Peggy Knobloch

lawine schrieb:verstehe ich dich richtig, dass du annimmst, Peggy wurde zum Zweck der sexuellen Ausbeutung verschleppt?

Der Fundort war nicht der Tatort.
Zumindest behalte ich die Option, dass Peggy nicht sofort getötet wurde mal im Hinterstübchen. Weil ich recht sicher bin, dass es auch in Deutschland mittlerwile eine gut vernetzte Klientel gibt, die sich am ertragreichen Geschäft mit Kindern beteiligen. Ist aber eben auch nur Spekulation, wie so vieles in diesem Fall.

emz schrieb:Um die Frage auszuweiten, warum findet der NSU-Prozess in München statt? Auch da habe ich keine Erklärung.

Weil solche Fälle ( terroristischer Hintergrund ) immer vor dem Oberlandesgericht verhandelt werden und Zwickau keines hat. Zudem kommt es auch darauf an wo die entsprechenden Taten verübt wurden und der überwiegende Teil der Ermittlungen statt fand.

@nodoc

nodoc schrieb:Weil solche Fälle ( terroristischer Hintergrund ) immer vor dem Oberlandesgericht verhandelt werden und Zwickau keines hat. Zudem kommt es auch darauf an wo die entsprechenden Taten verübt wurden und der überwiegende Teil der Ermittlungen statt fand.

Nicht ganz.

Prozessrahmen
Gerichtsstand und Standort des Gerichtssaals
Der Gerichtsstand befindet sich in München. Fünf der Morde des NSU wurden in Bayern verübt und das Oberlandesgericht München ist das einzige des Bundeslandes, das über einen Staatsschutzsenat verfügt.[7]

Quelle:Wikipedia: NSU-Prozess

@der_wicht

Möglich, vielleicht, wer weiß. Die Gefährlichkeitsprognose fiel dennoch nicht äußerst wohlwollend aus, nach Aufhebung des Urteiles. Wenn man bedenkt, dass es etliche Missbräuche gab, wohl nicht ohne Grund. Mir ging es allein um die Richtigstellung, er hätte ganz unschuldig, wegen Mordes an Peggy in der Psychiatrie eingesessen und das ist, ich wiederhole mich, schlichtweg falsch.

Ausreichend "wohlwollend", dass er aus der Psychatrie in eine WG entlassen wurde. Ich persönlich halte den Begriff "wohlwollend" bei Gutachten für verfehlt. Das deutet eben eher auf eine positive Voreingenommenheit hin und damit auf einen Subjektivität, ist hier aber OT.

Hier wurde jedoch behauptet, dass der Aufenthalt in der Psychatrie nichts mit dem Mord zu tun hatte. Den Aufenthalt nur auf die Einweisung zu beschränken, ist schlicht und einfach falsch. Daher musste ich wiederum hier richtig stellen, dass der Aufenthalt sehr wohl etwas mit dem Fehlurteil zu tun hatte, wäre er nicht freigesprochen worden, säße er immer noch in der Psychatrie. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre er - ohne das Fehlurteil - schon deutlich früher in eine WG entlassen worden.

Für mich ist es eben auch wesentlich, ob jemand sagen wir mal 7 Jahre in der forensischen Psychatrie einsitzt, oder weitere 7 Jahre, weil seinen Gefährlichkeit durch die Verurteilung falsch eingeschätzt wurde.

Ich denke darum ging es auch ursprünglich dem Schreiber, der hier den Pychatrieaufenthalt thematisierte.

@nodoc

nodoc schrieb:Zumindest behalte ich die Option, dass Peggy nicht sofort getötet wurde mal im Hinterstübchen. Weil ich recht sicher bin, dass es auch in Deutschland mittlerwile eine gut vernetzte Klientel gibt, die sich am ertragreichen Geschäft mit Kindern beteiligen.

