Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Peggy Knobloch

98.147 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Leiche, DNA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Peggy Knobloch

Peggy Knobloch

12.05.2014 um 21:47
@Friar_Tuck

Ich vermute es nicht, halte es aber auch nicht für ausgeschlossen.

Ob S.K. heute noch Angst vor ihm hat, hm . Weisst du, Frauen die Gewalt in einer Beziehung erfahren mussten ( und ich sehe eine vermutete Morddrohung schon als Zeichen für eine Form der Gewalt ), die werden die Angst gegenüber dem Expartner oft nie so komplett los. Insofern könnte das schon sein. Aber ich denke, ich weiss, auf was Du mit Deiner Frage hinaus willst.
Und m.E. würde S.K. heute , hätte sie es damals getan, nichtmehr aus Angst vor Gewalt die von ihm ausgehen könnte Dinge verschweigen.
Schliesslich hat sie ja mit der Weiterleitung der sms nicht nur ihre Angst offen gelegt, sondern damit auch begonnen, die Angstspirale zu durchbrechen.
Und sie könnte sich sicher sein , dass ihr , in dem von Dir angedeuteten Fall, für viele Jahre nichts ( mehr ) durch ihn passieren könnte.
Aber letztendlich sind das natürlich nur meine Gedanken dazu, denn jeder Mensch reagiert als Individdum.

Anzeige
melden

Peggy Knobloch

12.05.2014 um 23:49
Hier noch ein bisschen was, vor den morgigen Plädoyers von BILD.de

http://www.bild.de/news/inland/prozess/alle-wollen-freispruch-fuer-ulvi-kulac-im-peggy-prozess-35929358.bild.html


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 06:29
@ErichE.

Danke Erich.
Nach Lichtenberg, seine Heimatstadt, will K., der geistig behindert ist, einen IQ von 67 hat und kaum lesen und schreiben kann, nicht zurück. Er fühle sich, so berichtet sein Mutter, von der dortigen Jugend „ausgenutzt“.
Das ist macht einen wirklich sprachlos, von Therapieerfolg sehe ich da NICHTS. Sorry, wenn er der Meinung ist ER wurde ausgenutzt kann ich das nachvollziehen, es ist ja der Tenor seiner Betreuerin, aber von einem Therapieerfolg weit weg mMn. Einsicht wäre schon nicht schlecht.
Zitat von gurkentonigurkentoni schrieb:Es gibt insgesamt vier Verdächtige. Neben Ulvi K., der nach Angaben des leitenden Ermittlers weiterhin als tatverdächtig gilt, weil er Motiv und Gelegenheit hatte, Peggy zu töten,
Warum gab es diesen Prozess eigentlich so überstürzt? Eigentlich war es ein Prozess wärend offener Ermittlungen. Hat man sich durch die Medien wirklich zeitlich so unter Druck setzen lassen?


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 08:01
@Frau.N.Zimmer
Für mich als Laie war das keine gleichwertige Hauptverhandlung wie damals, weder zeitlich noch inhaltlich. Konnte es auch wegen drei weiterer Tatverdächtiger offensichtlich nicht sein.
Schlimm wäre, wenn hier nun wirklich ein Täter frei käme.
Solange diese Fragen rund um ihn und die anderen Tatverdächtigen nicht geklärt sind wäre es besser gewesen, keinen Prozess zu führen.
Denn jetzt sind gegen den Einen alle Rechtsmittel ausgeschöpft, es sei denn die Sachlage würde sich drastisch ändern, was nicht in Sicht ist. Und ob es zu einer anderen Anklage kommen wird ist fraglich.

