Georgine Krüger - Tatverdächtiger vor Gericht

sonar67 schrieb:Aber sowas als Ermittlungsergebnis zu präsentieren, wo man ihn als Auftragsmörder umworben hat, verwässert alles total u. die Glaubwürdigkeit entspricht der abwegigen Methode....

Na dann erhelle uns, wie hättest du das Geständnis aus ihm rausbekommen? Hättest du ihn mit in eine Moschee genommen und gehofft, dass die Botschaft von Allah sein Herz erweicht und er einsieht, dass sein Verhalten falsch ist und er keine 70 Jungfrauen im Paradies bekommen wird?

Wenn der Tatverdächtige die Leiche komplett im Hausmüll entsorgt haben sollte, so wäre es wahrscheinlicher gewesen, das sie bei der Müllsortierung gefunden worden wäre, als das sie unentdeckt geblieben wäre.
Das heißt, er habe Glück haben müssen. Durchaus möglich.

Möglich ist aber auch, daß er dies nur gesagt hat, weil er tatsächlich gar nichts mit dem Tod zu tun hatte und somit auch keinen Verbringungsort benennen kann. So wird es die Verteidigung darstellen.

Wenn die Staatsanwaltschaft wirklich nicht mehr in der Hand hat, als das mitgeschnittende Gespräch im Auto, so wird es wohl kaum zu einer Verurteilung reichen.
Der Tatverdächtige kann dann immer behaupten, er habe nur aufschneiden wollen und auch das mit dem geplanten Mord, den ihm sein "Bekannter" antrug auch nie ernst gemeint hat.

Mal sehen was noch kommt.

Ich persönlich denke, der Mann war der Täter, man wird es ihm aber nicht juristisch wasserfest nachweisen können, wenn es denn keine weiteren belastenden Indizien gibt.
Mal abwarten, was der Prozess noch bringt..

1988 schrieb:Am Anfang des Prozesses wurde erwähnt das die pinke Tasche und die Schuhe von Georgine in einem Kleidercontainer gelandet sind.

1988 schrieb:Denkt ihr eigentlich es ist komplett unmöglich die Schuhe oder die Tasche doch noch ausfindig zu machen?

Ich denke, es ist unmöglich solche Gegenstände noch ausfindig zu machen. Die Frage, die ich mir jedoch hierbei stelle, warum hat er diese Gegenstände nicht auch ganz einfach mit in den Müllcontainer geworfen und ist somit zweimal das Risiko eingegangen, so mit der Tat in Zusammenhang gebracht werden zu können. Der Müllcontainer ist ja noch beim Haus gestanden, womit der Zeitrahmen von Verbringen der Leiche aus dem Keller zum Container nur minimal und somit auch die Zeit für mögliche Zeugen minimal war. Anders sieht es bei dem Kleidercontainer aus, der ja doch ca. 250 Meter entfernt stand, vorausgesetzt er hat auch gleich den nächst möglichen genommen.

Nightrider64 schrieb:ch persönlich denke, der Mann war der Täter, man wird es ihm aber nicht juristisch wasserfest nachweisen können, wenn es denn keine weiteren belastenden Indizien gibt.

Ich denke, dass die Ermittler sich bereits mit Beginn der Einbindung des verdeckten Ermittlers im Klaren waren, dass sie an der richtigen Person dran sind. Sie werden sicherlich gehofft haben, so an den Ablageort der Leiche oder an möglicherweise zurückgehaltene Trophäen, welche der Täter nach der Tat für sich behalten hat, heranzukommen. Das hat sich leider wohl komplett zerschlagen.

Interessant ist für mich ja immer noch der anonyme Anruf, welcher einen Ablageort benannte und ja auch entsprechende Suchmaßnahmen nach sich zog. Ich kann nicht so ganz glauben, dass man diese Stimme nicht einer Person zuordnen konnte. Das Thema kam aber wohl in der Verhandlung bisher noch nicht zur Sprache. Wäre ja gerade für die Verteidigung ein möglicher Aufhänger, da es sich bei der Stimme ja wohl nicht um den Beschuldigten handelt.

