Der Fall Tanja Mühlinghaus

TTS2021 schrieb:Mir fällt ein: Auch der Weg über die Mählersbeck wäre möglich gewesen, da hätte ebenfalls auf einem kurzen Teilstück niemand etwas mitbekommen...

Da kann man wirklich leicht verschwinden, meistens genau gar nichts los. Nur wohin hätte sie dort entlang gewollt?

Ich habe mich dem CDG bzw. der Sporthalle meistens vom Berliner Platz aus genähert, erinnere mich an eine fies verwinkelte Treppe... Die Breslauer Straße ist dagegen eher nicht die geselligste Route.

dupleX schrieb:Da kann man wirklich leicht verschwinden, meistens genau gar nichts los. Nur wohin hätte sie dort entlang gewollt?

Ich habe mich dem CDG bzw. der Sporthalle meistens vom Berliner Platz aus genähert, erinnere mich an eine fies verwinkelte Treppe... Die Breslauer Straße ist dagegen eher nicht die geselligste Route.

Dort hatte sie auch über dem "Diek" und der Breslauer Straße das CDG erreicht. Die Treppe vom Berliner Platz an der Kirche ist zwar ungemütlich, wird aber zu der Zeit häufiger begangen.

Wäre es nicht auch eine Möglichkeit, das es sich folgendermaßen abgespielt hat:

Tanja ist sauer auf ihre Eltern bzw. ein Elternteil. Sie denkt über eine Wohngruppe nach und ein älterer Freund/Bekannter gibt ihr Recht in Ihren Äußerungen und bietet seine Hilfe an. Er sagt, sie kann bei ihm wohnen für ein paar Tage, damit ihre Eltern mal sehen was sie "davon" haben. Tanja ist überzeugt und willigt ein, vielleicht war bereits ein Tag abgemacht an dem sie von ihm abgeholt wird. Eventuell war es sogar geplant das er sie an dem Verschwindetag von der Schule abholt. Aus irgendeinem Grund bekommt Tanja vorher "kalte Füsse" und will den Plan nicht mehr in die Tat umsetzen. Aus diesem Grund bittet sie ihre Mutter sie von der Schule abzuholen. Der Täter jedoch merkt das mit ihr was nicht stimmt und beobachtet sie schon ab morgens um seinen Plan auch wirklich in die Tat umsetzen zu können.

Das würde zumindest den Anruf mit der Bitte um.Abholung klären.

Bauzi schrieb:Aus irgendeinem Grund bekommt Tanja vorher "kalte Füsse" und will den Plan nicht mehr in die Tat umsetzen. Aus diesem Grund bittet sie ihre Mutter sie von der Schule abzuholen.

Das ist eigentlich ein interessanter Gedanke: Warum sollte die Mutter Tanja von der Schule abholen, und vor allem: Warum rief Tanja sie deshalb extra auf der Arbeit an? Irgendein unvorhergesehenes Ereignis wäre da naheliegend, z.B. Mistwetter oder Fuß verstaucht oder früher Schluss oder – ja, oder eben eine Begegnung oder Begebenheit, wegen der sie an dem Tag nicht allein nach Hause gehen wollte.

Bauzi schrieb:Das würde zumindest den Anruf mit der Bitte um.Abholung klären.

Ist die Mutter dann auch zur Schule gefahren oder ist nur bekannt, dass es diesen Anruf gab? Vielleicht hat die Mutter auch abgelehn, aus welchen Gründen auch immer. Tanja fühlte sich dadurch sehr gekränkt. Natürlich wäre das kein Grund abzuhauen, aber wenn Tanja vorher schon weg wollte, hat diese Situation vielleicht das Fass zum Überlaufen gebracht und sie hat sich gedacht, dann komme ich nach der Schule halt gar nicht nach Hause und sie wollte der Mutter eins auswischen, damit die Mutter sich Sorgen macht. Teenies können manchmal ganz schön trotzig sein.

Was ich aber nicht verstehe ist, wenn sie eine Bekanntschaft hätte, warum ist sie nicht schon früher dahin, sondern hat erst mal rum telefoniert, um von Zuhause raus zu kommen?

...beowbee... schrieb:Ist die Mutter dann auch zur Schule gefahren oder ist nur bekannt, dass es diesen Anruf gab?

Die Mutter selbst sagt das es diesen Anruf morgens bevor Tanja zur Schule ging gab. Um ca. 13:40Uhr war Frau Mühlinghaus auch an der Schule um Tanja abzuholen.

...beowbee... schrieb:atürlich wäre das kein Grund abzuhauen, aber wenn Tanja vorher schon weg wollte, hat diese Situation vielleicht das Fass zum Überlaufen gebracht und sie hat sich gedacht, dann komme ich nach der Schule halt gar nicht nach Hause und sie wollte der Mutter eins auswischen, damit die Mutter sich Sorgen macht. Teenies können manchmal ganz schön trotzig sein.

Sehr unwahrscheinlich. Es fehlte aus Tanjas Zimmer nichts. Ausweis, Geld, Kleidung hat sie nicht mitgenommen. Das lässt wohl niemand zurück, wenn er vor hat abzuhauen. Es sieht, wie gesagt, nicht nach einem freiwilligen Verschwinden aus.

