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"Bodensee-Mord" von 1969

1.437 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bodensee, Zürich, Lindau ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Bodensee-Mord" von 1969

05.04.2010 um 20:00
@AngRa
@Bernard
Es ist eine Überlegung wert, ob L. nicht auf einem OP-Tisch verblutet ist. Denn da kann er ungestört ausbluten, nachdem Wiederbelebungsversuche mißglückt sind. Oder eine Narkose daneben ging, der PAtient zu schreien anfing und ein Arzt panisch wurde. Man hätte die Leiche reinigen können und eventl. mit einem Krankenwagen unauffällig abtransportieren und entsorgen können. Ich denk immer an den Passus, dass er "kurz vor seinem Tode" bei einem Arzt war.

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"Bodensee-Mord" von 1969

05.04.2010 um 20:14
@schnappicats

Es war sogar die Rede davon, dass das Opfer einen Hautarzt aufgesucht hat, der ja für die Behandlung von Geschlechtskrankheiten zuständig ist. Leider weiß man darüber nichts Näheres.

Dem Opfer wurden diese Genitalverletzungen vermutlich in der Badewanne beigebracht.Dort konnte das Blut dann auch abfließen ohne sehr viele Spuren zu hinterlassen.Der Tote hatte auch entsprechend Wasser in der Lunge, das nicht aus dem Rhein stammte. Das spricht an sich gegen ein Ausbluten auf einem OP-Tisch.

Natürlich sollte man auch eine missglückte OP mit in die Überlegungen einbeziehen.Denn nix ist fix.


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"Bodensee-Mord" von 1969

05.04.2010 um 20:28
Wie wurde das festgestellt, daß er in der Badewanne die Verstümmelung erlitten hat? Denkst Du das wegen dem Leitungswasser? Und wenn er lang genug im Rhein war, dann hat es doch sicher alle Blutspuren an seiner Kleidung, die noch übrig waren weggeschwemmt. Und damals gab es doch noch kein CSI Bregenz ...
Es ist schon komisch, daß er wie ein blindes Huhn an Bekannten vorbeigerannt ist. Das läßt doch schon auf eine etwas verwirrte desolate Verfassung schließen. Ich glaube jetzt nicht, daß er die nicht sehen wollte, sondern ganz in Gedanken war - ob der Dinge, die auf ihn zukommen. Für mich war er ein ganz verwirrter einsamer Mensch. Und die Witwe war vielleicht gar nicht sooo traurig.


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"Bodensee-Mord" von 1969

05.04.2010 um 20:36
Ja, ich denke, dass ihm die Verletzungen in der Badewanne beigebracht worden sind, weil der Tote Leitungswasser in den Lungen hatte und man zunächst vor einer genaueren Untersuchung an ein Ertrinken im Rhein glaubte.

Ich gebe auch zu, dass dieser ganze Anlass der Reise an den Bodensee, die Familienstreitigkeiten, mir sehr zu denken geben. Es ist mir absolut nicht nachvollziehbar, wie dieser wichtige Punkt in der XY-Sendung unerwähnt bleiben konnte.


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"Bodensee-Mord" von 1969

05.04.2010 um 21:14
Allen zusammen, ein “Servus”...

Also, vorab einmal, finde ich es faszinierend mit welcher Hingabe
und Intelligenz hier “ermittelt”, kombiniert und vor allem auch
recherchiert wird.

Auch ich habe mir die 30 Seiten aufmerksam durchgelesen, die XY-Filmchen mehrfach angesehen und die “herausragende Recherche” von Mallory66 der 4 Zeitungsartikel
mehrfach durchdacht...

Meine Gedanken zusammengefasst...

...denke der erste “Schlüssel” liegt in dem Besuch (“zwei/drei Tage an Pfingsten 1969 – war übrigens 26./27.Mai 1969) in Zürich... wo übernachtete er dort... wer sah ihn da... was tat er da... und vor allem wen lernte er da kennen... ??

...der zweite “Schlüssel” liegt für mich in den häufigen Hotelwechseln... was versuchte er damit zu “verbergen” ?

Es gibt sicher noch mehr “Schlüssel”, doch ich möchte jetzt lieber die “Ungereimtheiten”, die mir bisher auffielen, zwischen Film- und Zeitungsberichten usw., eingehen...

... sein “überstürzter” Aufbruch (Artikel 3 ... ?) am 03.08.1969 (gegen 22.30 Uhr... Film – gegen kurz vor 24 Uhr laut Zeitungsartikel 3 ...)... mit “seinen Friseurscheren” – 2000 Mark – ‘nem “Haufen Hemden (6)/Smoking” usw. ... passt irgendwie nicht zusammen...

