch eine SMS zu schreiben. Oder doch?

Die Möglichkeit dass sich das Handy selbst wieder ein bisschen aufgeladen hat bestand auch. Teilweise ging das damals sogar bis zum ersten Balken, eine SMS wäre also locker möglich gewesen zu verfassen.

emz schrieb:Dann hätte er sich vielleicht ins Auto gesetzt und ihr den Schlüssel schnell vorbeigebracht, einfach nur, um nachts durchschlafen zu können.

Also bevor ich mich um 1 Uhr nachts wieder von der Couch aufraffe, mich ins Auto setze um meiner Mitbewohnerin, mit leerem Akku, den Schlüssel hinterherzutragen, lasse ich mich doch lieber um 4 Uhr nachts schnell wachklingeln und öffne ihr kurz dir Tür.

Aber da tickt wohl jeder anders.

Karajana schrieb:lasse ich mich doch lieber um 4 Uhr nachts schnell wachklingeln und öffne ihr kurz dir Tür.

@Karajana
Ich hab bis heute nicht verstanden, was so wahnsinnig schlimm daran sein soll, wenn man mal nachts geweckt wird. Es ist ja nicht so, das der Schlaf ein sehr seltenes Ereigniss wäre, welches nur alle paar Monate mal vorkommt. Ich selber schlafe ca 365 mal im Jahr und das seit Jahren bzw Jahrzehnten. Und ich kann garnicht zählen, wie oft ich während all diese Nächte schonmal wach wurde, ohne das ich davon länger andauernde oder gar bleibende Schäden davongetragen hätte. Ein junger Mann wie. Chris es zu diesem Zeitpunkt wird das verkraften können.

Klar ist das nicht hochdramatisch, wenn sie ihn nachts geweckt hätte. Aber ihr Aussage im Pub, sie wollte nicht, dass Chris die halbe Nacht wegen ihr wachbleiben muss, zeigt ja, dass sie sehr verantwortlich gedacht hat.

Ob sie das tatsächlich nur aus Unlust vorgeschoben hat, um aus dem Pub abhauen zu können, würde ich als eher unwahrscheinlich sehen.

Aber ja, jeder tickt anders und interpretiert entsprechend anders. Ich bin vom Typ her auch eher so, dass ich mich beeilt hätte, damit der andere nicht warten muss.

@F.Einstoff
Danke, genauso sehe ich das auch. Gerade wenn man in einer WG wohnt ist es doch nicht unüblich dass die Mitbewohner zu verschieden Zeiten ein und ausgehen und man auch mal davon wach wird.

Zumal Chris ja auch ausschlafen konnte am nächsten Morgen, da ist das doch wirklich halb so wild.

Maria78 schrieb:Ob sie das tatsächlich nur aus Unlust vorgeschoben hat, um aus dem Pub abhauen zu können, würde ich als eher unwahrscheinlich sehen.

Aber wie erklärst du dir denn dann, dass sie Niels gefragt hat, ob er noch vorbei kommt? Wenn sie doch so dringend nach Hause wollte, um chris nicht zu wecken?

Karajana schrieb:Aber wie erklärst du dir denn dann, dass sie Niels gefragt hat, ob er noch vorbei kommt? Wenn sie doch so dringend nach Hause wollte, um chris nicht zu wecken?

Da wäre halt die Frage, wann sie ihn das gefragt hat. Eher am Anfang, so dass er einfach das Spiel hätte mitgucken können oder später, vielleicht mit der Intention, dass sie dann noch länger bleibt, wenn er dabei ist.

Wobei auch wenn sie wollte, dass er vorbei kommt, heißt das ja nicht automatisch, dass sie dann länger geblieben wäre.

Also grundsätzlich kann ich mir natürlich schon vorstellen, dass Frauke freiwillig nochmal mit einem losgezogen ist. Mich irritiert halt diese für meinen Geschmack "flüchtige" SMS, die dann auch noch so spät erst gesendet wurde. Das passt für mich nicht mit ihrer Aussage im Pub zusammen, die doch eher danach klingt, dass sie verantwortungsvoll gedacht hat.

emz schrieb:Ich wollte nur sagen, ich empfinde es als rücksichtslos, auch wenn es anscheinend für normal erachten.

@emz
Das sehe ich auch so.Vor allem wegen seiner anstehenden Prüfungen.

Kuno426 schrieb:Eine Möglichkeit wäre ja noch, dass Frauke doch bis nach Hause kam, dort aber niemand öffnete

@Kuno426
Diese Möglichkeit ist für mich sehr wahrscheinlich.

Maria78 schrieb:Da wäre halt die Frage, wann sie ihn das gefragt hat. Eher am Anfang, so dass er einfach das Spiel hätte mitgucken können oder später, vielleicht mit der Intention, dass sie dann noch länger bleibt, wenn er dabei ist.

