Peggy Knobloch

@Scipper
Und die Eltern von Tanja Gräff haben so entschieden, wie es die meisten Eltern eben auch tun. Ohne die Gewissheit, dass das eigene Kind auch wirklich tot ist, wehren sich die meisten Eltern dagegen, ein leeres Grab zu errichten.

und weiter geht's auf Seite 273 im Buch "Der Fall Peggy":
Der letzte Satz auf der Seite lässt mir´s kalt über den Rücken laufen:

"Immerhin - für den unwahrscheinlichen Fall, dass Peggy doch noch einmal auftauchen sollte, hat die Gemeinde vorgesorgt. Dann, so sei es vertraglich mit S.K. vereinbart, werde das leere Grab sofort wieder beseitigt".

Wie kann man so etwas vorab vertraglich abschließen?
Entweder ich bin mir sicher - oder nicht ... dann brauch ich auch kein Grab, dass ich vertraglich wieder stornieren lasse...

@JoniBoni

Es macht einen wirklich sprachlos wie das ablief .

Ich kenne die Problematik durch die Mahntafel im Fall Tanja Gräff. Diese Mahntafel war zuerst nur sehr schlicht und einfach - und die Bürger und Wanderer stellten Blumen und Kerzen davor. Eines Tages wurde davor wegen dem Jahrestag von Bürgern ein Blumenbeet in Herzform angelegt. Das sah dann aus wie ein Grab im Wald, was aber gar nicht gewollt war und auch nur reiner Zufall war, weil die damit beauftragte Floristin es gut gemeint hatte. Das Ergebnis war, dass dies wieder abgeschafft wurde, als die Blumen verblüht waren. Die Mahntafel sieht jetzt nicht mehr wie ein "Grab" aus.

@maikäferchen
Fassungslos würde es ganz gut beschreiben

@Scipper

Um es nun für dich zusammenzufassen:

bayernwastl80 schrieb:Frau S.K. hatte ein langes Gespräch mit dem Pfarrer. Dieser schlug ihr zuerst vor, eine Gedenktafel am blauen Haus zu errichten, wo sie vorher mit Peggy wohnte. Frau S.K. erklärte dem Pfarrer, dass sie nicht mehr nach Lichtenberg wolle und die Abneigung gegenüber den Lichtenbergern und umgekehrt. Daraufhin fragte sie ihn, ob sie nicht eine Gedenkstätte auf dem kleinen Friedhof in Nordhalben errichten dürfe. Da für eine Gedenkstätte oder ein Grab ein Totenschein notwendig ist, legte sie dem Pfarrer das Gerichtsurteil vor. Er sagte zu Frau K., dass dies mit dem Gemeinderat abgesprochen werden müsse. Ein paar Tage später informierte der Pfarrer Frau K., dass man grundsätzlich einer Gedenkstätte zustimmen würde, sie solle sich doch bitte darüber Gedanken machen, wie diese aussehen soll. Frau K. hat dann den Steinmetz beauftragt, dieses Grab zu errichten. Ja und das war nicht das, was sich der Pfarrer vorstellte, unter Gedanken darüber machen, wie die Gedenkstätte mal aussehen soll. (Quelle Buch ab Seite 270)

JoniBoni schrieb:in Ergänzung zu @bayernwastl80 :

die Gedenktafel am früheren Wohnhaus lehnte S.K. entschieden ab.
Statt dessen "erlaubte" ihr der Pfarrer sowie der Kirchengemeinderat eine Gedenkstätte einzurichten.
S.K. solle sich überlegen, wie diese aussehen sollte.
Als sich S.K. dann wieder bei ihm meldete und mitgeteilte hatte, alles sei schon fertig, sei der Pfarrer "gelinde gesagt" überrascht gewesen...
S.K. hat sich das Grab zusammen mit einem Steinmetz ausgetüftelt.
Der Pfarrer (O-Ton-Buch) sei vor Schreck fast hintenübergefallen...
Hätte er mitbekommen, was da passiert, hätte er Einspruch erhoben...

(lt. Buch S. 272).

