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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.678 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Schwarzer Mann, 2001 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 04:10
Hier noch ein bericht vom Spiegel, laut dem sich Nedopil allerdings "keinen zusätzlichen Sicherheitsgewinn" durch Sicherungsverwahrung verspreche!

Celle - Der mutmaßliche Kindermörder Martin N. war sich nach Aussagen eines Gutachters seiner Taten voll bewusst und konnte sie steuern. Damit sei der angeklagte 41-Jährige schuldfähig, sagte der Psychiater Norbert Nedopil vor dem am Montag in Celle tagenden Gericht.

Der 41-jährige Angeklagte muss sich seit Oktober 2011 vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, drei Jungen im Alter von acht bis 13 Jahren getötet und 20 Missbrauchstaten verübt zu haben. Die meisten Taten hat Martin N. gestanden.

Neopil sagte, dass psychiatrische Tests bei dem Angeklagten eine "schwere seelische Abartigkeit" ergeben hätten. Er sehe eine Rückfallgefahr.

Der Angeklagte habe eine Tag- und eine Nacht-Seite. "Es gibt möglicherweise mehr dunkle Flecken auf der Schattenseite des Angeklagten, als bis zu Beginn der Hauptverhandlung bekannt waren", so Nedopil. Tagsüber sei der Pädagoge ein freundlicher und fürsorglicher Jugendbetreuer gewesen, nachts habe er Jungen missbraucht, um die er sich eigentlich kümmern sollte. "Er ist egozentrisch und wenig emotional - sich und anderen gegenüber."

Eindeutig sei Pädophilie bei dem Angeklagten zu diagnostizieren, sagte Nedopil. Daran gebe es keinen Zweifel. Das sexuelle Verlangen nach Jungen führe jedoch nicht zu einer eingeschränkten Schuldfähigkeit.

Das Gericht müsse nun entscheiden, ob Martin N. in Sicherungsverwahrung komme. Neopil verspreche sich davon allerdings "keinen zusätzlichen Sicherheitsgewinn". Die Kriterien für eine Entlassung aus lebenslanger Haft und aus einer Sicherungsverwahrung seien dieselben.

Verteidigung wollte Öffentlichkeit ausschließen

In Gesprächen habe Martin N. gesagt, dass er regelmäßig mit dem Auto unterwegs gewesen sei und sich nachts in Heime und an die Betten von Jungen geschlichen habe, um sie im Schlaf zu missbrauchen. Mindestens 50-mal habe er das getan. Um nicht erkannt zu werden, hatte sich Martin N. für einige seiner Taten eine Maske übergezogen. Zwischen 1992 und 2001 soll der Angeklagte in Norddeutschland drei Jungen aus Landschulheimen und Zeltlagern verschleppt und getötet haben - aus Angst davor, dass seine Familie etwas von seinen pädophilen Neigungen erfahre.

Martin N. war im April vergangenen Jahres fast 20 Jahre nach der ersten Tat gefasst worden, weil sich ein Missbrauchsopfer an den Jugendbetreuer erinnerte.

Vor dem in Celle tagenden Gericht waren zuvor Auszüge aus Chat-Protokollen aus den Jahren von 2000 bis 2011 verlesen worden. Der "Maskenmann" soll unter verschiedenen Pseudonymen rund 4500 Beiträge auf einer Pädophilen-Internetseite verfasst haben. Der 41-Jährige gab zu, sich dort zu sexuellen Phantasien geäußert und bekannte Gedichte obszön umgeschrieben zu haben. Teilweise habe es sich für ihn um ein Spiel gehandelt. "Er wollte damit für Furore sorgen, hat aber auch viel Ablehnung erlebt", sagte der Gutachter. Jetzt seien ihm nach eigenen Aussagen viele seiner Texte unangenehm.

