Georgine Krüger - Tatverdächtiger vor Gericht

Streuselchen schrieb:Bei neueren Prepaidkarten ist man gezwungen seinen Namen zu hinterlegen, ebenso wie Ausweisnummer und mir ist von einigen Anbietern bekannt, dass man sein Gesicht audentifizieren muss mittels einer Videoübertragung. So ganz unerkannt kann man also nicht mehr bleiben. Eingeführt wurde dies meines Erachtens wegen der Terrorgefahr, aber sicher bin ich mir da wirklich keinesfalls.

Seit letztem Juni glaube ich ist das so. Trotzdem kann man heute noch bei Ebay oder auf Flohmärkten alte unregistriere Sim Karten kaufen. Als Georgina verschwunden ist musste man die Sim Karten noch nicht registrieren jedenfalls noch nicht mit dem echten Namen.

@Streuselchen
Stimmt, dass heutzutage eig nicht einfach anonyme simkarten gekauft werden können. Jedoch bietet bei mir im Kreis jeder 2. Kiosk/An&Verkauf/ Handygebrauchtladen schon registrierte Simkarten an. Auf der Rückseite des Kartenpakets stehen dann auch die Daten dazu. Zudem kann man heute noch Karen kaufen und die dann beliebig mit falschen Namen anbieten. Vielleicht könnte man den Anruf orten bzw in welchen Zellen er eingeloggt war zum Zeitpunkt des Anrufes.

E_M schrieb:Ich finde es klingt nach Deutschem mit Migrationshintergrund.

Für ich auch und ich bin Berlinerin.

E_M schrieb:Hm, wie ernst man den Anruf nehmen kann? Bin mir da nicht so sicher, ob sich da nicht jemand einen Scherz erlaubt hat? Aber im Hintergrund ist zumindest kein Gekicher von anderen zu hören oder so...

Für mich ist das kein ernst gemeinter Anruf und auch kein Scherzanruf

ich denke, dass der Anrufer nichts weiss, sich aber wichtig machen will.
Wenn es so sein sollte, gibt es keinen Grund, zu kichern. Dann benimmt sich ein Anrufer seriös. Er möchte ja ernst genommen werden.

]Auch Vesna Krüger stellt sich viele Fragen: „Was will der? Will der meine Nerven zerreißen? Will der mich kaputtmachen?” Sie glaubt, der Anrufer kennt die Familie. Weil der Hinweis ohne Anlass kam. Der letzte Bericht über das Verschwinden des Mädchens lag da schon Jahre zurück. „Vielleicht kennt er Gina. Vielleicht weiß er, wo sie ist”, hofft Vesna Krüger. Ihre Tochter wäre heute schon 26 Jahre alt.

https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/mutter-der-vermissten-georgine-will-der-mich-kaputtmachen

Dieser Bericht ist gerade eben erschienen.
Dort kommt die Mutter zu Sprache und vermutet, dass der Anrufer die Familie kennt.

Sie hat eines erwähnt, was auch mir schon in den Sinn gekommen ist.
Es gab keinen nachvollziehbaren Anlass für den Anruf.
Wenn am Tag zuvor eine Berichterstattung über Georgine im Fernsehen gekommen wäre, dann wäre es ziemlich klar, warum der Anruf an dem Tag getätigt wurde.
Aber in den Tagen und Wochen kam keine nichts über Georgine im Fernsehen, meines Wissens.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum gerade am 31.03.2018 sich jemand dazu entschloßen hat, diesen Anruf zu tätigen.

1988 schrieb:Aber in den Tagen und Wochen kam keine nichts über Georgine im Fernsehen, meines Wissens.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum gerade am 31.03.2018 sich jemand dazu entschloßen hat, diesen Anruf zu tätigen.

Naja, falls derjenige wirklich einen Bezug zu Georgines Verschwinden hat...ein möglicherweise schlechtes Gewissen kennt keinen "richtigen" Zeitpunkt.
Ich gehe schon von der Ernsthaftigkeit des Anrufers aus.
Wäre es wirklich nur ein Scherz gewesen, so hätte er sich doch einen Tag später gemeldet, der 01. April, der Tag der Scherze.