JoniBoni schrieb:und weiter geht's auf Seite 273 im Buch "Der Fall Peggy":
Der letzte Satz auf der Seite lässt mir´s kalt über den Rücken laufen:

"Immerhin - für den unwahrscheinlichen Fall, dass Peggy doch noch einmal auftauchen sollte, hat die Gemeinde vorgesorgt. Dann, so sei es vertraglich mit S.K. vereinbart, werde das leere Grab sofort wieder beseitigt".

Wie kann man so etwas vorab vertraglich abschließen?
Entweder ich bin mir sicher - oder nicht ... dann brauch ich auch kein Grab, dass ich vertraglich wieder stornieren lasse...

@bayernwastl80

Ich bin nicht schwer von Begriff. Der Pfarrer hätte einfach verbieten sollen, dort einen Grabstein oder Gedenkstein aufzustellen, wenn er - aufgrund der Friedhofsordnung - gegen die Einrichtung einer Gedenkstätte auf dem Friedhof war, egal ob diese wie ein Grab oder wie ein Denkmal aussieht. Wenn man ein Blumenbeet vor einem Gedenkstein anlegt, sieht das automatisch so aus wie ein Grab.

@Scipper

Um es nun auf den Punkt und diese Diskussion zu Ende zu bringen, möchte ich nur noch folgendes sagen:

Wenn Du @Scipper mir sagst, dass du das Errichten eines leeren Kindergrabes völlig in Ordnung findest, dann akzeptiere ich deine Meinung uneingeschränkt. Diese Meinung darfst du haben und das steht dir auch zu.

Meine Meinung ist es nicht. Ich finde es makaber und geschmacklos - zumindest bei den bekannten Umständen.

@Scipper

Nun mach doch nicht schon wieder den weichherzigen Pfarrer dafür verantwortlich , was sk da in dieser Form machte. Es war allein ihre Aktion und somit hat alleine sie es zu verantworten , kann aber keine Pietät dafür verlangen .

@Scipper
der damalige Pfarrer und der damalige Kirchengemeinderat taten es sich nicht leicht!
Sie stimmten einer Gedenkstätte für Peggy auf dem Friedhof zu. Einer Gedenkstätte!!!
Keinem Grab! Keinen Grab in dem (gewöhnlich) eine Leiche liegt!
Dass S.K. dann schlussendlich doch ein Grab errichten lies, dem entzog sich dessen aller Kenntnis!

Wie also, sollte das der Pfarrer verbieten?

@bayernwastl80

bayernwastl80 schrieb:Wenn Du @Scipper mir sagst, dass du das Errichten eines leeren Kindergrabes völlig in Ordnung findest, dann akzeptiere ich deine Meinung uneingeschränkt. Diese Meinung darfst du haben und das steht dir auch zu.

Wenn ich Pfarrer wäre, würde ich keine Gedenksteine für eine vermisste Person auf einem Friedhof erlauben, es sei denn, mir würde eine Sterbeurkunde für die vermisste Person vorgelegt und eine Bescheinung der Polizei, dass die Person trotz immenser Fahndungen unauffindbar ist. Auf einen Friedhof gehören nur Tote. Ich würde die Angehörigen dahingehend beraten, dass sie in der Kirche eine Kerze für die vermisste Person aufstellen und für sie beten sollen. Denn das reicht.

@Scipper

Warum eierst du nun damit rum was bei den Eltern von Tanja war und was du machen würdest ?

Vorhin sagtest Du " wenn es der Herr Pfarrer erlaubt hat ist es in Ordnung " . Bezieh doch einfach mal Stellung dazu , dass das Entgegenkommen des Herrn Pfarrer so egoistisch " mit Füssen getreten " wurde und ob das Pietät verdient .

@Scipper
Du machst es dir gerade sehr leicht. Du stehst wohl nicht zudem, was du denkst? Lies dir die vergangenen Beiträge nochmal durch. Ich werde es dir nicht erklären, denn das ist nicht meine Aufgabe.

Ich stehe zu dem, was ich meine und das sogar, im Gegensatz zu einigen anderen, nicht unter einer vermeintlichen Anonymität. Jeder weiß, wer ich bin, wo ich wohne etc - aber das ist auch ganz persönlich meine Entscheidung gewesen, denn ich stehe zu dem, was ich schreibe und verstecke mich nicht.