... Schließfach am Bahnhof (laut Film...) ... im Hotel (laut Zeitungsbericht-Artikel 4)... wo nun?

... im Film verabschiedete er sich vom “Frühstückskellner” im Königseck... kam am nächsten Tag nochmal... sagte, auch im Film zu dem Schiff-Fahrkarten-Verkäufer gleich nach dem Frühstück jedoch... “Einmal Konstanz und zurück... (“zurück” ... heisst doch Reichenau, wenn er sie auf der Reichenau löste... oder? Habe ich da was missverstanden... heisst er wusste, trotz vorheriger Verabschiedung, das er nochmal zurückkehrte...)

... bei der “Leichenpreparation”... steckte man ihm eine Karte nach “Stein. A. Rhein” zu... was wollte er denn da... angeblich... ? und wieso die “drei Friseurscheren” ? Fand man die auch bei der Leiche...? Liest sich zumindest in Artikel 2 so...

... was sollte im XY-Filmchen die Geschichte mit Österreich (Innsbruck) ... wo doch wiederum Ende September 1969 schon “feststand” (im Zeitungsartikel 3) bzw. schon zu lesen war, das er sich ‘ne Fahrkarte nach Süddeutschland (von Hof aus) kaufte...

... Artikel 1... was tat er in Singen/Stein a. Rhein... (...haben die Schweizer Kriminalisten festgestellt... wodurch?) ? Wieso dachten die anfangs an einen Kellner? Was hatte er noch bei sich, was auf einen Kellner deuten lässt?

Mit Interpretationen halte ich mich jetzt mal sehr zurück...

Bin weder von Agententheorien, Drogentheorien, noch von “Homo”-theorien oder “Pädo”-theorien usw. begeistert...

Denke, dass “Täter und Opfer” auf jeden Fall eine “nähere Beziehung” hatten... Indizien sind...
“Übertötung”... “Entsorgung... Preparation... im Sinne “kennzeichnender” Merkmale...
Brief... (wer wusste von seinem Aufenthalt im Hotel Krone ausser “eine seiner verborgenen Bezugspersonen...” ?) ...

So, das reicht erst mal... Grüße an alle...


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Bernard Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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"Bodensee-Mord" von 1969

05.04.2010 um 21:45
@AngRa
Schön Dich mal wieder zu lesen und einen fröhlichen Ostergruß zuvor!
Zitat von AngRaAngRa schrieb:"...Ich gebe auch zu, dass dieser ganze Anlass der Reise an den Bodensee, die Familienstreitigkeiten, mir sehr zu denken geben. Es ist mir absolut nicht nachvollziehbar, wie dieser wichtige Punkt in der XY-Sendung unerwähnt bleiben konnte..."
Meine Theorie dazu ist nach wie vor, daß der Ehefrau erst nach Ausstrahlung der Sendung und dann in Bezug auf entsprechende "Zuschauerreaktionen" Skrupel gekommen sind und sie daraufhin den ermittelnden Beamten mehr, als in ihren ersten Gesprächen, erzählt hat. Also neben den familiären Streitigkeiten auch etwas über -möglicherweise- homosexuelle oder sonstige exotische Sexualpraktiken ihres Gatten. Andererseits -auch darauf hatte ich schon hingewiesen- wollten Eduard Zimmermann und Kurt Grimm als Regisseur, dem ohnehin schon mit irritierendem "Hin- und Her" bezüglich der "Irrfahrten" des Frisörmeisters belasteten Zuseher, nicht noch durch die Erwähnung solchen -und eigentlich auch für die wichtigsten "Ansatzpunkte" nach Aufenthaltsorten und Kontakten L.´s nebensächlichen Details des Falles- Familienärgers zusätzlich ablenken. Wichtig war den Ermittlern ein Millionenpublikum, daß sich in erster Linie an den -ja auffällig genug gekleideten- Mann erinnern konnte - und dieses am besten noch in Zusammenhang mit konkreten Ortsangaben und Personen, welche sich -eindeutig- in seiner Begleitung befunden haben.
Verschweigen von (gerade auch homo)erotischen Annahmen und Verdachtsmomenten war ohnehin nicht untypisch für die prüde Dramaturgie der Filmfälle in dieser Zeit. Wie auch so einiges andere überhaupt, was nun allerdings weder unter der Rubrik "Opferschutz" noch "Täterwissen" hätte "entschuldigt" werden können...
Und genau daran haben wir nun heute -neben dem schlimmen Geschehen der Tat ohnehin- noch zusätzlich zu "knabbern". Ist leider so - ein Fall voller "Ablenkungen". Auf beiden Seiten...