Triquetrum schrieb:Interessant ist für mich ja immer noch der anonyme Anruf, welcher einen Ablageort benannte und ja auch entsprechende Suchmaßnahmen nach sich zog.

@Triquetrum
Dieser Anruf war von der Polizei fingiert, um die Diskussion mit dem verdeckten Ermittler zu initiieren.

HaRuKa schrieb:Dieser Anruf war von der Polizei fingiert, um die Diskussion mit dem verdeckten Ermittler zu initiieren.

Aha. Das stand wo bzw. wurde wo erwähnt? Habe ich gar nicht gelesen und finde es auch nicht bei einer entsprechenden Suche.

@Triquetrum

https://www.berliner-kurier.de/berlin/polizei-und-justiz/mord-an-georgine-krueger-kurier-im-keller-des-grauens-31699940?originalReferrer=https://www.allmystery.de/themen/km79169-81

HaRuKa schrieb:https://www.berliner-kurier.de/berlin/polizei-und-justiz/mord-an-georgine-krueger-kurier-im-keller-des-grauens-31699940?...

Wenn ich den Teil aus dem Artikel lese ...

"Um den verdeckten Ermittler zu unterstützen, soll die Polizei mit falschen Hinweisen an die Öffentlichkeit gegangen sein. Nach KURIER-Informationen wurden im Frühjahr dieses Jahres zwei Anrufe fingiert."

... dann sage ich mal, dass mir Informationen vorliegen, wer der Anrufer damals wirklich war. Nichts für ungut, aber der Kurier ist jetzt nicht gerade die Quelle, der ich uneingeschränkt Glauben schenke. Aus meiner Sicht spekulieren diese ebenso, wie auch alle anderen, ohne es wirklich zu wissen.

Das soll nicht bedeuten, dass die Anrufe nicht aus ermittlungstaktischen Gründen geführt wurden, offiziell bestätigt wurde es jedoch noch nicht. Deshalb wundert es mich ja, dass es bisher im Prozess noch nicht zur Sprache kam.

Triquetrum schrieb:Nichts für ungut, aber der Kurier ist jetzt nicht gerade die Quelle, der ich uneingeschränkt Glauben schenke. Aus meiner Sicht spekulieren diese ebenso, wie auch alle anderen, ohne es wirklich zu wissen.

Dieser Link wurde von @HaRuKa als beispielhafte Quelle angegeben.
Natürlich haben wir uns hier alle gefragt, wer der Anrufer war. Aber wenn man den Fall in den Medien verfolgt hat, ist man öfters auf diese Aussage gestoßen, dass die Anrufe fingiert waren.
Daher wird das momentan wohl auch eher nebensächlich sein, da es nicht das Ziel ist, den Anrufer ausfindig zu machen. Wichtiger sind ja die Aussagen des TV.

Rotkäppchen schrieb:Natürlich haben wir uns hier alle gefragt, wer der Anrufer war. Aber wenn man den Fall in den Medien verfolgt hat, ist man öfters auf diese Aussage gestoßen, dass die Anrufe fingiert waren.

Ja, das ist mir schon klar, aber wenn es in der Presse zu lesen war, dann doch unter der Prämisse "alles deutet darauf hin". Der Kurier ist mir, seit heute :) , die einzig bekannte Zeitung, die dies auch indirekt bestätigt, ohne jedoch die Formulierung "aus Polizeikreisen" zu verwenden, die mir eigentlich als die folgerichtige Quelle erscheint.

Aber egal, dass dies bisher im Prozess nicht zur Sprache kam deutet wohl darauf hin, dass die Thematik tatsächlich in den Akten als Taktik der Ermittler aufgeführt worden sein könnte.

@Triquetrum
Also ich hab es auch in einem Interview mit einem Polizeisprecher im TV gehört.

Rotkäppchen schrieb:Also ich hab es auch in einem Interview mit einem Polizeisprecher im TV gehört.