Du weichst gerade aber aus und versuchst die Schuld dem Pfarrer aufzulasten. So einfach darf man sich das im Leben aber nicht machen.

Meine Meinung kennst du und diese sogar in aller Deutlichkeit

@Scipper
also wenn ich Pfarrer wäre, würde ich schon die Erlaubnis für eine Gedenkstätte geben.
Allerdings nicht für ein Grab - in dem wie der Name schon sagt - jemand BEGRABEN sein soll, dessen Tot nicht amtlich bescheinigt wäre.
Ich als Pfarrer, wäre schon so tolerant, eine Mutter an einer Gedenkstätte trauern zu lassen...

@maikäferchen

Ich sage es jetzt mal klar und deutlich: Der Fehler war, dass der Pfarrer der Mutter erlaubt hat, überhaupt einen Gedenkstein auf dem Friedhof aufzustellen, denn auf einen Friedhof gehören meines Erachtens nur Grabsteine für Verstorbene, die dort auch wirklich beigesetzt sind. Gedenken kann man überall - zu Hause oder im Freien oder in der Kirche. Dazu braucht man keinen Gedenkstein und auch keine Blumen und Kerzen davor. Das ist aber nur meine rein persönliche Meinung. Für mich ist der Pfarrer der verantwortliche Mann, der das genehmigt hat, auch wenn er sich jetzt scheinbar davon distanziert, nach dem Motto, es habe ihm nur ein sehr schlichter Gedenkstein ohne ein Blumenbeet vorgeschwebt. Er soll die Grabstätte so belassen wie es ist, denn er kann sie nicht abräumen lassen, weil dies alle Leute aufregen und erzürnen würde, die ohnehin was gegen die Amtskirche haben.

@Scipper
der Pfarrer stimmte einer Gedenkstätte zu! Keinem Grab!!!
Dass S.K. dann schlussendlich doch ein Grab errichtete, wusste der Pfarrer nicht!
Ist das jetzt bei Dir angekommen?
Der Pfarrer kann nix dafür, dass dieses ominöse Grab dort auf dem Friedhof errichtet wurde.
Und nur seiner "Gnade" und der "Gnade" der Kirchenratsmitglieder gibt es das heute noch!
Die wollten das sooo nicht!

@Scipper

Wärst du wirklich so hart? Ich als Pfarrer würde auch einer Gedenkstätte zustimmen, aber nicht einem Grab. Gedenkstätte und Grab ist nun mal ein Unterschied. Der Pfarrer hatte Frau K. eine Gedenkstätte erlaubt, aber darauf hingewiesen, sie solle sich darüber Gedanken machen, wie diese aussehen soll, um dann entscheiden zu können, wo und wie man diese Vorstellung umsetzt.

Aber Frau K. hat anscheinend erst garnicht überlegt, sondern, ohne das Wissen des Pfarrers, ein Grab errichten lassen. (Quelle Buch ab Seite 270)

Ich finde das makaber, pietätlos und zudem hat sie die Entscheidung wie es schlussendlich aussehen könnte, dem Pfarrer schlicht und ergreifend vorweggenommen.

Wie ist deine Meinung? Findest du das völlig in Ordnung? Wenn ja, akzeptiere ich das vollumfänglich.

Ich finde das nicht in Ordnung

@Scipper
Danke für deine Stellungnahme . Das ist eine schnelle Änderung Deiner Meinung im Bezug auf das was durch den Pfarrer in Ordnung ist und was dann plötzlich doch nicht mehr .
Vorhin wäre noch ein Grab in Ordnung geesen , jetzt nichtmal mehr ein Gedenkstein. Wie schön , dass es mal wieder einen Schuldigen gibt , der durch seine Schuild SK über alle Zweifel erhebt ...

@bayernwastl80@JoniBoni
@Scipper
@jerry142


Ich wünsche euch eine gute Restnacht und angenehme Träume .

@maikäferchen
Das wünsche ich Dir auch.