Dass die Medien einen beträchtlichen Anteil haben sieht man meines Erachtens recht gut am Beispiel des Tatrekonstruktionsvideos: während die Prozessbesucher, Richter, Staatsanwaltschaft, Verteidigung, Ermittler etc. damals übereinstimmend den Inhalt als erschütternd, realitätsnah und überzeugend wahrnahmen, wirkte es jetzt nach jahrelangem Schüren von Zweifeln und nach anhaltenden Suggestionsvorwürfen auf die Beteiligten wie eine Theaterinszenierung. Dasselbe Video wird also völlig unterschiedlich wahrgenommen, obwohl sich binnen dieses Jahrzehnts keine moralischen Vorstellungen der Gesellschaft und auch nicht der durchschnittliche Intellekt aller Betrachter geändert haben.

Was mir wirklich wirklich aufstößt ist, dass das Bild in der Öffentlichkeit auch durch Lügen, Halbwahrheiten, Manipulationen, Verharmlosungen, skrupellosen Vorwürfen etc geprägt wurde und wird. Diese gezielten Aktionen unter dem Deckmäntelchen der Wahrheitsfindung sind in meinen Augen widerlich.

Sollte Ulvi K. unschuldig sein bzw berechtigte Zweifel an seiner Schuld bestehen, so ist er freizusprechen und das ist gut so. Das rechtfertigt allerdings nicht die Methoden, mit denen es so weit kam.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 08:56
Zitat von jaskajaska schrieb:Für mich als Laie war das keine gleichwertige Hauptverhandlung wie damals, weder zeitlich noch inhaltlich. Konnte es auch wegen drei weiterer Tatverdächtiger offensichtlich nicht sein.
Der große Unterschied zwischen beiden Verfahren war die Wertung des Geständnisses. Und die andere Wertung hatte eben vieles zur Folge. Das damalige Gericht hat sich die Glaubwürdigkeit der Zeugen anhand einer vorgefassten Meinung gebildet. Dass das damalige Gericht behauptet hat, dass es für Suggestion keinerlei Anhaltspunkte gäbe, macht es insgesamt vollkommen wertlos, weil es eine vollkommen offensichtliche Sache als nicht vorhanden erklärt hat, hat es sein schweres Vorurteil gezeigt. Kröber sprach jetzt nur noch von "echter" Suggestion, die ist aber für falsche Geständnisse überhaupt keine Voraussetzung, er wollte sich da nur raus winden, damit sein damaliges Gutachten nicht gar zu sehr als grob falsch angesehen wird. Von einem Gutachter wäre schon damals zu erwarten gewesen, dem Gericht zu erklären, was er unter "echter" Suggestion versteht, damit sich darüber das Gericht ein Bild machen kann.

Insofern, war das keine gleichwertige Hauptverhandlung, die damalige war durch Vorurteile geprägt.
Zitat von jaskajaska schrieb:Solange diese Fragen rund um ihn und die anderen Tatverdächtigen nicht geklärt sind wäre es besser gewesen, keinen Prozess zu führen.
Das wäre mit einem Rechtsstaat nicht vereinbar. Ein Rechtsstaat ist verpflichtet, Verfahren zügig zu Ende zu bringen.

Welche Fragen um "ihn" sollen noch geklärt werden? Welche Fragen bzgl. Herrn Kulac sehen Sie noch als unbeantwortet bzw. die noch überhaupt beantwortet werden können?

In der Frage, ob Herr Kulac der Täter gewesen ist, wird es keine weiteren Indizien geben. Die vorhanden reichen offensichtlich nicht aus, bzw. sind teilweise entlastend.

Und was sollen die Ermittlungen bzgl. der anderen Tatverdächtigen für diesen Fall bringen? Sollte es später doch einen neuen Schuldspruch geben, ändert das an dem Urteil in keiner Weise etwas. Es würde es nur bestätigen.

Wenn die Ermittlungen eingestellt werden, weil man keinem der Verdächtigen die Tat ausreichend nachweisen kann, so hat das ebenfalls keinen Einfluss auf den Freispruch, er ist dann immer noch nach wie vor berechtigt.