Der Prozess läuft vor dem Landgericht in Stade. Die Kammer war ausnahmsweise nach Celle ausgewichen. In Stade liefen an diesem Montag mehrere große Strafprozesse parallel. Die Richter hatten vor der Verlesung des Gutachtens über den von der Verteidigung beantragten Ausschluss der Öffentlichkeit diskutiert, hatten aber beschlossen, die Öffentlichkeit wegen der Brisanz der verübten Taten zuzulassen.

Der Prozess wird am 25. Januar am Landgericht Stade fortgesetzt.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,808066,00.html (Archiv-Version vom 10.01.2012)

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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 06:53
Zitat von philosophusphilosophus schrieb:Der Angeklagte habe eine Tag- und eine Nacht-Seite. "Es gibt möglicherweise mehr dunkle Flecken auf der Schattenseite des Angeklagten, als bis zu Beginn der Hauptverhandlung bekannt waren", so Nedopil.
!!!


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 08:23
@gonzo

Vielen dank wieder mal für deinen super bericht! wurde bei den genannten chatbeiträgen auch etwas über den zeitpunkt gesagt (und somit über mögliche zusammenhänge zu den fällen ? ).

Hier etwas aus der SZ (mit einigen daten) :
Prozess gegen Jungenmörder "Maskenmann" reimte über Taten

09.01.2012, 18:12
Von Hans Holzhaider, Celle

Im Prozess gegen den "Maskenmann" hat das Gericht Chat-Beiträge des geständigen Kindermörders verlesen. In unbeholfenen Reimen und Fäkalsprache schrieb er über seine Taten und sich selbst - als "furchtbar bösen Mann".




Es war keine besonders besinnliche Pflicht, der sich die Schöffen, Nebenkläger, Rechtsanwälte und der Gerichtspsychiater im Prozess gegen den sogenannten Maskenmann während der Weihnachtspause unterziehen mussten. Der 41-jährige Sozialpädagoge Martin N. ist angeklagt, in den Jahren 1992 bis 2001 eine Vielzahl von Jungen im Alter von acht bis zwölf Jahren sexuell missbraucht und drei von ihnen ermordet zu haben.


Über einen Zeitraum von zehn Jahren hatte Martin N. auf einer vor allem von pädophilen Männern genutzten Internetplattform mehr als 4000 Chatbeiträge hinterlassen. Diese mussten nun von den Prozessbeteiligten gelesen werden. Dieses "Selbstleseverfahren" hat den Zweck, einen Prozess nicht mehr als nötig zeitlich aufzublähen. Damit der Grundsatz der Öffentlichkeit trotzdem gewahrt bleibt, verlas der Vorsitzende Richter Behrend Appelkamp am ersten Verhandlungstag nach der Unterbrechung einige ausgewählte Chat-Beiträge, die Martin N. unter dem Pseudonym GerdX ins Internet gestellt hatte.

Der erste wurde am 11. September 2001 geschrieben, dem Tag der Anschläge in den USA. Ein anderer Chatter hatte geschrieben, er finde es geil, dass die Amerikaner nun auch mal "was auf den Deckel gekriegt" hätten. GerdX antwortete: "Ich finde noch ganz andre Sachen geil, zum Beispiel wenn kleine Jungen Sexualmördern in die Hände fallen." Nur wenige Tage zuvor hatte Martin N. in einem Schullandheim in Wulsbüttel bei Bremen den neunjährigen Dennis Klein sexuell missbraucht und ihn, als das Kind zu schreien begann, aus Angst, entdeckt zu werden, erwürgt.

Vom 16. Oktober 2008 stammt ein Chatbeitrag mit der Überschrift "Eine böse Lehre": "Nach dem ersten Oralsex am See eine kleine Verdeckungstat begehen. Steine zum Beschweren findet man meist im Uferbereich". Bis heute gibt es keine Erkenntnis darüber, ob auch dieser Beitrag in zeitlichem Zusammenhang mit einem Mord steht. Martin N. stand während der Ermittlungen auch im Verdacht, ein Kind in Frankreich getötet zu haben, dessen Leiche tatsächlich in einem See aufgefunden wurde. Er bestritt jedoch, mit dieser Tat etwas zu tun zu haben, es wurden auch keine weiteren Indizien für seine Täterschaft gefunden.