Ok, ging mir dann wohl wirklich durch die Lappen. Ist dann aber wirklich erstaunlich, mit welchem Aufwand diese Legende betrieben wurde, dass man selbst die Stimme veröffentlichte und den Fall sogar so nochmals bei XY aufbrachte.

@Triquetrum
Ich gehe demnach einfach davon aus, dass das stimmt.
Aber es würde ja im Zusammenhang betrachtet Sinn machen.
Ich denke, dass das wirklich Top Secret war und als echt dargestellt wurde, damit keine undichten Stellen entstehen.

In meiner Phantasie könnte ich mir vorstellen, dass VE und TV sich die XY-Sendung "zufällig" (natürlich geplant) angeschaut haben, um dem TV möglichst etwas zu entlocken.

Rotkäppchen schrieb:In meiner Phantasie könnte ich mir vorstellen, dass VE und TV sich die XY-Sendung "zufällig" (natürlich geplant) angeschaut haben, um dem TV möglichst etwas zu entlocken.

Ja, durchaus wahrscheinlich. Wie gesagt, der Aufwand, der hier betrieben wurde, um den Täter zu überführen, ist wohl, mal vom Bereich organisierte Kriminalität abgesehen, in Deutschland einzigartig.

Triquetrum schrieb:Ja, durchaus wahrscheinlich. Wie gesagt, der Aufwand, der hier betrieben wurde, um den Täter zu überführen, ist wohl, mal vom Bereich organisierte Kriminalität abgesehen, in Deutschland einzigartig.

Ich persönlich sehe das als Durchbruch und neue Chance.
Ich lese hier oft, dass der TV vielleicht gar nicht der Mörder war oder es schwer wird, ihm den Mord zu beweisen.
Letzteres mag sein, kann ich nicht einschätzen, da ich an den Prozesstagen nicht dabei sein kann.
Aber wenn der TV "nur" so reagiert hat um dem VE zu imponieren und sich zu beweisen, dann muss schon viel kriminelle Energie in ihm stecken. Immerhin ging es darum, dass er sich als Killer anheuern lassen wollte und somit bereit zum Töten war.

Rotkäppchen schrieb:Aber wenn der TV "nur" so reagiert hat um dem VE zu imponieren und sich zu beweisen, dann muss schon viel kriminelle Energie in ihm stecken. Immerhin ging es darum, dass er sich als Killer anheuern lassen wollte und somit bereit zum Töten war.

Sehe ich auch so.
Und nicht ganz vergessen sollte man auch das Ali K. Täterwissen besessen hat. Leider konnte ich dem Prozess noch nicht entnehmen was genau dieses Täterwissen war.
Ich denke aber mal er konnte Sachen benennen und beschreiben die nur der Täter wissen konnte.
Wie den Inhalt ihrer Tasche, Farbe der Unterwäsche, Schmuck oder was für ein Handymodell sie hatte und so weiter und so fort.
All diese Sachen wurden nie veröffentlicht und sollte er tatsächlich diese benennen haben können, dann sieht es wie ich finde mit einer Verurteilung ziemlich gut aus.

@1988
@Triquetrum
Ihr habt das bestimmt hier erwähnt, aber da ich operiert wurde, habe ich nicht alles mehr genau mitbekommen.
Daher meine Frage (sorry!):
Wart ihr beim Prozess?

Rotkäppchen schrieb:Wart ihr beim Prozess?

Der Bereich passt zwar, aber nein, vor Ort war ich nicht.

Triquetrum schrieb:"Um den verdeckten Ermittler zu unterstützen, soll die Polizei mit falschen Hinweisen an die Öffentlichkeit gegangen sein. Nach KURIER-Informationen wurden im Frühjahr dieses Jahres zwei Anrufe fingiert."

... dann sage ich mal, dass mir Informationen vorliegen, wer der Anrufer damals wirklich war. Nichts für ungut, aber der Kurier ist jetzt nicht gerade die Quelle, der ich uneingeschränkt Glauben schenke. Aus meiner Sicht spekulieren diese ebenso, wie auch alle anderen, ohne es wirklich zu wissen.