Also warum weiter mit dem Urteil warten?
Was mir wirklich aufstößt ist, dass das Bild in der Öffentlichkeit auch durch Lügen, Halbwahrheiten, Manipulationen, Verharmlosungen, skrupellosen Vorwürfen etc geprägt wurde und wird. Diese gezielten Aktionen unter dem Deckmäntelchen der Wahrheitsfindung sind in meinen Augen widerlich.
Immerhin haben diese zu neuen Ermittlungen geführt und dazu, dass bzgl. Herrn Kulac Recht gesprochen wird. Neue Ermittlungen sollte man begrüßen, vorausgesetzt sie werden mit Bedacht ausgeführt und nicht so unprofessionell, wie wir es leider auch von anderen Fällen kennen (Kammerer u.a.), das sollten auch Sie befürworten und hätte es ohne die BI nicht gegeben. Dass in solchen Fällen über das Ziel hinausgeschossen wird, ist leider sehr häufig nicht vermeidbar und diskreditiert in keiner Weise das eigentliche Ziel.

Und dieses Bild hat jetzt nicht zu dem anderen Urteil geführt, sondern eine erneute Sichtung der vorhanden und vermutlich unter der Beachtung der neueren Erkenntnisse bzgl. falscher Geständnisse geistig Behinderter, die man beispielsweise durch die Fälle Rupp und Pascal sammeln konnte.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Das ist macht einen wirklich sprachlos, von Therapieerfolg sehe ich da NICHTS. Sorry, wenn er der Meinung ist ER wurde ausgenutzt kann ich das nachvollziehen, es ist ja der Tenor seiner Betreuerin, aber von einem Therapieerfolg weit weg mMn. Einsicht wäre schon nicht schlecht.
Hier unterliegen Sie dem gleichen Fehler, der im ersten Verfahren Herrn Kulac zum Verhängnis wurde. Sie versuchen hier aus Bemerkungen hier etwas zu schließen. Wie die Ermittler zugegeben haben, ist Herr Kulac leicht in seine Äußerungen lenkbar, sprich er baut es in seine Äußerungen ein. Was wirklich vorliegt, kann man daraus nicht erkennen. Lassen Sie diese Wertung wirklich von Menschen ausführen, die Herrn Kulac wirklich ausreichend kennen und vom Fach sind. Solche Äußerungen sind aus meiner Sicht dazu nicht geeignet.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 09:53
Im neu aufgerollten Prozess um die seit 13 Jahren spurlos verschwundene Peggy aus Oberfranken hat die Staatsanwaltschaft ihre Mordanklage gegen den geistig Behinderten Ulvi K.
fallen lassen.
http://www.focus.de/regional/bayern/prozesse-anklaeger-und-verteidiger-plaedieren-im-peggy-prozess_id_3838697.html


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 10:14
@Themis
Danke!


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 10:23
@jaska

Ich sehe das wie Du.Und so eine Eile war nun wirklich nicht geboten.


@JosefK1914
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb: Lassen Sie diese Wertung wirklich von Menschen ausführen, die Herrn Kulac wirklich ausreichend kennen und vom Fach sind. Solche Äußerungen sind aus meiner Sicht dazu nicht geeignet.
Dir scheint entgangen zu sein, dass es sich hier um eine Diskussion handelt. Meine persönliche Wertung bleibt doch wohl mir überlassen, der muss sich ja niemand anschließen.
Mir sagt diese Äußerung " ER wurde von den Jugendlichen ausgenutzt" sehr viel. Deine Meinung, denn mehr als eine Meinung ist es auch nicht, bleibt Dir unbelassen.


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 10:42
@Frau.N.Zimmer

Ich habe Ihnen nur eine Denkstütze geben wollen, damit Sie Ihre Ansicht evtl. überdenken können.

Dass Sie hier ein Ansicht haben, ist klar, aber wesentlich ist die Ansicht derjenigen, welche Herrn Kulac betreuen. Meine "Ansicht" ist es eben verfehlt aus solchen Äußerungen wirklich etwas zu schließen, diese Sicht ergibt sich aus dem neuen Gutachten und den Äußerungen der Ermittler.