Am 30. Oktober 2010 stellte Martin N. alias GerdX eine eigene Version des "Heiderösleins" von Johann Wolfgang von Goethe ins Netz, in dem er Phrasen benutzte wie "Knäblein auf der Heide" und von sich selbst als "der wilde GerdX" und "furchtbar böser Mann" schwadronierte - in unbeholfenen Reimen und Fäkalsprache. Der Text endet mit den Worten: "Knäblein wehrte sich und starb / half ihm doch kein Weh und Ach / Musst es eben leiden."
"Der wilde GerdX"

Martin N.'s Verteidiger erklärten, ihr Mandant wolle dem psychiatrischen Sachverständigen, dem Münchner Gerichtspsychiater Norbert Nedopil Angaben über diese Internetbeiträge machen. Nedopil bekam daraufhin Gelegenheit zu einem etwa einstündigen Gespräch mit N., von dem er anschließend berichtete. Der Angeklagte habe sich zunächst unter dem Pseudonym "Mario" an dem Chat beteiligt, sagte Nedopil. Unter diesem "Nickname" habe er weitgehend seine eigenen Standpunkte vertreten.

Das Pseudonym "GerdX" habe er später verwendet, um "alle negativen Klischees über Pädophile" zusammenzufassen. Das habe sehr viel Ablehnung im Internet provoziert. Es sei dabei aber nicht um seine eigenen Fantasien gegangen, GerdX sei für den Angeklagten eher so etwas wie eine literarische Figur gewesen. Rückblickend sei es ihm aber sehr unangenehm, was für einen "Scheiß" er damals geschrieben habe.

Das Gericht, das wegen Raumproblemen diesmal nicht in Stade, dem eigentlichen Sitz des Gerichts, sondern im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts in Celle tagte, beriet anschließend sehr lang über den Antrag der Verteidigung, während der Erstattung des psychiatrischen Gutachtens die Öffentlichkeit auszuschließen. Der Antrag wurde schließlich abgelehnt, weil angesichts der schweren Verbrechen, die Martin N. zur Last gelegt werden, das Interesse an einer öffentlichen Erörterung den Persönlichkeitsschutz des Angeklagten überwiege.



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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 08:27
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:Das Pseudonym "GerdX" habe er später verwendet, um "alle negativen Klischees über Pädophile" zusammenzufassen. Das habe sehr viel Ablehnung im Internet provoziert. Es sei dabei aber nicht um seine eigenen Fantasien gegangen, GerdX sei für den Angeklagten eher so etwas wie eine literarische Figur gewesen.
das halte ich für sehr unglaubwürdig. die gängigen klischees über pädos beinhalten weder das "mit steinen beschweren und im see versenken" noch das "foltern, reanimieren und weiterf. .." .
Marti hat da ganz klar SEINE fantasien und auch sein erlebtes geschildert.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 11:55
GerdX ist sozusagen der Avatar seiner sadistisch pädophilen Sbartigkeit,der fur ihn das ausdrückte,was ihn bewegte.
Das Mikroskop in seine kranke Vorstellungswelt.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 13:07
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:wurde bei den genannten chatbeiträgen auch etwas über den zeitpunkt gesagt (und somit über mögliche zusammenhänge zu den fällen ? ).
ich versuch's mal mit einer Auflistung aller gestern neu erfahrenen GerdX-Beiträge:

- "Tarnanzug" 10.1.2002
- "wieder lieg ich auf der Lauer" 1.8.2005 (Verballhornung des Eckstein-Liedes von Rammstein)
aus Eckstein macht er Beckstein (der damalige bayerische hardliner-Innenminister)
http://www.i-songtexte.com/84790/titel/index.html
- "Bolzplatz" 3.8.2005
- "Steine zum Beschweren" 16.10.08
- "Warmes Wasser" 14.1.10

dazu wurden einige nüchtern sachliche "Mario"-Texte verlesen. Beispielsweise gibt er anderen Pädos Tips wie sie mit jugendlichen Freunden umgehen sollten. Klingt ungefähr so wie Endokriminologe aus dem Gulli-Forum.
Texte vom 25.10.00, 5.5.02, 5.6.02


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 13:15
am Rande wurde ein weiterer Vorfall bekannt. Die Anwälting von Frau Klein schlug vor, drei weitere Jungen als Zeugen einzuladen, die MN einst wegen Belästigung angezeigt hatten. Leider wurde das Datum des Vorfalls nicht genannt. Es ging wohl darum, dass er die Jungs in seine Wohung gelockt hatte...
Das ganze verlief dazumals aber im Sande, da die Jungen nicht zum Prozesstermin erschienen.

Ich glaube nicht, dass die Jungen noch geladen werden. Man merkt dem Richter den Druck an, das ganze jetzt möglichst schnell abzuschließen. Ich vermute, es geht schon beim nächsten Termin mit den Plädoyers weiter.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 13:19
übrigens hat der Staatswanwalt gestern bekanntgegeben, dass man die Anklage, was all die Missbrauchsfälle betrifft, die er nicht zugegeben hat, oder an die er sich nicht erinnern kann, zurückzieht.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 13:47
@mmit
Zitat von mmitmmit schrieb:Ich war gestern in Celle dabei. Echt krass, wie fertig MN aussieht - er ist ein gebrochener Mann!
Zu den Chatprotokollen, die verlesen wurden, ist noch anzumerken, dass MN 3 Nicknames verwendete:

Er begann in diesem Jungenforum erst mit dem Nickname "Mario", wenig später kam dann "Timon" dazu. MN ließ in einigen Diskussionen gleichzeitig beide Nicknames zu Wort kommen. Irgendwann kam dann auch "Gerdx" dazu.

Mario und Timon waren die "Guten" und Gerdx war der Böse. Der Gutachter nannte dieses Vorgehen eine sogenannte "Spiel-Ehe". Irgendwann aber waren Mario und Timon nicht mehr interessant und MN ließ sie sterben - er schrieb einfach nicht mehr in deren Namen. Nur noch Gerdx blieb bis zuletzt aktiv.
Da wird viel zuviel Auifmerksamkeit hineingegeben. Der täter gibt einfach nur irgendwas krankes vor um die wirkliche klare und geplante absicht zu verschleiern...reine taktik!!!
Hoffentlich lässt sich davon nicht länger ein profi beeindrucken...
Die ursache für diese taktik liegt in der kenntnis der täter über die Multiplität....sie nutzen gekonnt mal wieder etwas und packen es in ihr strickmuster.....verwirren und ablenken wohnt ihnen wohl so inne wie uns die "Herzlichkeit"....einfach nur widerlich und kaltes Kalkühl!!!!

Ich denke die treiben sich auch in foren für opfer von sexuellem missbrauch herum, denn dort gelangen sie ja an solches Wissen....

Mir scheint fast.....dass ein breitgefächertes wissen unter allen Tätern besteht.....gekonnt verbreitet...sozusagen!!!!


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 13:59
@armleuchter
Zitat von armleuchterarmleuchter schrieb:das halte ich für sehr unglaubwürdig. die gängigen klischees über pädos beinhalten weder das "mit steinen beschweren und im see versenken" noch das "foltern, reanimieren und weiterf. .." .
Marti hat da ganz klar SEINE fantasien und auch sein erlebtes geschildert.
dein beitrag heute 8.27 uhr


Du...das sehe ich genauso.und darüber hinaus:

..alles vorher schon zurechtgelegt wie man profis blenden könnte....falls mal einer "hochgehen" ...sollte!