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 08:27
@SherlockH1963

Dem ersten Besuch des Opfers nach Zürich messe ich insofern Bedeutung zu, als es bereits zu Pfingsten 1969 alleine unterwegs war. Josef L. dürfte schon Monate vor der Tat Probleme gehabt haben über die er nachdenken wollte.

Ich gehe davon aus, dass das Opfer dann während seiner späteren Reise im August 1969 seine Hotels häufig gewechselt hat, weil es nicht gefunden werden wollte. Es muss mit einer intensiven Suche und Nachforschungen gerechnet haben und damit, dass es keine wirkliche Ruhe finden wird. Ich kann mir vorstellen, dass sein bisheriges Umfeld ein großes Interesse hatte ihn aufzufinden, um festzustellen, welche Entscheidungen er für sein zukünftiges Leben getroffen hat, vielleicht auch um ihn umzustimmen.


@Bernard

Ich danke Dir für den Ostergruß und richte nachösterliche Grüße an Dich.

Die Polizei konnte doch bereits kurz nach dem Mord in der Zeitung lesen, dass es zwischen dem Opfer und seiner Familie Streitigkeiten gegeben hat. Vielleicht war das sogar auch das Ergebnis der polizeilichen Ermittlungen.

Ich gehe aber davon aus, dass die Polizei auch in diesem Fall das persönliche Umfeld des Opfers nicht mit der nötigen kritischen Distanz durchleuchtet hat. Sie hat sich vorschnell auf einen fremden Täter fernab der Heimat aus einem bestimmten Milieu festgelegt und den hat sie gehofft durch die Fernsehfahndung zu ergreifen. Das ist daneben gegangen.
Vermutlich auch deshalb, weil das Opfer zur fraglichen Zeit im Bodenseeraum nicht mit Fremden unterwegs war. Das wäre nämlich ziemlich sicher ans Tageslicht gekommen, so auffällig wie der Friseur gekleidet war.

Auch noch in den 60iger Jahren hat man brutale Morde in erster Linie nur bestimmten Menschentypen zugetraut, vor allem gewissen „dunklen“ Typen, die kein geregeltes Leben führen, wirtschaftlich nicht abgesichert oder sonst Außenseiter sind.

Dann kommt noch hinzu, dass es damals vermutlich bei Opfern unterschiedliche Klassen gegeben hat. Jemand, der bei der Polizei im Verdacht stand homosexuell zu sein, war möglicherweise ein Opfer zweiter Klasse. Vielleicht spielte im Hinterkopf immer der Gedanke eine Rolle, dass er sein Ende durch seinen Lebenswandel provoziert hat. So wurde vielleicht etwas weniger intensiv ermittelt, zumal man ja eben die Fernsehfahndung vorzuweisen hatte. Wenn die ergebnislos blieb, konnte man den Fall beruhigt zu den Akten legen, weil man alles Menschenmögliche getan hatte.

Ich kenne diese vorschnelle Festlegung auf einen Tätertyp hinlänglich vom Mordfall Hinterkaifeck. Gerade habe ich mir vorgestellt, dass vielleicht auch dieser Mordfall bei XY vorgestellt worden wäre, wenn es 1922 schon Fernsehen und es die Sendung schon gegeben hätte. Auch in diesem Fall hat man ja intensiv nach "Mordbuben" gefahndet, die aus der Ferne gekommen sind bzw. die sich in der Ferne versteckt gehalten haben sollen.

__________________________

@Mallory66

Ich bin gespannt, was in der Thurgauer Zeitung über den Fall berichtet worden ist. Weitere Einzelheiten wären sehr interessant.

Wie schon erwähnt war für die Ermittlungen die Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Konstanz zuständig. In den Zeitungsberichten wurde die Kriminalpolizei Singen erwähnt. Vielleicht lohnt es sich nachzuforschen, ob nicht doch noch auf deutscher Seite archivierte Akten vorhanden sind.