Es gibt leider viele solche Fälle, wo Kinder und Jugendliche aus der unmittelbaren Wohngegend verschwanden und einem Verbrechen zum Opfer fielen. Ds ist nicht ungewöhnlich. In Tanjas Fall gibt es keinen Leichenfundort, worin der Unterschied liegt.

Coldcases schrieb:In Tanjas Fall gibt es keinen Leichenfundort, worin der Unterschied liegt.

Nicht nur das, scheinbar sind weder Schultasche noch Klamotten oder irgendwas von ihr gefunden worden.

@grizzlyhai
ich frag mich halt immer, ob all ihre sachen mit ihrem leichnam verschwunden sind oder ob der mörder so was als souvenir aufhebt oder in den müll schmeisst. werden wir hier wahrscheinlich nie erfahren. es ist schon verdammt merkwürdig, dass tanjas leiche bisher nicht gefunden wurde. muss ein echt gutes versteck sein.

@Anya1981 es ist ja nicht sicher, was mit ihr passiert ist bzw. wo sie abgeblieben ist.

FriedrichA.III schrieb:Das ist eigentlich ein interessanter Gedanke: Warum sollte die Mutter Tanja von der Schule abholen, und vor allem: Warum rief Tanja sie deshalb extra auf der Arbeit an? Irgendein unvorhergesehenes Ereignis wäre da naheliegend, z.B. Mistwetter oder Fuß verstaucht oder früher Schluss oder – ja, oder eben eine Begegnung oder Begebenheit, wegen der sie an dem Tag nicht allein nach Hause gehen wollte.

Ich habe es so verstanden, dass Tanja morgens bei der Mutter anrief und sich erkundigte ob sie sie eh abholen würde bzw sie die Mutter nochmals daran erinnerte.
Meines Erachtens ist da also spontan keine Planänderung gewesen, das war wohl so ausgemacht.

Vielleicht hat Tanja ihre Mutter angerufen, um sich zu vergewissern, dass diese mittags sicher an der Schule sein würde und nicht zum Beispiel zu Hause oder länger bei der Arbeit o.Ä. Vielleicht wollte Tanja zu Hause noch Sachen packen oder sich von jemandem abholen lassen. Andererseits hätte sie sich auch woanders abholen lassen können und Sachen packen hätte sie vielleicht auch schon in der Nacht zuvor erledigen können.

PotomacRiver schrieb:Ich habe es so verstanden, dass Tanja morgens bei der Mutter anrief und sich erkundigte ob sie sie eh abholen würde bzw sie die Mutter nochmals daran erinnerte.
Meines Erachtens ist da also spontan keine Planänderung gewesen, das war wohl so ausgemacht.

Ich hatte es bisher immer so verstanden, dass Tanja ihre Mutter spontan morgens anrief und sie fragte, ob sie sie nach der Schule abholen würde. Es war wohl geplant dann gemeinsam Kleidung einzukaufen.
Letztendlich macht es meiner Meinung nach aber auch keinen großen Unterschied. Auch die bestehende Verabredung mit der Mutter nochmal extra zu bestätigen, wäre nicht sinnvoll wenn sie freiwillig verschwunden wäre.

Denn wenn Tanja freiwillig abgehauen wäre, dann hätte sie sich doch nicht noch Mittags mit ihrer Mutter verabredet. Wozu denn? Sie hätte ihrer Mutter einfach sagen können, dann sie nach der Schule noch zu einer Freundin geht. Dadurch hätte sie mehr Zeit gewonnen.
Und warum sollte sie die Mutter ausgerechnet zur Schule führen, wenn Tanja an dem Tag absichtlich geschwänzt hätte und abgehauen wäre? Da war doch die Gefahr groß das Tanjas Mutter auf einen von Tanjas Lehrern oder Klassenkameraden trifft, der sie dann fragt warum Tanja nicht in der Schule war. Ein völlig unnötiges und vermeidbares Risiko für Tanja, wenn sie freiwillig verschwunden wäre.

Glucke2 schrieb:Vielleicht wollte Tanja zu Hause noch Sachen packen oder sich von jemandem abholen lassen. Andererseits hätte sie sich auch woanders abholen lassen können und Sachen packen hätte sie vielleicht auch schon in der Nacht zuvor erledigen können.

Wie du schon selbst schreibst. Das hätte Tanja alles bereits erledigen können, als sie am Morgen alleine zu Hause war.

Dwarf schrieb:Letztendlich macht es meiner Meinung nach aber auch keinen großen Unterschied. Auch die bestehende Verabredung mit der Mutter nochmal extra zu bestätigen, wäre nicht sinnvoll wenn sie freiwillig verschwunden wäre.

Sehe ich auch so. Es würde ein nicht freiwilliges Verschwinden aber doch untermauern.

Bei einem geplanten Untertauchen hätte es sich wohl eher angeboten die Mutter morgens anzurufen und ihr mitzuteilen, dass man doch nicht abgeholt werden möchte/braucht.
Sie hätte ja eigentlich dieses Streitschlichter-Gespräch am Nachmittag in der Schule gehabt, Ausreden hätte es also genügend gegeben.