Zum einen beruht seine Aussage auch schon auf bekannte Tatsachen, das kann man nicht weg diskutieren. Wieweit diese Aussage auch wirklich von ihm kommt, wissen wir nicht. Daher wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, auch das Aussageverhalten von Herrn Kulac zu berücksichtigen.

Da deutlich mehr Ausagen von Herrn Kulac zu einem nicht mehr haltbaren Urteil geführt hatte, was soll man dann aus solchen Aussagen ablesen. Aus meiner Sicht: Solange wir die Hintergründe nicht kennen, nichts.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 10:42
Die Staatsanwaltschaft selbst fordert einen Freispruch ? Sehe ich das richtig, dass sie somit auch weitere Ermittlungen gegen ihn im Prinzip unterbindet?
Wenn Ermittler nun für einen Ermittlungsteil eine Genehmigung bräuchten, dann dürften sie die jetzt doch nicht mehr bekommen, denn die Staatsanwaltschaft kann doch nicht Ermittlungsmassnahmen gegen jemand genehmigen, den sie selbst für unschuldig hält ?


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 10:42
Schönen guten Morgen zusammen,

ich weiß jetzt nicht, ob das hier her gehört, aber da ich nun schon des Öfteren die Aussage las "überlasst das mal den Leuten vom Fach", möchte ich kurz was erzählen über diese Leute "vom Fach".

Vor ein paar Tagen war bei ZDFinfo eine Doku, die hieß Täter ohne Reue. Da kam eine Dame zu Wort, sie war Gefängnis Psychologin. Sie schilderte einen Fall, wo ein verurteilter Täter zu ihrem Klientel gehörte und den sie als geheilt und harmlos einstufte. Sie sagte wortwörtlich: "Ich hätte ihm jederzeit in einem Gutachten bescheinigt, dass er geheilt ist und keine Gefahr mehr von ihm ausgeht"

Nun, eben dieser Mensch packte die Psychologin, hielt ihr ein Messer an den Hals und vergewaltigte sie mehrmals. Stundenlang war sie in seiner Gewalt und sie stand Todesängste aus.

Sie sagte nachher, sie kann gar nicht beschreiben was sie alles dachte und fühlte. Das einzige was ihr noch in Erinnerung blieb war, dass sie dachte: Wie konnte ich mich nur so täuschen? Ich hätte für diesen Mann meine Hand ins Feuer gelegt.

Ich fand es sehr mutig, dass sich die Dame öffentlich geäußert hat und auch dass sie nicht unkenntlich (verpixeltes Gesicht) gemacht wurde. Übrigens hat sie ihren Beruf aufgegeben, da es für sie unmöglich war bzw. ist weiterhin Menschen zu beurteilen. Und sie meinte auch, dass es sicher mehr solcher Psychologen gibt, die auf Lügen oder Schauspielerei solcher Täter rein gefallen sind.

Das zum Thema "Leute vom Fach".

Gruß, Dumas


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 10:49
@Dumas

Das natürlich Leute vom Fach Fehler machen, ist klar, das hat auch der vorliegende Fall deutlich gezeigt.

Aber das bedeutet in keiner Weise, dass der Laie sich darüber ein besseres Urteil bilden kann, das ist mitnichten der Fall.


1x zitiertmelden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 10:49
@JosefK1914
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Da deutlich mehr Ausagen von Herrn Kulac zu einem nicht mehr haltbaren Urteil geführt hatte, was soll man dann aus solchen Aussagen ablesen.
Somit kann er in Zukunft sagen was er möchte. Er könnte sich nach einem Freispruch sogar ( bitte es als Theorie zu betrachten , die nur die Folge verdeutlichen soll ) zurücklehnen und lächelnd sagen , er wäre es doch gewesen:
Im Hinblick auf die Einschätzung der Glaubwürdigkeit dessen was auch immer er sagt, müsste immer am Wahrheitsgehalt gezweifelt und auch künftig keine Äusserung von ihm als Tatsache eingestuft werden.