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 09:04
Ich bewundere die Akribie mit der alte Zeitungsartikel zu diesem Fall gesucht und gefunden wurden, möchte zu diesen aber etwas anmerken. Solche Veröffentlichungen sind keine öffentlichen Aussagen der Ermittler, sondern das Resultat der Recherchen von Journalisten, die sich durchaus auch irren können und in nicht wenigen Fällen voneinander abschreiben. Es kann also durchaus sein dass fünf ähnliche Artikel auf der identischen Fehlannahme beruhen. Es ist daher meiner Meinung nach nicht hinreichend gesichert dass es tatsächlich eine Damenstrumpfhose war die um den Hals des Opfers geschlungen war. Die Veröffentlichung in XY dagegen ist die offizielle Version der Polizei, und auch wenn es durchaus Fälle gab die ein wenig anders abgelaufen sind als es dann gezeigt wurde (hatte ich zumindest bei rufmichan24.de gelesen) gehe ich eher davon aus dass die Zeitungen falsch lagen als dass XY etwas Falsches gezeigt hat.
Ebenso finde ich die Vermutung mit der "schief gelaufenen" Kastration etwas weit hergeholt. Es war eine restriktive Zeit und Homosexualität (so er es denn gewesen ist, das erscheint mir ehrlich gesagt ein wenig zu "einfach") nicht akzeptiert, er hatte seltsame Verletzungen im Intimbereich (von denen wir allerdings nichts Näheres wissen) und Friseur war er auch noch - das ist mir offen gestanden zu viel Klischee auf einmal. Dennoch denke ich nicht dass die Polizei aufgrund einer solchen Annahme die Ermittlungen zu lasch geführt haben, immerhin wurde das Wasser in seiner Lunge überprüft und auch sonst - retrospektiv - umfangreich ermittelt. Der Vergleich mit dem Hinterkaifeck-Fall hinkt denn auch; 1922 war nur vier Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, nur drei Jahre nach dem Abklingen der Spanischen Grippe, der insgesamt mehr Menschen zum Opfer gefallen sind als dem Krieg, und das Land befand sich noch lange nicht in einem stabilen Zustand. Auch unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Verbrechen nicht umfassend aufgeklärt weil es den Leuten egal war. 1969 war jedoch eine sehr "geordnete" Zeit, die Gesellschaft war nicht mehr Verbrechen gegenüber gleichgültig, und die Polizei hätte bestimmt einen so spektakulären und mysteriösen Fall nicht nachlässig ermittelt (wie es ja vielleicht in Hinterkaifeck der Fall war).


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 09:26
Da kann ich nur empfehlen, sich an das Staatsarchiv Freiburg i.Br. (E-Mail: stafreiburg@la-bw.de, Tel.: 0761/38060-0) zu wenden, in welchem die Aktenüberlieferung der Staatsanwaltschaft Konstanz zu finden ist. Eventuell hat sich dort die Untersuchungsakte der Staatsanwaltschaft zu diesem Fall überliefert.


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 09:35
@AngRa
@Bernard
Hallo alle zusammen:-) Hab mir nochmal die xy-Filme angeschaut. Und da kam mir der Gedanke, ob der Gerichtsmediziner mit der Bemerkung "ich muß die Herren schonend (sic) auf was vorbereiten.." sich garnicht auf das Ertrinken und Erwürgen bezogen hat? Viuelleicht hat er was viel Schlimmeres entdeckt ? Das Herr L. gar kein Herr mehr war? Das wäre was, das man schonend beibringen muß, aber doch nicht ertrinken und erwürgen. Das haben die beiden Polizeibeamten doch täglich.
Dann finde ich das seltsam, daß ihn keiner auf der Reichenau gesehen hat mit dem Oufit. Da wäre er doch aufgefallen wie ein bunter Hund. Es gibt da außer Apfelbäumen nur eine interessante Sache - die Klinik. Welches Therapieangebot hatte die Klinik zu der Zeit? Falls er nicht Patient war, hat er vielleicht tagsüber jemand besucht, der ihm sehr wichtig war und er wäre somit unsichtbar und aufgeräumt gewesen und keinem aufgefallen. Die Klinik ist bisher sehr wenig mit einbezogen worden. Für mich ist das der Knackpunkt. Und dann noch sein Geburtstag. Das ist doch ein Stichtag, an dem viele Menschen ihrem Leben eine neue Wende geben wollen nach dem Motto " im neuen Lebensjahr wird alles anders". Das würde alles dazu passen, daß er war "Großes" vorhatte und daß seine Famile wußte, damit aber nicht rausgerückt ist. Und da er ja im Mai schon mal vor Ort war, hat er vielleicht Vorgespräche geführt und Termine ausgemacht?


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 10:22
@Mamamsui

Danke für den Hinweis!

@schnappicats

Es ist schon möglich, dass Herr L. kein Herr mehr war. Der Gedanke ist keinesfalls abwegig. Auch die Sache mit der Klinik müsste weiterverfolgt werden. Wie kann man herausbekommen, was 1969 dort therapiert wurde?

Kliniken geben natürlich konkret über Patienten keine Auskunft, aber allgemeine Fragen nach früheren Behandlungsmöglichkeiten werden medizingeschichtlich interessierten Personen vielleicht beantwortet. Da sollte jemand ansetzen!