Das mag es durchaus geben, dieses Netzwerk.
Aber vielleicht sollte man sich diese Verbindung zu Peggy noch ein wenig aufheben, bis es hierfür Anzeichen gibt, die diese Vermutung ein wenig erhärten. Man bewegt sich ansonsten allzu sehr auf der Schiene der BI.

@SCMP77

SCMP77 schrieb:Daher musste ich wiederum hier richtig stellen, dass der Aufenthalt sehr wohl etwas mit dem Fehlurteil zu tun hatte, wäre er nicht freigesprochen worden, säße er immer noch in der Psychatrie. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre er - ohne das Fehlurteil - schon deutlich früher in eine WG entlassen worden.

Du musst das gar nicht richtig stellen. Das ist Deine Vermutung nicht mehr und nicht weniger. Darüber erübrigt sich jede Diskussion.

@Frau.N.Zimmer
Genaso wie es eine Vermutung ist, dass sein Aufenthalt - wobei ich naturgemäß die Länge mit einbeziehe - nichts mit dem Mord zu tun hatte. Also brauchen wir auch das hier nicht zu diskutieren.

Fest steht, dass im Gutachten steht, dass der Wegfall des Mordvorwurfs zu einer besseren Gefährlichkeitsprognose führt (das ist nunmal ein Fakt) und das ausschlaggebend für die Entlassung war.

@SCMP77

SCMP77 schrieb:Genaso wie es eine Vermutung ist, dass sein Aufenthalt - wobei ich naturgemäß die Länge mit einbeziehe -

Unsinn, und das weisst Du auch :) . Dann kämen ja nur Kinderschänder, die auch gemordet haben in die forensische Psychiatrie.

U.K. ´s Einweisung war, aus guten Gründen, längst veranlasst als man ihn mit Peggy in Verbindung brachte, angeleiert auch von U.K.´s Mutter. Und wir wollen der Frau doch nicht unterstellen, dass sie einen möglichen Zusammenhang mit Peggy ahnte.

@Frau.N.Zimmer
Natürlich ist das kein Unsinn, Du vergisst die Anwendung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes, der vor einem Jahr zur Entlassung geführt hat.

Die vereinfachst schon wieder, es geht nicht um die Einweisung selber sondern auch um die Länge.

@Frau.N.Zimmer

Da hat er Recht, der @SCMP77

SCMP77 schrieb:
Du vergisstt die Anwendung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes.

Rausgekommen ist er, obwohl das Gutachten durchaus immer noch eine Gefährlichkeit feststellte, einzig wegen der Verhältnismäßigkeit.

SCMP77 schrieb:Die vereinfachst schon wieder, es geht nicht um die Einweisung selber sondern auch um die Länge.

Mir ging es nur darum, wie dreist Du Deine Vermutungen als "richtig stellen" verkaufst.
Der Rest des Themas langweilt mich. :)