Triquetrum schrieb:Das soll nicht bedeuten, dass die Anrufe nicht aus ermittlungstaktischen Gründen geführt wurden, offiziell bestätigt wurde es jedoch noch nicht. Deshalb wundert es mich ja, dass es bisher im Prozess noch nicht zur Sprache kam.

Die Sache lag etwas anders:
Circa im Februar ging durch die Presse, daß es einen neuen, annonymen Hinweis gegeben habe und die Polizei nunmehr eine Suchaktion in einem bestimmten Waldgebiet außerhalb Berlins durchführe
Was mich seinerzeit gewundert hat war, daß die Suche bereits nach einem Tag ohne Ergebnisse wieder abgebrochen wurde.

Etwas später dann wurde in Aktenzeichen xy eine Tonaufnahme dieses anonymen Anrufers abgespielt.

Nach der Verhaftung des Tatverdächtigen wurde dann verlautbart, daß der Anruf von den Ermittlern fingiert wurde.
Die Suche wurde nur pro forma einen Tag lang durchgeführt.
Auch das Abspielen der Tonaufzeichnung in xy war nur ein Trick der Ermittler. Der Anruf stammte von der Polizei selbst.

Das Ganze hatte den Sinn, den Fall im Kiez des Tatverdächtigen wieder auf die Tagesordnung zu bringen, ihn wieder zum Diskussionsthema zu machen, auch im Stammlokal von Ali K.
Nur so konnten die verdeckten Ermittler die Sache weiterhin thematisieren ohne sich verdächtig zu machen, weil sie, als Zugereiste, andauernd diesen "Altfall" ansprechen und Fragen stellen.

1988 schrieb:Und nicht ganz vergessen sollte man auch das Ali K. Täterwissen besessen hat. Leider konnte ich dem Prozess noch nicht entnehmen was genau dieses Täterwissen war.

Weis man wohl noch nicht, weil es im Prozess noch nicht zur Sprache kam

Nightrider64 schrieb:Die Sache lag etwas anders:

Nightrider64 schrieb:Was mich seinerzeit gewundert hat war, daß die Suche bereits nach einem Tag ohne Ergebnisse wieder abgebrochen wurde.

Den Ablaufe kenne ich schon, mir war nur neu, dass dies von offizieller Stelle auch bestätigt wurde. Mir ist damals weniger die Kürze der Suche, als vielmehr die geringe Anzahl der anwesenden Polizisten ins Auge gestochen. Gleichzeitig wurde bereits am ersten Tag der Suche die Presse mit hinzugezogen, was bei entsprechenden Suchen auch ungewöhnlich war. An einen Fake hatte ich damals natürlich nicht gedacht, sondern vielmehr dass wohl der Anonymus sehr präzise in seinen Angaben gewesen sein muss, bzw. den vermeintlichen Ablageort unverwechselbar beschreiben hat, um mit so geringen Aufwand arbeiten zu können.

@Triquetrum
So wurde es ja auch anfangs kommuniziert. Auch als der Mitschnitt bei xy vorgespielt wurde. Man hatte den Eindruck der Anrufer habe eine genaue Geo Daten Angabe gemacht.
Letztendlich diente das alles nur dazu, das in der Gegend in der Georgine verschwand nach Jahren wieder Aufmerksamkeit geweckt wurde.
Die erneut aufgenommene Suche war garantiert in Kneipen und Cafes der Umgebung Thema

Der damals schon dringend Tatverdächtige hätte sich ja dazu äußern können, z.B. in der Art; " Die haben ja alle gar keine Ahnung" oder Ähnliches preisgeben. Da hätte man dann als "guter Freund" entsprechend nachhaken können
Vielleicht hätte auch ein etwaiger Mitwisser sein Gewissen erleichtern wollen.
War aber wohl alles nicht der Fall.