Anhand der Stimme habe ich auch nicht den Eindruck, dass es scherzhaft gemeint ist. Man hört doch, oder ich höre, Aufregung heraus und allein der Nachdruck, mit dem auf Georgine hingewiesen wird scheint mir doch authentisch.

Ich würde es auch nicht aufgrund des Alters ausschließen, dass der Anrufer zu einem möglichen "Täterkreis" gehört. Wenn er in Georgines Alter ist, war er damals auch um die 14/15.
Es sind schon weitaus Jüngere straffällig geworden.
Im besten Fall ist es hier 'nur' ein Mitwisser, was schon schlimm genug wäre, oder jemand, der irgendwo die Informationen über Georgines Verbleibt aufgeschnappt hat, durch wen auch immer.

Es muss aber einen Grund geben, warum er sich anonym bei der Polizei meldet. Jeder, der wirklich ernsthaft und ohne schlechtes Gewissen an der Aufklärung eines (möglichen) Verbrechens interessiert ist, meldet sich doch entweder mit Namen oder wird persönlich vorstellig.

1988 schrieb:Aber in den Tagen und Wochen kam keine nichts über Georgine im Fernsehen, meines Wissens.
Da stellt sich natürlich die Frage, warum gerade am 31.03.2018 sich jemand dazu entschloßen hat, diesen Anruf zu tätigen.

Wenn es sich bei dem Anrufer um einen Mitwisser gehandelt hat, dann hatte er vielleicht Streit mit dem Täter und hat sich deshalb dazu entschieden bei der Polizei anzurufen

CaiaLia schrieb:Wäre es wirklich nur ein Scherz gewesen, so hätte er sich doch einen Tag später gemeldet, der 01. April, der Tag der Scherze.

Ach natürlich. Die Scherzkekse arbeiten alle am 01. April und sonst nie....

frauZimt schrieb: Eossoe schrieb:
Wäre es wirklich nur ein Scherz gewesen, so hätte er sich doch einen Tag später gemeldet, der 01. April, der Tag der Scherze.

Ach natürlich. Die Scherzkekse arbeiten alle am 01. April und sonst nie....

Meine Güte...natürlich nicht. Fehlt ja nur noch der Facepalm-Smiley für meine Dummheit, nicht wahr?

Natürlich kann es ein Scherz gewesen sein, natürlich kann sich ein Scherzkeks auch am 31.03. melden. Doch warum sollte er? Warum sollte er mit einem möglichen Verbrechen Scherze machen, vor allem zu einer Zeit, in der Georgine bereits seit Jahren aus den Medien verschwunden war?

Ich würde den Anrufer anhand seiner Sprache und Stimme auch ähnlich wie hier schon genannt einordnen:
- Berliner
- relativ jung 17-30 Jahre
- möglicherweise Migrationshintergrund in Richtung Herkunftssprache türkisch, arabisch
- eher nicht Bildungsbürgertum, leichter „Straßenslang“ wie unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in vielen sozial schlechter gestellten Gegenden mit hohem Anteil an Berlinern mit Migrationshintergrund verbreitet (z.B. Neukölln, Kreuzberg, Schöneberg, Wedding, Moabit)

Für mich hört sich der Anruf subjektiv auch nicht unbedingt nach einem Fake in der Altersgruppe an, zumindest sehe ich folgende Anzeichen:
- Anrufer scheint alleine zu sein, kein unterdrücktes Lachen, etc. auch nicht im Hintergrund von anderen Leuten
- sehr ernsthaftes Auftreten, leichte Nervosität, Unsicherheit in der Stimme
- keine Überbetonung, keine verstellte Stimme beim Sprechen

Wenn man sich die Straßenverbindung Moabit (Ort des Verschwindens) und Brieselang (Hinweis des Anrufer) anschaut, dann erscheint es für mich zumindest nicht unlogisch, da hier eine sehr gute Erreichbarkeit mit dem Auto besteht und man primär grob nur einem Straßenverlauf folgen muss.

Irgendwie tendiere ich auch in die Richtung, was der Anrufer - so er denn real sei - untermauern könnte, dass es eher einen Vorfall in der Interaktion mit gleichaltrigen (Bekannten?) gegeben haben könnte - Eskalation, Unfall, Fahrlässigkeit.....