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 14:01
@gonzo


wie lautet der "wieder lieg ich auf der lauer" beitrag, bzw gibts ne quelle ?


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 14:08
@armleuchter

ich habe leider nur den Anfang mitgeschrieben. Und der ist sehr nah am Rammstein-Lied.
Ich glaube nicht, dass es einer der Journalisten veröffentlicht hat. Vielleicht ist es ja noch durch irgendeinen Trick im Jungsforum zu finden..

Wäre natürlich schön, wenn man wüsste, was er gerade bei diesem (wie für ihn gemachten) Text für eine Kleinigkeit verändert hat.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 14:13
@GonzoX
Tut jetzt wahrscheinlich nix zur Sache, aber das Lied ist von Oomph und nicht von Rammstein.

@armleuchter
Denkst du es könnte zu einer bestimmten Tat führen bzw siehst du Verbindungen?


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 14:17
"Das war ein relativ gesteuertes Vorgehen"
Von Gisela Friedrichsen, Celle


Der als mutmaßlicher dreifacher Kindermörder angeklagte Martin N., 41, ist nach Einschätzung des psychiatrischen Sachverständigen Norbert Nedopil voll schuldfähig. Zwar liege bei N. eine sexuelle Devianz in Form von Pädophilie vor, eine Störung, die innerhalb der klinischen Diagnosesysteme der "anderen seelischen Abartigkeit" zuzuordnen sei. Doch sei diese Störung nicht so stark ausgeprägt, dass sie die Steuerungsfähigkeit des Angeklagten bei seinen Taten beeinträchtigt hätte, sagte Nedopil am Montag.

Denn N. habe von seinem Vorhaben, in die Schlafräume von Schullandheimen oder in Kinderschlafzimmer einzudringen, um Jungen am Unterleib zu betasten, ablassen können in Fällen, in denen er überrascht zu werden drohte. "Er konnte dann adäquat reagieren", so Nedopil, "und flüchten oder aufhören". Die Kriterien für eine erheblich verminderte Steuerungsfähigkeit seien bei N. nicht vorhanden. Es habe für diesen Angeklagten keinen "point of no return" gegeben.

Nedopil machte diese Bewertung auch daran fest, dass N. seine "sexuelle Befriedigung lange aufschieben konnte". Denn das Fummeln, das Streicheln, das Manipulieren an den kindlichen Genitalien führte bei N. nicht oder nur höchst selten zu einer spontanen Erektion oder gar einem Orgasmus. Es war gleichsam ein Ritual: Er näherte sich Jungen, die er "süß" oder "niedlich" fand, und berührte sie unter den Schlafanzughosen, bis er laut Nedopil "satt" war, das heißt, bis er genügend Eindrücke gesammelt hatte für spätere Masturbation.

"Das war ein relativ gesteuertes Vorgehen", sagte der Sachverständige und führte als Gegenbeispiel eine Person an, die ihren Arbeitsplatz verliert, weil sie wegen der Heftigkeit des Drangs ihren Pflichten nicht mehr nachkommen könne. N. hingegen sei es gelungen, sich äußerlich nichts anmerken zu lassen und die Fassade des "business as usual", des verantwortungsvollen Betreuens von Kindern und Jugendlichen aufrecht zu erhalten.

"Er hatte panische Angst vor der Entdeckung"

Gegenüber dem Sachverständigen bestritt N., Analverkehr praktiziert zu haben, wie zwei heute erwachsene Zeugen vor Gericht aussagten. "So etwas sei eigentlich nicht seine Sache, das sei eher eklig für ihn", berichtete Nedopil.

Zu den Tötungen der drei Jungen Stefan J., Dennis K. und Dennis R. kam es laut Gutachter, als den Angeklagten nach seinen Angaben die Angst vor Entdeckung packte. Den 13-jährigen Stefan J. hatte er 1992 aus dem Schlafraum eines Internats in Scheeßel im Kreis Rotenburg entführt, als er Stimmen hörte. Und weil er das Abtasten noch nicht hatte beenden wollen, brachte er den Jungen ins Auto und fuhr mit ihm durch die Gegend.