@Maria78
Da Nils bis nach 22h gearbeitet hatte wäre erst nach dem Spiel im Pub gewesen.

infectedpeanut schrieb:Kuno426 schrieb:
Eine Möglichkeit wäre ja noch, dass Frauke doch bis nach Hause kam, dort aber niemand öffnete
@Kuno426
Diese Möglichkeit ist für mich sehr wahrscheinlich.

Das hatte ich auch schon überlegt, aber richtig rund ist die Theorie auch nicht.
Angenommen Chris wäre durch das Klingeln nicht wach geworden, Frauke steht vor verschlossener Tür mit leerem Akku. Was würde man tun?

Möglich, dass sie zurück zum Pub gelaufen wäre, um ihn von Isabellas Handy aus anzurufen. Oder jemand auf der Straße fragen ob man sich kurz das Handy leihen darf.
Führt das dann auch nicht zum Erfolg, wäre sie doch wahrscheinlich zu jemandem, der in der Nähe wohnt, z.B den Eltern oder Freunde gegangen, hätte von dort aus vielleicht nochmal versucht anzurufen oder hätte einfach dort übernachtet.

Chris hatte jedoch anscheinend keinen Anruf und keine Nachricht auf dem Handy a la "habe geklingelt, warum machst du nicht auf" sondern nur besagte SMS, die in dieser Theorie so gar keinen Sinn macht.

Oder wie erklärt ihr euch das schlüssig?

F.Einstoff schrieb:Da Nils bis nach 22h gearbeitet hatte wäre erst nach dem Spiel im Pub gewesen.

Okay, danke für die Info.

Karajana schrieb:Das hatte ich auch schon überlegt, aber richtig rund ist die Theorie auch nicht.
Angenommen Chris wäre durch das Klingeln nicht wach geworden, Frauke steht vor verschlossener Tür mit leerem Akku. Was würde man tun?

War es nicht so, dass Chris noch bis 3 Uhr wachgeblieben ist? Vorher hatte er doch TV geguckt. Dann hätte er um kurz nach 23 Uhr Fraukes Klingeln doch hören müssen.

Maria78 schrieb:leerem Akku. Was würde man tun?
War es nicht so, dass Chris noch bis 3 Uhr wachgeblieben ist? Vorher hatte er doch TV geguckt. Dann hätte er um kurz nach 23 Uhr Fraukes Klingeln doch hören müssen.

Ja stimmt, das kommt natürlich auch noch dazu. Zuerst hat er wohl noch mit seiner Freundin telefoniert. Dass sie zuhause war, kann man demnach ausschließen, denke ich.
Es gab zwar mal diese Meldung dieses Straßenmusikers, der sie kurz vor ihrer Wohnung noch gesehen haben will, aber da man davon nie wieder etwas gehört hat, wird da auch nicht viel dran gewesen sein.

Karajana schrieb:Es gab zwar mal diese Meldung dieses Straßenmusikers, der sie kurz vor ihrer Wohnung noch gesehen haben will, aber da man davon nie wieder etwas gehört hat, wird da auch nicht viel dran gewesen sein.

Ich muss mich korrigieren, der Straßenmusiker war der, der sie im Park getroffen haben will.
Die Aussage sie wurde kurz vor der Wohnung gesehen, war dann von irgendjemand anders, aber sicher auch nicht ernst zu nehmen.

Karajana schrieb:Ich muss mich korrigieren, der Straßenmusiker war der, der sie im Park getroffen haben will.
Die Aussage sie wurde kurz vor der Wohnung gesehen, war dann von irgendjemand anders, aber sicher auch nicht ernst zu nehmen.

Ich überlege, ob der Täter wusste wo sie wohnt und dort auf sie gewartet hat.
Wenn sie aber von dort aus freiwillig mit ihm losgezogen wäre, hätte sie doch sicher schnell den Schlüssel abgeholt.

Maria78 schrieb:Wenn sie aber von dort aus freiwillig mit ihm losgezogen wäre, hätte sie doch sicher schnell den Schlüssel abgeholt.

Außer, sie wollte nicht, dass Chris etwas davon mitbekommt, dass sie noch mit jemanden anderen weggeht. Wenn sie geklingelt hätte damit er aufmacht und sich dann den Schlüssel genommen hätte um nochmal woanders hinzugehen, dann hätte er doch sicher gefragt, wo sie denn noch hinwill.