CaiaLia schrieb:Meine Güte...natürlich nicht. Fehlt ja nur noch der Facepalm-Smiley für meine Dummheit, nicht wahr?

Natürlich kann es ein Scherz gewesen sein, natürlich kann sich ein Scherzkeks auch am 31.03. melden. Doch warum sollte er? Warum sollte er mit einem möglichen Verbrechen Scherze machen, vor allem zu einer Zeit, in der Georgine bereits seit Jahren aus den Medien verschwunden war?

Es könnte sich auch um einen Wichtigtuer handeln, der seinen Anruf gar nicht lustig findet.
Mich macht stutzig, dass er so oft fragt, ob der Polizist am anderen Ende was zum Mitschreiben hat. Dabei weiss doch jeder Trottel, dass Gespräche mitgeschnitten werden.
Das ist heute ja weiss Gott kein Hexenwerk mehr.

Mir kommt es so vor, als wollte er die Spannung hochkitzeln: Haben Sie was zu schreiben? Schreiben Sie mit etc.
Dann bricht das Gespräch ab, er ruft wieder an.
Das ist dramaturgisch nicht schlecht gemacht.

Der Anrufer fand das vielleicht selber aufregend, genoss, dass er von der Polizei ernst genommen wird.
An einen Scherz und, dass er sich heimlich einen abkicherte glaube ich nicht.

Was ich mir außerdem vorstellen kann ist, dass er Georgina vielleicht von der Schule gekannt hat, aber nichts über ihr Verschwinden weiss.
Ihm ist der Name ein Begriff, er kannte sie vielleicht vom Sehen. Einen Bezug zwischen ihm und ihr (ihrer) Familie könnte es durchaus geben.

Otfrid schrieb:Für mich hört sich der Anruf subjektiv auch nicht unbedingt nach einem Fake in der Altersgruppe an, zumindest sehe ich folgende Anzeichen:
- Anrufer scheint alleine zu sein, kein unterdrücktes Lachen, etc. auch nicht im Hintergrund von anderen Leuten
- sehr ernsthaftes Auftreten, leichte Nervosität, Unsicherheit in der Stimme
- keine Überbetonung, keine verstellte Stimme beim Sprechen

Ich ergänze mal um den Punkt:
- er ruft nochmal an, nachdem das Gespräch unterbrochen wurde.

frauZimt schrieb:Dann bricht das Gespräch ab, er ruft wieder an.
Das ist dramaturgisch nicht schlecht gemacht.

Wie , weshalb und durch wen das Gespräch unterbrochen wurde, wissen wir doch gar nicht.


Und " jeder Trottel" kann weder sichergehen,noch muss er zwingend wissen, dass Gespräche mitgeschnitten werden.
Wenn Du zB. bei uns auf der örtlichen Dienststelle über die Direkt - anstatt über die Notrufnummer anrufst, wird gar nichts aufgezeichnet und - taraaa - man wird darauf hingewiesen " Moment, das muss ich mir jetzt aufschreiben " Auch um das Buchstabieren von Namen wird durchaus gebeten .

Otfrid schrieb:eher nicht Bildungsbürgertum,

Genau das würde ich nun gar nicht sagen. Eine Allerweltsstimme ja, auch einen leicht ausländischen Dialekt, aber von der Wortwahl her schon mit Bildung. Er sagt wortwörtlich: "....was Sie sich bitte aufschreiben möchten." Viele andere würden das nicht so sagen.
Das spricht für mich für eine gehobenere Umgangsform.

Er ist ausgesprochen höflich und freundlich.

Also für mich ist das eventuell ein Ausländer, der aber hier geboren, hier aufgewachsen ist und hier die Schule besucht hat.

Was ich mich frage wieso sagt der Anrufer nicht einfach wer der Täter ist oder von wem er die Info bekommen hat.
Dann könnte die Polizei zu der Person hinfahren und ihn befragen.

BigMäc schrieb:anstatt über die Notrufnummer anrufst, wird gar nichts aufgezeichnet und - taraaa - man wird darauf hingewiesen " Moment, das muss ich mir jetzt aufschreiben " Auch um das Buchstabieren von Namen wird durchaus gebeten .