"Da kam ihm die Idee, sein Opfer könnte ihn verraten. Panik ergriff ihn. Er hatte panische Angst vor der Entdeckung, dass er was mit Kindern hat. Vor allem die eigenen Familie sollte nichts erfahren. Also hat er den Jungen gewürgt, erwürgt. Er sah für sich keinen anderen Ausweg. Dann fuhr er mit der Leiche herum. Die Panik wuchs. Das Bild, das er selbst von sich hatte - das Bild eines liebevollen Pädagogen -, war zerstört. Jetzt war er einer, der Kinder umbringt," so Nedopil.

Angeklagter schweigt, zeigt keinerlei Regungen

Auch bei dem achtjährigen Dennis R., den N. 1995 aus einem Zeltlager bei Schleswig geholt hatte mit dem Versprechen eines Abenteuerurlaubs in Dänemark, sei ihm am Ende nichts besseres eingefallen als das Kind zu töten. Er habe fast eine ganze Nacht lang überlegt, ob er "es" tun solle, tun müsse. Dann habe er den Jungen beim Spielen erwürgt. Und auch bei dem neunjährigen Dennis K. habe ihn die Panik gepackt, als das Kind laut wurde und sich nicht habe streicheln lassen wollen. Im Aufenthaltsraum eines Landheimes bei Bremerhaven habe er diesem Kind den Hals zugedrückt, damit der Lärm aufhöre. Die Leichen habe er jeweils in der gleichen Nacht noch vergraben.

Nedopil gelang es in seinem Gutachten, die Mauer, hinter der sich dieser Angeklagte - wie früher im normalen Leben auch - verschanzt, ein wenig aufzubrechen. N. ließ während des gesamten Prozesses vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Stade nicht erkennen, was in ihm vorgeht. Er schwieg, zeigte keinerlei Regungen, allenfalls einen Ausdruck von Resignation angesichts seiner Perspektivlosigkeit. Die Kammer war am Montag ausnahmsweise nach Celle ausgewichen, da in Stade mehrere große Strafprozesse parallel liefen.

Ein Außenseiter von klein an, ein ängstliches, schüchternes Kind, das nichts von Gefühlen, weder den eigenen noch gar von denen anderer, erfuhr; später ein Jugendlicher, der sich von den Gleichaltrigen zurückzog, als er merkte, andere Interessen zu haben als diese: N. litt nicht unter diesem Rückzug. "Im Gegenteil", sagte Nedopil, "er hatte Angst, dass andere in seine isolierte Welt eindringen könnten".

Keine idealen, aber auch alles andere als verheerende Lebensumstände

An jüngeren Knaben war N. offenbar schon in frühen Jahren interessiert. Er vergriff sich aber nicht an ihnen, sondern sie dienten ihm als Vorlagen zur Selbstbefriedigung. Nach dem Abitur fing er an, in der Gegend herumzufahren, allein, auf sich selbst bezogen, ohne Kommunikation mit anderen. Er zeigte wenig Bereitschaft, sich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen. "Diese schizoide Persönlichkeitsakzentuierung war schon in der Jugend erkennbar", sagte Nedopil. Und: "Das Korrektiv der Erfahrung anderer entfällt hier." Dagegen verstärke sich das eigene, vom Normalen abweichende Verhalten. "So entwickelt sich eine sexuelle Devianz."


