Mord an Kirsten S. im Spandauer Forst

Der Mord passierte an einem Samstag morgen.

Mal angenommen, er wäre wirklich ein Anstaltsinsasse der JVA, wann hätte er denn wieder in die JVA zurückkehren müssen?
Am Montag oder? Also genug Zeit, um die Tatortutensilien entweder verschwinden zu lassen, zu wechseln, etc

Ich meine, ich bin in diesem Fall auch einigermassen ratlos, zugegeben.

Ich stelle mir die Frage, welche Mitwisser gibt es in diesem Fall?
Antwort: Wenn er in eine Familie eingebettet wäre, dann würde es mich sehr wundern, wenn man einen solchen Mord nicht irgendwann jemandem preisgibt.

Könnt es also sein, dass er irgendwo NICHT in eine Familie eingebettet ist/war? Ein Anstaltsinsasse also? Sei es medizinisch oder JVA

Weiter frag ich mich, welche Familie nicht davon weiss, dass das eigene Kind (der Täter soll ja sehr jugendlich gewirkt haben), in aller Herrgottsfrühe morgens auf einem Samstag durch die Gegend fährt? Ungewöhnliche Zeit für einen in eine Familie integrierten Jugendlichen....es sei denn er kam morgens aus dem Club und entschied sich dann kurzfristig für einen Mord....wohl eher nicht?!

Ein in einer Anstalt sitzender hat ein gewissen Gewaltpotential möglicherweise und einen "Menschenhass" vielleicht? Also wenn es eine Zufallstat war, was man ja nicht anzweifeln sollte, da es die Polizei so sieht, dann könnt man sich doch vorstellen, dass ein Mörder ohne Motiv jemand sein müsste, der aufgrund seiner Lebensumstände eine gewisse Desillusionierung hat, eine gewisse "Ich hab eh nix mehr zu verlieren-Mentalität"....Kirsten Sahling hat vielleicht mit Ihren Chi Gong Übungen etwas ausgelöst, was bei Ihm nicht mehr da war, Lebenslust, Freiheit, und er ist ausgetickt.

Es gibt genügend Beispiele von Jugendlichen, deren Mordtaten (z.B. Amoklauf in einer Schule) auf gewaltverherrlichende Computerspiele und Filme zurückzuführen sind. Vielleicht hatte der Täter die Nacht zuvor durchgemacht, weil am nächsten Tag keine Verpflichtungen anstanden wie z.B. Schule, Ausbildung oder die JVA um dann im Anschluss die von ihm konsumierten Spiele oder Filme 1:1 nachzuempfinden. Es ist ja bewiesen, das Schlafmangel zudem das moralische Bewusstsein stark beeinträchtigt.

Bärliner77 schrieb:Mal angenommen, er wäre wirklich ein Anstaltsinsasse der JVA, wann hätte er denn wieder in die JVA zurückkehren müssen?
Am Montag oder? Also genug Zeit, um die Tatortutensilien entweder verschwinden zu lassen, zu wechseln, etc

Ich meine, ich bin in diesem Fall auch einigermassen ratlos, zugegeben.

Ich auch, aber ist es nicht unwahrscheinlich das wenn er in der JVA Gast war in diese Richtung zu flüchten wo vielleicht Angestellte unterwegs sein können?

Er hätte doch in die Andere Richtung auch flüchten können, weg von Orten wo man eventuell erkannt werden kann.

@Jairo: Stimmt natürlich! Er könnte dennoch erst in eine andere Richtung geflüchtet sein und am Sonntag Abend dahin zurückgekehrt sein, wo er seine Bleibe hatte.

Die Fragen die mir durch den Kopf schwirren:

Motiv des Täters: zufälliges Opfer -> Motiv Mordlust oder gezieltes Opfer -> Beziehungstat, Auftragstat

Gezieltes Opfer Kirsten S.?
Das wurde wohl ausführlichst geprüft....dennoch ist für mich die Frage, ob man, und ich würde wenn es eine gezielte Tat war, den Täter im Krankenhausumfeld vermuten, Patient eher nicht, eher Angehöriger. Aber und das darf man halt nicht ausser acht lassen, die Polizei geht von einer Zufallstat aus.

Diese Kleidung geht mir halt nicht aus der Birne....wozu diese? Den Verdacht lenken auf Patienten im Johannesstift oder generell Anstaltsinsassen?

Die Kleidung war sicher kein Zufall oder?

Bärliner77 schrieb:Die Kleidung war sicher kein Zufall oder?

Auffällige Kleidung kann, muss aber nicht, auf psychische Probleme hindeuten.
Ist ja nicht gerade selten, dass Leute mit Problemen sich farblich und/oder vom Stil her extravagant kleiden.

Da habe ich noch gar nicht dran gedacht. guter ansatz

Weisse Berufskleidung wird in der Medizin/Pflege verwendet. Sonst ist mir nichts bekannt.

Darf ich noch einmal fragen ob der Anzug eher wie ein Schutzoverall aussah? Zu denken wäre auch an einen Lackierer, Maler oder jemand der mit ätzenden Stoffen in Berührung kommt.

@Bärliner77
schau Dir doch das XY Video dazu noch einmal an. Da wird auch das Video gezeigt

Da sieht es eher nach weisser Kleidung aus, kein Schutzoverall

Könnte mir mittlerweile auch vorstellen, dass er nach dem Vorbild des Filmes "Funny Games" gehandelt hat, wenn es sich um einen psychisch Kranken gehandelt hat. Die handelnden Täter tragen dort rein weiße Kleidung. Der Film datiert aus dem Jahre 1997/ das US-Remake aus dem Jahre 2007

@Bärliner77

Die Hose (aus dem XY-Film) könnte schon die eines Rettungssanitäters oder Pflegers sein.