2x zitiertmelden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 10:54
Zitat von BigMäcBigMäc schrieb:Somit kann er in Zukunft sagen was er möchte. Er könnte sich nach einem Freispruch sogar ( bitte es als Theorie zu betrachten , die nur die Folge verdeutlichen soll ) zurücklehnen und lächelnd sagen , er wäre es doch gewesen:
Im Hinblick auf die Einschätzung der Glaubwürdigkeit dessen was auch immer er sagt, müsste immer am Wahrheitsgehalt gezweifelt und auch künftig keine Äusserung von ihm als Tatsache eingestuft werden.
So habe ich Josefs Ausführung auch verstanden, konnte es nur nicht so gut in Worte packen wie Du :)

Gruß, Dumas


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 11:00
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Aber das bedeutet in keiner Weise, dass der Laie sich darüber ein besseres Urteil bilden kann, das ist mitnichten der Fal
Hm, sehe ich nicht so. Es gibt bestimmt einige Laien, die kein Brett vorm Kopf haben und das anders und objektiver sehen. Also die haben nicht das Psychologiestudium im Kopf und gehen nach bestimmten Richtlinien vor, sondern der Blickwinkel ist weiter und vielfältiger. Also ich meine nicht alle Laien, aber daß GAR KEIN Laie dazu in der Lage wär, seh ich so nicht.

Also ist nur meine persönliche Meinung.

Gruß, Dumas


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 11:12
@Themis
Grundlage einer solchen Beurteilung ist eine umfangreiche Befragung und der Betrachtung der aktuellen Dinge (Verhalten etc.)

Dazu hat der Laie keinerlei Zugang. Also womit will er seine Ansicht dann ausreichend begründen?

Es gibt einfachere Dinge, über die sich schon ein Laie ein Bild machen kann wie im vorliegefen Fall der Frage der Suggestion.

Aber das sind im Gegensatz zu einer solchen Frage (noch gefährlich) Peanuts.


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 11:13
zu den heutigen Plädoyers - Liveblog BR
Heute stehen die Plädoyers im Mordfall Peggy Knobloch an. Die Stoßrichtung ist klar, das Verfahren steuert auf einen Freispruch zu, allein der Inhalt der Plädoyers könnte noch für Überraschungen sorgen. Dass Ulvi Kulacs Verteidiger darauf dringen wird, dass sein Mandant die Tat nicht begangen haben kann, scheint so gut wie sicher. Dagegen wird es sich die Staatsanwaltschaft wohl nicht so einfach machen. Unklar ist, ob auch die Rechtsanwältin von Peggys Mutter ein Plädoyer halten wird. Als Vertreterin der Nebenklage hätte sie das Recht dazu. Dass nach der Mittagspause noch weiter plädiert wird, ist eher unwahrscheinlich. Verhandlungsbeginn ist wieder um 8.30 Uhr.

Ein Freispruch für den wegen Mordes an der neunjährigen Peggy verurteilten Ulvi Kulac wird immer wahrscheinlicher. Im Wiederaufnahmeverfahren vor dem Landgericht Bayreuth hat die Staatsanwaltschaft einen Freispruch für den geistig behinderten Mann gefordert. Es ist aus Sicht der Staatsanwältin Sandra Staade ein Freispruch aus Mangeln an Beweisen.

Weiteres zum Schlusswort der Staatsanwaltschaft: In ihrem gut 20-minütigen Plädoyer hat die Anklage die Zweifel an der Unschuld Ulvi Kulacs in den Mittelpunkt gestellt. Die Ermittler wollen die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen, sie hätten sich mit dem geistig Minderbegabten auf den erstbesten Verdächtigen konzentriert.

"Fakt ist, dass der Angeklagte vor kleinen Jungen onanierte", führt die Staatsanwältin aus. "Fakt ist auch, dass es dabei nicht blieb. Er manipulierte an Kindern. Zur Durchsetzung seiner Ziele wendete er auch Gewalt an."

