Der Fall Kampusch

@DieLilly

Also dann gab eine von den beiden Damen oder sogar beide dem Priklopil den Auftrag, die NK zu "entführen", weil man den Termin beim JA unbedingt abwenden wollte. Bei diesem Termin hätte evl. der gute Ruf von mehreren, angesehen Personen in Verruf geraten können.

Dann der Abstecher in den Wald und das Warten auf "Andere", die nicht kommen. Priklopil muss sie wohl oder übel bei sich unterbringen, zumindest vorübergehend.

Aber warum hat die NK niemand übernommen?

@DieLilly

Der Priklopil war auf den Aufenthalt von NK überhaupt nicht vorbereitet, fehlende Matratze, keine Toilettensachen, kein Heizgerät.

Haben die Auftraggeber dem Priklopil nur vorgemacht, dass sie übernommen wird (Hauptsache sie war für das JA nicht greifbar ) oder ist etwas komplett aus dem Ruder geraten?

Priklopil musste sie dann wohl oder übel bei sich behalten bis eine bessere, längerfristige Lösung in Sicht war?

@bärlapp
Die Endkäufer sind abgesprungen.
Ich erinnere daran, dass BS die Einnahme schon verplante hatte (Gespräch mit Nachbarin über den Neustart im Geschäft).

@Derleise

Aber wenn sie die Einnahme schon verplant hatte, dann brauchte sie schnellstmöglichst eine neue Einnahmequelle, einen neuen Endkäufer und den fand man voraussichtlich dann erst im Oktober 1998?

@bärlapp
"brauchen", "wollen" und "bekommen" sind unterschiedliche Dinge.
Der Neustart mit ihrem Geschäft klappte jedenfalls nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte.

Was schiefgegangen ist?

Natascha hat in ihrer ersten Einvernahme nicht nur erzählt, dass die nicht gekommen sind (Im Wald) sondern auch, dass sie ziemlich lange herumgekurvt sind. Warum sollte das ein Täter tun?
Warum entfernt er sich nicht so schnell wie möglich vom Tatort sondern fährt auch noch am Elternhaus (Lieblgasse) vorbei?
Als sie beim Haus von Priklopil ankommen ist es laut Nataschas Erzählung früher Nachmittag.
Direkte Fahrzeit vom Entführungsort nach Strasshof sind ca 30 Minuten.

Also was hat Priklopil zwischen 7:30 und ca 13h oder 14h gemacht?

Für mich ist der verschwundene Reisepass immer noch die plausibelste Erklärung.

@DieLilly

Ich denke auch, dass es mit dem Reisepass zusammenhängt, weil immer wieder dieser Pass, bei dem sogar das Foto herausgetrennt wurde, zur Sprache kommt.

@DieLilly

Weiss man das mit 13 - 14 Uhr nur aus den Erzählungen von NK? Das ist eigentlich anders gar nicht nachweisbar und in der Regel dürfte NK in ihrer Situation kein Zeitgefühl gehabt haben. Da kann 1 Stunde leicht zu mehr Stunden werden.

Naja aber am Sonnenstand und an der Helligkeit kann man sich schon halbwegs orientiern.

@DieLilly

Ein Kind mit 10 Jahren kann sich am Sonnenstand orientieren? Kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Ich hätte gedacht, dass man in einer solchen Situation überhaupt kein Zeitgefühl mehr hat.


2.3.1998 Sirny B.

XX:XX ungeplantes Zusammentreffen mit Hr Koch am Gürtel. Durch die geöffnete Seitenscheibe habe sie ihn gefragt, wo Nataschas Reisepass sei. Sie habe deswegen danach gefragt, weil sie ihn am Vorabend in der Tasche nicht gefunden, in der Jacke jedoch nicht nachgeschaut habe.

XX:XX Eintreffen Brigitta Sirny in der Wohnung

XX:XX Herr Goldschmied ist in der Wohnung

16:00 Herr Goldschmied verlässt die Wohnung


Ich weiß jetzt nicht, wie lange sich der verheiratete Geliebte der Frau Sirny in der Wohnung aufgehalten hat. Aber sollte er dort 1-2 Stunden gewesen sein, dann sind wir bei ca. 14.00 -15:00 Uhr als sie den Ludwig Koch nach dem Reisepass gefragt hat. Dann hätte sie spätestens zu diesem Zeitpunkt Priklopil Bescheid sagen können, wo der Pass ist. (tat sie vll auch, aber der "Zug war abgefahren.")
Sollte sie den Pass tatsächlich am Abend nicht gefunden haben, so denke ich, dass sie NK oder Koch zu diesem Zeitpunkt schon gefragt hätte. Deshalb gehe ich davon aus, dass sie ihn erst am morgen aus der Reisetasche nehmen und jemanden überreichen wollte (für ein paar kleine Änderungen?).

@ Bärlapp

Sie hat den Husek angerufen.

@DieLilly

Das würde besagen, dass der Husek ebenfalls informiert war.

@DieLilly

Husek, wohnte der nicht in der Georg-Bilgeri-Straße?

@DieLilly

War Husek nicht derjenige, der angeblich zusammen mit Priklopil den Stromverteilerkasten reparierte?

Kröll hatte den Verdacht, dass NK im Haus des Arbeitgebers ihrer Mutter Ronald Husek untergebracht war. Dort trafen sich auch Streifenpolizisten im Keller zum Pokern, obwohl sie Streife fahren sollten. Vermutung von Kröll oder wahr?

Frage einer anderen Userin aus den Aufdeckern:

Woher kannte N.K. die Einrichtungen einer Sauna? (Sie verglich nämlich das Verlies mit einer Sauna.)
Hat sie den Keller in Wien 22., Georg- Bilgeri- Strasse beschrieben?
Holzgetäfelte Wände, und eine Sauna.

@bärlapp

Tja.

Er, Husek, hat auch für Polizeibeamte günstiger gearbeitet.
Baugruben ausgehoben.

@bärlapp

bärlapp schrieb: Hat sie den Keller in Wien 22., Georg- Bilgeri- Strasse beschrieben?
Holzgetäfelte Wände, und eine Sauna

das vermute ich auch. sie wird mit sicherheit nicht ihr verlies beschrieben haben.

im bezug auf die beschreibung vermute ich da noch mehr.

bärlapp schrieb: Woher kannte N.K. die Einrichtungen einer Sauna ?

weil sie selbst dort war.

@bärlapp
Ja, das mit der Beschreibung ist ein guter Punkt! Und wenn der Kröll da was vermutet hat, wird zumindest irgendwas dran gewesen sein....trotzdem glaub ich, dass man auch über die Schwester von NK noch einiges aufdecken könnte... die hat doch auch in Priklopils Nachbarschaft gewohnt....

@Schneewi77chen

Die Claudia Nestelberger? Das ist mir jetzt ganz neu.
Die wiederum war ja wieder mit dem Ermittler Franklin befreundet, der wichtige Hinweise auf Priklopil mehr oder weniger als nichtig abtat.

@Emilly

Der Kreis schließt sich. Im Grandtbuch sind sehr viele Fakten aufgeführt, aber werden verständlicherweise keine Verdächtigungen ausgesprochen. Aber der Kreis schließt sich.