@nodoc

Du schriebst, auf den Stern Bericht Bezug nehmend, man dürfe nicht vergessen , in welchem Umfeld Peggy aufwachsen musste.
Wäre der Bericht inhaltlich korrekt, würde ich Dir zustimmen, aber das ist er eben nicht.Im Gegenteil, er zeichnet sich nur durch eins aus : Grottenschlechte, effekthaschende Recherche.
Vorweg , Peggy wuchs in dem gleichen Umfeld auf, wie zog andere Kinder aus L. auch !
Sie musste auch nicht oft alleine durch die Strassen streunen, wenn ihre Eltern arbeiten waren, denn im Normalfall wurde sie dann betreut und war somit nicht mehr oder weniger in L. unterwegs, als andere Kinder.
In dem angesprochenen Gasthaus ( Sonne ) soll ermittelt worden sein, es hätte sich dort eine Clique zum Austausch von KiPos getroffen.Das ist völliger Humbug ! Um die Sonne ranken sich Gerüchte , aber eben nicht mehr. Dieses angebliche Ermittlungsergebnis entspringt der recherchefaulen Phantasie des Autors !
Der angeblich häufig zu Besuch gewesene H.E , der Jahre nach dem Verschwinden von Peggy wegen sex. Missbrauchs seiner Tochter verurteilt wurde , war zu dem Zeitpunkt , als er seine Nichte ( das andere Mädchen ) missbrauchte, 16 Jahre alt und eben nicht oft, sondern nur zu besonderen Gelegenheiten wie zB Familienfesten oder auch mal in den Ferien in L. zu Besuch.
Auf dem Computer seines Bruders, der über Peggy wohnte ( schon das " über" ist nicht korrekt ) wurden keine KiPos gefunden, diese Behauptung ist eine glatte Verleumdung, deren Ursprung bekannt , aber eben gelogen ist.
Der später verurteilte Nachbar R.E. hat Peggy wahrscheinlich gekannt, aber er gehörte wohl nicht zu Peggys direktem Umfeld.
Bezeichnender Weise hat der Schreiberling genau die Person nicht erwähnt , die tatsächlich und offensichtlich immer wieder durch Missbräuche an Kindern in L. auffiel, nämlich U K. .
Verstehe mich bitte nicht falsch, jeder Einzelne, der Kinder missbraucht ( und das sind eben nicht zwangsläufig Pädophilie ) ist einer zu viel , darüber gibt es gar keine Diskussion. Aber, es ist auch dann schon schlimm genug , wenn einige Pressevertreter nicht auch noch Dinge dazurrfinden und verdrehen und daraus eine " Bündelung" basteln um einen " Horroreffekt zu bewirken.
Um etwas wirklich objektiv sehen zu können, muss man , gerade bei so einem sensiblen Thema, extrem pingelig hinsehen um Fakten einordnen zu können , denn nur aus Fakten kann man ein reales Bild gewinnen.
Ich bin sicher, es lässt sich für jedes Kind in nahezu jedem Ort ein ähnliches " Aufwachsen müssen" konstruieren, würde und könnte man hinter alle Gardinen sehen können. L. ist da sicher keine Ausnahme und auch nicht wirklich hervorstechend, streicht man mal alle " journalistischen Freiheiten" und differenziert dann bei dem , was übrig bleibt.

BigMäc schrieb: streicht man mal alle " journalistischen Freiheiten" und differenziert dann bei dem , was übrig bleibt.

Jetzt hör aber auf. Das brächte ja zig Journalisten ans Hungertuch. Wer will denn die Wahrheit lesen? Niemand will lesen: Oh, das war ja fast wie bei uns daheim, meiner Schwester, meiner Freundin... Einfache Gemüter müssen jemanden haben, auf den sie herabblicken können :)

Nun gibt es diese " Talk-Shows" im Nachmittagsprogramm nicht mehr. Was bleibt denn noch um sich selbst zu erhöhen? Richtig. Steinalte Schmuddelberichte :)

@Frau.N.Zimmer
So, ist es noch genauer.
Hatte nur kurz zusammen gefasst, was ich noch darüber wusste. ;)

emz schrieb:Das mag es durchaus geben, dieses Netzwerk.
Aber vielleicht sollte man sich diese Verbindung zu Peggy noch ein wenig aufheben, bis es hierfür Anzeichen gibt, die diese Vermutung ein wenig erhärten. Man bewegt sich ansonsten allzu sehr auf der Schiene der BI.

Ja, warten wir ab was noch weiter ermittelt wird. Bisher bewegt man sich in diesem Fall eher auf sehr dünnem Eis.
Ob Beate Zschäpe sich dazu äußern wird, sollte sich der DNA Abgleich als richtig erweisen, bezweifele ich.

...was bedeutet BI? Steh da gerade auf dem Schlauch.