Natürlich hätte sie auch warten können bis er wieder einschläft und dann heimlich gehen, aber wenn das länger dauert oder er plötzlich noch mit ihr reden will, hätte der Begleiter sich vor der Tür die Beine in den Bauch gestanden.

brigittsche schrieb:Außer, sie wollte nicht, dass Chris etwas davon mitbekommt, dass sie noch mit jemanden anderen weggeht. Wenn sie geklingelt hätte damit er aufmacht und sich dann den Schlüssel genommen hätte um nochmal woanders hinzugehen, dann hätte er doch sicher gefragt, wo sie denn noch hinwill.

Aber was könnte hierfür ein Grund sein?
Meinst du eher, er sollte es grundsätzlich nicht mitbekommen, dass sie mit einem Typen loszieht oder wollte sie nicht, dass Chris gerade DIESEN Typen nicht mitbekommt?

brigittsche schrieb:Außer, sie wollte nicht, dass Chris etwas davon mitbekommt, dass sie noch mit jemanden anderen weggeht. Wenn sie geklingelt hätte damit er aufmacht und sich dann den Schlüssel genommen hätte um nochmal woanders hinzugehen, dann hätte er doch sicher gefragt, wo sie denn noch hinwill.

Wieso hätte er sie das fragen sollen? Hier wird oftmals so getan als wären die beiden noch ein Paar gewesen, dabei war er nur noch der Mitbewohner und Frauke war ihm keine Rechenschaft schuldig.

Er hatte selbst eine neue Freundin, Frauke war von ihrem neuen Freund frisch getrennt, ich glaube es wäre ihm doch herzlich egal gewesen, mit wem sie sich wann trifft.

Karajana schrieb:Wieso hätte er sie das fragen sollen? Hier wird oftmals so getan als wären die beiden noch ein Paar gewesen, dabei war er nur noch der Mitbewohner und Frauke war ihm keine Rechenschaft schuldig.

Ich glaub man darf nicht vergessen, dass die 5 Jahre ein Paar waren. Da ist man sich auch trotz der Trennung noch emotional nahe.

Ich hab auch mal in einer Wg gewohnt mit einer Kommilitonin, bzw wir waren auch befreundet, da hätten wir uns das auch erzählt, wenn eine spätabends nochmal loszieht. Finde ich eher normal.

Vielleicht war es ja nicht egal, mit wem sie sich da möglicherweise noch getroffen hat. Aber aus ganz anderen Gründen, als wir annehmen.

Karajana schrieb:Er hatte selbst eine neue Freundin, Frauke war von ihrem neuen Freund frisch getrennt

Wohnte der neue Ex-Freund auch in der Stadt? Hatten sie sich im Guten getrennt? Könnte sie nach dem Pub (oder, nachdem Chris vllt ihr Klingeln überhört hatte, weil er telefonierte) zu diesem Ex-Freund gegangen sein, um in aller Freundschaft zu quatschen (oder um notgedrungen dort zu übernachten?) bzw wäre es vorstellbar, dass sie diesen Weg eingeschlagen hat?
"Frisch getrennt" klingt ja auch so, als hätte sie während dieser Beziehung in der WG (mit Chris) gewohnt.
Ehrlich gesagt, von dieser "letzten Beziehung" von Frauke ist mir so gut wie gar nicht bekannt (im Gegensatz zu "Niels" und Chris' Alltag).

Als ich kann mir vorstellen, dass sie von Anfang nicht freiwillig mitgegangen ist. Ich denke an eine Entführung. Ich vermute dass sie gebeuttelt hat bzw vllt auch gedroht hat, dass sie bestimmt gleich gesucht wird, weil Chris auf sie wartet. Das hat beim Täter Druck ausgelöst und sie durfte dann eine SMS schreiben. Ich denke an Kampusch ähnlichen Ablauf.

Karajana schrieb:Wieso hätte er sie das fragen sollen? Hier wird oftmals so getan als wären die beiden noch ein Paar gewesen, dabei war er nur noch der Mitbewohner und Frauke war ihm keine Rechenschaft schuldig.

Wieso hätte er denn nicht fragen sollen? Wenn jemand einen anderen aus dem Bett klingelt, reinkommt, den Schlüssel nimmt und wieder geht, spät in der Nacht und obwohl etwas ganz anderes vorher geplant war, ist es doch eine normale Reaktion zu fragen: "Ach, willst Du doch nochmal weg?" Das hat nix mit Rechenschaft zu tun oder damit, dass sie mal ein Paar waren, das würde man bei einem normalen WGmitbewohner doch genauso machen. Einfach aus Überraschung und freundlichem Interesse heraus.

Und was hätte Frauke dann sagen sollen, wenn sie ihm das nicht erzählen will? "Geht Dich nichts an!" oder "Will ich Dir nicht sagen!" Das wäre auch unhöflich gewesen, also hätte sie vielleicht versucht, diese Situation zu umgehen.