Eben, dann wird man gebeten langsam und deutlich zu sprechen, da mitnotiert wird

Ich gebe nur meinen Eindruck dieser Audioaufzeichung wieder.
Es wäre schön, wenn Georgines Leiche (ich glaube nicht, dass sie noch lebt), endlich geborgen werden könnte.
Und wenn der oder die Täter gefasst würden, wäre es noch besser.

Mir ist vor allem wichtig einzuwerfen, dass es zwischen einem ernsthaften Anrufer und einem "Witzbold" noch eine andere Kategorie gibt: Leute, die sich wichtig machen wollen. Die kichern nicht. Die finden das selber nicht lustig. Die entzücken sich einfach an der Aufmerksamkeit, die sie bekommen und vielleicht auch an einer sinnlosen Suchaktion, die sie losgetreten haben.
Und ich vermute, dieser Herr wollte sich nur wichtig machen.

Aber wer weiss? Vielleicht hat er ja wirklich etwas aufgeschnappt.

jane.marple schrieb:Also für mich ist das eventuell ein Ausländer, der aber hier geboren, hier aufgewachsen ist und hier die Schule besucht hat.

@jane.marple
Das verstehe ich gerade nicht. Ein Ausländer, der hier geboren ist...?

@frauZimt
Ok. Dann politisch korrekt: Ein ausländischer Bürger mit Migrationshintergrund. So besser? Es gibt Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind, die aber ihre ausländische Staatsangehörigkeit noch haben. Ist aber auch nicht wichtig, welche Nationalität er jetzt wirklich hat.

Sillyrama schrieb:In einem Filmbeitrag hat ein Lehrer etwas in der Richtung gesagt. Ich musste da auch dran denken. Aber man sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen.

Findest du den Filmbeitrag noch? Ich habe ihn schon bei YouTube gesucht, aber irgendwie nicht gefunden. Ich wollte es mir noch einmal ansehen.

Aber natürlich hast du recht damit, dass man keine voreiligen Schlüsse ziehen sollte.

Da ist mein Problem. Ich halte den Anrufer für wesentlich jünger; unter 25 auf jeden Fall.
Aber vielleicht hat er auch nur eine junge Stimme.
Für mich spricht der Mann sehr geflissentlich

VoodooMissy schrieb:Aber wie schon @Lienliu erwähnt hat, bin ich auch der Meinung, dass der Mann einen südländischen Akzent hat.
Die Jugendsprache hat sich angepasst, da würde ich nicht groß auf südländisch spekulieren, auch wenn es den Hauch hat.
1988 schrieb:

Linda_s schrieb:01.09.2018 um 07:54
@jada

So reden in Berlin die meisten Menschen mit Migrationshintergrund. Mittlerweile hat sich das bereits so vermischt, dass selbst junge Deutsche sich diesen Ghetto-Slang angewöhnt habe

Genau daran habe ich als Berliner auch gedacht.
In Moabit oder einem ähnlichen Bezirk aufgewachsen.
Da spricht man so. Auffallend hochdeutsch der Anrufer, aber der Unterton ist unverkennbar.

Okay, also ich bin selbst Berliner.
Fest steht, und das kann ich mit absolut gutem Gewissen sagen, der Anrufer ist ein Mensch mit Migrationshintergrund. Kein Dialekt, einfach nur das typische berliner "ausländisch". Für mich klingt es nach mehrmaligen Hörens nach arabischer Herkunft. Achtet mal darauf wie er das "G" beim Bustabieren ausspricht.

Wenn das ein Streit unter Schülern war... wie konnte man Georgine nach Brieselang schaffen? Habt ihr da Ideen? Ja, vielleicht großer Bruder und so weiter. Aber das klingt mir doch sehr weit hergeholt. Vor allem, weil die Tat ja dann nicht geplant, sondern eher spontan passiert ist und es sehr selten ist, dass bei spontane Taten so gut wie gar Hinweis eingeht.

Entweder war das ein ältere Täter der schon ein Führerschein besaß oder es war der ältere Bruder vom Täter.
Ob es ein Unfall war oder geplant werden wir erst wissen wenn man die Leiche gefunden hat.