Die "weiße"Bekleidung des Täters ,zieht sich wie ein "roter Faden" durch die gesamte Tatgeschichte.
An was erinnern sich alle Zeugen zuerst?:
-genau :weisse Kleidung
-wodurch ist der Radfahrer, am Krankenhauseinfahrt identifiziert worden?
-richtig :durch die weisse Kleidung
Der /die Täter haben es wohl "gut "durchdacht.
Im Vorfeld der Tat haben sie sich richtig Gedanken gemacht, welche Farbe sie für die Bekleidung nehmen sollten.Ungewöhnlich ,oder?
Warum nicht schwarz?
Schwarz wäre doch sogar besser geeignet, oder?
Schon allein wegen den Blutspuren.
Meiner Meinung nach, dient die weisse Kleidung
1) den Täter jünger erscheinen zu lassen
2)vom Gesicht abzulenken
3Wiedererkennbarkeit des Täters "mit weisser Kleidung" durch Zeugen zu erhöhen
4)falsche Spur zum Krankenhaus zu legen
ausserdem die Ermittler/Zeugen zu irritieren (der Radfahrer Mörder hat auf seiner weissen Kleidung keine erkennbare Blutspuren,oder?
Der/die Täter haben eine "arrogant erscheinende " ,psychologisch durchdachte, auf "Überraschungsmomente" aufbauende Tat "inszeniert".
Und welche Täter machen sich wohl "bei einer angeblichen Spontantat" ,Gedanken darüber,welche Farbe din Bekleidung haben sollte und planen eine"psychologische Effekthascherei " in ihrer Tat ein?
Wollen Bezug zur Psychologie herstellen?Woher sollte der "Spontantäter" wissen,dass das Opfer eine "Krankenhauspsychologin" ist?
Der Täter will "mit seiner Tat sagen(durch die Wahl des Tatortes,und durch die Bekleidung) es war eine "Spontantat "und der Täter ist ein " psychisch Erkrankter".
Warum macht der Täter sich so viel Mühe?
Für eine sogenannte "Spontantat " wegen Mordlust?
Weil ohne dieses "Schauspiel" das Motiv leichter "recherchierbar" wäre,oder?

Da taucht ja die von @MissJMarple beschriebene Kapuze auf.

Diese wird aber in der Beschreibung die @wunderland auf der letzten Seite eingestellt hat nicht explizit erwähnt. Auch auf dem Video vermag ich eine solche Kapuzenjacke nicht zu erkennen.

Aber nehmen wir es nun in unsere Überlegungen mit auf wenn XY es so darstellt.

In Ermangelung jeglicher Hinweise auf einen Mann mit einem solchen Kleidungstypus in den Wochen nach der Tat, sollten wir ohnehin davon ausgehen, dass er diese ausschließlich zur Tatbegehung getragen hat.

Sollte er diese Kleidung des Öfteren getragen haben, hätte es eigentlich Hinweise geben müssen.

@EDGARallanPOE
Die Täterbeschreibung" mit eine Kapuzenjacke " stammt aus dem Artikel ,den @ desiderius80 am Anfang verlinkt hat ,und nicht von mir.

@MissJMarple

Finde deine Überlegungen sehr interessant und bin da ganz bei dir.
Mir kommt es auch sehr merkwürdig vor, dass vom Täter ausgerechnet weiße Bekleidung getragen wurde.
Es gibt wenige Menschen die sich im Alltag vollkommen in weiß hüllen, bis auf Pflegepersonal in diversen Einrichtungen. Auch Maler/Anstreicher tragen mittlerweile vorwiegend dunkel abgesetzte Berufsbekleidung.
Möglicherweise wollte er sich den Anschein geben, dass er zum Personal einer Pflegeeinrichtung gehört um vertrauensvoller zu wirken.


1. Vertrauen erwecken.
2. Durch die auffällige Kleidung von seiner Person ablenken, weil sich die meisten wahrscheinlich nur an diese erinnern werden.
3. Weiße Kleidung normalerweise für den Täter völlig untypisch ist und er mit dieser nicht in Zusammenhang gebracht wird.
4. Er mit dieser Kleidung einen Zusammenhang zu Personal medizinischer Einrichtungen her stellen wollte.

Er schien vorher eine andere Frau im Visier gehabt zu haben, um sich dann aus irgendeinem Grund spontan auf Kirsten S. zu fokussieren. Daher gehe ich davon aus, dass sein Opfer rein zufällig gewählt wurde.

nodoc schrieb:Auch Maler/Anstreicher tragen mittlerweile vorwiegend dunkel abgesetzte Berufsbekleidung.

Mein Bruder ist auch Maler, und trägt komplett weiss. Aber auch keine Joggingjacke (wie auf dem Bild von xy oben). Sondern einen weissen Kittel oder einen weissen Pullover. Diese sind auch meist nicht mehr so rein weiss, ausser sie sind Neu.

@MissJMarple
Interessanter Gedankengang.
Es wurde ja schon geschrieben bzw. vermutet, das er sich, nach der Tat, umgezogen haben könnte.

@Dornenrose
Na, dann ist dein Bruder nicht mehr so UpToDate. Kenne mich im Bereich Handwerk gut aus und weiß, was da gerade in ist. ;)

Von der Videoaufnahme am Johannesstift ist zu sehen, dass der vermeintliche Täter seine Jacke offen hat und sich darunter ein dunkles Kleidungsstück befindet.