"Es geht um die Würde der Opfer", stellt die Staatsanwältin fest. "Es ist für ein kleines Kind völlig irrelevant, ob der Angeklagte geistig zurückgeblieben ist oder nicht." Kulac sei wiederholt durch sexuellen Missbrauch aufgefallen, womit er zumindest auch ein plausibles Motiv für den Mord an Peggy habe.

Die Staatsanwältin beruft sich auf das Gutachten von Prof. Kröber, der Ulvi Kulac untersucht hat. Demnach sei die Wahrscheinlichkeit, dass Kulac die Tat begangen habe, höher als die, dass er unschuldig ist.

Aber die Staatsanwaltschaft muss auch zugeben, dass es keine Beweise dafür gibt, dass Ulvi Kulac die damals neunjährige Peggy ermordet hat: "Wir haben keine Spuren, wir haben keinen Tatort, wir haben keine Leiche. "

Zwar gebe es Zweifel an der Unschuld Kulacs und die Erfahrung zeige, dass verschwundene Kinder oft zuvor Opfer von sexuellem Missbrauch geworden sind. Das passe zu den Gewohnheiten Kulacs, der öfter vor Kindern onaniert und diese missbraucht habe.

Trotzdem ist auch die Anklagebehörde nicht restlos davon überzeugt, dass Ulvi Kulac Peggy ermordet hat, und plädiert auf Freispruch.

Susanne Knoblochs Anwältin Ramona Hoyer hat ein Statement vorbereitet, das sie vom Blatt abliest. In hoher Geschwindigkeit schildert sie die Vorwürfe gegen ihre Mandantin, wonach Peggys Mutter in das Verschwinden ihrer Tochter verwickelt sei. Gerade in den sozialen Medien werde Susanne Knobloch verunglimpft und zumindest einer Mittäterschaft bezichtigt. Dabei habe Susanne Knobloch das Schlimmste erlebt, was Eltern durchmachen können. Die Anwältin äußert die Hoffnung, dass der Abschluss des Strafverfahrens gegen Ulvi Kulac nicht auch das Ende der Ermittlungen bedeutet. Auf eine konkrete Forderung verzichtet Rechtsanwältin Hoyer.

Nun schlägt zum letzten Mal in diesem Wiederaufnahmeverfahren die Stunde von Kulacs Verteidiger Michael Euler. Äußerst detailliert zitiert er aus dem Schuldspruch des Landgerichts Hof vom 30. April 2004. Er schildert die Vorwürfe noch einmal und bemüht sich um eine Persönlichkeitsanalyse Kulacs. Inzwischen habe dieser gelernt, dass Geschlechtsverkehr mit Kindern verboten ist. In der Klinik sei er gefördert worden und habe Entwicklungsfortschritte gemacht, so Euler.

Der Rechtsanwalt holt noch einmal zum großen Rundumschlag aus und stellt den Fall erneut ausführlich dar. Dabei verzettelt er sich in den Schilderungen einzelner Zeugen, anstatt sich auf die Tatsachen zu konzentrieren, die seinen Mandanten zweifelsfrei entlasten. Offenbar will er einen Freispruch "erster Klasse" erreichen, also wegen erwiesener Unschuld: "Es gibt eine ganze Reihe von Beweisen, die belegen, dass Herr Kulac nicht der Mörder von Peggy Knobloch sein kann."

Bemerkenswert: Euler plädiert nicht etwa in Richtung Gericht. Stattdessen hat er sich den Zuhörern im Saal zugewandt.

Euler zitiert so gut wie alle Prozessbeteiligten, angefangen von den Kinderzeugen über die Ermittler und die Eltern des Angeklagten. Es scheint, als wolle er die Beweisaufnahme ein zweites Mal durchführen. Nicht alle im Saal folgen seinen Ausführungen so aufmerksam wie das Gericht.