Vor zwei Jahren hatte ich hier mal über eine Verbindung im Fall Peggy zur "Rechten Szene" nachgedacht und diesen Artikel eingestellt.
Ich hoffe, dass die neue Spur den Durchbruch zur Aufklärung bringen wird.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/npd-spitzenkandidat-wieschke-stand-unter-missbrauchsverdacht-a-990254.html

@Frau.N.Zimmer

Wahre Worte , gelassen ausgesprochen !
Was zählen da schon die Menschen und ihre Familien, die das aushalten müssen. man kennt sie ja nicht , muss sich nicht damit auseinander setzen, wie es ihnen dabei geht .
Wie sang Reinhard Mey einst so treffend " Was in der Zeitung steht' .

nodoc schrieb:...was bedeutet BI?

Das wüsste ich auch gern. Zu B und I fällt mir schon was ein, das passen könnte. Ich schreib es lieber nicht :D

Sie, die BI, meint aber sie wären eine Bürger-Initiative :)

@BigMäc

Nein, ich nehme dir diese Kritik durchaus nicht übel. Sehe es selber ähnlich und muss auch versuchen zu differenzieren. Auch wenn es mir in diesem Fall manchmal sehr schwer fällt.

Ich greife jetzt mal nur einen Punkt raus.

BigMäc schrieb:Sie musste auch nicht oft alleine durch die Strassen streunen, wenn ihre Eltern arbeiten waren, denn im Normalfall wurde sie dann betreut und war somit nicht mehr oder weniger in L. unterwegs, als andere Kinder.

Es gab aber viele Aussagen aus ihrem Umfeld, dass genau das nicht der Fall war. Sogar ihre damalige Freundin hat bestätigt, dass Peggy oft auch nach der Schule bis in die Abendstunden alleine unterwegs war. Und, das sie zusammen oft in der Sonne ihre Schularbeiten gemacht haben, dort aß und sich auch abends dort aufhielten.
Eine Nachbarin hat sie notgedrungen immer wieder zu sich genommen, weil sie wusste das sich kaum um Peggy gekümmert wurde. Normal, finde ich das nicht.

@nodoc

BI ist die Abkürzung für Bürgerinitiative.
Gemeint ist damit die Gruppierung, die sich mittlerweile Unterstützerkreis "Ulvi Kulac" nennt.
Geleitet wird diese von seiner Betreuerin.

@nodoc

nodoc schrieb:Sogar ihre damalige Freundin hat bestätigt, dass Peggy oft auch nach der Schule bis in die Abendstunden alleine unterwegs war. Und, das sie zusammen oft in der Sonne ihre Schularbeiten gemacht haben, dort aß und sich auch abends dort aufhielten.

Ging ja wohl dieser Freundin auch nicht besser, wenn sie ebenfalls in der Gaststätte ihre Hausaufgaben machte :D

Dass Peggys Mutter seit einigen Wochen gezwungen war, arbeiten zu gehen, sollten wir vielleicht auch nicht vergessen. Nach der Einarbeitung wollten sie und ihr Lebensgefährte sich mit den Schichten abwechseln.
Das war also kein Dauerzustand.

Ich glaube, dass jetzt aufgrund der neuen DNS Spur von Bönhardt dringend dessen Psychopathologie näher untersucht werden sollte.

Nicht so einfach bei einem schon länger Toten, der auch noch jahrelang untergetaucht war vor seinem Tod (=wenig bis keine ehrlichen Zeugenaussagen zu erwarten für die letzten Lebensjahre)

Man müsste da aber eh noch viel früher ansetzen, schon in seiner Kindheit. Hat er Tiere gequält? Wie aggressiv war er in der Schule unterwegs? Gibt es familiäre Traumata? (Der ungeklärte Tod seines Bruders z.B., war er dabei vielleicht?)

Und dieser Enrico T. gehört gründlichst durchleuchtet.

Sicher hat der NSU nicht aus "politischen Motiven" kleine Kinder ermordet. Aber vielleicht Bönhardt solo, in Auslegung seines allgemeinen Sadismus und Gewaltfetischismus?