ANZEIGEWelchen Einfluss hatte die Familie auf diese Entwicklung? Der Vater verließ die Familie, als N. drei Jahre alt war, er entfiel als Erziehungsperson. Die Mutter beschrieb N. beim Gutachter als Sauberkeitsfanatikerin, die sich nicht viel aus Gefühlen machte. Ein einfaches Milieu, aus dem sich N., von guter durchschnittlicher Intelligenz, ordentlich, diszipliniert, aber wenig gesellig, bald befreite. Keine idealen, aber auch alles andere als verheerende Lebensumstände. Warum wird ein Sohn zum Täter, seine Brüder aber nicht?

Sich selbst bezeichnet N. als "einen Meister im Verdrängen". Nedopil sprach von "emotionaler Sprödigkeit" und "affektiver Abkapselung", die das Doppelleben des Angeklagten - tagsüber der freundliche Erzieher, nachts der unheimliche "Maskenmann" - erst möglich gemacht hätten. N. habe sich viel schöngeredet, habe vor sich selbst argumentiert, er habe seinen Opfern doch nicht weh getan, habe sie nicht anal vergewaltigt. Und Sex mit Kindern sei doch etwas Gutes, wenn man lieb zueinander sei. Was er seinen Opfern angetan habe und deren Angehörigen, das habe er gar nicht wahrgenommen.

Das Gericht müsse nun entscheiden, ob Martin N. in Sicherungsverwahrung komme. Nedopil verspreche sich davon allerdings "keinen zusätzlichen Sicherheitsgewinn". Die Kriterien für eine Entlassung aus lebenslanger Haft und aus einer Sicherungsverwahrung seien dieselben.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 14:18
gerade habe ich diese Sicherheitstips im Jungsforum entdeckt (und das war der Stand 2008...):

Passwörter
Passwörter können notfalls nach dem Verfahren des Ausprobierens ("Brute Force") entdeckt werden. Deshalb:

Keine Wörter verwenden, die sich in elektronischen Wörterbüchern nachschlagen lassen. Passwörter benutzen, die sowohl aus Buchstaben, als auch aus Zahlen und Zeichen bestehen. Je länger das Passwort, desto länger dauert es, bis es entschlüsselt ist. Für verschlüsselte Laufwerke empfehlen wir deshalb "Pass-Sätze". Diese sollten mindestens 60 (!!!) Buchstaben lang sein. Niemals Passwörter abspeichern, aufschreiben oder mehrmals verwenden.


http://jungsforum.net/sicherheit.php


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 14:31
@oceanghost

Danke, Du hast natürlich Recht. Man, ich dachte immer das wäre von Rammstein. Kannte es aber nur aus dem Radio.
Habe gerade etwas über Oomph gelesen. Deren Text "Sandmann" hätte MN eigentlich auch ganz gut nutzen können. Oder hat er vielleicht sogar...?


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 14:32
@GonzoX

sehr interessant, ich könnte mir vorstellen, das N. ein Gedicht als Paßwort nutzte


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 14:35
@GonzoX
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Habe gerade etwas über Oomph gelesen. Deren Text "Sandmann" hätte MN eigentlich auch ganz gut nutzen können. Oder hat er vielleicht sogar...?
Hab mir den Text gerade durchgelesen. Da könntest du Recht haben. Passen würde es in der tat. In den Abgrund von Martin können wir wohl alle ( Gott sei Dank) nicht wirklich schauen.


Sandmann, Sandmann
Komm zu mir nach Haus
Streu mir Sand in meine Augen
Und weck mich nie wieder auf


Das kommt doch irgendwie der "Sache" recht nah.


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 15:02
@GonzoX übrigens hat der Staatswanwalt gestern bekanntgegeben, dass man die Anklage, was all die Missbrauchsfälle betrifft, die er nicht zugegeben hat, oder an die er sich nicht erinnern kann, zurückzieht.


Guter Schachzug des Staatsanwaltes !


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Der schwarze Mann/Soko Dennis

10.01.2012 um 15:13
Was mir aufgefallen ist:

Er sagte er findet Analverkehr ekelig.....

Ein Opfer sprach aber von Finger in den Po...

Also der Lügt doch wie gedruckt Leute!!!!!


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