Wenn Herr L. sich tagsüber in der Klinik aufgehalten hat, hätte dies doch aber dem Klinikpersonal auffallen müssen und man hätte sich dort an ihn erinnern müssen?


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 10:27
Aber eine Geschlechtsumwandlung war zumindest zur damaligen Zeit (ich weiß nicht wie es heute ist) ganz bestimmt keine ambulante Behandlung, sondern mit einem Klinikaufenthalt verbunden. Er hatte aber nicht nur die Zimmer angemietet, sondern wurde auch jeden Tag in gleicher Tagesroutine beobachtet. Demnach denke ich nicht dass diese Vermutung stimmt.


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 10:28
@AngRa
Denke mal, daß die erstens so viele komische Leute sehen in so einer Klinik und dann fällt das sicher unter die Schweigepflicht. Und gerade in so einer Umgebung wird Diskretion ja groß geschrieben. Ich überleg auch schon, wie man das mit dem damaligen Therapieplan der Klinik rausfinden könnte...


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 10:37
@mitgruebler
So differenziert wie heute mit Hormonbehandlung und dem ganzen procedere war das damals auch ganz bestimmt nicht, aber eine eventl. eine "schlichte" Kastration. Mit einem Schnitt alles ab? Und das eventl. auch außerhalb bei einem Arzt, und im übrigen gehen doch drei Tage am Anfang der Reise ab, oder hab ich das falsch interpretiert??? Da könnter er ja stationär wo gewesen sein. Die alte Klinik gibt es übrigens nicht mehr, da ist jetzt ein Neubau.


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 11:52
Ein Mensch ist aber keine Katze, Hund oder Stier, mit einem schlichten Schnitt wurde das vielleicht in irgendwelchen Folterlagern gemacht, aber bestimmt nicht in einer seriösen Klinik oder auch von einem Arzt im Hinterzimmer. Die Aussage des schonend Vorbereitens war ja auch im Film und ist nicht zwingend auch in der Realität so geschehen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 12:04
Es wurde schon mehrfach erwähnt, aber ich erwähn das jetzt auch noch mal. Was bei XY ausgestrahlt wurde, muss nicht zwangsläufig den Ermittlungsstand der Polizei wiedergegeben haben.

Gut möglich, dass man die Angehörigen "schützen" wollte und deshalb eine Geschichte um den Fall konstruiert hat. Eine Geschichte, die unliebsame Details, wie z.B. die vermutete Homosexualität und die genaue Art der Verletzung, zumindest verschleiert hat.

Emodul


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 12:11
Genauso könnte es aber auch sein dass die Veröffentlichungen in den Zeitungen nicht zu 100% den Tatsachen entsprachen, weil von den Journalisten gewisse Lücken mit Phantasie gefüllt wurden. Und in der Tat macht es eventuell einen Unterschied ob eine Krawatte oder eine Damenstrumpfhose um seinem Hals war.


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 12:18
@mitgruebler
Richtig, die Zeitungsberichte über den Fall sind natürlich ebenfalls mit der nötigen Vorsicht zu "geniessen".

Emodul


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 12:27
Und solange man nicht genau weiß was denn nun den Tatsachen entspricht (wobei ich hierbei eher zu der XY-Version tendieren würde, das ist ja in Zusammenarbeit mit der ermittelnden Polizeistelle entstanden) ist es auch schwierig endgültige Schlüsse zu ziehen die sich auf ungeklärte Fakten beziehen.


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"Bodensee-Mord" von 1969

06.04.2010 um 13:52
Dem Zeitungsbericht vom 24.9.1969 entnehme ich, dass die Polizei mit der Zeitung zusammen gearbeitet hat und Informationen gegeben hat, damit die Identität des Toten zunächst festgestellt werden kann. Warum soll es sich bei dem Hinweis auf die braune Strumpfhose um eine falsche Information handeln?

Die Informationen in der späteren XY Sendung sehe ich eher mit Skepsis, weil zum Beispiel dargestellt wird,dass das Opfer ad hoc und grundlos abgereist ist und der Verdacht bezüglich der Homosexualität nicht geäußert wurde. Das ist alles nicht stimmig.

Streng genommen könnte man sich ohne Einsichtnahme in die historischen Akten gar nicht mit dem Mordfall beschäftigen, weil man nicht entscheiden kann, was Dichtung und Wahrheit ist.

Es kann nach 40 Jahren aber ohnehin nur um Wahrscheinlichkeiten und nicht um die Wahrheit gehen.

So streng sehe ich das daher nicht. Warten wir mal ab, welche Informationen in den Berichten der Thurgauer Zeitung enthalten sind.


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