Dann, nach 70 Minuten, kommt Euler zum Kern seines Plädoyers: "Das Geständnis meines Mandanten ist durch Zeugenaussagen vollständig widerlegt." Auch den sexuellen Missbrauch Peggys habe es laut Euler nicht gegeben. Schließlich beantragt er dann, seinen Mandanten freizusprechen.

Um 10.40 Uhr soll die Verhandlung fortgesetzt werden.

Ulvi Kulacs zweiter Verteidiger Jan Astheimer erinnert noch einmal an die Aussagen der sogenannten Kinderzeugen, die Peggy noch nach ihrem Verschwinden gesehen haben wollen. Dass sich einige von ihnen heute nicht mehr genau an ihre Erlebnisse vom Mai 2001 erinnern, scheint für ihn irrelevant, stattdessen bezieht er sich auf die Ermittlungsakten. Er verweist auf die "kriminaltechnologische Aussageanalyse", wonach bei Kindern die ersten Schilderungen am nähesten an der Wahrheit lägen. Erst durch häufiges Nachfragen entstünden Unstimmigkeiten und Erinnerungslücken, so Astheimer.

Für Astheimer "steht fest, dass Ulvi Kulac Peggy nicht umgebracht haben kann." Auch er beantragt einen Freispruch.

Das letzte Wort hat Ulvi Kulac. "Ich hab' die Peggy nicht umgebracht und mein Wunsch ist, dass sie noch lebend gefunden wird", sagt Kulac mit heißerer Stimme. "Damit soll es jetzt gut sein."

Schluss für heute.
Das Urteil soll morgen um 10 Uhr verkündet werden



5x zitiert4x verlinktmelden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 11:30
Heute stehen die Plädoyers im Mordfall Peggy Knobloch an. Die Stoßrichtung ist klar, das Verfahren steuert auf einen Freispruch zu, allein der Inhalt der Plädoyers könnte noch für Überraschungen sorgen. Dass Ulvi Kulacs Verteidiger darauf dringen wird, dass sein Mandant die Tat nicht begangen haben kann, scheint so gut wie sicher. Dagegen wird es sich die Staatsanwaltschaft wohl nicht so einfach machen. Unklar ist, ob auch die Rechtsanwältin von Peggys Mutter ein Plädoyer halten wird. Als Vertreterin der Nebenklage hätte sie das Recht dazu. Dass nach der Mittagspause noch weiter plädiert wird, ist eher unwahrscheinlich. Verhandlungsbeginn ist wieder um 8.30 Uhr.

...usw.
Danke fürs Einstellen :)

Da sind ja wieder einige Sätze, wo ich nur den Kopf schüttel, aber es wurde hier ja schon ausreichend darüber diskutiert. Deswegen greife ich jetzt keine Passagen des Berichts auf.

Gruß, Dumas


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 11:37
@JosefK1914

Hast Du meine an Dich gerichteten Beitrag überlesen ? Ich hoffe noch immer auf eine Antwort.


melden

Peggy Knobloch

13.05.2014 um 12:00
"Ein mit hoher Wahrscheinlichkeit richtiges, aber nicht ausschließbar falsches Urteil kann nicht Grundlage für eine Verurteilung sein", betonte die Staatsanwältin ((Staade)).
dem kann ich mich vorbehaltlos anschließen.

weiter lesen: http://web.de/magazine/nachrichten/panorama/18929580-anklaeger-verteidiger-halten-plaedoyers-peggy-prozess.html#.A1000145 (Archiv-Version vom 14.05.2014)

um es kurz zu machen: STAin Staade und RAin Hoyer haben einen guten Auftritt absolviert.
Bin gespannt auf die morgige Urteilsbegründung.
Zitat von RedjuneRedjune schrieb:Bemerkenswert: Euler plädiert nicht etwa in Richtung Gericht. Stattdessen hat er sich den Zuhörern im Saal zugewandt.
wer's braucht...entspricht nicht meinem Geschmack und den Gepflogenheiten vor einem Landgericht allemal nicht. Am Inhalt ändert es nichts.


Anzeige

melden